Was hört Ihr gerade jetzt (Jazz 2011/12)?

  • Guten Abend



    eine feine ende der fünziger Jahre aufgenomme Platte mit zahlreichen Grössen des Jazz.
    - Bill Evans
    - Scott LaFaro
    - Paul Motian
    - Juan Sastre
    - Shinichi Yuize
    - Horst Jankowski
    - Peter Witte
    - Hermann Mutschler


    und natürlich Tony Scott an der Klarinette, Saxophon, Gitarre und Klavier. Scott ist leider 2007 in Rom verstorben, wo er ab 1972 lebte. Scott gilt als einer der ersten Ethnojazzmusiker. Auch auf der Scheibe "Dedications" sind asiatische Einflüsse mit dem japanischen Kotospieler Shinichi Yuize hörbar.


    Gruss


    romeo&julia

  • Mein Bruder und ich haben uns schon seit Wochen auf das heutige Gastspiel des US-Stars Lee Konitz im Hamburger "Birdland" gefreut. Ein Jazzclub, den ich allmonatlich mit meinen Mitgliedsbeiträgen unterstütze. Was mir immerhin das Recht verleiht, dort telefonisch Sitzplätze vorreservieren zu dürfen. Bei meinem diesbezüglichen Anruf hörte ich heute, dass Reservieren völlig zwecklos sei - denn der Club werde aus den Nähten platzen. Okay, das kann man ja verstehen. Deshalb kamen wir heute bewusst erst zum zweiten Set ins "Birdland": denn unter der Woche gehen viele Leute um 22.30 Uhr, nachdem sie den ersten Set gehört haben, nach Hause. Aber was bekamen wir vor Ort zu hören? Lee Konitz hätte vertrags- und absprachewidrig (!) beschlossen, nur einen einzigen Set zu spielen. Unfassbar. Wir mussten, ohne einen einzigen Ton aus dem Altsaxofon des Altstars gehört zu haben, wieder nach Hause gehen.


    Lee Konitz, der neuerdings in Frankfurt/Main lebt, wird meine Worte sicherlich nicht lesen. Und noch nicht einmal lesen können (US-Drummer Alvin Queen lebt seit über 20 Jahren in der Schweiz und spricht immer noch kein Wort Deutsch). Aber solch ein Benehmen gegenüber den Fans mag man sich vielleicht in New York erlauben können. Hier in Deutschland geht das nicht. Wenn er weiterhin mit solch einer unglaublichen Arroganz deutsche Bühnen betritt (und fette Gagen dafür kassiert), wird er hier eine Bauchlandung hinlegen. Und das sei ihm herzlich gegönnt. Bei mir landen heute abend all meine elf Lee Konitz-CDs im Amazon Marketplace. Meine kleine Form des Protests gegen bestimmte (wohlgemerkt: bestimmte) Amis, die glauben, sich alles erlauben zu können.


    Derweil höre ich einen anderen Ami, der so etwas niemals machen würde. Den unglaublich unkomplizierten und freundlichen Gitarristen John Scofield mit

  • Lieber Svjatoslaw


    Diva-Gehabe verärgert den Jazz-Liebhaber, wie du zu Recht monierst (Vertrag hin oder her, was sind das für Verträge, die man nicht beachtet!) und passt nicht zu einem Jazzmusiker, Musiker. Ich muss gestehen, wenn ich solches Verhalten von einem Musiker erfahre, kann ich mir seine Scheiben nicht mit dem gleichen Genuss anhören, als wenn ich dies von ihm nicht wüsste. Das geht dann ziemlich lange, bis ich mir wieder eine CD in den Player lege. Deinen Protest kann ich daher sehr gut verstehen.


    Ein Beispiel für ein gute Stimmung, die mir beim Anhören von Aufnahmen eines bestimmten Musikers aufkommt, kann ich hier noch beisteuern. Joachim-Ernst Berendt selig hatte in einer Fernsehdokumentation zum Jazz (Das waren noch Zeiten, als ich am Radio hing und seinen Jazz-Sendungen lauschte) eine Begebenheit erzählt, die er mit Lous Armstrong erlebt hatte. Da hatten sie in einem Studio zusammen in den Staaten eine Aufnahme gemacht, zu einer Zeit als man als schwarzer Musiker, selbst im Rang eines Louis Armstrong, den er da schon hatte, von den Aufnahme-Technikern die Hautfarbe zu spüren bekam. (Das solls mal gegeben haben.) Nach einem langen Tag gemeinsamer Arbeit packte man zusammen. Louis war müde, verliess das Studio und fuhr mit dem Lift runter. Einige Minuten später kam er zurück und sagte mit grösstem Bedauern, er habe vergessen sich zu verabschieden und reichte allen Anwesenden die Hand. Diese kleine Geschichte kommt mir in den Sinn, wenn ich mir eine seiner Aufnahmen anhöre.


    Zu vielen Jazz-Scheiben in meiner CD-Sammlung fallen mir übrigens Anektoten ein. Bei Klassik-CDs ist das weniger der Fall. Ich könnte sagen, wo und in welchem Zusammenhang ich sie erstanden habe. Diese Scheibe mit Gerry Mulligan und Paul Desmond hatte ich auf dem Wochen-Markt von Vaison-la-Romaine in Südfrankreich erworben, Januar war es, kalt und sonnig. Mit einer lieben Freundin verbrachte ich eine Ferienwoche im Haus ihrer Schwester. Die Occasionsscheiben füllten kleine Holzkästchen auf dem offenen Verkaufsstand. Meine Wahl fiel auf die Verpackung mit dem auffälligen roten Rand. Der Verkäufer überreicht sie mir mit den Worten: Ce disque est merveilleux! Man beachte das Bild auf dem Cover: Mulligan steckt sich eine Zigarette an. Den Worten des Verkäufers kann ich mich anschliessen.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Hallo, lieber moderato,
    die Mulligan/Desmond-CD ist klasse, gar keine Frage! Wenngleich meine Lieblings-CD von Mulligan diese hier ist, die ich noch einen Tick besser finde:

    Übrigens mit dem noch minderjährigen John Scofield an der Gitarre (bei einem seiner allerersten öffentlichen Auftritte)!


    Schön, dass Du meinen Ärger von gestern über das Gebaren von Lee Konitz verstehen kannst...
    Herzliche Grüße
    Dein Swjatoslaw

  • Ich hatte die Mulligan/Desmond Aufnahme erwähnt, weil du die Live Aufnahme von Paul Desmond uns ans Herz gelegt hast. Ich habe sie gleich bestellt. Deine Mulligan/Baker Empfehlung habe ich mir schnipselweise angehört. Man hört deutlich, dass zwischen den beiden Aufnahmen 17 Jahre liegen und sich die Musik und mit ihr die Musiker weiter entwickelt haben. Das ist für mich die Stärke des Jazz, die ich schätze!
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Guten Abend


    Zitat

    Lee Konitz - welch eine Arroganz gegenüber dem Publikum!Mein Bruder und ich haben uns schon seit Wochen auf das heutige Gastspiel des US-Stars Lee Konitz im Hamburger "Birdland" gefreut. Ein Jazzclub, den ich allmonatlich mit meinen Mitgliedsbeiträgen unterstütze. Was mir immerhin das Recht verleiht, dort telefonisch Sitzplätze vorreservieren zu dürfen. Bei meinem diesbezüglichen Anruf hörte ich heute, dass Reservieren völlig zwecklos sei - denn der Club werde aus den Nähten platzen. Okay, das kann man ja verstehen. Deshalb kamen wir heute bewusst erst zum zweiten Set ins "Birdland": denn unter der Woche gehen viele Leute um 22.30 Uhr, nachdem sie den ersten Set gehört haben, nach Hause. Aber was bekamen wir vor Ort zu hören? Lee Konitz hätte vertrags- und absprachewidrig (!) beschlossen, nur einen einzigen Set zu spielen. Unfassbar. Wir mussten, ohne einen einzigen Ton aus dem Altsaxofon des Altstars gehört zu haben, wieder nach Hause gehen.


    Ja lieber Swjatoslaw, das ist aber sehr ärgerlich, unverrichteter Dinge wieder nach Hause geschickt zu werden. Gut ist uns dieses Erlebnis nie widerfahren.


    Wir bevorzugen eindeutig Jazz aus Europa, so kann uns das nicht passieren. :pfeif:


    Sehr gerne hören wir eine Aufnahme aus dem Jahre 1985.


    Es spielen die Musiker:
    - Eberhard Weber
    - Jan Garbarek
    - Ralf-R. Hübner



    für uns ist diese Aufnahme die schönste von Eberhard Weber.


    Gruss


    romeo&julia

  • Wir bevorzugen eindeutig Jazz aus Europa, so kann uns das nicht passieren. :pfeif:


    Hallo, liebe romeo&julia,
    ich verstehe, was Ihr meint und da ist bestimmt auch etwas dran. Allerdings möchte ich keineswegs etwas gegen Amis "in general" gesagt haben. Ich habe überaus nette, geradezu reizende persönliche Begegnungen mit US-Staatsbürgern wie John Scofield, Pat Metheny, Steve Swallow, Randy Brecker, Rachel Z oder (ganz besonders!!!) Maria Schneider in den vergangenen 20 oder mehr Jahren gehabt. Maria Schneider grüßt mich sogar von der Bühne herunter, wenn sie mich irgendwo im Publikum sitzen sieht (so z.B. neulich bei "Jazz Baltica" in Salzau), nur weil ich mal mit ihr ein Bier im "Birdland" zusammen getrunken und mich dabei höchst angeregt mit ihr über Jazz unterhalten habe. John Scofield hat mich einmal über die Maßen beeindruckt, als ich ihn nach einem Konzert seines Trios in Essen zufällig später noch in der Fußgängerzone herumlaufen sah. Er hatte seinen Gitarrenkoffer wie einen Rucksack auf dem Rücken, wollte offenbar nach dem Konzert ein wenig die Stadt erkunden und ich sprach ihn an. Er sagte doch tatsächlich zu mir: "I know you! You're from Hamburg, right?" Und das in Essen, nicht etwa in Hamburg (wo es nicht schwer zu raten gewesen wäre, aus welcher Stadt ich komme). Zwar habe ich John Scofield schon was-weiß-ich-wie-oft gesehen, und das auch schon zu seinen absoluten Anfangszeiten (also als er noch bei enja unter Vertrag war - vor seiner Zeit bei Miles Davis). Wann immer er in Hamburg oder Umgebung ist, gehe ich hin, hole mir auch hin und wieder ein Autogramm. Aber ich erwarte nun beileibe nicht, dass er mich deswegen auf der Straße wiedererkennt. Aber so ist John nun mal: fanfreundlich und unkompliziert und einfach ein ganz, ganz toller Mensch.


    Das genaue Gegenteil davon ist Paul Motian. Die hanseatische Zurückhaltung verbietet es mir, ihn mit einem Wort zu belegen, das eigentlich angemessen für ihn wäre (es fängt mit A an). Ich war mal nach einem Konzert von Joe Lovano, Bill Frisell und Paul Motian im Studio 10 des NDR im Künstlerzimmer - in welches ich nur deswegen geraten bin, weil Joe Lovano sich mit mir nett unterhielt. Und da er nun mal auf dem Weg in das Künstlerzimmer des Trios war und mit mir sprach, ging ich logischerweise einfach mit. Im Künstlerzimmer angekommen, sprach Joe Lovano freundlich weiter mit mir. Dann kam Paul Motian angeschossen, pflaumte mich an, ich solle sofort abhauen ("Get out of here!!! Immediately! Get off!!!"), und zwar in einer Weise, dass selbst Joe Lovano fassungslos war. Offenbar meinte er, ich sei in ein Revier eingedrungen, welches seines war. Dabei teilte er sich dieses Künstlerzimmer mit Frisell und Lovano, die gegen meine (ja auch nur kurze) Anwesenheit nichts einzuwenden hatten. Während Frisell und Lovano sich so verhielten, dass ich (kurz) bleiben darf, entschied Motian, ich sei ein Fremdkörper, ein Störenfried, ein zu entfernendes Subjekt. Und ordnete mir im Stile eines Militärs an, was ich zu tun habe. Das habe ich mir gemerkt.


    So, das war jetzt ein wenig off topic. Zum Thema "Was hörst Du gerade jetzt?" kann ich eine CD anführen, von welcher ich es nicht geglaubt habe, dass es sie gibt. Es ist diese hier:

    Die CD ist von 1973 und entstand unter Mitwirkung von John Scofield. Im Jahre 1973!!! Das war noch zu seinen Studentenzeiten in Berklee. Und schon möchte ich die Brücke schlagen zu meiner Diskussion mit moderato von heute nachmittag: zunächst einmal muss ich mich dahin gehend korrigieren, dass John Scofield nichtminderjährig war, als er 1974 gemeinsam mit Gerry Mulligan, Chet Baker und Bob James in der Carnegie Hall in New York City auftrat. Er ist am 26. Dezember 1951 geboren, war also bereits 22. Gleichwohl dachte ich immer, dass diese Mulligan/Baker-CD die allererste John Scofield-Aufnahme sei. Mein Bruder wettete mit mir, dass das nicht stimmt. Und gewann diese Wette: er schenkte mir nämlich zu Weihnachten besagte Gary Marks-CD, bei welcher John Scofield erst 21 war. Wie gut nun diese Gary Marks-CD ist, lassen wir mal dahingestellt (Scofield ist gitarristisch hoffnungslos unterfordert). Aber immerhin ist das wohl tatsächlich der früheste Scofield, den man hören kann. Und ich gebe zu: je öfter ich dieses Werk eines singer-songwriters höre (er erinnert mich stark an Nick Drake, aber auch an James Taylor, nur ist alles eben "jazziger" durch das Vibraphon von Dave Samuels, das Saxophon von Larry Schneider und das E-Piano von Michael Cochrane), umso besser gefällt es mir.


    Ich verstehe übrigens langsam, was Du meinst, lieber moderato. Ich erzähle tatsächlich, wie Du gesagt hast, Geschichten zu meinen Jazz-CDs, die ich mit ihnen verbinde. Und ich könnte es nicht in vergleichbarer Weise zu meinen (sehr, sehr vielen) Klassik-CDs tun. Woran liegt das bloß?


    Herzliche Grüße an Euch
    Euer Swjatoslaw

  • Lieber Swjatoslaw


    Solche Begebenheiten mit Jazzmusikern haben wir auch erlebt. Doch konnten wir auch bei der sogenannten E-Musik schon zahlreiche schöne Begebenheiten neben dem Konzert vernehmen. Vor wenigen Jahren wurde bei uns in Basel an der Musikakademie ein Konzertabend zu Ehren der von uns hochgeschätzten russischen Komponistin Sofia Gubaidulina abgehalten, an dem Gubaidulina sogar selber musizierte. Nach dem Konzert begab sich die alte Dame unter die Zuhörer und diskutierte angeregt mit. Auch andere Musiker der Veranstaltung wie der grandiose Fagottist Sergio Azzolini verhielten sich nicht anders. Der ganze Anlass hatte einen ausgesprochen familiären Flair.


    Kürzlich durften wir den ukrainischen äusserst seriösen Violonisten Vadim Gluzman im KKL in Luzern mit dem Konzert für Violine "In tempus praesens" von Gubaidulina erleben. Nach dem Grossanlass spielte Gluzman noch kostenlos vor wenigen Zuhörern einige Solostücke von Lera Auerbach und Eugene Ysaye. So kam es mit Gluzman zu einem intimen Austausch, den wir sicherlich noch lange in uns tragen werden.


    Solche Begebenheiten gibt es noch zahlreiche, meist an kleinen Festivals oder Kammerkonzerten.


    Doch nun zum Jazz, bei uns zu hören



    What Means Solid,Traveller?
    Mit dem äusserst innovativen amerikanischen Gitarristen David Torn


    Gruss


    romeo&julia

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Guten Abend


    vor kurzem bei uns zu hören


    die Japanische Pianistin Aki Takase, die seit Jahren in Deutschland lebt mit dem französischen Klarinettisten und Saxophonisten Louis Sclavis.



    Die beiden feiern das 50. Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Yokohama und Lyon, der Geburtsstadt von Sclavis, auf ihre Weise: in einem Balanceakt freier Improvisation, der ihre Kompositionen und musikalischen Welten verbindet. Beide Musiker steuerten Kompositionen bei, die Werke von Sclavis sind alle nicht neu, gewinnen aber einen neuen Kontext durch das Pianospiel von Frau Takase mit neuer Bedeutung.


    Gruss


    romeo&julia

  • Hallo


    nun in der Mittagspause



    AM 4: ...and She Answered


    das sind das Trio mit Wolfgang Puschnig, Linda Sharrock, Uli Scherer


    Linda Sharrock überzeugt mit einem atmosphärischen Gesang wunderbar untermalt mit dem Saxophon von Ehemann Wolfgang Puschnig aus Österreich


    Gruss


    romeo&julia

  • Lieber Accuphan,


    dass Du eine Criss Cross-CD verlinkt hast, erfüllt mich mit Glücksgefühl. Ich liebe dieses kleine Label, kaufe konsequent ihre CDs (wenngleich mir Deine Hazeltine-CD bisher durchgerutscht ist). Und ich habe mir von meinen zahlreichen Criss Cross-CDs auch gleich eine für heute Abend herausgesucht:


    Dave Kikoski - eine dicke Empfehlung für alle Jazz-Enthusiasten ;)
    Keep on swingin'!
    Swjatoslaw

    Hallo Swjatoslaw, danke für den Tipp - ist schon notiert. Ich werde mal danach schauen, wenn ich Sa. wieder mal bei Einklang sein werde.
    Abzuholen ist - nicht wirklich Jazz, aber auch keine Klassik oder Pop - Paul Ankas "Rock swings".
    Viele Grüße
    Accuphan

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Hallo


    zu guter Letzt


    John Surman und Jack DeJohnette live im November 2000


    besonders das erste über fünfzehn minütige Stück der CD begeistert uns sehr mit wunderbarem Dialog zweier Künstler der Improvisation.



    Gruss


    romeo&julia

  • Ich erzähle tatsächlich, wie Du gesagt hast, Geschichten zu meinen Jazz-CDs, die ich mit ihnen verbinde. Und ich könnte es nicht in vergleichbarer Weise zu meinen (sehr, sehr vielen) Klassik-CDs tun. Woran liegt das bloß?


    Nun, vielleicht liegen deine letzten Begegnungen mit Little Wolferl und Frank S. Schwammerl schon so lange zurück, dass du dich an nichts mehr erinnern kannst?


    ;)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Unaufgeregt anregend mit Charlie Mariano (1923-2009) und seinem Altsaxophon ins Wochenende gestartet.


    Deep in a Dream



    Bob Degen
    Isla Eckinger
    Jarrod Cagwin
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • "Faithful", Wasilewski, Kurkiewicz, Miskiewicz:


    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Guten Abend


    Auch wir hören uns eine Platte des deutschen Labels ECM an. Auch unsere ist recht neu.


    Roscoe Mitchell and The Note Factory: Far Side



    das Ensemble um den 1940 in Chicago geborenen Saxophonisten Roscoe Mitchell umfasst nicht weniger als acht Musiker!


    Die Stücke sind frei gespielt und erschliessen sich dem Zuhörer nicht auf Anhieb. Der Pianist Craig Taborn beschreibt: »Das, womit Roscoe arbeitet, hat zu tun mit der Entwicklung deiner Gedanken innerhalb eines gewissen Raums, du musst sie so dreidimensional wie möglich machen. Größtmögliche Aktivität einbringen und verschiedene Strömungen. Er liebt Tiefe. Die Bedeutung wächst aus der Vielfalt von Ideen. Das zwingt dich zur Aufmerksamkeit auf alles und zu größerer Klarheit. Man wird wirklich wach für die wechselnden Texturen.«


    Grüsse


    romeo&julia

  • Hallo zusammen, hallo lieber Swjatoslaw!


    Diese hier ist es heute geworden - Kikoskis "Details" war ausverkauft, kommt aber wieder rein:



    Habe gerade den ersten Track gestartet und und es swingt gut los! :pfeif:


    [wobei der "Pfeif-Smiley" mit einem "Swing" oder "Fingerschnipps"/ "Fußwipp"-Smiley ersetzt werden müsste]

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Guten Abend


    Dave Douglas mit



    Charms of the night mit
    Guy Klucevsek: Akkordeon
    Mark Feldman: Violine
    Greg Cohen: Bass


    ein überzeugender Brückenschlag zwischen Jazz und Volksmusik, dabei kommt der Trompeter Dave Douglas aus dem Avantgardelager um John Zorn, Don Byron und Uri Caine.


    Gruss


    romeo&julia

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  • Glen Moore zaubert auf seinem Kontrabass eine Klangreise.


    Dragonettis Dream



    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928





  • Das ist ein hochinteressanter CD-Tipp, lieber Accuphan. Diese CrissCross-CD mit Dave Kikoski kenne wiederum ich nicht, aber ich werde sie mir sofort bestellen. CrissCross-Editionen kann man eigentlich "blind" kaufen, sie sind immer gut. Und wenn Du sagst, die Scheibe geht gut los, dann erst recht!
    Herzliche Grüße an die Tamino-Jazzgemeinde!
    Swjatoslaw

  • Nachdem ich mir eine lange Zeit Jan Garbarek nicht mehr angehört hatte, habe ich Lust verspürt, mir diese Scheibe wieder anzuhören:



    Rainer Brüninghaus, Nana Vascancelos und Eberhard Weber sind seine Mitmusiker. Eine runde Sache.
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Guten Abend


    Terje Rypdal: Odyssey



    eine der besten Platten des Norwegers Terje Rypdal aus dem Jahre 1975. Nur schade, dass auf der CD das 23 minütige Stück "Rolling Stone" fehlt. Mit dieser Platte begründete Rypdal seinen eigenen Gitarrenstil mit verzerrten Tönen und kargen Linien.


    Gruss


    romeo&julia

  • In den vergangenen Tagen habe ich so dermaßen oft die Sinfonietta op. 60 von Janácek in meinen (inzwischen) sieben Einspielungen vergleichend gehört, dass ich heute nacht sogar davon geträumt habe. Daher werde ich an diesem Wochenende andere musikalische Wege einschlagen. Los geht's mit dieser schönen CD von Peter Erskine, Nguyen Le und Michel Benita - kurz ELB

    Ein schönes Wochenende wünscht Euch
    Swjatoslaw

  • Lieber Swjatoslaw


    Die von dir empfohlene Scheibe mit Paul Desmond habe ich mir am Wochenende in aller Ruhe angehört.


    Das Interplay der Musiker in Clubatmosphäre hat mich beeindruckt. Da nimmt man das Bandrauschen gerne in Kauf. Ich lasse dir leider nur virtuelle Flasche Rotwein zukommen!


    lg moderato

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Das Interplay der Musiker in Clubatmosphäre hat mich beeindruckt. Da nimmt man das Bandrauschen gerne in Kauf. Ich lasse dir leider nur virtuelle Flasche Rotwein zukommen!

    Freut mich sehr, lieber moderato, dass Dir dieser schöne kammermusikalische Jazz gefällt! Den virtuellen Rotwein nehme ich dankend an und werde ihn am Osterwochenende in Gestalt eines Weins aus meinem Regal auch in der realen Welt bei einem Essen mit Freunden genießen.
    Herzliche Grüße
    Dein Swjatoslaw

  • Guten Abend


    Miroslav Vitous mit seinen wunderbaren Musikpartnern John Surman, Kenny Kirkland und Jon Christensen spielen eindrücklichen Kammerjazz.



    aufgenommen im Jahre 1979


    Gruss


    romeo&julia

  • Mir wurde es auf unserem Balkon sehr viel früher zu heiß als meiner Freundin und unserer Tochter. Während die beiden noch auf dem Balkon "braten", bin ich im schön kühlen Wohnzimmer und höre volle Pulle über Boxen

    Welch ein Pianist!!!

  • Und jetzt folgt ein Schatz, den ich hüte und auf den ich stolz bin. Mein erstes Solo-Konzert von Keith Jarrett in der Staatsoper Hamburg vom 23. Oktober 1982 (es folgte für mich ein weiteres: nämlich einige Jahre später in einem Kino - ja, tatsächlich: in einem Kino! - in Uelzen).


    In Hamburg 1982 saß ich im Saal erste Reihe Mitte - direkt vor Keith Jarrett. Meine Mutter bekam den Auftrag, das live im Radio übertragene Konzert für mich auf Tonband mitzuschneiden und sie erledigte diese Aufgabe bravourös (unter Herausschneiden aller Nachrichten in der Konzertpause, Verkehrsfunk etc.). Noch heute klingt dieses frei improvisierte Solo-Konzert für mich besser als jedes veröffentlichte Jarrett-Konzert. Mir ist schleierhaft, warum es nie herauskam. Genauso, wie mir rätselhaft erscheint, warum Köln solch einen Kultstatus erlangen konnte. Bremen, Lausanne, Kyoto sind weit besser. Am besten ist aber (wohlgemerkt: für mich, nur für mich, und nur, weil ich dabei war) Hamburg. Der Meister at his best.

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