Diese Aufnahme zählt für mich zu den besten Aufnahmen des Requiems von Verdi überhaupt. Zum einen ist das Dirigat von Thielemann in sich sehr schlüssig: er verfügt über genügend Dramatik in den entsprechenden Passagen (allen voran im Dies irae), aber gestaltet auch ganz wunderbar die innigen Passagen, in denen das Flehen nach Erlösung ganz unmittelbar nachvollziehbar wird. An manchen Stellen ist er fast schon überraschend lyrisch, innig und wird somit auch dem geistlichen Gehalt der Musik gerecht. Chor und Orchester sind dabei wunderbar präsent. Man kann das Requiem inniger dirigieren (Giulini, auch Harnoncourt), aber diese Mischung aus Dramatik und Innigkeit ist nicht weniger schlüssig.
Sowohl die Solisten sind äußerst gelungen. Castronovo ist überzeugend, zur Zurücknahme fähig (welch wunderschönes Piano z.B. im Hostias) und M. Prudenskaja beweist einmal mehr, dass sie (fast) unvergleichlich ist als Mezzo im Requiem. Die Stoyanova ist innig und dramatisch zugleich. Selbiges gilt für Georg Zeppenfeld . Vor allem auch im Zusammenklang ergeben sich traumhaft schöne Klangmischungen.
Liebe Grüße Patrik