Herbert Schaefer - ein wahrer Held der Oper

  • Lieber Operus,


    zunächst vielen Dank für Deine Antwort auf meinen spätabendlichen Beitrag 137.

    Mein Entschluß, mich hier nicht mehr wie bisher täglich einzubringen, wurde viel früher gefaßt. Die gestrige Diskussion hat mich nur darin noch bestärkt, nicht weniger, aber auch nicht mehr.

    Immer wieder setzt sich bei mir der Eindruck fest, daß hier einige Teilnehmer "gleicher" sind als die anderen. Vor allem gibt es einige Mitglieder, die an sachlichen Themen so gut wie nichts einbringen, aber wie die Schlange hinter der Hecke nur darauf lauern, um aus nichtigem Grund jemand, den sie auf dem Kicker haben, ans Bein zu pinkeln, um es einmal ganz salopp auszudrücken. Ich brauche keine Namen zu nennen, jeder, der hier regelmäßig mitschreibt, weiß wer gemeint ist (zur Klarstellung: Caruso41 zählt nicht dazu!) Doch diese Leute genießen - wie mir scheint - Narrenfreiheit, denn sie werden so gut wie nie zur Ordnung gerufen, und erst recht werden ihre Boshaftigkeiten nicht gelöscht. Ich könnte Beispiele nennen, aber das würde zu weit führen. Daß dies nicht gerade zur Mitarbeit motiviert, sollte eigentlich jedem einleuchten.

    Des weiteren habe ich festgestellt, daß die Künstler und die Aufnahmen, mit denen ich mein Leben bereichert habe, inzwischen für die meisten hier keine Rolle mehr spielen, weil sie "in die Jahre" gekommen sind, wie ich und viele andere hier auch. Das ist eine ganz natürliche Entwicklung, die ich nicht beklagen will. Es ist lediglich eine Feststellung. Aber auch sonst bleibt man, selbst wenn man einen anderen Teilnehmer persönlich anspricht oder auf eine seiner Eintragungen eingeht, häufig ohne Antwort. Auch das führt dann zwangsläufig zu der Frage, ob man seine Zeit nicht besser mit anderen Dingen verbringt, z.B. Musik zu hören oder ein Buch zu lesen, statt hier Monologe zu schreiben, die unbeachtet bleiben. Natürlich ist niemand gezwungen zu antworten, aber auf die Dauer frustriert es doch, wenn keinerlei Diskussion aufkommt, wie das in den meisten Fällen passiert. Ich bin kein Selbstdarsteller, der sich hier mit seinen Beiträgen verewigen möchte. Einen Austausch über Interpreten und Kompositionen wünsche ich mir, denn die wenigen Freunde, die meine Interessen geteilt haben, weilen leider nicht mehr unter den Lebenden, oder sie sind in eine andere Stadt gezogen. Umso schöner wäre es, wenn man sich wenigstens in diesem Forum darüber austauschen könnte. Aber das wird ein schöner Traum bleiben ...

    Herbert Schäfer sollt einen eigenen Thread bekommen, in dem er ganz offen seine Meinung vertreten und Anekdoten erzählen kann über die dann auch nicht kontrovers diskutiert werden sollte.

    Lieber Operus,


    das ist schon wieder ein gutgemeinter Vorschlag, der aber TAMINO noch weiter von einem Diskussionsforum wegführt. Dann könnte man ja eigentlich jedem Mitglied einen eigenen Thread einräumen, in dem jeder schreiben kann, wie er lustig ist. Aber wer soll das lesen, wenn man darauf keine Antwort geben darf? Damit würde aus dem angestrebten Diskussionsforum ein "Monologforum". Ich zitiere Dich selbst: "Nur aus These und Antithese ergibt sich die Diskussion". Wie hätte ich Herbert Schaefer z.B. auf "Mario Filippeschi" antworten können, wenn er in einem geschlossenen Thread schreibt? Das macht doch nun wirklich keinen Sinn!


    Und nun noch etwas zu den Greisen: Diesen Begriff hat übrigens nicht Stimmenliebhaber, sondern Herbert Schaefer in die Diskussion eingebracht, und zwar in seinem Beitrag #99:

    Ich weiß garnicht was der " Stimmenliebhaber " hier eigentlich noch macht bei so vielen Greisen über 60 Jahren.

    Stimmenliebhaber hat darauf lediglich geschrieben (#100):

    Ganz ehrlich: Ich auch nicht.

    Was ist daran diskriminierend? Herr Schaefer steht zu seinem Alter, ich übrigens auch, und ich finde es nicht ehrenrührig, wenn ich als Greis bezeichnet werde, denn ich bin einer, ob ich will oder nicht. Die Dinge lägen anders, wenn man mich "senil" oder "dement" nennen würde. Das wäre eine Beleidigung, aber daß sich dieses Forum aus überwiegend älteren oder alten Männern zusammensetzt, ist kein Geheimnis und eigentlich ganz normal. Denn welche jungen Leute beschäftigen sich heutzutage intensiv mit Klassik, und wenn schon, haben sie meist nicht die Zeit, sich darüber in einem Forum weitschweifig auszutauschen. Was wir zum Glück können.

    Ich sehe also in dieser Sache absolut keine Diskriminierung, Herabsetzung oder gar eine Beleidigung. Hier sind schon ganz andere Dinge vom Stapel gelassen, aber nie beanstandet worden. Für mich eine Bagatelle, nicht der Rede wert!

    Und wer befindet darüber, was eine Unsachlichkeit, was eine Abwertung, was ein persönlicher Angriff ist?

    Und: wo werden denn im Forum wirklich ergebnisorientierte Sachdiskussionen geführt? Kann es darum überhaupt gehen?

    Auch das sollte man sehr sorgfältig bedenken, denn das liegt im allgemeinen immer im Auge oder Ermessen des Betrachters!

    Und was die "ergebnisorientierten Sachdiskussionen" betrifft, dazu habe ich weiter oben schon meine Meinung gesagt. Sie finden hier nämlich so gut wie nie statt, und wenn mal eine in Gang kommt, wird sie meist nach wenigen Sätzen im Keim erstickt.

    Ich bin seinerzeit mit Freude und hohen Erwartungen, aber auch mit gewissen Zweifeln, in dieses Forum gekommen, aber leider hat sich, zumindest auf weite Strecken, die Freude in Frust gewandelt, und meine Zweifel wurden bestätigt. Das ist schade, aber so ist das nun mal im Leben. Ich beabsichtige nicht, dem Forum den Rücken zu kehren, aber meine Motivation, mich hier wie früher regelmäßig zu Wort zu melden, tendiert gegen Null. Man wendet viel Zeit und Arbeit an, setzt sich stundenlang hin und sucht Zitate, Geschichten und Aufnahmen, um dann wenig später festzustellen, daß sie aus irgendeinem, meist nicht nachvollziehbaren Grund, im Nirwana gelandet sind. Da kann keine Freude aufkommen!


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Lieber Nemorino,


    die Aufnahmen, die ich besitze sind aus verschiedenen Perspektiven zu sehen ! Den Lohengrin von 1975 in Regensburg hat das Theater selbst mit einer Revox Maschine mit 19.5 sek. gemacht. Dieses klingt wie gestern gemacht. Eine Aufnahme hat der Mann der seinerzeitigen Elsa aufgenommen. Hier singt sogar Manfred Schenk den König ! Da habe ich natürlich nur eine Kopie auf normalem Tonband. Hier ist zum Beispiel das Rauschen durch die Kopie schon minimal stärker.


    Meine Frau hat dann mit einem Uher Stereo Report 4 Spur immer vom 3. Rang oben wo der Klang sich eigentlich

    sehr gut vermischt hat 4 oder 5 Tosca's, 4 Holländer, 4 oder 5 Maskenball/Verdi, 4 Turandot's, und 5 mal Tiefland gemacht, und als das Theater kurz vor meinem Weggang nach Mannheim umgebaut wurde, habe ich noch eine Top Aufnahme als Bacchus/ Ariadne auf Naxos im Neuhaus Saal. Ich habe das ausschließlich zur Kontrolle meiner Stimme gemacht, weil ich ja ein Anfänger als Solist war. Wie war mein Text, habe ich flach gesungen, zu hoch, zu tief ?, auch durch meinen Versuch immer sehr deutlich zu sprechen, damit das Publikum auch etwas versteht, kann das auf Kosten des Legatos gehen.


    Noch eine Erklärung für die Interessierten: wenn man sehr expressiv singt, so wie ich, werden manche Töne leicht zu hoch. Nicht dauernd wohl gemerkt.


    Ein gutes Beispiel für geschulte Ohren ist Birgit Nilsson. Sie hat auch sehr expressiv gesungen. Deshalb auch manchmal minimal zu hoch. Ich habe das im Laufe der Jahre immer deutlicher hören können.


    Es ist aber immer noch besser, als wenn man zu tief singt.


    Als ich in Bayreuth im Tristan als Festpiel Chorsänger neben Birgit Nilsson stand, da dachte man eine dünne schlanke Stimme geht ins Haus !


    Wenn man aber im Zuschauerraum saß merkte man richtig, wie diese Riesen Stimme wie ein Trichter auseinander gegangen ist.


    Jetzt mögen mich die Peter Hofmann Fans nicht erschlagen, aber er hat leider ohne seine Leistung schmälern zu wollen, auch nicht immer, etwas zu tief gesungen, weil er seine Stimme zu dick und zu baritonal gefärbt hat. Das zu tief singen nennt man in Fachkreisen auch detonieren.


    Als Tenor muß man eben schlank singen, wenn man zu dick singt, geht die Höhe unweigerlich flöten, oder wird schlecht. Er war dadurch ja auch viel zu früh von der Oper weg, und hat sich dann in den Rock geflüchtet, was eigentllich sehr schade war.


    In Mannheim dann habe ich dem seinerzeitigen Tontechniker immer ein Band und 10 DM in die Hand gedrückt, ( wer gut schmiert, der gut fährt sage ich als alter Lokführer werden wollender ) sodaß er mir je eine komplette Aufnahme von Aida, Idomeneo, Turandot, Land des Lächelns, Manon/Massenet alles in Deutsch, und dann den Il Trovatore in Italienisch gemacht hat. Alles war rein Privat, und ich glaube, da gab es noch keine CD's, die kamen da erst so langsam. Ich habe dann noch eine Aufnahme ganz hinten aus der Loge von Il Trovatore. Die Aufnahmen des Tontechnikers, da hingen die Mikrofone natürlich direkt vorne über der Bühne. Deshalb klingen diese Aufnahmen auch ganz anders, eventeull etwas voller.


    Durch glückliche Umstände kam ich dann noch an die Premieren - Aufnahme in Mannheim von Boris Godunow mit Franz Mazura, wo ich den Schurken Schusijki singe ! Zu diesen Zeiten hätte man ja nicht im Traum daran gedacht, daß man davon mal CD's bzw. dann noch später DVD's lassen machen kann.


    Wo ich zuletzt fest engagiert war, hatte ich mir dann noch ein Sony - Professionell Gerät gekauft, ein Stereo Mikrofon dünner als der kleine Finger, und man muß sich wundern, wie diese Aufnahmen trotzdem klingen. Alle Aufnahmen, wie das Freunde ist lebenswert, Torna a Surriento, Cielo e mar, wurden in der Reutlinger Listhalle, leider abgerissen, ( alles mit Holz ausgekleidet - deshalb eine Bomben Akustik - Bayreuth läßt grüßen ! ) mit dem Uher Stereo Report gemacht. Später habe ich dann mit der besten Sony Camera die es gab, den Bürgermeister im Besuch der alten Dame, Fidelio ab meiner Arie, den Arnoldo in Guglielmo Tell, Simone Boccanegra, Robbespierre in Dantons Tod, und den Herodes in Salome machen lassen. Deshalb hier DVD's. Für mich schöne Dokumente, meiner bescheidenen Karriere.


    LG.

    Herbert.

  • Na, das wird das Forum auch noch überleben.

    Du wirst es nicht glauben, aber davon bin ich mindestens so überzeugt wie Du!


    Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • das wäre aber sehr schade

    Liebe Mme Cortese,


    herzlichen Dank für Deine freundlichen Worte. Ich kann das Kompliment gerne an Dich weitergeben!


    Schönen Sonntag und

    LG, Nemorino :hello:

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • :hail::hail::hail::hail::hail::hail::hail::hail::hail::hail::hail::hail::hail::hail::hail:

    Lieber nemorino, ja so möchte ich dir auf Knien DANKEN für deinen Beitrag, der trifft den Nagel auf den Kopf!

    Einzelne Sätze könnte ich noch hervorheben, aber ich lasse es gut sein! ;)


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Lieber Herr Schaefer,,


    ich freue mich, dass Sie hier bei Tamino sind und interessant erzählen, mir gefallen Ihre Aufnahmen -soweit gehört- sehr. Die Strahlkraft Ihrer Stimme ist beeindruckend. Einige Jahre hatte ich selbst neben meinem Beruf Gesangsunterricht bei einem hochgeachteten, aber von den damaligen Machthabern mit Berufsverbot belegten ungarischen Tenor, kenne mich also ein ganz klein wenig aus.


    Meine Frage: wie kann man die eine oder andere Ihrer Aufnahmen erwerben? Wäre schade, wenn sie nicht weitere Verbreitung fänden.


    Herzliche Grüße

    Otello50

  • . Dann könnte man ja eigentlich jedem Mitglied einen eigenen Thread einräumen, in dem jeder schreiben kann, wie er lustig ist. Aber wer soll das lesen, wenn man darauf keine Antwort geben darf?

    Lieber nemorino,


    es gibt so etwas Ähnliches tatsächlich hier schon und die Zugriffszahlen sind durchaus beachtlich ( Alfred z.B. mit 33.000 Klicks) :


    MIT DEN BESTEN EMPFEHLUNGEN - DER TAMINO KLASSIK KANON


    Ich finde es interessant, die Lieblingsaufnahmen einiger Taminos hin und wieder nachzuschlagen. Vielleicht kennst du es ja schon, dann entschuldige bitte meinen Eifer. ( Bei fast 100 Unterforen hier entdecke auch ich hin und wieder noch Neues.)


    LG....MDM :hello:

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

  • Lieber Nemorino,


    auch ich habe kein Problem mit dem Alter. Im Gegenteil ich bin froh und dankbar, dass es mir noch geschenkt ist. dass ich mit nahezu 86 Jahren praktisch unbeschränkt meine vielfältigen Aufgaben erfüllen kann. In Deinen Ausführungen liegt viel Wahrheit. Ich will jetzt auch nicht in einen Dialog mit pro un contra einsteigen, denn es würde zu viele Redundanzen geben. Meine Strategie ist allerdings nicht Rückzug in die Passivität, sondern ständiger Versuch, an Veränderung und Verbesserung mitzuwirken. Wenn unser Gedankenaustausch nur bei einigen ein Nachdenken ausgelöst hat, dann hat er sich bereits gelohnt, wenn er uns ein Stückchen enger zusammengeführt hat noch mehr. Ich signalisiere Dir bereits heute, dass ich bei den Adventsaktivitäten wieder mit auf Dich baue, denn wir sollten uns solche verbindenden Anlässe keinesfalls nehmen lassen. - Mach's gut.:hello:


    Herzlichst

    Operus (Hans)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber Nemorino!

    Lieber Operus!

    Vor allem gibt es einige Mitglieder, die an sachlichen Themen so gut wie nichts einbringen, aber wie die Schlange hinter der Hecke nur darauf lauern, um aus nichtigem Grund jemand, den sie auf dem Kicker haben, ans Bein zu pinkeln, um es einmal ganz salopp auszudrücken. Ich brauche keine Namen zu nennen, jeder, der hier regelmäßig mitschreibt, weiß wer gemeint ist (zur Klarstellung: Caruso41 zählt nicht dazu!)

    Hab Dank, dass Du mich ausnimmst! Ich hätte mich - ehrlich gesagt - auch nicht angesprochen gefühlt.


    Meine Strategie ist allerdings nicht Rückzug in die Passivität, sondern ständiger Versuch, an Veränderung und Verbesserung mitzuwirken.

    Eine gute Strategie.

    Genau deshalb habe ich mich heute morgen aus allen Diskussionen raus gehalten und die Eröffnung eines neuen Thread ausgearbeitet. József Réti – Mozart-Tenor aus Ungarn


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • es gibt so etwas Ähnliches tatsächlich hier schon und die Zugriffszahlen sind durchaus beachtlich

    Lieber MDM,


    danke für den Hinweis, ich kenne den Tamino Klassik-Kanon. Den finde ich gut, und da macht es auch Sinn, daß keine Diskussionen stattfinden. Sollte aber die Ausnahme bleiben.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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  • Hab Dank, dass Du mich ausnimmst! Ich hätte mich - ehrlich gesagt - auch nicht angesprochen gefühlt.

    Lieber Caruso41,


    davon bin ich überzeugt! Ich hatte diesen Zusatz auch nur aus dem Grund angefügt, weil Du hier vorher mit Stimmenliebhaber einen Disput hattest. Damit keinesfalls der Eindruck entstehen sollte, daß sich das darauf beziehen könnte.


    Schon mal vorab danke für den Thread "József Réti", auf den ich später noch zurückkomme. Bin momentan etwas in Zeitdruck und schon auf dem Absprung.


    LG und schönen Sonntag,

    Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Lieber Otello50,


    ja, das ist leider das oder so ein Problem ! Die CD's und DVD's von den vielen Tonbändern und Audio Cassetten haben mich ein kleines 4 stelliges Vermögen, fast bis an die 5 stellige Summe gekostet.


    Ich darf soetwas ja nicht verkaufen, weil ich es nur für mich privat gemacht habe, zum verschenken für Freunde oder Bekannte, die es auch " wert " sind. Auch den Würzburger Othello in Deutsch habe ich komplett. Hier hatte ich auch schon mit dem Reflux ( Magensäure die hoch kommt ) zu kämpfen !


    Man merkt aber nicht viel davon bei der Stimme.


    Vom Ulmer Othello ( Deutsch ) mit Maschinengewehr in der Hand könnte ich auch noch eine komplette CD machen lassen. Da ich in Ulm als Othello wie ein hoher Soldat vom Falkland Krieg, oder wie man das auch immer nennt aussah, mit der Kappe auf dem Kopf, oder könnte man ihn Che Gevara nennen, hatte ich darum gebeten und gesagt: wenn ich schon so kostümiert bin, dann will ich auch ein Maschinengewehr in der Hand haben, und sie mir dann auch ein Maschinengewehr aus Holz in die Hand gedrückt haben.


    So bin ich dann mit " Freut Euch alle " ( Esultate ) auf getreten.


    Vielleicht war der Regisseur dieses Othellos in Ulm sogar glücklich, daß ich soetwas haben wollte, und ich ihm soetwas aus der Hand genommen, oder diese Idee vorgeschlagen hatte.


    Im Freischütz war ihm ja nur dieser riesige nackte Frauenkörper eingefallen ! ! !


    Ich merke aber, daß hier einige Menschen es wirklich wert sind, daß ich soetwas verschenke, müssen wir überlegen wie Sie daran kommen könnten. Da ich ja mit der " Kiste " in der nächsten Reihe stehe, so ist das nun einmal, und ich spreche hier auch immer Hochdeutsch !


    Ich denke meine Frau wirft alles weg, was soll sie sonst damit machen. Sie war Kinder Krankenschwester, hat sich aber da etwas rein gekniet, und konnte dann sogar entscheiden bei Stimmen die sie hörte, ob man im Sessel auf steht, wie bei Alfredo Kraus als Werther im Theater in Santa Cruz Teneriff, oder sitzen bleibt.


    Zum verschenken benötigt man ja den Namen und die Adresse !


    Sie loben auch meine Strahlkraft, und dafür haben Sie sogar einen " Kuss " verdient, ( nicht falsch verstehen ) oder ich sage mal besser " in den Arm genommen zu werden " weil Sie offensichtlich auch einer der Menschen sind, die eine Stimme richtig beurteilen können. Das können viele ja garnicht. Mache ich diesen Menschen auch garnicht nicht zum Vorwurf, wie so vieles was ich hier geschrieben hatte !


    Der Regisseur in Ulm von Hoffmanns Erzählungen ( habe hier leider nur die Generalprobe auf CD) Peter Griesebach, ursprünglich ein Tänzer, und heutige Intendant von Schleswig/Flensburg und Rendsburg.


    Da er einen phantastischen Hoffmann hier inszeniert hatte, und extrem nett war, ( vom dem sich übrigens ein anderer Regisseur, der wie aus Anfangszeiten dann wieder in Darmstadt gelandet ist, eine Scheibe abschneiden hätte können, oder noch besser gesagt mal bei Peter Griesebach 2 Jahre in die Lehre hätte gehen sollen ) wie man mit Menschen umgehen sollte !


    Ich habe ihm halt diese CD der Generalprobe geschickt. Er hat sich auch herzlich dafür bedankt mit einem Brief, wo unter anderem stand, daß er danach nie wieder einen Tenor hatte, der so ein strahlendes Timbre hatte. Genauso schrieb er es !


    Ja, frage ich mich heute, warum hat er mich denn niemals wieder geholt, denn wir haben uns blendend verstanden. Ich hätte für ihn für einen absoluten Sonderpreis gesungen.


    Vielleicht durfte er das auch nicht frage ich mich ?, obwohl mich mein ehemaliger Ulmer GMD ( Generalmusikdirektor ) dann noch nach Magdeburg, wo er inzwischen GMD war, geholt hatte als Florestan, Erik, Herodes, und Aeneas/Trojaner/ Berlioz, und für Jung Siegfried und Götterdämmerungs Siegfried., wo ich jeweils schon je 2 Akte fast auswendig gesungen habe. Auch den 2. Akt Siegmund in der Walküre.


    Leider kam es dann nicht mehr zur Ring Inszenierung. Habe aber tolle Aufnahmen davon.


    Wenn man das immer so alles wüßte !


    Wenn sie bei Google Herbert Schaefer Opernsänger eingeben, dann kommt da auch noch immer meine Festnetz Nummer, obwohl ich diese bei Telekom gestrichen habe, aber das Internet vergißt ja überhaupt nichts so heißt es doch !

    Bei Handy Nummern bin ich immer etwas allergisch, weil man hier auch noch immer etwas abgezockt wird.

    Soetwas unterstütze ich einfach nicht. Habe auch keine Flatrate für soetwas. Beim Festnetz ja !.


    Dann können wir uns unterhalten, was Sie möchten von den Aufnahmen !


    LG.


    Herbert.

  • Noch etwas vergessen, was unter Umständen hier für einige auch interessant ist. Ein Cousin von mir in der Nähe von Berlin, der mir dermaßen schöne Covers und die CD's bedruckt hat, hat eine Stelle aufgetan in Berlin - Lichtenberg, die nennt sich " Medien Rettung "


    Findet man bei Google. Hier kann man seine Audiobänder - normale Tonbänder hin schicken, und dort macht man eine Mutter CD, die man verfielfältigen kann, und die können die alten Aufnahmen irgendwie so verbessern, daß diese rauschärmer und besser klingen.


    Ohne daß die Stimme an Strahlkraft verliert !


    Ich hatte extra nochmal die Wagner Bänder aus Magdeburg dahin geschickt, und nach der Bearbeitung war da schon noch ein Unterschied zu den ersten CD's, viel besser.


    Ist auch garnicht so teuer.


    Hoffe, daß das noch interessant ist !


    LG


    Herbert.

  • Ein herzliches Hallo, lieber Herbert

    Zuerst mal, ich denke und hoffe Du hast nichts dagegen wenn ich Dir vorschlage, wir gehen hier zum Forums - üblichen "Du" über.

    Deine Beiträge und Berichte lese ich immer mit großer Freude. Es ist schon interessant auch mal zu erfahren, was "hinter den Kulissen",

    außerhalb des Bühnengeschehens so abgeht. Auch mal von Dingen und kleinen Pannen zu erfahren, denn das zeigt, daß auf der Bühne

    auch nur Menschen stehen wie Du und ich und die, logischerweise, auch mal einen "schlechten Tag" haben, wo nicht alles gelingt.

    Das zu wissen, macht das Ganze menschlich und sympathisch und man bekommt Verständnis.

    Ich erinnere mich z. B. an eine Vorstellung der Aida an der Berliner Staatsoper mit Anna Tomowa Sintow in der Titelpartie.

    In der Pause hörte man von den Zuschauern, daß sie kurz vor der Vorstellung die Nachricht bekam, daß am Nachmittag ihr Vater verstorben war.

    Trotzdem hat sie die Vorstellung bewältigt, aber wie muß ihr zumute gewesen sein...

    Oder ebenfalls an der Staatsoper im Rigoletto - mein Lieblingstenor - eigentlich gut bis in den 2. Akt - plötzlich brach ihm die Stimme ab,

    er konnte schlagartig nur noch eine Oktave tiefer singen. Mir wollte fast das Herz stehen bleiben. Die folgende Pause war dann übermäßig lang.

    Und dann trat der Abendspielleiter vor den Vorhang und teilte mit, daß es leider nicht mehr weitergeht.

    Das ist zwar alles schlimm und doch bin ich froh, auch so etwas mal miterlebt zu haben, weil es das Ganze menschlich macht und man da

    ein anderes Verständnis für die Künstler auf der Bühne bekommt.


    Wie Du mitteilst, hast Du ja auch mal in Bautzen gastiert. Da warst Du also im Deutsch Sorbischen Volkstheater, das ist niur 50 Km entfernt von mir.

    Ich war vor vielen, vielen Jahren nur einmal als Zuschauer in diesem Theater und zwar zur Tosca. Ich kann mich aber nicht mehr so richtig daran

    erinnern. Das einzige, was ich noch weiß, am Schluß hat man Cavaradossi mit russischen Maschinenpistolen erschossen.


    Und zu Helge Rosvaenge kann ich ergänzen, ein damals älterer Freund erählte mir, am Schluß seiner Karriere hat er auch mal in Zittau gastiert

    (als Manrico???), das ist zwar nur 35 Km von mir entfernt, aber da war ich nicht, da war ich noch viel zu jung.


    Noch etwas vergessen, was unter Umständen hier für einige auch interessant ist. Ein Cousin von mir in der Nähe von Berlin, der mir dermaßen schöne Covers und die CD's bedruckt hat, hat eine Stelle aufgetan in Berlin - Lichtenberg, die nennt sich " Medien Rettung "


    Findet man bei Google. Hier kann man seine Audiobänder - normale Tonbänder hin schicken, und dort macht man eine Mutter CD, die man verfielfältigen kann, und die können die alten Aufnahmen irgendwie so verbessern, daß diese rauschärmer und besser klingen.

    Das ist ein guter Tipp, vielen Dank dafür. Ich habe ja aus meiner Staatsopernzeit viele Original - Mitschnitte auf Tonband.

    Die habe ich mir vor ein paar Jahren zur Sicherung schon mal von einem hiesigen Fachgeschäft auf CD`s überspielen lassen.

    Aber vielleicht läßt sich in Lichtenberg die Qualität nochmal verbessern. Wenn ich wieder mal in Berlin bin, schaue ich da bestimmt mal vorbei.


    Herzliche Grüße

    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Lieber Chrissy,


    Danke für Deine nette und liebe Rückmeldung. Da sieht man mal wieder wie klein die Welt doch eigentlich ist, und wie sich alles im Kreis schließt.


    Ja, natürlich können wir beim Du bleiben, und Du kannst Dir auch etwas darauf einbilden, weil ich sonst nicht so schnell für ein Du bin !


    Ich habe in den Jahren die Feststellung gemacht, daß man eher Du " Arschloch " sagt, als Sie " Arschloch " ! ! !


    Ja, ich habe am Deutsch Sorbischen Volkstheater bei einer Deutschsprachigen Erst - Aufführung den Fürsten in der Oper " Russalka " von Alexander Dargomijsky gesungen.


    Sehr nette Kollegen, vor allem Russische und Tschechische: Larissa Molnarova, Nina Slepkova, und Oleg Ptucha.


    Oleg sang immer " Furst " statt " Fürst ".


    Ich habe wie ein wilder mit ihm probiert, gearbeitet, und vor gemacht.


    Dann sang er endlich Fürst, und auf der Bühne dann wieder " Furst " War wohl schwer für einen Russen das zu unterscheiden.


    Ich habe noch 2 Fotos als ich ankam auf der Autobahn in Bautzen, wie meine seinerzeitige S -Klasse ( Modell 126 ) goldfarben, vor der Kulisse von Bautzen stand, wie die S - Klasse von Rechtsanwalt Vogel in Berlin, aber nur ein 280 SE. Er hatte sicher einen 500 hunderer !


    Der Wagen wurde 2005 dann noch mit 876.000 Kilometer durch meine Gastspiele auf dem Tacho, natürlich nicht mit der 1. Maschine noch in den Libanon verkauft, aber mit Klimaanlage und allem: vielleicht fährt er heute noch, wenn es ihn nicht gerade jetzt bei dem Bombentrichter erwischt hat.


    Als ich dann die Vorstellungen dort gesungen habe, hatte man mich dort in einer Nebenstraße des Theaters in einem sogenannten Hotel unter gebracht, war ja alles noch so im Um und Aufbau, und ich konnte von einer Seite von oben so richtig in die Bautzener Senf Fabrik runter schauen !


    Das Theater war aber mehr ein Kino, und wie man mir sagte, hat Ulbricht wohl das schöne Theater abreißen lassen. Hier von diesen Aufführungen habe ich auch Audio Kassetten und 2 Videos. Von einer habe ich eine DVD. War alles 1992.


    Wenn Du noch Deine Tonband Aufnahmen hast, und diese sind noch in Ordnung ? würde ich Dir unbedingt raten, diese zur " Medien Rettung " nach Berlin zu schicken. Ich weiß nicht wie dann die Aufnahme wird, wenn diese schon auf einer CD ist ?


    Besser ist immer die ursprüngliche Aufnahme.


    Auch noch eine schöne Episode von einer Hoffmann Produktion in Plauen nach der Wende. Diese stand aber für mich wegen des Regisseurs unter einem unguten Stern. Hier müßte ich auch schon wieder politisch werden , und das möchte und darf ich ja nicht mehr. Der Bruder von Christine Militz, die ja hier im Westen dann Karriere gemacht hat, und die Intendantin in Dortmund gewesen ist.


    Der Agent in Hamburg hatte mich da mitten in Plauen, wo die Stadt so geteilt ist und wo die Straßenbahn so schräg rauf fuhr unter gebracht. Das Zimmer kostete etwas über 100 DM pro Nacht, und jeder kann sich ausrechnen wievel da bei 5000 DM Brutto für über 5 Proben - Wochen übrig bleiben für mich, der dort leben und essen mußte, und für meine Frau in Ulm, mit meinen 2 Söhnen auch, und dann noch das Benzin für die Heimfahrten ! !


    900.00 DM am Abend waren auch nicht gerade für die schwere Hoffmann - Partie eine gute Gage ! Als ich das erwähnte, sagte der Agent, das wäre mein Beitrag zur Wiedervereinigung ! Der Agent bekam ja auch noch 10 % der Abendgage !


    Ein Hotel, morgens um 6 Uhr fingen die Press Lufthämmer an zu dröhnen


    Ich bin dann gleich ins Betriebsbüro, und die nette Frau sagte: fahren sie doch mal in die Garten Siedlung an der Autobahn Ausfahrt Plauen - Ost zu einem Dieter Seidel.


    Ich bin dann dorthin, und es kam ein schlanker Mann raus, der sagte ich bin der Dieter und ich bin ein roter. Ich sagte das macht überhaupt nichts. Ich konnte dort wohnen für 15.00 DM pro Nacht. Er hat mir jeden morgen mit Briketts warmes Wasser für die Dusche gemacht.


    Seine Frau und er waren seinerzeit im DDR - Fernsehen, wo sie die Herzoperation seiner Frau übertragen hatten.


    Dann sagte er: ich hätte nie gedacht, daß ich mit einem Westdeutschen so gut auskomme. Tut mir immer noch sehr leid, daß er schon gestorben ist.


    Ich hatte ihn auch mit nach Ulm genommen Freitags nach der Probe, und Sonntags sind wir wieder zurück nach Plauen. Durch meine Eisenbahn Sammlung ist er dann auch noch zum sammeln gekommen, aber die TT - Spur.


    Ist doch auch eine wirklich nette Geschichte oder Erinnerung ! ?


    Liebe Grüße


    Herbert.

  • Auch noch vergessen, weil Du da von Anna Tomowa Sintow berichtet hast, mit dem Sterbefall Ihres Vaters.


    Ich will gerade hier in Ulm 1984 zur Puccini's Premiere der Oper " Manon Lescaut " aus der Haustür raus gehen, da kommt ein Telefonat für meine Frau " Vati ist gestorben ".


    Da mußte ich auch zum Theater runter, ob ich wollte oder nicht, und mußte sie alleine lassen.


    Ihr Vater war Oberst in Dülmen schwer Herz krank, und hatte wohl zu lange gewartet. Man hatte ihn mit einem Bundeswehr Jet nach Genf geflogen, und 9 Bypässe gemacht.


    Beim aufwachen ist er verstorben. So kann es einem gehen !

  • Hallo Herr Schaefer, kann man als Sänger während einer Vorstellung einschätzen wie das Publinum beim Schlußapplaus reagiert und wie geht man damit um, wenn man ausgebuht wird ? Ich halte es immer so, wenn mir ein Sänger an diesem Abend nicht gefällt klatsche ich einfach nicht. Wo ich noch ein Premierenabo im Aalto Theater Essen hatte, habe ich dort auch alle Verdi Premieren in der Inszenierug von Herrn Hilsdorf gesehen, die damals Kult waren. Meine Sitznachbarin hat mich immer angestubst und gefragt, warum ich nach einigen Arien oder wenn Herr Hilsdorf sich am Ende verneigt hat, nicht lautstark Bravo gerufen hätte. Dann hab ich mal zurückgefragt , warum Sie bei jeder Kleinigkeit Bravo schreit sagte Sie, daß sich das bei Premieren so gehören würde , genauso wie das Ausbuhen von Sängern, fùr sein Geld könne man schließlich Leistung erwarten.

  • Hallo Herr Schaefer, kann man als Sänger während einer Vorstellung einschätzen wie das Publinum beim Schlußapplaus reagiert und wie geht man damit um, wenn man ausgebuht wird ? Ich halte es immer so, wenn mir ein Sänger an diesem Abend nicht gefällt klatsche ich einfach nicht. Wo ich noch ein Premierenabo im Aalto Theater Essen hatte, habe ich dort auch alle Verdi Premieren in der Inszenierug von Herrn Hilsdorf gesehen, die damals Kult waren. Meine Sitznachbarin hat mich immer angestubst und gefragt, warum ich nach einigen Arien oder wenn Herr Hilsdorf sich am Ende verneigt hat, nicht lautstark Bravo gerufen hätte. Dann hab ich mal zurückgefragt , warum Sie bei jeder Kleinigkeit Bravo schreit sagte Sie, daß sich das bei Premieren so gehören würde , genauso wie das Ausbuhen von Sängern, fùr sein Geld könne man schließlich Leistung erwarten.

  • Hallo Herr Schaefer, kann man als Sänger während einer Vorstellung einschätzen wie das Publinum beim Schlußapplaus reagiert und wie geht man damit um, wenn man ausgebuht wird ? Ich halte es immer so, wenn mir ein Sänger an diesem Abend nicht gefällt klatsche ich einfach nicht. Wo ich noch ein Premierenabo im Aalto Theater Essen hatte, habe ich dort auch alle Verdi Premieren in der Inszenierug von Herrn Hilsdorf gesehen, die damals Kult waren. Meine Sitznachbarin hat mich immer angestubst und gefragt, warum ich nach einigen Arien oder wenn Herr Hilsdorf sich am Ende verneigt hat, nicht lautstark Bravo gerufen hätte. Dann hab ich mal zurückgefragt , warum Sie bei jeder Kleinigkeit Bravo schreit sagte Sie, daß sich das bei Premieren so gehören würde , genauso wie das Ausbuhen von Sängern, fùr sein Geld könne man schließlich Leistung erwarten.

    Hallo rodolfo39,


    Sie stellen ja interessante Fragen ! Das ist garnicht so einfach zu beantworten.


    Vielleicht haben sie hier bei jemand anderem schon gelesen, daß ich in Mannheim durch diesen Putzwolle - Chemie - Boden: die ersten Buh's meines Lebens bekam, weil ich das Hohe C am Schluß der Stretta " Alarmi " nicht richtig halten konnte, durch die etwas versteckte Bronchitis die ich schon durch die Chemie bekommen hatte.


    Am Schluß bekam ich keine Buh's mehr. Ich habe dann auch nie wieder ein Buh bekommen !


    Ja wie geht man mit Buh's um. Begeistert war ich keinesfalls, weil die Ursache ja eine ganz andere war, aber das Publikum wußte ja nichts von diesem Chemie Boden. Sah nur toll aus, und die langen 8 bis 10 cm langen Staubfäden, die im Scheinwerferlicht tanzten, und das Publikum durch die Chemie auch ganz schön hustete.


    Ich habe jetzt als Neuling nun schon soviel geantwortet, und geschrieben, daß ich aufpassen muß, hier nichts doppelt zu schreiben.


    Eigentlich denke ich wird sich niemand die Mühe, oder Sorge machen, während einer Vorstellung darüber nach zu denken, wie das Publikum am Schluß reagiert.


    Ich kann mich nicht daran erinnern, daß ich jemals an soetwas gedacht hätte. Da hat man nur die Vorstellung im Kopf.


    In den 80 er Jahren habe ich mal als Fledermaus Alfred in Essen gastiert, aber das war wohl noch in dem alten Theater. Das war so ein langer Schlauch nach meiner Erinnerung.


    Ich mußte statt der Rosalinde die Sektflasche ansingen. Auch eine tolle Regie Idee ! ! !


    Mein Studien Freund Manfred Grohnert war dort im Opernchor und der Vorstand.


    Er hatte den Solisten nicht geschafft, und hatte mich zu diesem Professor Husler in Lugano mit genommen, wo er umsonst Unterricht bekam, weil er als früherer Maler die nicht so kleine Villa des Professor restauriert und gestrichen hatte.


    Er ist leider voriges Jahr mit wohl 83 Jahren gestorben. Er war 1974 auf meiner Hochzeit in Wuppertal.


    Er wohnte in der Oberscheidstraße 28 da wo die Schranken als Absperrung sind.


    LG.


    Herbert.

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  • Lieber Herbert,


    nochmals ganz herzlichen Dank für die Links bzw. die mp3-Dateien! Das sind natürlich absolute Preziosen, und das strahlende Timbre kommt in den ausgewählten Arien ganz wunderbar zum Tragen. Und vielleicht noch als Tip für Nemorino: mit einem Rechtsklick deiner Maus auf Herberts Links öffnet sich ein Menü, in dem du auf "Speichern unter als" klickst (jetzt mit der linken Taste), dann hast du in wenigen Minuten die Dateien auf dem Computer und kannst sie dir ganz einfach auf CD brennen und über die Anlage hören; so habe ich mir aus den Dateien eine wunderschöne Recital-CD gebrannt, die ich mit großem Genuss höre.

    Ansonsten blutet einem natürlich das Herz als Opernfreund, lieber Herbert, wenn du sagst, dass da keiner so Recht weiß, was man damit machen soll; also ich würde für die Aufnahmen auch ohne Probleme Geld bezahlen (bei House of Opera ist das natürlich so eine Sache; wenn du es da nicht hingegeben hast, wirst du ja ungerechterweise auch keine Tantiemen dafür bekommen, nehme ich an.)

    Deswegen, wenn es da einen anderen Weg gäbe, die Aufnahmen zu beziehen, so dass du etwas davon hast, z.B. als kostenpflichtigen Download, wäre ich dabei (das würde auch das Brennen auf CD und den Versand derselben ersparen).

    Jedenfalls freue ich mich auch sehr über Deine Geschichten aus der Welt der Oper und des Gesanges.

    Wo hättest du denn gerne mal im Ausland gesungen? Gibt es da Häuser, die dich ganz besonders gereizt hätten?

    Wie siehst du übrigens die musikalische Entwicklung in Bayreuth? (jetzt mal abgesehen von den Inszenierungen) also rein von der vokalen Seite - wurde früher anders/ besser gesungen? was meinst Du?


    Danke und liebe Grüße


    Boris


    P.S. Ich habe mich auch für die forenübliche "du"-Anrede entschieden; bitte nicht als mangelnden Respekt verstehen, ganz im Gegenteil; wenn gewünscht, kehre ich natürlich jederzeit zu "Sie", "Majestät" oder "Durchlaucht" zurück... ^^

  • Lieber Boris,


    ich möchte natürlich unbedingt als Durchlaucht oder Majestät angeredet werden, da ich ja schon in Mannheim der König von Kreta war als Idomeneo, und in Ulm - Krefeld - Rheydt und Magdeburg der Herodes in der Salome war. Da muß man ja als Majestät angeredet werden, aber ich bin ein sehr humorvoller Mensch, wo ich denke Dich auch dazu zählen zu dürfen. Ist natürlich ein Witz.


    Noch vergessen als König Gustav III in Verdis Maskenball. Den Kaiser Nero in Krönung der Poppea habe ich ja auch noch vergessen.


    Ich war aber früher noch viel lustiger.


    Das ist nicht mehr ganz so, weil man auch einfach zuviel erlebt hat.


    Ich weiß immer noch nicht genau, wer das zum House of Opera nach New York gegeben hat. Der, den ich vermute ist aber inzwischen schon lange gestorben, den ich da im Verdacht habe, er war bei der Kollo Agentur, die die Schwester von Rene Kollo " Margerite " in Berlin hatte, und ich bekomme da natürlich auch keine Tantiemen.


    Ich könnte Dir natürlich alle CD's und DVD's hin schicken, wenn Du Dir davon selbst diese brennen könntest, und auch wenn Du Dir die zum Teil schönen Covers davon auch ab kopieren kannst, die mir mein Cousin bei Berlin gemacht hat.


    Du brauchst dann nur die Porti bezahlen für hin und zurück !


    Ich würde natürlich auch Aufnahmen für den Selbstkosten Preis abgeben, der bei so 10 € ungefähr liegt, vor allem für Menschen die es wert sind, aber das darf ich ja eigentlich nicht. Ist das denn dann nicht schon kommerziell ?


    Wenn Du Herbert Schaefer Opernsänger bei Google eingibst, dann kommt da auch irgendwo meine Festnetz Nummer. Da wird man auch als Firma eingetragen, ohne mich zu fragen, und ich kann das auch nicht löschen.


    Ich bin doch als ehemaliger Opernsänger keine Firma !


    Liebe Grüße


    Herbert.

  • Lieber Herbert,

    wenn du Richard warst im Maskenball, dann war dein Titel „Gouverneur von Boston“.

    Als König dagegen wärst du Gustav II gewesen.

    Nur als Randbemerkung, ich hoffe nicht gleich als Klugscheißer von dir abgestempelt zu werden. :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Lieber Herbert,

    wenn du Richard warst im Maskenball, dann war dein Titel „Gouverneur von Boston“.

    Als König dagegen wärst du Gustav II gewesen.

    Nur als Randbemerkung, ich hoffe nicht gleich als Klugscheißer von dir abgestempelt zu werden. :hello:


    Lieber Herbert,

    wenn du Richard warst im Maskenball, dann war dein Titel „Gouverneur von Boston“.

    Als König dagegen wärst du Gustav II gewesen.

    Nur als Randbemerkung, ich hoffe nicht gleich als Klugscheißer von dir abgestempelt zu werden. :hello:

    Lieber Siegfried,


    aber nein, Danke für Deine Aufkärung !


    Ich war in der Tat Gustav der II, ich glaube von Schweden ? , aber der heißt doch wohl auch Richard mit Vornamen oder nicht ?


    Ich habe gerade gegoogelt Gustav II heißt Adolf mit Vornamen.


    Gerade geschaut auf meiner CD steht Gustav III.


    Nirgendwo finde ich aber einen Vornamen für Gustav den III.


    LG

    Herbert.

  • Hatte auch noch vergessen, etwas auf Deine Fragen wegen Ausland singen und Bayreuth.


    Ich habe ja den Lohengrin in Zürich gesungen unter Ferdinand Leitner, bin eingesprungen für den Tenor Sven Olof Eliasson aus Schweden.

    Den Tenor kannte ich als ich noch Opernchorsänger an der Deutschen Oper Berlin war.


    Dort war ich natürlich bei seinem Lohengrin dabei im Chor auf der Bühne. Er hat das schon sehr gut gesungen, aber es war eben nicht so eine Stimme, wo ich immer sage: die Stimme haut einen nicht vom Stuhl, oder bei manchen Stimmen möchte man im Sitz aufstehen.


    Auch habe ich ja in Innsbruck und Klagenfurt die Oper " Tiefland " gesungen. Mehr habe ich fürs Ausland nicht geschafft. Es war eben auch oft so: ich weiß nicht warum es so war. Ich habe oft die letzte Vorstellung gesungen, wo der Tenor krank geworden ist, und dann habe ich hinter der Hand von Kollegen gehört: das manchmal gesagt wurde: warum haben wir den denn nicht schon eher geholt.


    Ich kann ja auch nicht mit der Glocke raus bimmeln gehen, und fragen kann oder darf ich bei Ihnen singen !


    Wieder auch ein Beispiel gerade über Klagenfurt. Ich bin dort zum vorsingen gefahren, und weil ich halt schon ein wenig älter und vollschlank war, nehme ich an, hat man mich nicht genommen.


    Dann wurde der Tenor dort krank, und ich war ausgerechnet bei einer Fußpflege, ( schon 2 Wochen vorher angemeldet ) und meine Frau rief dort an: kannst oder willst Du heute Abend " Tiefland " in Klagenfurt singen. Das war so um 12 Uhr 30. Ich dachte, na da kannste Deine Fußpflege noch zu Ende machen, weil ich zum vorsimgen 4 Stunden dahin gebraucht habe. Ich also dann auf die Autobahn - Ulm - Ost und hier begann ein Stau, was vorher wirklich nie gewesen ist, bis hinter München. Ich hatte die Polizei angerufen, ob Sie mir nicht helfen oder lotsen könnten, da ich nach Klagenfurt muß, und die müssen unter Umständen das volle Haus nach Hause schicken. Da ging also garnichts.


    Hinter München an der Raststätte Holzkirchen habe ich dann in Klagenfurt angerufen, und die Situation geschildert, und gesagt: ich versuche alles. Hinter Salzburg konnte ich dann endlich fahren, und ich bin durch die ganzen Tunnels und die Tauern Autobahn wo es ging mit 200 KM durch gesaust. Es hat nichts geblitzt, obwohl dort auch Blitzer standen, und war tatsächlich fast eine Stunde vor Vorstellung Beginn in diesem wunderschönen alten Jugendstil Opernhaus.


    Der GMD ( Generalmusikdirektor ) stand im Frack in der Kantine, und hat wohl immer gesagt: der Tenor kommt und hat allen Mut gemacht, das die Vorstellung nicht ausfällt. Mich hat man gleich mit Kuchen und Kaffee versorgt, und ich habe einen sehr guten Pedro gesungen.


    Dann hat man mich gleich wieder geholt, und ich konnte in dem tollen Musil Hotel ( wurde vom Theater natürlich bezahlt ) gleich noch da bleiben für die wiederum nächste Tiefland Vorstellung. Und so ging es noch weiter.


    Mein Wiedersacher in Tiefland, der Sebastiano war mein Valentin, mein Jago usw. von Würzburg früher: David Midboe ein Amerikaner.


    Er hat mir dann erzählt, daß der Operndirektor Dr. Rack zu ihm gesagt hat: jetzt hat er vorgesungen und wir haben ihn nicht genommen, und jetzt kommt er als Gast und macht das so gut. Jetzt schäme ich mich sogar, daß wir ihn nicht genommen haben. ( Nach seiner Nichtverlängerung in Klagenfurt ging er übrigens in gleicher Position ans Ulmer Theater. Das war so ein Marcel Prawy in kleinerer Ausführung. Er machte das sehr gut. Leider auch schon früh in Meiningen/Thüringen mit 60 an Krebs gestorben. Er ging dort mit dem Intendanten von Ulm hin.

    ______________________________________________________________________________________________

    Ich hatte weil es schon lange her ist Mühlhausen geschrieben, war natürlich aus meiner Erinnerung falsch.
    So hatte der Stimmenliebhaber wenigstens wieder einen Grund gleich eine Verbesserung los zu lassen ! Er scheint geradezu darauf zu warten, irgendetwas zu suchen und zu finden um andere Menschen verbessern zu können !

    ______________________________________________________________________________________________


    So eine Aussage hat mir dann schon gut getan.


    Was soll ich zu Bayreuth sagen. Da singen manchmal Leute, die eben nicht da hin gehören. Klaus - Florian Voigt ist ein Tenorino.


    Ich denke schon, daß früher dort deutlich bessere Sänger gesungen haben, sind aber ja auch nicht alle schlecht in den leztzten Jahren.


    In Bayreuth ist eben auch diese Bomben Akustik.


    Da macht man auf der Bühne hmm, und es ist ein Riesenton im Raum.


    Liebe Grüße


    Herbert.

  • Asche auf mein Haupt! Natürlich muss es Gustav III heißen, und der schwedische Königsmord diente dem Librettisten Eugène Scribe als Vorlage für den Stoff.

    Richard bzw. Riccardo war die Folge einer zeitweisen Anordnung, dass Monarchen nicht Gegenstand einer Opernhandlung sein durften. Inzwischen sind beide Versionen gebräuchlich.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Ganz ehrlich: Ich auch nicht. Aber da ging es um ein ganz anderes Thema, nämlich die Verwendung oder Nichtverwendung des Wortes "Tapet" - ein Thema, dass der User "Caruso41" meinte hier in diesr Rubrik einführen zu müssen.


    Ich auch. Auch allen hier und auch Ihnen. Ich habe mir übrigens mal das bei Youtube eingestellte Video mit Ihrer doppelten Kalaf-Arie (zuerst deutsch und dann italienisch) angehört. Hat mir wirklich gut gefallen. Ich schätze also den Sänger Herbert Schaefer aufgrund dieses Hörerlebnisses anders ein als den Schreiber "Herbert Schaefer" aufgrund des hier von ihm Geschriebenen.

    Wer wird das "mal sehen"? Vielleicht der "Melomane"...


    Warum ist der Melomane noch so jung ? Danke für Ihre Gesangslorbeeren ! Ich hatte das offensichtlich falsch eingeordnet, oder abgeschickt unter der richtigen Rubrik ! Es ging hier ausschließlich um Ihren Satz: Wer wird das mal sehen ? Vielleicht der " Melomane ". Deshalb meine Frage ob der noch so jung ist ?, daß er Ihre 79 Jahre noch mit erleben wird !

  • Er hat mir dann erzählt, daß der Operndirektor Dr. Rack zu ihm gesagt hat: jetzt hat er vorgesungen und wir haben ihn nicht genommen, und jetzt kommt er als Gast und macht das so gut. Jetzt schäme ich mich sogar, daß wir ihn nicht genommen haben. ( Nach seiner Nichtverlängerung in Klagenfurt ging er übrigens in gleicher Position ans Ulmer Theater. Das war so ein Marcel Prawy in kleinerer Ausführung. Er machte das sehr gut. Leider auch schon früh in Mühlhausen/Thüringen mit 60 an Krebs gestorben. Er ging dort mit dem Intendanten von Ulm hin.

    Lieber Herbert,

    so schließen sich die Kreise, oder so klein ist die Welt. Klaus Rak, war ein hoch kompetenter Opernfachmann, eine liebenswerte Persönlichkeit und ein guter Freund von uns Seine Moderationen bei der Gottlob Frick Gesellschaft waren immer ein Erlebnis. Seine Sternstunden waren legendär.

    Herzlichst

    Operus (Hans)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber Herbert Schaefer,


    auch wenn es nichts mit Musik zu tun hat, möchte ich Ihnen noch sagen, daß Ihr Foto mit den Meerschweinchen mich sehr berührt hat. Auch ohne Worte sieht man, daß Sie ein großer Tierfreund sind. Bei mir tummeln sich nicht weniger als vier Katzen (in Spitzenzeiten waren es sogar 6!). Inzwischen sind sie allerdings alle in die Jahre gekommen, der älteste ist 15, das jüngste Exemplar 11. Die Tiere erfreuen mich Tag für Tag!


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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