Mendelssohn-Symphonien-Ranking

  • Bei der Durchsicht unserer Ranking-Reihe fiel mir erst jetzt auf, daß noch einer der ganz Großen bislang fehlt: Felix Mendelssohn Bartholdy. (Wer fehlt sonst noch? Nielsen fiele mir noch ein. Ob es sich bei Mozart oder gar Haydn lohnt, ist fraglich ...)


    Natürlich kannte ich seine "Italienische", ein Hit der Romantik. Aber sonst kaum etwas, was ich erst die Tage änderte. Und ich muß konstatieren: Ein höchst interessanter Komponist!


    Eine Reihung aufzustellen, ist nicht einfach, und doch will ich es auch hier mal probieren.


    Ganz vorne steht wohl doch noch die 4., und selbst, wenn nur der Kopfsatz so genial wäre und der Rest "vermurkst". Dieses Werk strahlt wirklich italienische Lebensfreude allmaß aus. Ich möchte sie nicht missen.


    Aber bereits bei der zweiten Nennung wird es schwierig. Ich glaube, ich würde dann wohl die 5. nominieren. Ein gewaltiges Werk, kein Leichtgewicht.


    Vielleicht überraschend, kommt dann wohl die 1. Ich halte sie für eine extrem kraftvolle Symphonie, die sofort fesselt und das bis zum Finale durchhält.


    Wenn die 2. erst jetzt kommt, heißt das nicht viel. Der Anfang ist grandios, genauso der Schlußchor. Dazwischen aber hat's m. E. doch einige Längen, besonders in den Arien. Kein Werk für alle Tage.


    Mit der 3. werde ich irgendwie nicht recht warm. Die steht vorerst an letzter Stelle, ohne schlecht zu sein. Das Beste ist m. M. n. das Finale.


    Zu den Aufnahmen: Habe Karajan und bin absolut zufrieden. Wurde hier ja schon öfter als Referenz genannt bei Mendelssohn.


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • ... und wohl auch noch Schostakowitsch ! :D


    :hello:


    Gruss
    Holger

    "Es ist nicht schwer zu komponieren.
    Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen"
    Johannes Brahms

  • Hallo,


    4-5-6-3-2-1


    Die Aufnahmen mit Sinopoli hörenswert.


    Die GA mit Hvk Berliner und Chr. v. Dohnanyi Wiener sind ebenfalls zu empfehlen.



    Gruß aus Burgdorf


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)



  • Hallo Joseph II


    Weltweit sieht die Reihenfolge in den Sinfoniekonzerten fogendermaßen aus:


    Die "Schottische", also die DRITTE, ist die meistgespielte Symphonie Mendelsohns. Da das Ranking ja auf die "statistische Komponente" schielt....und nicht auf qualitative Kriterien, sagt das über die DRITTE noch nicht so viel aus.


    Meinen Geschmack betreffend gibt es da allerdings einen absoluten Konsens. Die "Schottische" ist für mich bei weitem die interessanteste und einfach faszinierend. Das "Idiomatische" der "Italienischen" finde ich ebenfalls überzeugend.
    Allerdings gibt es wohl kaum einen Komponisten, der seine Begeisterung (nach seinem Aufenthalt auif den Hebriden) über das Phaenomen des Schottischen ähnlich adäquat und treffend "romantisch" ausdrücken konnte wie Mendelsohn.


    So großartig die "Italienische" ist, so hat sie doch viel Konkurrenz....und ist für meinen Geschmack in ihrer melodischen Rasanz auch etwas zu einseitig und auch etwas klischeehaft.


    Die anderen Symphonien Mendelsohns gefallen mir nicht gut. Ich höre Schubert, teils auch Schumann....das ist kein Plagiatvorwurf.......obwohl ich den "Lobgesang" (subjektiv!!) in seiner monotonen Wiederholung "Alles was Odem hat..." fast in diese Richtung empfinde.
    Abbado veredelt diese Symphonie zwar ungemein...aber das kann trotzdem nur z.T. über die Schwächen der Nr 2 hinwegtäuschen.


    Toll ist das Oktett von Mendelsohn, eine "gewichtiges Werk" , neben dem
    e-moll Violinkonzert.


    Gruß................................"Titan"

  • :D :D :D Interessant wo Gerlach die Sechste auf einmal her hat !




    Was kann es flotteres gehen, als Mendelsohns Sinfonie Nr.4 ? Die steht natürlich mit ihrem Temprament klar an der Spitze.
    Ganz exquisit Donanyi (Decca), ohne Konkurrenz.


    Von ganz anderer Klasse ein tiefgehendes Werk Sinfonie Nr.5. Für mich mit Karajan (DG) in seiner Aussagekraft kaum besser möglich.


    Die Sinfonie Nr.3 Schottische schätze ich ebenfalls sehr. Hier gibt es mehrere Aufnahmen die mir liegen: Karajan (DG) Solti (Decca), Dohnanyi (Decca) ist aber IMO die Beste.


    Die Sinfonie Nr.1 ist "ganz nett". Ich habe und kenne nur die Karajan-Aufnahme (habe die GA).


    Die Sinfonie Nr.2 liegt nicht auf meiner Wellenlänge. Ich höre sie eigendlich nicht !



    Ich habe auch die Bernstein-Aufnahmen der Sinfonien Nr.3-5. So richtig scheint das nicht seine Welt zu sein; jedenfalls ist Dohnanyi hier eine ganz ander Klasse. Die 3 und 5 sind mit bernstein soweit OK, aber das Italienische Temprament der 4 ist erst im letzten Satz zu spüren. Verwunderlich bei Bernstein.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo Gerlach!


    Eine Mendelssohn 6? Etwa die vollorchestrierte Streichersinfonie? ?(,


    Ansonsten hier mein Ranking:


    1. Sinfonie Nr. 2 "Lobgesang", wobei folgende mit deutlichem Abstand zu den anderen Sinfonien mein absoluter Favourit ist:




    2. Sinfonie Nr. 5 "Reformationssinfonie" (Gardiner und die Wiener Philharmoniker)
    3. Sinfonie Nr.3 "schottische" (Norrington und die London Classical Players)
    4. Sinfonie Nr. 1 (Sigiswald Kuijken und die Capella Coloniensis)
    5. Sinfonie Nr. 4 "italienische" (Gardiner und die Wiener Philharmoniker)


    wobei die letzten drei je nach Laune die Plätze tauschen können.


    und dann noch


    6. die Streicher-Sinfonien, weil die ja schließlich auch noch da sind, aber nur in der Interpretaion durch das Concerto Köln.


    Viele Grüße
    John Doe
    :hello:

  • Hallo Forianer,


    ich bitte um Entschuldigung. Irritiert war ich durch die Frage von Holger B. ... und wohl auch noch Schostakowitsch ! Da muss ich was mit Tschaikovski (da läuft auch ein Ranking) verwechselt haben. Es gibt von Mendelssohn natürlich keine "Sechste".


    Sorry!!!



    Gruß aus Burgdorf


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Zitat

    (Titan) Weltweit sieht die Reihenfolge in den Sinfoniekonzerten fogendermaßen aus:


    Die "Schottische", also die DRITTE, ist die meistgespielte Symphonie Mendelsohns. Da das Ranking ja auf die "statistische Komponente" schielt....und nicht auf qualitative Kriterien, sagt das über die DRITTE noch nicht so viel aus.


    Woher hast Du denn diese Statistik? Auch wenn ich nicht glaube, dass sich die Aufführungszahlen von 3 und 4 wesentlich unterscheiden, so hätte ich jedenfalls erwartet, dass die 4. etwas häufiger gegeben wird.


    Für mich sind 3,4,5 beinahe gleichwertig. Die 2. ist für mich eigentlich keine Sinfonie, sondern eine Art Kantate, die kann ich schlecht mit dem Rest vergleichen (und ich kenne sie auch nicht gut). Die 1. ist ein Jugendwerk, das man eigentlich eher mit den 10? Streichersinfonien vergleichen sollte.
    Von der 5. hat der Komponist selbst ja nicht viel gehalten, es ist auch eine eigenartige Mischung, die mir aber gut gefällt.
    Auch die 4. wirkt auf mich ungeachtet des "Italienischen" (aber was ist zB an dem Menuett italienisch?) etwas uneinheitlich, obwohl mir alle Sätze einzeln sehr gut gefallen.
    Die "Schottische" höre ich eigenartigerweise nicht mehr so oft. Aber es ist ein sehr geschlossenes, eigentlich durchweg überzeugendes Werk. Irgendwie wird aber anscheinend die Magie der Hebriden-Ouverture nicht ganz erreicht. Früher gefiel sie mir am besten von allen; inzwischen bin ich mir nicht mehr so sicher, jedenfalls höre ich die 4. und 5. öfter an.
    Das Finale der Schottischen scheint mir ein wenig problematisch (Klemperer hat es "umkomponiert", diese Fassung kenne ich aber nicht), weil der Dur-Schluss etwas angehängt wirkt.


    Ich kann mich noch nicht entscheiden:


    3-4-5
    2
    1


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von HolgerB
    ... und wohl auch noch Schostakowitsch ! :D


    :hello:


    Gruss
    Holger


    guggstu hier (ist aber gut versteckt im Forum für Klassische Moderne, da hätte ich normalerweise auch nicht gesucht ... )

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

  • Mein persönliches Ranking sähe er so aus:
    [list=1]
    [*]III. (Schottische) - im Gegensatz zu einigen der Stimmen oben finde ich die Symphonie grandios und komme damit prima zurecht
    [*]IV. (Italienische) - leider etwas 'ausgelatscht' - aber wenn gut interpretiert, ein Juwel
    [*]V. Eine Chorsymphonie ohne Chor - das gefällt mir. :-)
    [*]I.
    [*]II. Eine Chorsymphonie mit Chor - gefällt mir nicht. Mal ernsthaft: Vokalsymphonien sind eigentlich selten mein Ding, und diese ganz besonders wenig...
    [/list=1]

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Bei mir ist die 5. etwas vorne. Ich mag hier eigentlich jeden Satz und das die eingängige Melodik nicht so stark in den Vordergrund gerückt wird (außer vielleicht beim 3. dem langsamen Satz) als wie bei 4 oder 3 sondern auch hie- und da auf andere kunstvolle Stilmittel geachtet wird (wie die schöne Choralausarbeitung im letzten Satz) ist für mich der Hauptgrund sie vor den Anderen zu stellen.


    Darauf würde ich die 3. nennen, das Finale gefällt mir hier besonders gut aber nur in guten, packenden Interpretationen wo auch die Rythmik und Dynamik mit viel Temperament und Leidenschaft vorgetragen wird.


    Das die 4. sehr knapp dahinter liegt, mag wohl hauptsächlich daran liegen das mir die italienische Tonsprache etwas weniger gefällt und ich auch vor allem in dieser Sinfonie das Gefühl habe wie J.R bei der 8. Dvoraks "noch eine schöne Melodie, dann noch eine und noch eine" auch wenn die sinfonische Struktur eingehalten wird erinnert mich die vordergründige Melodik auch großteils mehr an eine Serenade. Auch hier würde ich das Finale vor den anderen Sätzen favorisieren wenn ich es auch nicht ganz so gut finde wie das der 3.


    Dann zuletzt 1. die halt wie hier schon geschrieben wurde sehr nach Frühwerk klingt aber deswegen nicht schlecht ist - sie lehnt sich halt sehr an die späten Sinfonien Mozarts an, was auch anscheinend von Mendelssohn so gewollt war (es gibt einige markante Ähnlichkeiten vor allem beim Menuett und einiges im Finalsatz zu der 40.Sinfonie Mozarts) Auch wenn sich das stilistisch sehr daran anlehnt kann man aber trotzdem schon typische Mendelssohn-Merkmale wahrnehmen, die sich dann noch in den späteren Werken mehr herauskristallisieren.


    Die 2. rechne ich auch nicht in die Wertung mit ein weil sie für mich auch eher eine Kantate als eine Sinfonie ist.


    Da ich die Streichersinfonien teilweise auch sehr schätze werde ich auch
    versuchen eine Prioritätenliste zu erstellen...(bei mir übrigens unter dem Concerto Köln dessen Interpretationen davon ich mir kaum besser vorstellen kann) Übrigens überwiegend stilistisch angelehnt an C.P.E.Bach und auch ein wenig Haydn.


    1. Nr.11 f-moll
    :jubel: Ich muß ehrlich zugestehn das ich diese lieber höre als die 1.Sinfonie Mendelssohns. Ein Meisterwerk, überhaupt wenn man es zur Relation seines damaligen Alters während der Entstehungszeit betrachtet. Da verblassen auch die meisten frühen Sinfonien Mozarts und manche Sinfonien Haydns dagegen.
    Mendelssohn zeigt hier schon eine kontrapunktische Meisterschaft (überhaupt in den Ecksätzen) wie sie einige große Komponisten nie in ihrem Leben erreicht haben (ohne jetzt Namen nennen zu wollen :D )


    2. Nr.12 g-moll
    :jubel: Ebenso stellenweise sehr kunstvoll - vor allem im Finale das mit Fugati versehn und allgemein kontrapunktisch gut ausgearbeitet ist. Die Tonart finde ich sowieso prinzpiell sehr attraktiv.


    3. Nr.8 D-Dur
    Erinnert großteils an frühere Sinfonien Haynds und Mozart ohne sich hinter diesen verstecken zu müssen


    4. Nr.7 d-moll
    Interessante stilistische Mischung zwischen C.P.E.Bach und J.Haydn und im Finale kann man auch schon die für ihn in den darauffolgenden Jahren mehr und mehr entwickelte typische Tonsprache Mendelssohns heraushören.


    Der Rest einfach per Reihenfolge (ich hab sie auch nur ungefähr im Kopf und müßte sie wieder genauer hören)


    5. Nr.9 C-Dur
    6. Nr.4 c-moll
    7. Nr.6 Es-Dur
    8. Nr.3 e-moll
    9. Nr.5 B-Dur
    Nr.1 C-Dur und Nr.2 D-Dur = ? (müßte ich wieder hören)
    Nr. 10 h-moll ist eigentlich nur 1 Satz und für mich deswegen keine Sinfonie.


    :hello:
    Thomas

    „Eine Erkenntnis von heute kann die Tochter eines Irrtums von gestern sein.” (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Ich denke, die 2. hat einen Startnachteil (-vorteil?), wenn sie neben den anderen läuft. Da tu ich mich auch schwer, sie als "echte" Symphonie mitzuzählen (bei Mahler 2, 3, 8 komischerweise weniger). Es ist ein geistliches Werk, das man sich wohl kaum "mal so nebenbei" anhört. Wenn man sich auf die Arien und Chöre konzentriert, entfaltet das Werk gewiß eine andere Wirkung.


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • In letzter Zeit haben wirs mit den Listen-Threads.... :beatnik:


    Meine Liste:


    4 (originell, lustig, spritzig, einfach Mendelssohn...). Er schrieb ja übrigens selbst, dies wird das lustigste Werk, das er je schreiben wird....(darüber kann man allerdings diskutieren, aber das ist ja auch wurscht, denn sie ist die beste... :baeh01:)


    3 - 5 (auf gleicher Ebene: drei ist originell, mag aber die 4te lieber; 5 ist ein Gewaltwerk, dass aber IMO sicher nicht so originell ist wie 4 oder 3, trotzdem hab ich sie sehr gern)


    1 (kenne ich aber ehrlich gesagt noch nicht so, aber begeistern wie 4, 3, und 5 konnte sie mich nicht)


    2 (mag ich nicht; ist ja wirklich eher eine Kantate, die zwar gute Stellen hat, aber die anderen gefallen mir einfach besser)


    Gruß :hello:

    Komponiert ist schon alles - aber geschrieben noch nicht. (W.A. Mozart)

  • Zitat

    Original von Joseph II.
    Ich denke, die 2. hat einen Startnachteil (-vorteil?), wenn sie neben den anderen läuft. Da tu ich mich auch schwer, sie als "echte" Symphonie mitzuzählen (bei Mahler 2, 3, 8 komischerweise weniger). Es ist ein geistliches Werk, das man sich wohl kaum "mal so nebenbei" anhört. Wenn man sich auf die Arien und Chöre konzentriert, entfaltet das Werk gewiß eine andere Wirkung.


    :hello:


    Ich mag das Werk trotz der Chöre nicht...
    Es gibt zwar gute Stellen, die erwähnenswert sind, aber dieses schlimme Mischmasch zwischen Sinfonie und Kantate ist IMO nicht sehr geglückt...


    ...wobei es ja interessant wäre, eine neue Richtung:
    "Kirchensinfonie"...
    ...das hätte doch was, oder? :D :D :faint:


    Ich kann mir so ein Zusammenspiel aus Sinfonie und Geistlichem Werk schon vorstellen, aber in der 2. Mendelssohns ist es IMO nicht auf höchstem Grade gelungen...


    Wenn es schon eine Kantate von ihm sein soll, dann die Weihnachtsmusik für mich, nämlich
    Vom Himmel hoch


    :jubel: :jubel: :jubel:


    Das ist eine Kantate!!!


    Gruß :hello:

    Komponiert ist schon alles - aber geschrieben noch nicht. (W.A. Mozart)

  • Ich liebe Mendelssohn. Völlig egal ob Oratorien, Sinfonien, Konzerte.. Ich nehme alles und schätze insbesondere die Aufnahmen von Klemperer, Karajan, Sinopoli, Dohnanyi und Gardine.


    1. Sinfonie Nr. 5 “Reformationssinfonie”.

    2. Sinfonie Nr. 2 “Lobgesang”.

    3. Sinfonie Nr. 3 “Schottische”.

    4. Sinfonie Nr. 1.

    5. Sinfonie Nr. 4 “italienische” - brauch ich persönlich am wenigsten.

    „Puccini ist der Verdi des kleinen Mannes, und Lehár ist dem kleinen Mann sein Puccini.“

  • 1. Nr. 3

    2. Nr. 1 und Nr. 4

    3. Nr. 5

    4. Nr. 2


    Die "Italienische" auf den 3. Platz zu schicken, wäre mir ungerecht erschienen, aber die 1. Symphonie hat halt auch den 2. Platz verdient. Geht nicht anders.


    Grüße

    Garaguly

  • Die Erste ist u. a. laut David Hurwitz ein sträflich vernachlässigter früher Geniestreich. Nach neulichem Wiederhören würde ich dem beipflichten wollen. Als stark empfinde ich auch die nur wenig davor entstandene Sinfonia Nr. 8 D-Dur in der Fassung für Bläser und Pauken, sozusagen Mendelssohns "Nullte", die in der vollen Orchestrierung u. a. von Kurt Masur (dort leider mit kaum hörbaren Pauken), Thomas Fey und Lev Markiz eingespielt wurde. Leider scheint ihre Existenz selbst vielen Dirigenten unbekannt zu sein und die landläufige Bezeichnung "Streichersinfonie", die für diese Fassung absurd ist, trägt gewiss auch nicht dazu bei, dem gegenzusteuern.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • 1. 2. Sinfonie

    2. 4. Sinfonie

    3. 3. Sinfonie

    4. 1. Sinfonie

    5. 5. Sinfonie


    Ändert sich immer mal, außer an der Spitze: Da steht unverrückbar der Lobgesang!

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • So unterschiedlich sind die Geschmäcker: Ich konnte der Lobgesang-"Symphonie" (die doch eher eine Kantate ist) nie etwas abgewinnen. Meine Rangfolge:


    1. 4. Symphonie "Italienische" (wie kann man dieses spritzige Werk nicht mögen?)

    2. 3. Symphonie "Schottische"

    3. 1. Symphonie

    4. 5. Symphonie "Reformationssinfonie"

    6. 2. Symponie "Lobgesang"

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Aus Lobgesang hätte Mendelssohn m.E. 2 Werke machen sollen, eine instrumentale Sinfonie und die Kantate. Ich bringe die ersten drei instrumentalen Sätze einfach nicht recht mit dem Kantatenteil zusammen.

    Anders als 2010 würde ich die 5. nicht mehr der 3. und 4. gleichwertig sehen, obwohl ich sie persönlich gern mag, fehlt einfach die Einheitlichkeit. Die Ecksätze mit dem Reformationskontext sind toll, aber die kleinen Mittelsätze passen nicht recht und das Ganze ist nicht balanciert, insofern kann ich sogar verstehen, dass ein Perfektionist wie Mendelssohn sie so nicht publizieren wollte.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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  • Mir als Theologen sind die Sinfonien Nr. 2 (Lobgesang) und Nr.5 (Reformation) zu theologisch-didaktisch-missionarisch, wenn ich das mal so hemdsärmelig sagen darf.

    Also:

    4

    3

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Schön finde ich den Kontrast zwischen den einzelnen Sinfonien, die jede für sich unverwechselbar macht.


    1. Sinfonie Nr. 4 "Italienische" --- mit Szell für mich der Hammer

    2. Sinfonie Nr. 5 "Reformationssinfonie" --- mit Karajan sehr tiefgründig und höchst beeindruckend

    3. Sinfonie Nr. 3 "Schottische" --- gerne mit Solti oder Dohnanyi

    4. Sinfonie Nr. 1

    ...

    5. Sinfonie Nr.2 "Lobgesang" - Das ist ja eigentlich keine Sinfonie in dem Sinne - wegen des Gesanges bleibt das Werk für mich aussen vor.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang