Was hört Ihr gerade jetzt (Jazz 2011/12)?

  • Ein wenig später am Tag werde ich mir noch eine schöne Trio-Veröffentlichung von Ellington auflegen mit keinen geringeren Mitstreitern als Charles Mingus und Max Roach, erschienen bei Blue Note


    Herzliche Grüße an alle Jazzfans!

    Den Rat werde ich befolgen und mir einen Drink genehmigen. Wer sich etwas Gutes antun will, (das ist eiene dringende Empfehlung) soll sich diese Scheibe besorgen und ein Getränk seiner Wahl zu sich nehmen. Prost!
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Hallo


    Der 1944 geborenen englische Klarinettist und Saxophonist hat im Alleingang folgende Platte eingespielt:



    herausgebracht 1995 bei ECM. Eine von zahlreichen grossartigen Aufnahmen mit John Surman


    Gruss


    romeo&julia

  • Als meine Freundin mich heute abend fragte, warum ich in letzter Zeit fast nur noch Klassik höre und ob das mit meinem doch recht zeitintensiven Tamino-Schreiben zu tun hat, wurde ich nachdenklich. Ich stellte fest, dass ich tatsächlich seit vielen Tagen keinen Jazz mehr gehört habe. Deshalb ist heute ein reiner Jazztag für mich: Klassik kommt mir nicht in den Schacht, Jazz rulez!!


    Beginnen wir mit

    Welch ein Schlagzeugspiel!!! Elvin Jones - den Coltrane-Drummer - habe ich nur einziges Mal live gesehen. Und das völlig unverhofft: auf dem Weg zum Guggenheim-Museum in Bilbao machte ich, von Südfrankreich kommend, Station für eine Nacht in San Sébastian. Ich sah nach, ob es vielleicht ein gutes Konzert an diesem Tag in dieser Stadt gibt. Das, was ich fand, war sogar ein Doppelkonzert: erst spielte Elvin Jones mit seiner Band, danach Charles Lloyd mit Geri Allen. Meine Fresse, war das ein Abend! Und das dann alles noch open air zwischen alten Stadtmauern zu absolut moderaten Preisen. Ein paar Tapas vorher, ein paar Tapas danach - und ein perfekter Urlaubstag in Nordspanien war mir sicher!!

  • Guten Abend


    Nun etwas Jazz von unseren Nachbarn.


    Ralf R. Hübner zusammen mit grossen deutschen Jazzern wie Christof Lauer, Rainer Brüninghaus und Thomas Heidepriem



    Perlboot, aus dem Jahre 1987


    Gruss


    romeo&julia

  • Vier Sänger, fünf Posaunen (!) plus Klavier, Gitarre (Barney Kessel!), Bass und Schlagzeug ergeben einen richtigen Klasse-Sound: "Four Freshmen and five trombones", rec. 1955.

    Herzliche Grüße an alle Jazzliebhaber!
    Swjatoslaw

  • Hallo


    Gerne hören wir sonntags die 1983 erschiene Platte „Such Winters of Memory“



    mit John Surman als Leader, begleitet vom schweizer Schlagzeuger Pierre Favre und der norwegischen Sängerin Karin Krog. Schliesslich wird ein Stück „Sunday Morning“ benannt. Kirchenglockenähnliche Klänge assoziieren eben einen Sonntagmorgen. In jungen Jahren sang der 1944 in England geborene John Surman im Kirchenchor. So ist die englische Chortradition wohl etwas, das ihn begleitet.
    Bei einigen Stücken begleitet die Sängerin Karin Krog. Diese Partnerschaft zählt wohl zu den besonders innigen musikalischen Partnerschaften von John Surman. „In gewisser Weise“, sagt John Surman, und er meint damit nicht die Stimmlage sondern die Emotionalität der Mitteilung, „ist ihre Stimme meiner sehr ähnlich.“ Die Art, wie die beiden einander überraschen, ist pure Poesie und ihr bevorzugtes Terrain das der Melancholie zweier verwandter Seelen.


    Eine Platte mit grossartigem Zusammenspiel und experimentellen sowie sanften aber auch groovigeren Momenten.


    Gruss


    romeo&julia

  • Heute abend ist's mir nach interplay:


    Bill Evans, Scot LaFaro, Paul Motian


    Sunday At The Village Vanguard


    Zum kuckuck: der jpc Link funktioniert nicht... !!!


    tja und einen unverhofften Fund getätigt. Eine meiner Unarten ist es, eine CD in die falsche Hülle abzulegen (es sind dann die richtige und die falsch abgelegte in derselben Verpackung) und wenn ich sie später wieder aus dem Regal nehme, ist die ursprüngliche leer. Wohin ist in aller Welt die fehlende CD hingekommen... Jetzt ist diese nach Jahren wieder aufgetaucht:


    Oregon (Ralph Towner, Glen Moore, Paul McCandless)


    Beyond words


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Sunday At The Village Vanguard


    Zum kuckuck: der jpc Link funktioniert nicht... !!!


    Vielleicht darf ich einhelfen:

    Schön, einen weiteren Bill Evans-Fan hier an Bord zu haben! Im Jazzklavier-Bereich ist Bill mein absoluter Favorit. Und instrumentenübergreifend ist er einer meiner drei Lieblings-Jazzmusiker (die anderen beiden sind Miles Davis und John Coltrane).

  • Guten Abend


    Moderato inspirierte uns ebenfalls eine alte Oregon Scheibe zu hören



    die Jahre mit Collin Walcott zählten sicherlich zu den kreativsten Perioden von Oregon. Leider ist Collin Walcott bei einem Autounfall verstorben.


    Out of the Woods entstand 1978.


    die Platte Beyond words scheint wahrscheinlich eine "best of" CD zu sein, viele der auf Beyond words aufgeführten Stücke sind alte Songs, zum Teil auf Out of the Woods enthalten.


    Gruss


    romeo&julia

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  • Die CD "Beyond words" ist keine "Best of"-Scheibe.

    Ralph Towner, Glen Moore, Paul McCandless haben Lust verspürt altes Repertoire wieder aufzunehmen. Aufnahmetechnisch ein Sahneschnittchen.


    Meine liebste Oregon Aufnahme ist bei ECM erschienen und nennt sich Oregon:



    Collin Walcott wirkt hier noch mit.

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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Hallo Moderato


    Meine liebste Oregon Aufnahme ist bei ECM erschienen und nennt sich Oregon:


    Ja, diese Aufnahme gehört auch bei uns zu den Favoriten von Oregon.


    Es war ja die erste für ECM eingespielte Platte. Oregon bedient sich einer ganzen Bandbreite von Jazz-Stilen. Die Stücke sind ausgesprochen abwechslungsreich mit Anklängen aus der Ethno-Musik-Szene, weisen aber auch Stilmittel der kammermusikalischen ernsten zeitgenössische Musik auf, gleichsam findet man Elemente des freien Jazz. Die späteren Aufnahmen bei Intuition oder Chesky sind leider etwas kommerzieller ausgerichtet.


    bei uns nun aber Musik von Ed Schuller: Mu Point



    mit dabei sind folgende grossartige Mitmusiker:
    Dewey Redman
    Paul Motian
    Bill Bickford


    Gruss


    romeo&julia

  • In der letzten Zeit (möglicherweise aufgrund ungewöhnlich starker beruflicher Beanspruchung) neige ich abends doch eher dazu, in den wenigen mir verbleibenden Stunden Freizeit Jazz aufzulegen. Heute - vor dem Ins-Bett-Gehen - ist es das frei improvisierte Album "Changes" von Keith Jarrett

    zu welchem meine Freundin und ich herrliche Kalbsfrikadellen genossen haben.
    Gute Nacht an Euch!
    Swjatoslaw

  • Zu den Kalbsfrikadellen: Das nehme ich als Menu-Vorschlag dankbar entgegen.


    Zu Changes von Keith Jarrett, Gary Peacock und Jack Dejohnette: Diesen Hinweis greife ich auf, da ich diese Schreibe auch im Regal stehen habe. in letzter Zeit habe ich keine Aufnahmen des Trios mir angehört. Es wird wieder mal Zeit, die Ohren da hinein zu senken.


    Ich kann eine andere Scheibe des Trios empfehlen:


    Changeless




    Liveaufnahmen aus dem Jahr 1987, die in Sälen in Denver, Dallas und Houston aufgenommen wurden. Improvisierte minutenlange grosse Bögen mit langem Atem. Musik zum Fliegen und Abheben. Vier Titel finden sich: Dancing (8:58), Endless (15:28), Lifeline (11:31), Ecstacy (12:59). Der Duktus erinnert mich an Keith Jarretts Soloalben, diesmal aber im Trio. Eine Konzeption, die in den anderen Aufnahmen des Trios weniger oft auftaucht, welche den Standarts des American Songbook verpflichtet sind. Das Cover bringt die Sache ziemlich genau auf den Punkt. (Im übrigen in seiner Schlichtheit eines der schönsten Cover, das ich kenne.)



    ne 8 plus ) ergibt 8)


    smile
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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Carla Bley hat die Arrangements zu südamerikanischen Revolutionsliedern geschrieben. In der ECM Aufnahme aus dem Jahr 1984 kommt eine illustre Schar von Musikern zusammen.



    The Ballad Of The Fallen




    Drängendes, Weihevolles, Kraftvolles, Pathetisches in einem bewegenden Satz.


    "Silence", ein Thema des Bassisten Charlie Haden, ist einer meiner Lieblingstitel. Es taucht in anderen Alben von Haden auf.
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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Guten Abend


    Ich kann eine andere Scheibe des Trios empfehlen:


    Changeless


    ja diese Aufnahme aus dem Jahre 1987 ist grossaritg, besonders die ersten drei Stücke sind schlicht überwältigend.


    doch nun bei uns Musik des indischen Tabla-Spielers Zakir Hussain mit Hariprassad Chaurasia, John McLaughlin und Jan Garbarek.



    Gruss


    romeo&julia

  • Wenn Dich diese Charlie Haden/Carla Bley-Zusammenarbeit interessiert, lieber moderato (ich war damals übrigens als Konzertbesucher dabei, als es nach dem Erscheinen von "The Ballad of the Fallen" eine kleine Tour der Band durch ausgewählte Städte gab), dann solltest Du Dir mal den Ursprung dieses Konzepts anhören, nämlich Charlie Haden mit dem Liberation Music Orchestra (Widerstandsmusik von Franco-Gegnern aus dem spanischen Bürgerkrieg plus latein- und südamerikanische Musik von Che Guevara-Gefolgsleuten, in Jazzform für Bigband gesetzt):

    Auch später griff Charlie Haden gern wieder auf diese Idee bzw. dieses Konzept zurück, z.B. hier:


    Ich höre gerade etwas ganz anderes - und finde wie immer bei diesem Musiker kaum Worte, wie gut das ist!

    Herzliche Grüße an alle Jazzenthusiasten und keep swingin'!
    Swjatoslaw

  • Lieber Svjatoslaw


    Die von dir erwähnten Aufnahmen des Liberation Muisc Orchestra finden sich in meiner Sammlung. Es scheint, dieses Konzept und die mit ihm verbundenen politischen Anliegen sind überholt. Es ist mir klar, die Welt ist eine andere. Nur die Probleme sind geblieben oder haben sich verschärft.


    Ja, und zu Miles Davis habe ich deinen Worten nichts hinzuzufügen.



    Max Roach tönt aus den Lautsprechern.



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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Hallo


    bei dieser 1976 aufgenommenen Scheibe wird Keith Jarrett von Dewey Redman, Charlie Haden und Paul Motian begleitet. Jarrett für einmal nicht im Trio, sondern in einem Quartett spielend. Hier spielt Jarrett nicht nur als Pianist sondern abenfalls als Saxophonist und Percussionist. Beim ersten der beiden Stücke der Platte kommt das Klavier erst ab etwa der 8 Minute zum Einsatz. Die Percussion spielt bei dieser Aufnahme eine zentrale Rolle, so musiziert neben Motian und Jarrett auch noch Redman als Percussionist. Das Saxophon des 1931 geborenen Dewey Redman einmal mehr überwältigend.



    The Survivors' Suite


    Gruss


    romeo&julia

  • Hallo


    diesen Abend funky Jazz mit der deutschen Formation Kollektiv. In dieser Formation spielen Jochen Schrumpf, Thomas Bettermann, Waldo Karpenkiel und Klaus Dapper. Bei dieser CD ergänzt durch den schwedischen Bassisten Jonas Hellborg.



    Gruss


    romeo&julia

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  • Cool Jazz vom Feinsten: Paul Quinichette in 1954er Aufnahmen (u.a. mit Herbie Mann und Paul Chambers). Komponiert und arrangiert wurde das Ganze von Quincy Jones, der in den 50er Jahren noch Jazz gemacht hat (statt, wie in den 80er Jahren, Michael Jackson und sonstigen Charts-Kram zu produzieren). Und als Bonus Tracks gibt es 1952er Aufnahmen von Quinichette mit Count Basie!

  • Guten Abend


    bei uns an diesem Abend feinster Jazz aus Frankreich mit dem 1945 in Paris geborenen Bassisten Henri Texier



    Azur, des vorbildlichen französischen Label Label Bleu


    unterstütz wird er von vielen namhaften Musikern wie:
    - Glenn Ferris
    - Tony Rabeson
    - Bojan ZUlfikarpasic
    - Michel Portal
    - Louis Sclavis


    Gruss


    romeo&julia

  • Der Lieblingspianist von Stan Getz (Getz hat es immer verhindert, dass sein eigener Name auf den gemeinsam eingespielten Alben größer gedruckt wird als der von Barron, den er über die Maßen hochschätzte) mit Ben Riley und Ray Drummond live in einem winzigen New Yorker Club:

  • Hallo


    Die finnische Quartett-Formation Krakatau spielt freien Jazz mit Rockeinflüssen mit teils heftigen Gitarrenattacken des klassisch geschulten Raoul Björkenheim und einem Hauch Coltrane durch den Saxophonisten Jone Takamäki aber sogar folkloristischen Einflüssen.
    Auch die beiden anderen Mitspieler des Quartetts stammen aus Finnland, es sind der Bassist Uffe Krokfors sowie der Schlagzeuger Alf Forsman.



    die Platte heisst Volition und wurde 1992 durch ECM herausgebracht


    Grüsse


    romeo&julia

  • Nach Tschaikowsky fiel mir die mal wieder in die Hände:


    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Weiter geht's mit Jazz:



    Nette Anspielungen auf Gershwins "Facinating Rhythm" im ersten Titel, "Perambulation" - ob da der Namen Programm ist? ;)

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Lieber Accuphan,


    dass Du eine Criss Cross-CD verlinkt hast, erfüllt mich mit Glücksgefühl. Ich liebe dieses kleine Label, kaufe konsequent ihre CDs (wenngleich mir Deine Hazeltine-CD bisher durchgerutscht ist). Und ich habe mir von meinen zahlreichen Criss Cross-CDs auch gleich eine für heute Abend herausgesucht:

    Dave Kikoski habe ich erstmals 1986 in der Hamburger "Fabrik" gesehen, als er in der Band von Randy Brecker und Bob Berg spielte. Ein toller Pianist.


    Im New Yorker "Village Vanguard" war es 1998 bei einem Gig von Roy Haynes mal so eng, dass ich - direkt hinter Kikoskis Klavierhocker sitzend - schon fast zwangsläufig mit ihm in ein (nettes) Gespräch kam. Und dann kam irgendwann auch noch Roy Haynes in einer Pause zu uns und fragte mich "Where are you from?" Als ich "From Hamburg" antwortete, sagte Roy Haynes: "Hamburg? Oh yes, I've been there with Cannonball Adderley. Great city!". Und mein New York-Abend war gerettet :D


    Dave Kikoski - eine dicke Empfehlung für alle Jazz-Enthusiasten ;)
    Keep on swingin'!
    Swjatoslaw

  • Der heutige Abend ist dem Jazz, nicht der Klassik gewidmet (okay, okay - ich geb's ja zu: das Ravel-Klavierkonzert mit Monique Haas und Jascha Horenstein mit seinen eindeutigen Jazz-Bezügen habe ich heute Abend trotzdem dreimal gehört :D )


    Gerade auf dem Kopfhörer: eine sehr schöne Kevin Eubanks-CD von Blue Note (mit Dave Holland!)

  • Danilo Perez (der Pianist des Wayne Shorter Quartets) mit einem von Claus Ogerman dirigierten Orchester und zwei Gastauftritten von Cassandra Wilson. Die Rhythmusgruppe besteht aus Christian McBride und Lewis Nash. Gespielt/gesungen werden Kompositionen und Arrangements von Claus Ogerman, die auf Themen von Sibelius, Rachmaninow, Massenet, de Falla und Distler basieren.

  • Eine der wundervollsten Live-CDs der Jazzgeschichte ist für meinen Geschmack Paul Desmonds CD "Live", welche 1975 in einem kleinen Club in Toronto (Kanada) mitgeschnitten wurde: überaus intim, geradezu kammermusikalisch kommt das Quartett daher.

    Dieses unfassbar kluge Altsaxophonspiel Desmonds macht geradezu süchtig - zumal Desmond hier mit dem Gitarristen Ed Bickert einen wunderbaren Gegenpol hatte, der endlich einmal nicht Dave Brubeck hieß. Auch Don Thompson am Bass lieferte schöne Soli, während sich Jerry Fuller an den drums (wohl der winzigen Größe des Clubs geschuldet) extrem zurückhielt und sich auf Rhythmustupfer beschränkte. Hervorheben möchte ich eine absolut grandiose Version des Standards "My funny valentine", aber auch Desmonds Komposition "Take five" (welche immer wieder für eine Brubeck-Komposition gehalten wird) oder das herrliche "Line for Lyons" von Gerry Mulligan sind wahre Highlights.


    Ich war nach dem ersten Hören dieser CD, weil ich so sehr begeistert war von Ed Bickerts Spiel, sogleich auf der Suche nach eigenen Aufnahmen dieses Kanadiers. Und wurde fündig. Ebenfalls sehr schöne CDs:

    Herrlich ist, wie Paul Desmond in seinen liner notes zu dieser Verve-CD den Gitarristen Ed Bickert beschreibt (ich schreibe nur mal einen kleinen Auszug aus dem ziemlich langen Text ab): "Ed Bickert is unique. A picture of him would look a lot like the Marlboro Man. He smokes more than I do, which is impossible, and he lives much healthier, which is easy. Unless you have a motor-driven Nikon, it would be unlikely to find him without a cigarette heading towards either his face or his guitar."
    Herzliche Grüße
    Euer Swjatoslaw
    ... and don't miss that record!

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