Die Wurzeln der "Klassischen Musik" - eine Suche

  • Zitat

    Nachdem er zu Wohlstand gekommen war


    Salut, Theophilus,


    als Rossini-Unexperte dachte ich immer, dass er eben durch seine großen Opernerfolge zu diesem Wohlstand gekommen war. Stimmt das nicht?


    [Wir bewegen uns ganz vorsichtig am Rande des eigentlichen Themas...]


    Liebe Grüße
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Salut Ulli


    Zitat

    ... als Rossini-Unexperte dachte ich immer, dass er eben durch seine großen Opernerfolge zu diesem Wohlstand gekommen war. Stimmt das nicht?


    Teilweise! Er hat durch seine Kompositionen möglicherweise schon mehr verdient als irgendein Komponist vor ihm, aber er hat das durch eine reiche Heirat stark vermehrt (wirklich genau habe ich es nicht im Kopf, aber ich glaube, er hat Isabella Colbran ziemlich arg ausgenommen). 1823 Fährt er für fünf Monate nach London (Rossini-Hysterie). Er leitet Vorstellungen einiger seiner Opern, wird dem König vorgestellt, komponiert aber nichts Neues und bekommt für die fünf Monate unvorstellbare £ 7.000,-- ! Ab 1824 hat er mehrere Posten in Paris, die ihm jährlich ca. £ 800,-- einbringen, was damals sehr viel Geld war! Er war Theaterdirektor, "Premier compositeur du Roi" und "Inspecteur général du chant" !
    Nach der Revolution von 1830 gibt es diese schönen Posten nicht mehr, dafür schafft er es, eine lebenslange Rente vom französischen Staat zu bekommen, ohne weitere Gegenleistungen. Später bekleidet er den Posten des Direktors an einer Musikschule und kassiert weiterhin für Aufführungen seiner Opern....


    Nach seinem Tod hat seine Witwe noch ein schönes Leben und nach ihrem Tod geht das Rossini-Vermögen in eine Stiftung. Die Rossini-Stiftung in Pesaro wirtschaftet heute noch mit dem Rossini-Vermögen.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Wenn Du schon Rossini für reich hälts, dann sieh Dir mal die Besitztümer Lullys und Corellis an :D


    Lully besaß gleich mehrer große Häuser, ein Stadtpalais und sein Barvermögen belief sich auf mehrere Millionen Euro (um in heutiger Währung zu sprechen). Bei Corelli das gleiche. Allein die Kunstschätze die beide anhäuften müssen ein Vermögen wert gewesen sein.


    Aber noch etwas zu der "Endeckung" von Talenten. Es war damals üblich die Kinder im Chor der jeweiligen Gemeinde singen zu lassen, dort wurde schnell bemerkt ob eines der Kinder Talent hatte.

  • Carissimo Gian Battista Lulli!


    Er verwirrt ja uns Taminoaner mit diesen Patrimonien der Vergangenheit :yes: :yes: :yes:>>>>>>Rossini


    Ich höre gerade die Campanella (sehr schön gespielt von Jorge Bolet, Klavier) von Liszt, der ja einige Jahre Abbè in Rom war, nebst Paris, Weimar und Ungarn, vielleicht war der auch noch arm oder reich :):) :)


    Mike

  • Zitat

    Wenn Du schon Rossini für reich hälts, dann sieh Dir mal die Besitztümer Lullys und Corellis an


    Salut,


    jetzt wäre doch interessant, zu erfahren, wie Lully so reich geworden ist...? Stand er nicht auch in Abhängikeit[en]? Falls es auf einer der vorhergehenden Seiten bereits steht: Sorry - ich bin zu faul, zum umblättern.


    Liebe Grüße
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

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  • Naja, der König war sein größter Fan - er bekam vorn und hinten alles hineingesteckt, allein die vielen Posten die er noch zusätzlich hatte:
    Secretaire du roi, Berater des Königs, Oberhofmeister der Musik des Königs, Compositeur de la Familie du roi, Garcon de Chambre... etc, jeder dieser Posten wurde gesondert bezahlt - dann die Einnahmen durch die "Academie de la Musique" (das pariser Opernhaus...)
    Ich glaube das ich das bisher noch nicht erwähnt hatte, also keine Sorge :D


    Das meiste dürfte aber auf "Zuwendungen" des Königs zurück zuführen sein.
    Bei Corelli liegt es ebenfalls an seinen Gönnern, Christina (Ex-Königin von Schweden), die Kardinäle... und nicht zuletzt an seinen Publikationen, die neuartigen Sonaten. Selten wurden Kompositionen so oft verkauft wie Corellis Sonaten - seine berühmten Concerti Grossi Op. 6 wurden sogar erst nach seinem Ableben veröffentlicht.