Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik 2011)

  • Ich habe gerade das erste klavierkonzert aus dieser Box gehört:



    Brendel ist hier auf dem Höhepunkt seines pianistischen Könnens, aber immer noch auf einem Weg zu noch mehr Ausdruckstiefe und künstlerischer Gelassenheit, wie er sie in den Aufnahmen aus den 80er Jahren (Levine) und in seiner letzten Gesamtaufnahme (Rattle) an den Tag gelegt hat.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Aus dieser schönen Haydn-Box mit dem Concentus musicus Wien unter Leitung von Nikolaus Harnoncourt

    höre ich gerade die Sinfonien Nr. 45 ("Abschieds-Sinfonie") und Nr. 60 ("Per la commedia intitolata Il distratto") in grandiosen Interpretationen. Haydn ist für mich persönlich (ich weiß, viele sehen das anders und ich will hier auch absolut gar keine Diskussion vom Zaun brechen) der chronologisch gesehen letzte Komponist, bei dessen Werken das Musizieren auf Originalinstrumenten in historischer Aufführungspraxis wunderbare Ergebnisse zeitigt. Bei Händel, Purcell, Cavalli, Blow oder Bach höre ich sowieso kaum etwas anderes als das, was in jüngster Zeit irgendwelche Leute "HIP" getauft haben (und was ich immer noch historische Aufführungspraxis nenne). Ab Mozart - und erst Recht bei Beethoven, Bruckner oder Brahms - hört für mich persönlich dann aber nun wirklich der Spaß auf mit "HIP". Dann müssen die wunderbaren Sinfonieorcherster ran, die wir heute haben.

  • Banner Trailer Gelbe Rose

  • Heute erstmals diese Neuerwerbung im Player. Rameau ist für mich noch hauptsächlich zu entdecken, denn außer der Ballettsuite "Les Indes galantes" besaß ich nichts von diesem Komponisten.


    Diese Ballettkomödie gefällt mir sehr gut; die Musik ist facettenreich und spricht an. Da kann ich mich schon mal auf die nächste Oper - demnächst - freuen: "Zoroastre".


    Es grüßt der

    .


    MUSIKWANDERER

  • Aus dieser schönen Box, die ich gerade hereinbekommen habe:



    habe ich die erste Sinfonie gehört. Wirklich alle Vorschusslorbeeren, die ich hier gelesen habe, haben sich als richtig erwiesen. Mackerras bringt Beethoven enorm zum Swingen, die Pauken sind wahrhaftig ein Gedicht, das Klangbild ist excellent und transparent, das Scottish Chamber Orchestra produziert einen satten Sound, da hätte Beethoven seine wahre Freude dran gehabt. Da passt alles, und Furtwänglers Wort (siehe unten), stimmt auch hier.


    Liebe Grüße


    Willi :jubel:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • guten Abend allerseits. Frühling ... 8)



    Ludolf Nielsen, Symphonie Nr 1
    Danish Philharmonic Orchestra, Frank Cramer

    Weiter weiter ins Verderben, wir müssen leben bis wir sterben.

    Rammstein

  • Bei einigen Werken kann ich einfach nicht wiederstehen, im Radio mitzuschneiden, so auch nicht bei der heute morgen gesendeten Choralfantasie von Beethoven auf BR-Klassik, natürlich wie so oft ohne Infos zur Aufnahme, bei der es sich aber um diese handeln sollte:

    Erfrischend zügiges Tempo im beginnenden Solopart von Yefim Bronfman, wobei er es jedoch nicht übertreibt, wie leider zahlreiche seiner Kollegen, die meinen, man müsse mit jedem Takt schneller und lauter werden und der Klavierpart sei so eminent wichtig, dass auch im späteren Verlauf des Werkes dieser immer Orchester und sogar den Chor übertönen müsse...was dann nur in einem Klangbrei ausarten kann.
    Trotz der schnelleren Tempi gelingt Bronfman ein klarer, beherrschter Anschlag, auch ohne Ritardandi.
    Mit Einsatz des Orchesters, welches zwischendurch die Führung übernimmt und sich immer wieder in echte Zwiesprache mit dem Klavier begibt, zeigt David Zinman nicht nur seine Kunst in Beherrschung von Partitur und Orchester. Erstmals höre ich sogar Verzierungen - die man ansonsten eher bei Mozart-Konzerten gewohnt ist. Zinman läßt jeweils einmal Querflöte, Klarinette und Violine ganz kurze Übergänge bzw. Ausklänge spielen, die - sollte man das Werk noch nie oder selten gehört haben - überhaupt nicht auffallen; man würde meinen, Beethoven hätte das genau so geschrieben. Diese "Zusätze" geben dem Werk jedoch eine herrliche Frische und einen nicht mehr zu leugnenden Witz/Schalk.
    Die ruhigen Stellen und Übergänge werden sowohl von Pianist als auch Orchester ausgekostet, jedoch nicht - wie leider auch zu oft anzutreffen - kaugummiartig gedehnt, wohl in der Gewissheit bzw. der Begründung, es handele sich schließlich um eine 'Fantasia'.
    Die Solo-Stimmen des Schweizer Kammerchors wurden sehr gut ausgewählt, passen sie doch ausgezeichnet zum Klangeindruck des bisher gehörten. Meist werden sogar 4 bekannte Solisten verpflichtet diesen Part zu übernehmen, und die werden nicht nach Klangfarbe der Stimme sondern wohl nach Bekanntsheitsgrad der Person ausgewählt. So kann es kommen, dass eine Cheryl S. (vor Jahren im Rahmen des Silversterkonzertes der Berliner) in dem selben Werk völlig deplatziert war und ihre Stimme den gesamten Eindruck schon fast zunichte machte. Die hätten wahrscheinlich auch die Titelpartie von Händels Theodora mit Maria Callas besetzt....
    Alle 4 Solostimmen harmonierten untereinander und überdeckten wiederum auch nicht übertrieben Orchester und Klavierpart - hier ein großes Lob an den Tonmeister und -mischer. Man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es den Sänger/inne/n eine offensichtliche Freude bereitete, das Werk aufzuführen.


    Fazit
    Noch nie konnte man vom Text des Chors so gut auf die Interpretation schließen: Wenn der Töne Zauber walten... muss sich Herrliches gestalten.


    Übrigens, gekauft hätte ich mir die Aufnahme nicht, weil die Choralfantasie mit dem 5. Konzert verbunden ist. Davon abgesehen, dass meine Lieblingskonzerte die Rangfolge 3-1-4-2------5 haben, leidet meines Erachtens das Werk darunter, dass es überhaupt mit einem weiteren Werk für Klavier und Orchester gebracht wird. Und wenn schon in dieser Konstellation, dann bitte zuerst die Fantasie und danach das Klavierkonzert...
    Da mich zwar Dirigent und Solist auch in den Klavierkonzerten interressieren würden, es wohl aber aktuell keine Gesamtausgabe gibt, wäre ich für gelegentliche Höreindrücke dankbar, falls jemand diese Aufnahmen hat.
    [/align][/align]

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, den Menschen zu sagen, was sie nicht hören wollen. [frei nach George Orwell]

  • Il dissoluto punito o sia Il D. Giovanni
    Der gestrafte Ausschweifende, oder: Don Jean
    Ein grosses Singspiel in zween Aufzügen


    So hiess es in der ursprünglichen Anzeige für den 23. September 1788 als Mozarts Don Giovanni in Prag erstmals aufgeführt werden sollte. Weil ein Sänger unvorhergesehen erkrankte, war Premiere am 29. Oktober. So lese ich im Booklet meiner Aufnahme: René Jacobs und das Freiburger Barockorchester als SACD.



    .

    Walter Benjamin hatte auf seiner Flucht einen Koffer bei sich. Was würdest du in deinen Koffer packen? Meiner ist gepackt.



  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Dreimal Ligetis Atmosphères:



    Tolle Musik! Man lernt wieder das Hinhören. - Gute Musik erkennt man auch daran, dass man sich nicht so schnell an ihr satthört. Die Atmosphères genügen dieser Bedingung mühelos ...


    In den letzten Tagen wurden einige Aufnahmen mit Weinen und Whiskeys verglichen. Was ist nun diese Musik? Nun, ich würde sagen, eine hochinteressante Cuvée einer nicht allzu bekannten heimischen und einer fremden Rebsorte, ausgebaut im Barrique. Etwa Regent und Syrah. Alles noch jung und wild, und man muss das ganze Glas trinken, um sich einen Eindruck zu verschaffen, und man verlangt nach mehr.


  • GUSTAV HOLST (1874-1934): THE PLANETS OP. 32
    New England Conservatory Chorus,
    Boston Symphony Orchestra,
    SEIJI OZAWA
    (Newton Classics/Philips, 1979)


    Ozawa gelingt es, diese vielgeschundene Partitur aus der Stille heraus zu entwickeln und die Einsamkeit der planetaren Erfahrung auf transzendentale Art und Weise dem Hörer zu vermitteln. Eine völlige Abkehr von äußerlichem Bombast zugunsten einer verinnerlichten kosmischen Reise führt zu einem faszinierenden Hörerlebnis.



    Agon

  • Noch mehr Ligeti ... die genialen "Volumina" für Orgel mit Gerd Zacher sowie - im Jubiläumsjahr des Erfinders der Symphonischen Dichtung - sozusagen die Version der Ururenkelgeneration: "Poème symphonique" für 100 Metronome. Kann ich nur als Satire auf serielle Musik verstehen ...



  • ...


    Diese Ballettkomödie gefällt mir sehr gut; die Musik ist facettenreich und spricht an. Da kann ich mich schon mal auf die nächste Oper - demnächst - freuen: "Zoroastre".


    Ein typischer Fall, wo man einfach die DVD kennen muss!


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Bei mir läuft gerade eine CD von Giuseppe di Stefano:



    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Und wieder Haydns Streichquartette op 1


    Ich kann gar nicht verstehen, warum die frühen Streichquartette unter Kennern eher nicht geschätz werden - angeblich fehlt ihen noch "die Reife", die die Qualität späterer Werke ausmacht. Aus meiner Sicht ein Vorurteil - Haydn bietet eine ganze Palette an Kunstkniffen an um seine Hörer zu unterhalten.
    Vielleicht ist es der Unterhaltungswert , den man ihnen ankreidet ?
    Aber schliesslich hiessen dies Werke ja ursprünglich Divertimenti oder Qurtett-Divertimenti, was
    ja irgendwie mit "Vergnügen" zu tun haben soll - ein Sakrileg :P



    mfg aus Wien


    Alfred

    POLITIKER wollen stets unser Bestes - ABER WIR GEBEN ES NICHT HER !!!



  • Am späten Abend noch :rolleyes:



    Viotti, Giovanni Battista (1755-1824)
    Violinkonzert No 22 a-Moll

    Deutsche Kammerakademie Neuss, Goritzki
    Rainer Kussmaul

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Wie bei Alfred läuft auch bei mir heute Abend Haydn. Nämlich die Sinfonie Nr. 76 Es-Dur in einer einfach herrlichen Aufnahme mit Günter Wand und dem Kölner RSO vom Februar 1973

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Bei mir läuft heute Abend das gleich wie heute Nachmittag:



    Jetzt habe ich die Sinfonie Nr. 2 D-dur op. 36 und Nr. 3 Es-dur op. 55 "Eroica" gehört. Ganz gespannt habe ich im Larghetto der 2. Sinfonie auf das Geigencrescendo gewartet, aber im Gegensatz zu dem hervorragenden Gesamteindruck konnte auch Mackerras mir bei dieser Stelle keinen Schauer über den Rücken jagen, wie es das bis jetzt als einziger Herbert von Karajan in seiner 1962er Aufnahme mit den Berliner Philharmonikern vermocht hat.


    Dafür hat Mackerras aber die zweitletzte Variation im Finale der Eroica, den hymnischen Bläserchor, mit dem richtigen Tempo versehen, so zwischen Andante und Adagio, im Gegensatz zu Karajan, der sich dort zwischen Adagio und Largo aufhielt, eine Tatsache, die man ihm lange von Seiten der Kritik vorgehalten hat.
    Und, Mackerras spielt im Kopfsatz nun wirklich alle Wiederholungen, sonst wäre er bei seinem zügigen Grundtempo nicht auf über sechzehneinhalb Minuten gekommen.
    Überhaupt habe ich bei den ersten drei gehörten Sinfonien auch nicht eine Sekunde das Gefühl gehabt, dass Mackerras nicht das absolut richtige Tempo gewählt hätte. Bei seiner unnachahmlichen vorwärtstreibenden Art, die Sinfonien zu interpretieren, hätte er gar kein anderes Tempo wählen können.
    Das Scottish Chamber Orchestra macht auch bei diesen beiden Sinfonien einen excellenten Job. Da ist von Anfang bis Ende Feuer drin.
    jetzt freue ich mich schon auf die nächsten Tage, wenn die anderen Sinfonien drankommen. Und dann denke ich, dass auch bald die zweite GA Mackerras' mit dem Liverpooler Orchester eintrifft. Man gönnt sich ja sonst nichts.


    Liebe Grüße


    Willi :P

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ich habe gerade während eines Postings im Thread "Legenden auf dem Prüfstand....." aus dieser Box gehört:



    und zwar Les Préludes, Tasso: lamento e trionfo und Mazeppa, alles mit dem Budapest Symphony Orchestra unter Arpad Joó. Wirklich eine empfehlenswerte Box. Leider ist sie inzwischen schwindelerregend teuer, ich habe sie damals noch für "'nen Appel und Ei" bekommen.


    Liebe Grüße


    Willi :rolleyes:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).


  • R. Schumann: Klavierkonzert a-moll op. 54
    Martha Argerich,
    Chamber Orchestra of Europe,
    Nikolaus Harnoncourt
    -apex, 1992-



    Agon


  • Brahms, Johannes (1833-1897)
    Symphony No 3 F-Dur Op 90

    Berliner Philharmoniker, Karajan

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Johann Sebastian Bach


    Englische Suiten Nr. 4 F-Dur und Nr. 2 a-moll
    Französische Suite Nr. 6 E-Dur


    Safri Duo, Marimba


    Walter Benjamin hatte auf seiner Flucht einen Koffer bei sich. Was würdest du in deinen Koffer packen? Meiner ist gepackt.



  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Hallo!


    Jetzt höre ich auf einer Doppel-LP: Sternstunden der Musik TSCHAIKOWSKY, mit verschiedenen Interpreten. Mit Josef Protschka, Nicolai Ghiaurov, der Warschauer Nationalphilharmonie, der Staatskapelle Dresden usw.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Eine Rarität von Johann Christoph Bach:



    Bach, Johann Christoph (1735-1782)
    Concerto B flat for bassoon and orchestra

    English Chamber Orchestra, Philip Ledger
    Daniel Smith

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Ich höre gerade "I Capuleti e i Montecchi" von Vincenzo Bellini. Anna Netrebko, Elina Garanca und Joseph Calleja sind die Hauptprotagonisten. Fabio Luisi dirigiert die Wiener Symphoniker:


    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano


  • Habe jetzt die vierte gehört und bin mitten in der fünften - sehr gut, reißt mich aber nicht vom Hocker. Meine Referenzen bleiben Fricsay/Rias SO Berlin (1952) bzw. Rozhdestvensky/Leningrad PO (London live 1971) bei der vierten und Mravinsky/Leningrad PO (1960) bzw. Celibidache/Münchener Philharmoniker (1991) bei der fünften.


    Aber die raison d'acheter war ja die "Pathétique" ... ich bin gespannt, ob sie mit Cantelli und Sinopoli mithalten kann!!!

  • Banner Trailer Gelbe Rose