Ihr Lieben,
ich eröffne hier einen Thread über einen Pianisten, über den ich herzlich wenig weiß. Abdel Rahman El Bacha wurde 1958 als Sohn einer Sängerin und eines Komponisten in Beirut geboren. Als Neunjähriger begann er Klavier zu lernen, als 10-Jähriger trat er öffentlich auf. 1978 gewann er den "Concours Reine Elisabeth", 1983 fing er an, für die Schallplatte aufzunehmen. Außermusikalisch ist nachzutragen, dass er seit 1981 zur libanesischen auch die französische Staatsbürgerschaft hat.
In Deutschland ist er nicht wirklich bekannt. Ändern wir das.
Seine Aufnahmen erscheinen nicht bei den Majors. Das ändert nichts daran, dass seine Diskographie durchaus interessant ist: die 32 Beethoven-Sonaten, die Werk für Klaviersolo von Ravel, Prokoview, und der ganze Chopin.
El Bachas Chopin gibt wiederum einen eigenen Thread ab. An dieser Stelle sei lediglich festgehalten, dass seine GA die Werke chronologisch ordnet, in der Abfolge ihres Entstehens. Ein Erlebnis, dem zuzuhören.
Nun denn, wie ist dieser Pianist einzuorden? Offen gestanden, hier wünsche ich mir viele Tamino-Mittäter. Ich selber bin von ihm fasziniert. Von seinem Chopin. Die GA der Werke für Klavier-Solo ist gleichzeitig eine musiklaische Biographie Chopins, die, hört man sie CD für CD, durchaus neue Perspektiven auf den Meister wirft.
El Bacha hat eine klaren Anschlag, beherrscht indes alle Nuancen der Artikulation. Sein Spiel klingt zuweilen perlend, nie schroff; und dennoch: neben aller Werkanalyse wird vor allem die Emotion vermittelt.
In Frankreich scheint er sehr geschätzt zu sein, hier in Deutschland kennt man ihn wohl eher nicht. Schade. Ändern wir dies.
Während ich selbst versuche, ihn einzu orden, drängt mich also meine Begeisterung für sein Klavierspiel, diesen Thread zu eröffnen. Also: wer kann noch etwas zu diesem Pianisten sagen?
Lieb Grüße vom Thomas