Herbert Schaefer - ein wahrer Held der Oper


  • Lieber Opernfreund zwischen Mannheim und Heidelberg,


    auch über Ihren Beitrag habe ich mich sehr gefreut. Das tut echt noch gut nach der langen Zeit. Sie können ja bei meiner Antwort an den netten Herrn aus Salzburg auch schon einiges lesen. Leider kann man hier ja auch kaum jemand mit dem richtigen Namen ansprechen. Damit muß man eben leben.


    Ich weiß nicht, ob Sie meine Homepage schon gefunden haben ? Das hatte mir ein Mannheimer eingestellt. Ich hatte ihm fast meine ganzen Aufnahmen geschenkt. Er hat aber plöztlich nach Jahren nicht mehr geantwortet. Er hat immer noch nicht die rictige Sängerin eingetragen im Mannheimer Il Trovatore, das war nämlich Marie Robinson und nicht Monika Pick - Hieronimi. Er hat auch leider bei den meisten Stücken den Beifall ganz weg genommen. Er hätte wenigstens ein bischen Beifall lassen, und dann den Regler zurück nehmen können. Es soll sicher auch Menschen geben, um es wieder, wie Sie schrieben mit Oskar Czerwenka zu sagen, Mensch der singt ja beschissen, der bekommt ja noch nicht einmal Beifall. Ich verstehe das bis heute auch immer noch nicht. Der Beifall ist doch das Brot eines Künstlers.


    Ich hänge einfach nochmal die Homepage an, und wenn Sie da auf esdf- opera gehen, und dann zu meinen Aufnahmen runter scrollen dann kommt da " Recitals " als 12. das anklicken, dann wo ein Lautsprecher steht, das kann man anhören.


    Ich verstehe garnicht was Sie da so schrecklich finden an den Aufnahmen. Sie müssen bedenken, das waren ja alles Live - Aufnahmen, mit Geräuschen, mit Husten usw. Ich habe ja nie eine Studio - Aufnahme gemacht. Ich denke ich hätte auch eine gute Mikrofon Stimme gehabt. Auch wenn meine Stimme nicht gerade leise war.


    Ich habe eine komplette Aida, auch mit Franz Mazura, dann die Premiere von Boris Goudunow mit Mazura, da habe ich den Fürsten Schuisky gesungen, dann den Idomeneo mit Aldo Baldin, La Traviata mit Maria Cleva, 2 Il Trovatore - davon eine mit Bodo Brinkamnn - das war die Generalprobe mit Pick - Hieronimie. Die andere Vorstellung war mit Marie Robinson und Michael Davidson. Dann habe ich noch das Land des Lächelns mit Doris Denzler, eine Turandot mit Astrid Schirmer, und eine Massenet/Manon mit Maria Cleva. Alles komplett auf CD in Mannheim. Der Boris war vom Theater gemacht, einige andere hat mir ein Tontechniker gemacht. Da hingen die Mikrofone über der Bühne, und klingen meineserachtens ganz gut.


    Wenn Sie mal nach Ulm kommen melden Sie sich bitte. Mit bald 81 Jahren gehe ich irgendwann in die Kiste, und bevor meine Frau, oder meine 2 Söhne, ( der erste ist in Mannheim geboren ) alles weg wirft, ist es mir lieber wenn ich es an kompetente Menschen schenke, denen meine Stimme gefällt.


    Hätte mich sicher gefreut wenn Sie mal nach Ulm gekommen wären.


    Die leztzen Jahre, auch die ganzen Tell's habe ich als Reflux Patient gesungen ! Ich weiß nicht ob Sie wissen was das ist ? Vor der Vorstellung soll man nichts essen. Nach der Vorstellung hat man einen Mordshunger, geht essen, und die ganze Magensäure steigt hoch, und frißt die Schleimhäute, die Muskeln und den Kehlkopf an, weil der Magendeckel nicht mehr richtig schließt. Wenn man das aber nicht weiß ? Man merkt nur, daß irgendetwas nicht stimmt, denn das ist ja ein ganzer Mechanismus im Brustkorb. Ich hatte nach dem Festspielchor Bayreuth 1972 nie mehr auch nur einen Ton Gesangs - Unterricht. Ich brauchte auch keine Kontrolle ! Ich bin immer gut durch die Partien gekommen. Also ich denke, ich habe mir selbst eine sehr gute Gesangstechnik angeeignet.


    Caterina Ligendza sagte seinerzeit, ich würde sehr natürlich singen, und nicht den Mund schief machen, wie es manche Sänger gemacht haben. Ein Bass als Beispiel, trotzdem ein Klasse Sänger, der auch in Bayreuth gesungen hat.


    1996 habe ich das durch einen glücklichen Zufall, durch eine Münchener HNO - Ärztin erfahren, da hatte ich aber schon meine Verträge für den Tannhäuser und eine Deutsche Tosca in Magdeburg zurück gegeben. Diese Verträge hatte ich dem Dirigenten Mathias Husmann zu verdanken. Ich hätte mich auch durch die Partien pfuschen können. Soetwas konnte ich aber nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.


    Die Ärztin in München sagte: ich habe gerade einen weltberühmten Kollegen wieder hin bekommen, der singt wieder wie ein Gott. Den Namen durfte Sie mir aus Datenschutz Gründen nicht sagen. Ich nehme an es war Placido Domingo. Er sang zu dieser Zeit in Bayreuth und München den Parzifal.


    Ich hätte nur Abenmds nichts mehr essen dürfen ab 18 Uhr, keine Obstsäfte, die ich so gerne trinke, aber wenn man es nicht weiß ?!?!? Was macht man da ?.


    Dann nach 3 Tagen Essen Einhaltung konnte ich wie immer singen.


    Nach diesen Erfahrungen habe ich das erste Mal wieder in Stralsund den Radames in Aida in Italienischer Sprache gesungen.


    Ein Russe mit dem ich schon in Krefeld, Wuppertal und am Staatstheater Oldenburg in der Oper " Tiefland " zusammen gesungen hatte, sagte mein Gott wie klingt Deine Stimme klar und strahlend. Ich habe aber nur gefrüchstückt die gazen Tage, und bis zum nächsten Frühstück nichts mehr gegessen.


    So jetzt haben sie wieder einiges von Oskar Czerwenka zu lesen. Finde ich toll den Vergleich


    Das war wohl die Zeit in Mannheim wo ich gesungen habe, und Sie haben sich von den tollen Regie Versuchen verabschiedet !


    In Heidelberg habe ich übrigens den Max im Freischütz gesungen. War so ein langer Schlauch das Theater, kann ich mich entsinnen. Das alte Theater in Essen war auch so ein Schlauch. Da habe ich den Alfred in der Fledermaus gesungen. Statt die Rosalinde an zu singen, mußte ich eine Sekt Flasche ansingen. Geniale Regie - Einfälle !


    Hatten Sie in dem ganzen Treed auch gelesen, wie ich mich im Il Trovatore in Mannheim mit dem Chemie - Bühnen - Boden quälen mußte ? Der Bühnenbildner brauchte ja nicht auf dem Chemie Boden singen, und dann noch viele Stellen liegend auf dem Bühnen Boden. Jedesmal hatte ich eine Bronchitis nach der Vorstellung. Die Lungenflügel waren richtig weiß auf dem Röntgenschirm. Toll nicht war ! Was wohl Oskar Czerwenka dazu gesagt hätte ?


    Erst am neuen Theater in Luxemburg mit der Mannheimer Oper als Gastspiel, konnte ich auf dem abgekratzen Bühnenboden meinen ersten wirklich guten Manrico singen. Monika Pick- Hieronimi muß wohl gesagt haben: Mensch der Schaefer singt ja heute richtig Italienisch ! So wurde es mir zugetragen.


    Ich hatte dann abgelehnt den Manrico zu singen, und habe verlangt, daß man diese Chemie entfernt, was man dann nach längerer Zeit gemacht hat, weil die Technik einfach keine Zeit hatte. Sah immer noch gnaz gut aus das Bühnenbild auch ohne Putzwolle.


    Ja, mit so einer Sch...se mußte man sich rum schlagen in diesem nicht ganz so einfachen Beruf.


    Herzliche Grüße wo immer Sie auch wohnen


    Herbert.

    http://www.esdf-opera.de/saeng…er_s/schaefer_herbert.htm

    2 Mal editiert, zuletzt von Herbert Schaefer () aus folgendem Grund: Fehler ausbessern und Zusätze geschrieben

  • Sehr geehrter Herr Schaefer,

    bei der eingestellten Aufnahme fällt beim erstenHören sofort auf, das das Orchester sehr laut ist. Ansonsten hat mir ihre Arie sehr gut gefallen. Da ich regelmäßiig die Deutsche Oper am Rhein besuche bin ich ein großer Freund von live Aufnahmen und mag keine Studioaufnahmen und auch keine Opernfilme. Da ich auch mehrmals in gleiche Aufführungsserien gehen, weiß ich auch das es bei den Sängern auf die Tagesform ankommt. Der Name Bodo Brinkmann ist mir natürlich auch ein Begriff als jahrelanger Stammbesucher der Rheinoper, falls sie den Sänger meinen. Ihn hab ich leider erst am Ende seiner Laufbahn live erlebt.

  • Sehr geehrter Herr Schaefer,

    bei der eingestellten Aufnahme fällt beim erstenHören sofort auf, das das Orchester sehr laut ist. Ansonsten hat mir ihre Arie sehr gut gefallen. Da ich regelmäßiig die Deutsche Oper am Rhein besuche bin ich ein großer Freund von live Aufnahmen und mag keine Studioaufnahmen und auch keine Opernfilme. Da ich auch mehrmals in gleiche Aufführungsserien gehen, weiß ich auch das es bei den Sängern auf die Tagesform ankommt. Der Name Bodo Brinkmann ist mir natürlich auch ein Begriff als jahrelanger Stammbesucher der Rheinoper, falls sie den Sänger meinen. Ihn hab ich leider erst am Ende seiner Laufbahn live erlebt.

    Hallo,


    die Aufnahme wurde mit dem Sony - Professionell - Kassetten - Gerät vom Rang oben gemacht. Kostete seiunerzeit 750,00 DM. Es gab noch ein besseres Gerät für über 1000 DM. Soviel wollte ich aber nicht ausgeben. Das Stereo Mikrofon war dünner als der kleine Finger. Man konnte es stellen, oder oben an die Brusttasche machen. Ich fiende trotzdem ist es ein gutes Dokument, und ich bin doch zu hören !


    Ja das ist der Bodo Brinkmann als Graf Luna von meiner Generalproben - Aufnahme von Il Trovatore. Ein sehr netter Kollege. Ich habe ihm mal eine CD davon geschickt. Dirigent Hans Wallat, Leonore war Monika Pick Hieronimi, Acucena Regine Fonseca. Eine etwas bösartige Kollegin, ( Gotte hab sie selig ) obwohl ich ihr in der Küche so einiges repariert habe.

    Eigentlich hätte die Gegenalprobe Michail Svetlev singen müssen, weil er die Premiere gesungen hat. Er hatte wohl ein Gastspiel, aber soetwas war in Mannheim alles möglich. Wer die Generalprobe singt, singt auch die Premiere.

    Eine richtige Fabrik.
    Der gleiche Spielplan wie Berlin, Hamburg, München und Stuttgart, aber mit der Hälfte des Ensembles. Alles auf unsere Knochen !

    Ich habe immer jede Probe voll ausgesungen, weil man sich damit die Partie in den Hals singt Mit dem markieren kann man sich auch versingen.


    Die Stimme als Manrico war jede Probe immer einwandfrei, aber der Chemie - Bühnen - Boden, war erst in der Genralprobe richtig fertig.

    Die Riesnbühne der Vorhang war offen, die ganze Bühne voller Putzwolle, schön bunt bemalt, damit habe ich als Lehrling in meiner Maschinenschlosser Lehre in Wuppertal - Vohwinkel im Bundesbahn Betriebswerk die Lokomotiven geputzt, weil mein Wunschberuf Lokführer war.


    Die Feuerwehr macht da wohl Auflagen, damit das nicht brennen kann. Deshalb diese Chemie.


    Die Feuerwehr braucht ja nicht zu singen. Ich war nicht erkältet, und hab sofort gemerkt, daß da etwas nicht stimmt, konnte aber noch gut alles zu Ende singen.


    Ich war dann mit meiner Frau in der Premiere die Svetlev sang. Sehr gut ! Bis zu 20 cm. lange Staubfäden tanzten im Scheinwerferlicht bis in die 12. Reihe. Das Pubilkum hustete wie verrückt. Marie Robinson sagte ich habe keine Bronchitis seit meiner Jugend mehr gehabt.


    Mich hat es aber am Schlimmsten erwischt. Jedesmal eine Bronchitis mit richtig weißen Lungenflügeln auf dem Röntgenbild. Heute weiß ich, daß ich da wohl eine Allergie hatte, wo ich sonst nie Probleme mit Allergien hatte.


    In meiner 2. Premiere dann mit Pick Hierommi und Brinkmann, konnte ich das letzte Alarmi nicht richtig halten, und bekam die 1. Buh's meiens Lebens.


    Ja, das Publikum wußte ja nichts davon, wie man sich oben auf der Bühne quälen mußte: Hauptsache: Buh schreien !


    Später war ich in einer Vorstellung von Massenet's Manon, war mit mir doppelt besetzt mit eienm Amerikaner, buhte vor mir ein Mann bei dem Tenor. Da habe ich mich vorgebeugt, und gesagt: warum buhen sie denn ?, dann klatschen Sie doch einfach nicht, und habe ihm von dem Chemie Boden im Trovatore erzählt.


    Ja, Herr Schaefer: Sie haben mir aber trotzdem als Manrico gefallen, und was nutzte mir das ???


    Im Nachhinein muß ich aber sagen, immer noch weitaus besser als danach Würzburg und zum Teil Ulm, wo ich dann auch fest engagiert war, und manchmal wie ein Stück Dreck behandelt wurde, aber auch immer noch an anderen Häusern gastiert habe.


    Der Intendant von Würzburg schon lanage nicht mehr unter uns, ( Gotte hab ihn selig ) hatte keine Ahnung wie man ein Theater führt. Wenn man ihn etwas gefragt hatte, ja , ja , ja, ja, tatsächlich, und dann kam immer ein " JEIN " ! ! !


    So wieder etwas zum lesen, und der Stimmenliebhaber wird sicher wieder sagen: " ich habe mich wieder entblößt ", aber das ist mir so " Scheiß " ( Entschuldigung ) egal.


    Viele Grüße wohl nach NRW


    Herbert Schaefer.

    Einmal editiert, zuletzt von Herbert Schaefer () aus folgendem Grund: Fehler berichtigt

  • Norbert

    Hat den Titel des Themas von „Die wahren Helden in der Oper“ zu „Herbert Schaefer - ein wahrer Held der Oper“ geändert.
  • Ein kurzer Hinweis: Aufgrund einer Anregung von Orfeo habe ich den Titel des Threads geändert.


    Viele Grüße


    Norbert als Moderator

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Lieber Herbert Schaefer,


    natürlich habe ich den ganzen Thread gelesen, auch das mit dem chemieverseuchten Boden und dem liegenden Singen. Was Oskar Czerwenka dazu gesagt hätte weiß ich nicht, aber ich weiß was Bernd Weikl - aus der Sicht des Regisseurs - dazu gesagt hat:


    »Was kann ich den Sängerdarstellern an Aktionen zumuten? Und ohne ihren Gesang zu beeinträchtigen? Und hier als Beispiel für den Liebhaber des Aktionismus: Laufen Sie, so schnell sie können, das Stiegenhaus hinauf in den sechsten Stock und singen Sie dabei laut ohne Atem zu holen ... Doch, versuchen Sie es. Sie werden - falls überhaupt - völlig erschöpft und atemlos dort eintreffen. Atemlosigkeit aufgrund von erhöhtem Sauerstoffmangel. Und zusätzliches Luftholen ist aus Gründen des Gesangs nicht möglich.«



    Wenn ich schrieb: »Die Tonaufnahmen sind oft gewöhnungsbedürftig bis schrecklich«, dann war da noch nicht einmal ein Hauch von Böswilligkeit dabei, das war eine ganz nüchterne Feststellung; der Forenbetreiber schrieb: »Die Tontechniker sollten sich schämen.«
    Chrissy gab zu Protokoll: »Trotz nicht allerbester Tonqualität«


    Ja, wo sollte sie wohl herkommen, diese allerbeste Tonqualität?


    »Die ganzen Aufnahmen, hat meine Frau mit dem Uher Stereo Report gemacht. Gute Revox Mikrofone. Die Aufnahme sind alle sehr gut, oben vom Rang.«


    Gott sei Dank! Kann man da nur sagen, dass das wenigstens erhalten werden konnte, aber dennoch ist dieses »Nessun dorma», also die italienische Aufnahme, eben keine gute Tonqualität, was mit der Bewunderung der Stimme nichts, aber absolut nichts, zu tun hat, so gesungen ist das auch an Staatsopern eher selten zu hören.


    Um bei Kalaf und Mannheim zu bleiben - einmal kam Ernst Kozub als Gast aus Frankfurt ans Nationaltheater, da war ich von dem Gebotenen so begeistert, dass ich gleich die nächste Vorstellung wieder besuchte, Kozub hat ähnlich gesungen - frei heraus, mit allem Risiko und bravourösen Tönen, das ist es, was ich auch an der Schaefer-Stimme so schätze.


    Und der Max von Herbert Schaefer muss an diesem kleinen aber sehr schönen Heidelberger Theater - da ist ja inzwischen ein neuer Anbau entstanden - ja auch ein Hörerlebnis der besonderen Art gewesen sein; es ist jammerschade, dass das an mir vorbeigegangen ist. Übrigens: Ein ganz Großer debütierte hier in Heidelberg - Peter Anders!


    Und noch eine kurze Bemerkung zum ›Stimmenliebhaber‹, mit dem ich auch oft heiße Diskussionen hatte, von Stimmen versteht er was und hat die sängerische Leistung von Herbert Schaefer ausdrücklich gelobt.

  • Sehr geehrter Herr Schaefer,

    bei der eingestellten Aufnahme fällt beim erstenHören sofort auf, das das Orchester sehr laut ist. Ansonsten hat mir ihre Arie sehr gut gefallen. Da ich regelmäßiig die Deutsche Oper am Rhein besuche bin ich ein großer Freund von live Aufnahmen und mag keine Studioaufnahmen und auch keine Opernfilme. Da ich auch mehrmals in gleiche Aufführungsserien gehen, weiß ich auch das es bei den Sängern auf die Tagesform ankommt. Der Name Bodo Brinkmann ist mir natürlich auch ein Begriff als jahrelanger Stammbesucher der Rheinoper, falls sie den Sänger meinen. Ihn hab ich leider erst am Ende seiner Laufbahn live erlebt.


    Lieber Herr Hart,


    unsere Mails haben sich leider überschnitten. Ich habe noch etwas verbessert und hinzu gefügt.


    Ich habe das schon richtig verstanden, daß Sie nicht an meiner Stimme rum gemeckert haben. Das Italienische Nessun Dorma mit den Reutlingern Philharnonikern klingt bei mir aber sehr gut. Das war eine Halle ganz aus Holz, die eine wunderbare Akustik hatte.


    Friedrich List Halle hieß sie, das war auch jemand von den großen Eisenebahnen. Die Halle hat man abgerissen. Den Grund weiß ich nicht. Vielleicht war zuviel Asbest drin ?


    Ich will dem Stimmenliebhaber überhaupt nicht absprechen, daß er etwas von Stimmen versteht, aber er bemängelte halt, durch meine Schreibart würde ich mich entblößen.


    Ich bin ein sehr offener Mensch, und mir ist es egal ob ich mich entblöße.


    Jedenfalls hat den meisten Menschen hier gefallen, wie ich hier geschrieben habe, und daß sie einmal erfahren haben, wie es wirklich hinter den Kulissen zugeht. Das erfährt man doch als Zuschauer fast überhaupt nie.


    Liebe Grüße


    Herbert.

  • Noch vergessen. Peter Anders, eine wunderbare Stimme. Sein Kölner Lohengrin ist auch sagenhaft. Wunderbar alles strahlend, klar und schlank gesungen. So muß doch ein Tenor klingen. Alles so dick und abgedunkelt. Da kann man ja gleich Bariton singen, aber die Geschmäcker sind eben verschieden. Haben Sie schon das 2. eingestellte Stück gehört, wo er um seinen ermordeten Vater trauert. Die Arie mit der anschließenden Cabaletta hat ja noch der Mannheimer. eingestellt. Das war die Aufnahme vom 18. Juni 1988, also eine Woche vorher. Das Duett mit Gudrun Mühlen hatte mir der Callas & Co eingestellt, und versprochen noch mehr ein zu stellen, aber das Versprechen leider nicht eingehalten.

  • Peter Anders .... Warum fährt der auch besoffem an einen Baum.

    Nur zur Richtigstellung der obigen Behauptung: Peter Anders geriet bei einem Überholmanöver in einer Kurve ins Schleudern, überschlug sich und zerschellte an einem Telegraphenmast. Überhöhte Geschwindigkeit und riskantes Fahrverhalten hieß es im Polizeibericht, aber von Alkohol am Steuer ("besoffen") war nicht die Rede.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Nur zur Richtigstellung der obigen Behauptung: Peter Anders geriet bei einem Überholmanöver in einer Kurve ins Schleudern, überschlug sich und zerschellte an einem Telegraphenmast. Überhöhte Geschwindigkeit und riskantes Fahrverhalten hieß es im Polizeibericht, aber von Alkohol am Steuer ("besoffen") war nicht die Rede.

    Hallo, vielen Dank fürden Hinweis. Mir wurde das vor Jahren so berichtet. Tut mir leid, dann werde ich das löschen, aber auch überholen soll man ja nicht an unübersichtlichen Stellen.

    Sie sind sich absolut sicher. Steht das irgendwo ? Da ist doch etwas verändert worden durch Ihre Anregung. Wären Sie so freundlich und würden mir das schreiben, was da genau verändert wurde ? Mit bald 81 wird das alles nicht mehr so einfach. Danke nochmals und viele Grüße.

  • Steht das irgendwo ?

    Ja, das steht irgendwo.


    In dem Buch PETER ANDERS von Ferdinand Kösters wird der Unfallhergang auf Seite 226 wie folgt beschrieben:


    »Peter Anders befuhr mit hoher Geschwindigkeit die Bundesstraße 209 in Richtung Soltau. Etwa gegen 13 Uhr, kurz vor Soltau, in einer langgezogenen Kurve am Kilometerstein 21,6, wo eine Seitenstraße Richtung Willingen abzweigt, sah er plötzlich zwei Motorradfahrer. Er versuchte sie zu überholen, geriet dabei mit den beiden linken Reifen auf den unbefestigten sandigen Randstreifen und kam ins Schleudern. Das Auto schlingerte quer über die Fahrbahn auf den rechten Sommerweg, wo die Vorderräder gestoppt wurden. Das Heck rutschte weitert, der Wagen wurde herumgerissen. Die Fliehkraft riß das Fahrzeug mit unvorstellbarer Gewalt hoch - es überschlug sich und rutschte noch 23 Meter auf dem Dach weiter, prallte dann schließlich gegen einen Telegraphenmast.«

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  • Ja, das steht irgendwo.


    In dem Buch PETER ANDERS von Ferdinand Kösters wird der Unfallhergang auf Seite 226 wie folgt beschrieben:


    »Peter Anders befuhr mit hoher Geschwindigkeit die Bundesstraße 209 in Richtung Soltau. Etwa gegen 13 Uhr, kurz vor Soltau, in einer langgezogenen Kurve am Kilometerstein 21,6, wo eine Seitenstraße Richtung Willingen abzweigt, sah er plötzlich zwei Motorradfahrer. Er versuchte sie zu überholen, geriet dabei mit den beiden linken Reifen auf den unbefestigten sandigen Randstreifen und kam ins Schleudern. Das Auto schlingerte quer über die Fahrbahn auf den rechten Sommerweg, wo die Vorderräder gestoppt wurden. Das Heck rutschte weitert, der Wagen wurde herumgerissen. Die Fliehkraft riß das Fahrzeug mit unvorstellbarer Gewalt hoch - es überschlug sich und rutschte noch 23 Meter auf dem Dach weiter, prallte dann schließlich gegen einen Telegraphenmast.«

    Vielen Dank für die Aufklärung. Vielleicht habe ich das Buch auch seit Urzeiten. Hatte immer kaum Zeit die Bücher zu lesen. Nur nach dem Kauf mal durchgeblättert wegen der Fotos. Ich lese die Bücher wenn ich in der Kiste liege !

  • Den vollständigen Text mit Photo des Unfallwagen gibt es bei https://link.springer.com/chap….1007/978-3-476-03588-2_4

    Die Gerüchteküche gab (und gibt immer noch, wie man oben sieht) Anlaß zu wilden Spekulationen, die aber durchweg haltlos sind.

    Diese Kurve wird noch heute "Peter-Anders-Kurve" genannt und ist berüchtigt, weil immer wieder schwere Unfälle dort passieren.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Den vollständigen Text mit Photo des Unfallwagen gibt es bei https://link.springer.com/chap….1007/978-3-476-03588-2_4

    Die Gerüchteküche gab (und gibt immer noch, wie man oben sieht) Anlaß zu wilden Spekulationen, die aber durchweg haltlos sind.

    Diese Kurve wird noch heute "Peter-Anders-Kurve" genannt und ist berüchtigt, weil immer wieder schwere Unfälle dort passieren.

    Vielen Dank für Ihre Aufklärung, und beste Grüße.

  • Lieber " Tenor " Liebhaber aus dem Rhein - Neckar Kreis,


    weil Sie von Ernst Kozub schreiben. Ich war ja von 1968 bis 1972 im Festspielchor. 1970 kam Ernst Kozub und sang den Stolzing in Bayreuth. Ich fand es imponierend.


    Ich kann mich auch noch an seinen dunkelblauen " Mercedes 600 " erinnern.


    So ein Schiff sieht man ja auch nicht alle Tage.


    Ich weiß nicht ob es stimmt, und wegen Peter Anders seinem Unfall will ich mal etwas vorsichtiger schreiben: Kozub soll auch einen schweren Auto - Unfall erlebt haben, und deshalb hat er sich wohl so ein Schiff gekauft. Da war schon ganz schön Knautschzone drin.


    Gehört habe ich auch einmal, daß es auch Tage gab, wo bei Kozub während der Vorstellung der Vorhang zu ging. Das könnte auch bei bei so expressiven Sängern wie Kozub durchaus gewesen sein.


    Mir ist das nur einnmal passiert, als ich mich in Würzburg bei einer Deutsch gesungenen Aida eingesungen habe, und wohl nicht bemerkt hatte, daß ich eine leichte.... Bronchitis hatte.


    Bei der Arie " Holde Aida " merkte ich, daß mir Töne weg brechen wollten. Ich habe aufghört zu singen, und habe gewinkt, aber bis das der Armleuchter unten gemerkt hat, war ich schon von der Bühne gegangen. Ich habe dann Folspritzen in den Popo bekommen, und habe die ganze Partie noch mit allen hohen Tönen zu Ende gesungen, außer am Schluß ja hoch zum Licht empor, das habe ich oktaviert.


    Was Sie so mögen ist das expressive singen, was Sie wohl auch an mir schätzen. Ich hatte hier in den vielen Tread's auch schon einmal darüber geschrieben. Durch das expressive Singen singt man schon mal etwas zu hoch. Wenn ich heute meine Aufnahmen höre kommt das schon einmal vor, aber nicht so oft.


    Ich stand ja in Bayreuth im Tristan als Chortenor neben Birgit Nilsson. Ich empfand die Stimme richtig schlank wie sie in den Zuschauer Raum ging, und sie sang auch sehr expressiv, und war manchmal dadruch etwas zu hoch. Das soll um Gottes Willen keine Kritik, an der für mich Weltbesten Isolde - Brünnhilde und Turandot sein. Zu hoch singen ist aber immer noch besser als zu tief singen, wie ein Beispiel eines Tenor Kollegen, der blendend aussah, und verarmt viel zu früh gehen mußte, weil er einfach als Tenor, für mich viel zu dick und baritonal gesungen hat.


    Das zu hohe singen habe ich seinerzeit nicht so wahr genommen. Heute höre ich das viel deutlicher, wenn ich Aufnanhmen höre. Warsheinlich wird das Gehör durch die vielen Jahre dann auch geschult. Ich bin ja auch kein HNO Arzt !


    Wenn die Nilsson sang, und ich saß bei den Proben im Zuschauer Raum, ging der schlanke Klang neben ihr auf der Bühne wie ein riesiger Trichter auseinander.


    Da merkte man erst einmal was für eine Riesen Stimme diese Frau hatte !


    Ich hatte ja auch kein absolutes Gehör. Die Menschen mit absolutem Gehör können genau sagen dieser " Aufzug " summt in F ode D - Dur nur mal so als Beispiel. Irgendwo stand auch mal, daß es für diese Mesnchen manchmal auch eine Strafe ist, absolutes Gehör zu haben.


    Der Tenor Volker Horn, der als Kind in Bayreuth in einer Tannhäuser Inszenierung von Wieand Wagner den Hirtenknaben gesungen hat, und mit dem ich im Festpielchor war, hatte auch ein absolutes Gehör.


    Wir haben mit Bayreuther und Nürnberger Opernchorsängern seiner Zeit bei den Meistersingern an der Königlichen Oper in Brüssel den dortigen Chor verstärkt. In Nizza im Fliegenden Holländer in der gleichen Funktion. Wir hatten auch immer ein gemeinsames Zimmer.


    In Brüssel inszenierte Wolfgang Wagner, der mich später einmal verleumdet hat, weil er so ein schlechtes Namensgedächtnis hat, er hat sich dann bei meinem Generalmusikdirektor Mathias Husmann in einem Brief entschuldigt: er bittet die " Waschmänner " Äußerungen über den Sänger Schaefer als nicht geschehen zu betrachten. Auch ein Brief an mich als Entschuldigung.


    Ich hatte den Mann ins Herz geschlossen und mochte ihn, auch wegen seinem besonderem Fränkischen Humor. Niemals wäre ich gegen ihn vorgegangen. Er hat mich mal eben mit einem anderen Festspielchorsänger, nämlich Rainer Pattberg, auch aus Wuppertal verwechselt, und ebenfalls von Caterina Ligendza ermutigt zum Solisten. Hat er aber nicht geschafft im Gegensatz zu mir.


    Je nachdem wem er das als " Waschmann " auch schon falsch erzählt hat, da brauchte ich mich ja nicht wundern, daß ich nicht soviel zu tun hatte.


    Wenn man so alt und weise geworden ist wie Wolfgang Wagner, und ein schlechtes Namensgedächtnis hat, dann halte ich doch um Gottes Willen meine Schnauze, aber so kann man auch eventuell bessere verlaufende Karrieren verhindern. Er hat mir sicher sehr geschadet, denn etwas bleibt immer hängen !


    Vielleicht auch dem Wiener Staatsopenintendanten Ioan Holender erzählt, der mir nach einem Tell Abend sagte " sie sind der Einzige den man hier weg holen müßte. Bei diesem Satz ist es dann auch geblieben.


    Wo Wagner in Magdeburg das über mich gesagt hat, waren natürlich, wie könnte es anders sein, außer meinem GMD Husmann, der Intendant Hoffmann und der sehr liebe Operndirektor Regisseur Dieter Reuscher zu gegen. Zumindest hatte es mir hier nicht geschadet, weil ich weiter dort singen durfte.


    Jetzt interessant noch weiter mit Brüssel. Wolfgang Wagner als Regisseur der Meistersinger unten, und oben auf dem Rang seine Schwester Friedelind Wagner, die ja im 3. Reich nach den USA emigriert war, die wohl mit dem Tenor Tichco Parly befreundet, oder liiert war. Ich kann es nicht genau sagen. Sie mußte auf dem Rang bleiben.


    Kann man nach so vielen Jahren nicht auch einmal verzeihen, oder vergessen ? Ich kann soetwas einfach nicht verstehen ! Soetwas war wohl bei den Wagner's immer sehr schwer, oder gab es einfach nicht !


    Friedelind Wagner war dann auch mal auf einer Feier in Regensburg, beim Richard Wagenr Verband, den ich dort 1976 gegründet habe, weil es bis dato keinen dort gab.


    Eine liebe alte blonde Dame ! Habe noch Fotos mit ihr. Ich sang: Allmächt'ger Vater aus Rienzi, und die HUK - Coburg Versicherungs Arie den Erik aus dem Fliegenden Holländer wie ich immer spaßig sage.


    Interessant auch Volker Horn leider viel zu früh, und schon über 10 Jahre an einem Hirntumor verstorben, kam ja 1968 wo wir uns kennen lernten aus Wien wo er 5 Jahre Gesang studiert hat, und konnte kein hohes " C " singen ( nicht ( Corona ) !


    Ich will mir auch nichts einbilden, und habe dann mit ihm gearbeitet, und nach einer halben Stunde hat er ein hohes C gesungen. Ich hab auch zu ihm gesagt: bitte übe/singe jetzt nicht zu viel. Ich möchte am Anfang die nächsten Tage dabei sein und hören, damit du dich nicht versingst.


    Dann kam ich hin, und weil er nun ein C hatte, hat er soviel geübt und gesungen, wohl aus lauter Begeisterung, daß er heiser war. Da hatte ich dann gleich die Lust verloren weiter mit ihm zu arbeiten.


    So wieder einiges vielleicht interessantes zu lesen, und der Stimmenliebhaber wird wieder sagen: ich hätte mich entblößt !


    Liebe Grüße an alle, die meine Entblößungen gerne lesen und lieben


    Herbert.

  • Lieber Herr Schaefer!


    Ihre Berichte verfolge ich mit großem Interesse. Vielen Dank.


    Wenn Sie von 1968 bis 1972 im Bayreuther Festspielchor gesungen haben, erinnern Sie sich vielleicht an meine Mutter Hildegard Schünemann, die zur selben Zeit, allerdings schon ab 1951, in diesem von Wilhelm Pitz geleiteten Chor war. Auch an Volker Horn erinnere ich mich gut.


    Beste Grüße aus Finnland


    Peter Schünemann

  • Lieber Herr Schünemann,


    selbstverständlich erinnere ich mich an den Namen und an meine seinerzeitige liebe Kollegin Hildegard Schünemann. Ist Sie noch unter uns ? Dann grüßen Sie sie bitte herzlich von mir.


    Ich habe ja seinerzeit privat in Kornelimünster bei Aachen bei Wilhelm Pitz und seiner Frau Erna vorgesungen, wo man mich engagiert hat für den Festspielhor ab 1968. Ich glaube mir nichts ein zu bilden, aber ich war so ein kleiner Liebling von ihm.


    Als ich Solist wurde sagte Erna Pitz zu mir: " lassen Sie sich nicht verheizen " ! In Mannheim wurde man schon verheizt, aber mir und meiner Stimme hat es nicht geschadet.


    Ich habe dort sogar den Kalaf in Turandot, nächsten Tag den Offizier in Cardillac von Paul Hindemith ( da weiß man nicht wo hin damit ) gesungen, und dann wieder nächsten Tag an Sylvester ( war 3 fach besetzt inclusiv mir) den Alfred in der Fledermaus gesungen.


    Angeblich waren 2 Kollegen Aldo Baldin und Thomas Lehrberger krank. Ich glaube eher, die hatten keine Lust zu singen und wollten lieber zu Hause feiern. Baldin wohnte gegenüber dem Bühnen Eingang, und Lehrberger hatte sicher keine Lust aus seinem schönen Heimat Ort: Reit im Winkl nach Mannheim zu fahren, und ich glaube hier liege ich mit meiner Vermutung nicht falsch.


    Zuerst hatte mich der Disponent gefragt: Cardillac und dann nächsten Tag Kalaf. Das habe ich aber abgelehnt und gesagt, dann drehe es bitte um.


    Andere Tenöre hätten das niemals gemacht. Der Alfred in der Fledermaus muß nämlich auch gesungen werden, und das ist eine nicht zu unterschätzende undankbare Partie. So hat der doofe Schaefer dem Nationaltehater mal eben wieder bestimmt 1500 DM für einen Gast erspart, wenn es gereicht hätte.


    Mir hat es nichts ausgemacht 3 mal hinter einander zu singen. In Magdeburg habe ich ja schon einzelne Akte des Ringes gesungen. 1996 waren dann Walküre 2. Akt und 1. Akt Siegfried dran.


    3 Abende hinter einander vor Publikum. Vorher die Haupt und Genreralprobe. Davor die ganzen Orchesterproben, immer voll ausgesungen ! So singt man sich eine Rolle in den Hals.


    Sind Sie ausgewandert nach Finnland ?


    Es ferut mich, daß Sie meine Berichte mit großem Interesse verfolgen. Ich hatte auch lange hier nichts mehr berichtet, und daß kam jetzt wieder dadurch, daß mir ein Bekannter den Arnoldo aus Guglielmo Tell eingestellt hat. Eine extrem schwierige Stratosphären Partie, und die bis jetzt 3 sehr guten Kommentare haben mir sehr gut getan, nach all den Jahren, weil diese 3 Menschen, vor allem Ahnung von Stimmen haben, so denke ich und meine wahre Leistung richtig anerkannt haben.


    Herzliche Grüße nach Finnland


    Herbert Schaefer.

  • Ich war ja von 1968 bis 1972 im Festspielchor. 1970 kam Ernst Kozub und sang den Stolzing in Bayreuth. Ich fand es imponierend.

    Lieber Herr Schaefer,

    da war aber vor Ihrer Zeit in Bayreuth diese Gesamteinspielung von Wagners »Ring des Nibelungen« mit Georg Solti für Decca. Solti hatte ja Kozub, der ab 1954 am Frankfurter Opernhaus sang, dort stark gefördert und hatte ihn nun für beide Siegfried-Partien verpflichten lassen.
    Man rätselt heute noch, warum Kozub das nicht bewältigen konnte und Wolfgang Windgassen einspringen musste.



    Kozub soll auch einen schweren Auto - Unfall erlebt haben,

    Das mit dem Autounfall stimmt, es war ein schwerer Unfall 1968, aber er kämpfte sich wieder auf die großen Opernbühnen zurück.

    Ich habe ja seinerzeit privat in Kornelimünster bei Aachen bei Wilhelm Pitz und seiner Frau Erna vorgesungen, wo man mich engagiert hat für den Festspielhor ab 1968. Ich glaube mir nichts ein zu bilden, aber ich war so ein kleiner Liebling von ihm.

    pitzbcxj3f.jpg

    Dazu eine optische Replik ...


    Ein ganz besonderes Ereignis im musikalischen Leben von Erna und Wilhelm Pitz war ein Telegramm, das am 30. Januar 1951 in Aachen eintraf und dessen Text so aufregend war, dass Erna Pitz - Smartphones gab es damals noch nicht - unverzüglich zur Chorprobe ihres Mannes lief, um ihn mit dem Text vertraut zu machen:


    »Sie erhalten baldigst Einladung Erster Chordirektor Bayreuther Festspiele, seien Sie sich der Verantwortung bewusst besten Opernchor Europas aufzubauen, Glückwünsche Karajan.«


    Nun war harte Arbeit angesagt; das Ehepaar Pitz reiste mit dem Zug kreuz und quer durch Deutschland, das damals noch nicht getrennt war und hörte sich an vierzig Orten, meist Theatern, etwa 900 Aspiranten für den Bayreuther Chor an, wobei die beiden wussten, dass sie nur 50 Damen und 50 Herren mit nach Hause bringen durften, mehr erlaubte das Bayreuther Budget nicht. Bei dieser Findungsreise war man in zwei Monaten so um die 9000 Kilometer unterwegs gewesen, manchmal an drei verschiedenen Orten oder Theatern an einem Tag, und Wilhelm Pitz begleitete beim Vorsingen selbst am Klavier.


    Das war schon was - hier zu den Auserwählten zu gehören!




  • Zitat von hart

    Man rätselt heute noch, warum Kozub das nicht bewältigen konnte und Wolfgang Windgassen einspringen musste.

    Das ist kein Rätsel, frag doch mal die Herrn von der DECCA und Herrn Windgassen ......leider geht das nicht mehr......jedenfalls konnte Solti sich nicht durchsetzen und Windgassen ist keineswegs eingesprungen, das wurde nur so gesagt!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)


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  • .... jedenfalls konnte Solti sich nicht durchsetzen und Windgassen ist keineswegs eingesprungen, das wurde nur so gesagt!

    Es wurde endlos viel von endlos vielen Menschen zu Kozubs Siegfried-Fiasko gesagt, aber leider wurde hauptsächlich spekuliert.


    Klaus Ulrich Spiegel geht ziemlich ausführlich darauf in einem Artikel "Goldglanz und Schallkraft" ein und beruft sich dabei auf die Erinnerungen von John Culshaw, dem Tonmeister der Aufnahme.


    https://www.ku-spiegel.de/portraits/k-bis-p/kozub

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Bzgl. Ernst Kozubs Einspringen als Stolzing in Bayreuth 1970 liegt Herr Schaefer absolut richtig.


    Im selbigen Jahr war Jean Cox regulär in der Partie angesetzt, sang indes lediglich am 25. Juli sowie am 6. August 1970. Am 3. und 22. August sprang Kozub ein, am 11., 20. und 27. August indes Waldemar Kmentt.


    Der Datenbank der Bayreuther Festspiele zufolge handelte es sich um die einzigen Auftritte von Kozub bei den Festspielen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Es wurde endlos viel von endlos vielen Menschen zu Kozubs Siegfried-Fiasko gesagt, aber leider wurde hauptsächlich spekuliert.


    Klaus Ulrich Spiegel geht ziemlich ausführlich darauf in einem Artikel "Goldglanz und Schallkraft" ein und beruft sich dabei auf die Erinnerungen von John Culshaw, dem Tonmeister der Aufnahme.


    https://www.ku-spiegel.de/portraits/k-bis-p/kozub

    Hallo Orfeo,


    vielen, vielen Dank für das einstellen des Links über Ernst Kozub von K. U. Spiegel. Höchst interessant. Der arme Kerl hat aber auch viel Pech gehabt in seienm Leben. Nur 48 Jahre ( wie Caruso ) alt zu werden wünscht man keinem. Ich hätte als Überschrift ein Wort anders tituliert. Statt Schallkraft, hätte da Strahlkraft stehen müssen ! Vielleicht ist ihm durch sein frühes Ableben einiges erspart geblieben, was wir vielleicht noch erleben müssen Klaus Schwab und Konsorten ( Transhumanismus ) was die da gerade heinmlich alles beschlossen haben bei diesem großen Treffen: Great Reset usw., es wird kaum noch Arbeit geben, und dann kommt das Buch: Nutzlose Esser zum Einsatz. ( findet man bei Google ) Erfährt man nur nicht im ARD und ZDF - staatliche Sender mit Zwangsgebühren um das Gehirn zu waschen. Ich weiß alles Verschwörungstheorien, aber wieviele sind davon schon Wahrheitstheorien gewroden.

  • Nur der Vollständigkeit halber und trotz der amateurhaften Aufnahmequalität noch ein Fund.


    Bei http://www.historicaltenors.net/ gibt es eine Aufnahme "Keiner fürchtet den bewaffneten Feldherrn" aus "Otello", gesungen von Herbert Schaefer.

    Die Aufnahme gibt es anscheinend nur dort. Ohne nähere Angaben zu Datum und Ort.


    Jedoch kann der Windows Media Player die Datei im RA Format nicht wiedergeben und muß zuerst gespeichert und dann zu MP3 konvertiert werden, z.B. kostenlos und online hier: https://convertio.co/de/ra-mp3/ und kann erst danach mit Media-Player abgespielt werden.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Hallo lieber Orfeo,


    wo haben Sie denn das schon wieder ausgegraben ? Das wird mein Othello von Würzburg 1983 sein. Den habe ich komplett auf CD.

    Hier fing das mit meinem Reflux an, wo die Magensäure hoch steigt und einem alles verätzt. Deshalb da auch die kleinen Kickser. Dann beim eingestellten Guglielmo Tell war das momentan wieder besser, oder ich hatte Abends weniger oder nichts gegessen. Da wußte ich auch noch nichts vom Reflux. Das habe ich erst 1996 erfahren.


    Ich habe ja sehr viel Aufnahmen seinerzeit als Tonband. Ich wollte immer meine Stimme überprüfen, ob ich deutlich singe, zu hoch, zu tief oder zu dick.


    Auch weil ich seit 1968 im Festspielchor nie mehr Gesangsunterricht oder eine Stimmkontrolle hatte. Ich habe einfach gesungen, und brauchte das einfach nicht. Ich habe nur immer mit einer Max Lorenz Schallplatte geübt. Zigmal hinter einander die Schmiedelieder aus Siegfried gesungen, oder Erstehe Roma neu aus Rienzi. Das hat mir offenbar gut getan.


    Auf der Fahrt zum Theater habe ich mich meistens im Auto eingesungen.


    In Mannheim war das toll, da ging ich nach hinten in den großen Duschraum total gekachelt, durch diesen Schall durch die Kacheln, hatte man eine totale Kontrolle über die Stimme und das wars. Die Stimme saß an der Position wo sie sein sollte.


    Ich weiß noch am schönen Züricher Opernhaus im Lohengrin. Es gehen ja viele Zuschauer hinein. Es hatte auch eine sehr gute Akustik. Die Stimme knallte so richtig oben am Rang an, und kam zurück, sodaß man seine Stimme wunderbar kontrollieren konnte.


    Deshalb existieren diese vielen Tondokumnte. Ich habe dann vor ein paar Jahren CD's und DVD's machen lassen, aber nur zum verschenken an Menschen die es wert sind. Hat mich ein kleiens Vermögen gekostet.


    Einge dieser, meiner Aufnahmen tauchten dann aber auch in New York auf: Im House of Opera. Es ist mir schleierhaft und nicht bekannt wer diese Aufnahmen dahin gegeben hat, wo man diese jetzt gegen Geld runter laden kann.


    Ich habe bis jetzt wirklich nur die CD's und DVD's verschenkt.


    file:///C:/Users/Herbert%20Schaefer/Pictures/SEARCH.htm


    Viele Grüße


    Herbert.



  • Irgendetwas war hier schief gelaufen. Manchmal komme ich mit dem anklicken der Antwort nicht zurecht ?! Leider wird nicht jeder Tenor bald 81 Jahre alt! Vielleicht hat es jetzt geklapppt mit dem einstellen/abschicken !



    Lieber ..............


    Sie sind aber auch TOP informiert. Ich meinte mit derm Ersnst Kozub ja auch keine Schallplatten Einspielung, sondern er hat Abends den Stolzing im Festpielhaus gesungen, wo ich dabei war. Warscheinlich war Waldemar Kmentt der ja als einziger als Stolzing besetzt war krank ?!?!, oder habe ich hier etwas falsch verstanden, ist ja möglich ?


    Wilheilm Pitz hat mich in Kornelimünster auch selber am Flügel begleitet. Erna hörte natürlich zu.


    Ich bin mir fast sicher, sie hat sogar einmal zu mir gesagt: sie sind der Liebling meines Mannes. Einmal komme ich runter zu einer Probe im Festspielhaus in den Orchestergraben ( ich kann nicht mehr sagen, ob ich zu spät war oder sonst irgend etwas ) und Wilhelm Pitz sagt, wo kommst du denn her. Ich sagte von oben, da bekommt er fast einen Lachanfall, und sagt in seinem Öcher Dialekt : do seiht dä, he kütt von oven.


    Als der berühmte Dirigent Alberto Erede kam um den Lohengrin in Bayreuth zu dirigieren, kam er irgendwie mit dem Klang nicht zurecht im Festspielhaus, wegen diesem Deckel oben an der Brüstung zum Publikum hin, der in Bayeuth ist, und ich war dabei wie Wilhelm Pitz neben ihm, natürlich ohne Orchester dirigierte, und seine Arme irgendwie führte.


    Alberto Erede ( er hatte den Spitznamen, man möge mich bitte nicht erschlagen: die toten Augen von Mailand ) scheint es dann aber auch geschnallt zu haben, um mit dem wohl anderen Hörklang in diesem Haus für einen Dirigenten zurecht zu kommen, und hat einen sehr guten Lohengrin dirigiert !


    Diese optische Replik von Wilhelm Pitz kannte ich noch nincht. Vieln Dank für das Bild.


    Vielleicht mochte mich Wilhelm Pitz auch deshalb, weil ich mal bei einem Chorrfest, was jedes Jahr in der Maisel Brauerei statt fand, den Heinz Erhardt imitiert hatte, und eine bekannte Canzone gesungen habe, wo wohl Caruso die Worte geschrieben hat, die schraubt sich am Schluß sehr hoch. Milan Maly ein ganz lieber Mensch der Chordirketor vom Nationaltheater Prag hat mich am Flügel begleitet. Beide Pitzns hatten sich gewüscht das Milan Maly der Nachfolger von Pitz wird, und nicht Norbetrt Balatsch. Er war aber auch sehr gut in Bayreuth ( warscheinlich wieder die liebe Agenten Mafia ) Mario Lanza hat diese auch wunderbar gesungen. Habe noch ein Aufnahme davon von mir, mal sehen, die könnte ich auch noch machen lassen. Kam auch sehr gut an. Unten saßen auch Wolfgnag Wagner, beide Pitzens, Dieter Slembeck und Kurt Moll.


    Ich war übrigens auf seiner Beerdigung in Kornelimünster, und habe auf der Rückfahrt im BMW Wolfgang Wagner nach Düsseldorf mit genmommen und am Hauptbahnhof abgesetzt.


    Ich hatte ihn dann bei der Fahrt auch gefragt, ob, oder warum Horst Stein nichr mehr, oder nicht öfter in Bayreuth dirigiert.


    Darauf sagte er, sie stellen hier die höchst not peinlichsten Fragen. Ich war mir das garnicht bewußt, und habe das einfach lockerer gesehen. Ich hätte ja dann die Antwort für mich behalten. Höchstens als er nicht mehr uter uns weilte, vielleicht hier im Forum veröffentlicht, aber da wußte ich ja auch noch nicht, daß ich hier mal ein paar Anekdoten veröffentliche !


    Diesse Anekdote paßt vielleicht auch zu Ihrer Kozub - Windgassen - Schallplatten - DECCA - Aussage zur Schallplatten - Mafia ! ! !


    Herzliche Grüße


    Herbert Schaefer.

  • Sollte ich eventuell Herbert Schaefer schon live gehört haben?


    Die Daten aus meinem Archiv könnten ein Hinweis sein, aber leider sind kaum noch Erinnerungen an das Konzert vor fast 30 Jahren vorhanden.

    Herr Schaefer, wenn es denn der Herbert Schaefer ist, könnte mir vielleicht auf die Sprünge helfen.


    03.06.1993 Altenberger DomAnton Bruckner: Messe Nr.1 d-Moll / Leoš Janácek: Glagolitische Messe

    Marie Terese Letorney, Sopran

    Monika Bürgener, Alt

    Herbert Schaefer, Tenor

    Katsunori Kono, Bass

    Paul Wißkirchen, Orgel

    Bochumer Symphoniker, zus. mit dem Städtischen Chor Leverkusen

    Leitung: Herbert Ermert

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Hallo Orfeo,


    wenn Sie an diesem Tag im Altenberger Dom waren, dann haben Sie mich gehört, denn da habe ich die Glagolitische Messe gesungen.


    Mit Frau Letorney hatte ich schon in Krefeld Aida in Deutsch gesungen.


    Mir ging es aber an diesem Tag garnicht gut, eben weil ich noch nichts von meinem Reflux und der hochsteigenden Magensäure wußte. Ich habe auch einen hohen Ton verhunzt deshalb, sonst ging es mit der Stimme. Ich sollte das schon vorher in Leverkusen singen, habe das aber auch leider abgesagt, weil ich merkte, daß mit der Stimme etwas nicht stimmte.


    Wenn man bei Youtube sich die ganzen " Perle Nero " von " AfroPoli " eingestellt anhört, ist das ja den berühmtesten Sängern auch passiert, weil wir alle nur Menschen sind.


    Er hat es ja auch leicht, wenn man es nicht selbst singen kann dort ein zu stellen. Das ist natülich keine " Kunst " ! Das kann jeder !


    Trotzdem möchte man im Boden versinken, wenn soetwas passiert, aber Theater ist eben jeden Tag " Life " und nichts ist synchronisiert.


    Viele Grüße.

  • Lieber Herbert,


    da gibt es überhaupt nichts im Boden zu versinken - kein Instrument ist sensibler als die menschliche Stimme! Und gemessen an den vielen, vielen Abenden und schönen Stunden, die Du den Menschen über Jahre und Jahrzehnte geschenkt hat, bis hin zu den Aufnahmen, über die wir uns ja immer noch sehr erfreuen und gerne hören, obwohl Du die Karriere schon längst beendet hast - gemessen daran fällt der ein- oder andere Patzer nicht ins Gewicht. Und für das live-Erlebnis, mit allen Risiken und mit allem, was dazu gehört, nehme ich gerne den ein - oder anderen Ton, der daneben geht, in Kauf, bevor wir alle nur noch als seelenlose Roboter glattgebügelte und totgeschliffene Aufnahmen aus der Retorte hören.

    Schade, dass da nicht noch mehr online gestellt worden ist, aber ich verstehe auch, dass die rechtliche Seite sehr schwierig ist - da müsste ja jeder beteiligte Künstler theoretisch sein Zustimmung geben, es sei denn, die Aufnahme ist so alt, dass sie rechtefrei ist.

    Wie auch immer, herzliche Grüße und alles Gute,

    viele Grüße

    Boris

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