Filme über Musik-Musiker

  • n`abend !!
    hollywood-fans kennen TREVOR HOWARD als fiesen gegenspieler von marlon brando in der jüngeren "meuterei a.d. bounty"-verfilmung... ...da war er 46
    grade er-googelt: "T.H. wird immer skuriller, dieser trockene sarkasmus, der ihn immer begleitet, nimmt zu, seine so sparsam eingesetzten gesten und mimik machen ihn zu einem der ganz feinnervigen schauspieler und in den altersrollen hat er etwas absonderliches, kauziges"
    10 jahre nach der "bounty" dreht lucchino visconti "ludwig II." (die langfassung - nach meiner erfahrung am besten zweigeteilt u. im abstand von ca. 24std. zu sehen - lief zum jahreswechsel 04/05 auf ARTE u. ist auch preiswert bei jpc erhältlich) mit T.H. als r.wagner: eine bessere darstellung eines klassischen komponisten in einem für grosses publikum gedrehten kinofilm kenne ich nicht !!


    bye the way: beklemmend geradezu - zumal für einen gebürtigen bayern.......
    da muss erst ein italienischer regisseur kommen, damit dt.-österr. geschichte um 1860/65 fürs kino 1:1 so abgebildet wird, wie sie sich in etwa zugetragen haben dürfte.................
    naja


    guts nächtle.............
    piet


    ps
    @promoteo: z.b. dirigiert 1895 j.strauss sich selbst ... ich meine, mit einem ausschnitt des frühlingsstimmenwalzers - ist aber satte 25 jahre her, dass ich`s 1mal gehört habe (war aufnahmetechnisch gar nicht soo gruselig...)
    müsste aber genauso wie du erst nachforschen, ob/wie das erhältlich ist.............

  • Hallo Hayate,


    bin gerade in diesem Thread gelandet.


    Zu Notturno bin ich zwar Deiner Meinung, finde aber die schauspielerische Leistung von Udo Samel grandios.


    G :hel


    Emotione


    PS: Isabelle Hubbert in der Rolle als Klavierspielerin. Manchmal dachte ich, es sei E. Jelinek


  • Ich habe mir den Film vorgestern angeschaut.


    Die Handlung kurz zusammengefasst:
    Vier Tage vor der Uraufführung der 9. Sinfonie wird die Zeit knapp: Beethovens Umfeld sucht einen Kopisten. Geschickt wird die größte Begabung, die Wien hergibt: Eine junge Klosterschülerin mit eigenen kompositorischen Ambitionen. Es kommt, wie es kommen muss: Scheusal Ludwig macht es der jungen Dame nicht leicht, sie überzeugt ihn aber, wird zu einer Art Jungbrunnen für ihn und die Aufführung wird natürlich ein rauschhafter Erfolg.


    Dann aber scheitert Beethoven mit seinen letzten Streichquartetten und der Großen Fuge. Ist ihm aber egal, er weiß im Voraus, wie bedeutungsvoll diese Werke sein werden. Und auch die Kopistin Anna erkennt die Hand Gottes, die durch den Maestro die Noten niederschrieb. Er stirbt im Seelenfrieden. Sie geht in den Sonnenuntergang, um die verborgenen Gehimnisse der Beethovenschen Kompositionskunst wissend und dadurch möglicherweise mit eigener großer musikalischer Zukunft


    Na ja, so in etwa...


    Grundsätzlich habe ich überhaupt nichts gegen fiktive Geschichten, die sich um das Leben realer Personen ranken (z.B. The Last King of Scotland über den Despoten Idi Amin). Auch der Beethoven-Film mit Gary Oldman, der dem Geheimnis der "Unsterblichen Geliebten" nachspüren möchte, geht für mich noch durch. Hier aber stellt sich häufig unfreiwillige Komik ein. An den Schauspielern liegt's nicht: Der von mir hochgeschätzte Ed Harris, der schon den Maler Jackson Pollock mit großer physischer Präsenz spielte, gibt einen bärigen, gedrungenen Beethoven, dessen Stimmungen die Mitmenschen manche Pein erfahren lässt, letztlich aber doch von der Suche nach dem Großen, Göttlichen getrieben ist. Diane Kruger als Anna ist besser, als es der Weg eines Fotomodells in die Filmwelt befürchten lässt.


    Beide können nichts für die absurden Drehbuch-Einfälle (Sie dirigiert de facto die Neunte, da der arme Tropf ja nahezu taub ist...) und die teilweise hanebüchenen Dialoge, die immer wieder zeigen wollen, dass Beethoven nur das Medium ist, durch das der Herrgott Noten regnen lässt. Auch nichts für die simplen Regie-Einfälle: Bei dramatischer Musik wackelt die Kamera, in den Adagios werden gerne verlangsamte, fließende Einstellungen benutzt.


    Fazit: Ruhig mal anschauen. Die Musik ist gut! :]


    LG
    B.

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  • Servus,


    kennt jemand den Film Barockkonzert von Paul Leduc nach dem gleichnamigen Buch von Alejo Carpentier?


    Frühes 18. Jh.: der gebildete Mexikaner El Amo und sein schwarzer Diener Filomeno reisen während der Karnevalszeit nach Venedig. Die beiden treffen dort auf Händel, Scarlatti und Vivaldi. Es ergibt sich im Ospedale della Pietà, einem Kloster für Waisenmädchen und Vivaldis Dienstort, eine zünftige Party inklusive gemeinsamem Konzert. Am nächsten Morgen finden man sich mit schwerem Schädel am Grab von Strawinsky wider und diskutiert über die neuesten Strömungen in der Musik. Und schließlich erleben sie noch die Überführung von Wagners Leichnam nach Bayreuth.


    Ein köstlicher Streifen! :D



    herzliche Grüße,
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Zitat

    Original von salisburgensis


    kennt jemand den Film Barockkonzert von Paul Leduc nach dem gleichnamigen Buch von Alejo Carpentier?


    Hallo Thomas,


    meinst Du den Film Barroco von 1989? Wo hast Du den sehen können?


    Ich kenne von Paul Leduc leider nur seinen (sehr guten und praktisch dialogfreien) LATINO BAR. Laut IMDB hat er aber eine ganze Reihe von Filmen über Maler (Frida Kahlo) und Musik gemacht, was man im IMDB.com unter Paul Leduc (I) nachschlagen kann.


    Darunter Filme über "Bach y sus interpretes (1975) und zuletzt " La flauta di Bartolo" und "Bartolo y sus musicas" (2003).


    EIn hochinteressanter Mann, den man hier leider viel zu wenig kennt.


    Gerade die Fülle des unbekannten und hierin noch nicht genannten Materials ist es, die mich bislang gehindert hat, zu diesem hochinteressanten Thread beizutragen. Aus der freien Hand fallen mir mindestens 30 Filme ein, die hier erwähnenswert wären.


    Aber irgendwann wird auch das soweit sein.


    :hello: Rideamus

  • Zitat

    Original von Rideamus


    Hallo Thomas,


    meinst Du den Film Barroco von 1989? Wo hast Du den sehen können?


    Ja, Barroco müßte der Originaltitel sein. Gesehen hab ich ihn bei einem Freund, der den Film irgendwann einmal, als er im TV gesendet wurde, auf Videokassette mitgeschnitten hat.


    :hello:
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -


  • Wie ist das gemeint? Sie fallen beim Publikum durch?
    Auch das ist historisch so nicht richtig. Mit Ausnahme der Fuge sind sie nämlich keineswegs durchgefallen. Was natürlich teils an dem Respekt, den Beethoven damals schon genoß, gelegen haben mag, aber angesichts der Kühnheit und Sperrigkeit der Werke doch auf ein Publikum schließen läßt, das besser war als wir es heute wahrhaben wollen.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Wie ist das gemeint? Sie fallen beim Publikum durch?
    Auch das ist historisch so nicht richtig. Mit Ausnahme der Fuge sind sie nämlich keineswegs durchgefallen. Was natürlich teils an dem Respekt, den Beethoven damals schon genoß, gelegen haben mag, aber angesichts der Kühnheit und Sperrigkeit der Werke doch auf ein Publikum schließen läßt, das besser war als wir es heute wahrhaben wollen.


    viele Grüße


    JR


    Hallo Johannes,


    in der Tat war meine Zusammenfassung arg verknappt. Explizit inszeniert wird nur die Uraufführung der Großen Fuge. Die Zuschauer verlassen reihenweise den Saal, übrigens ebenfalls äußerst hölzern inszeniert: Man meint nahezu sehen zu können, wie sich die Statisten auf Zuruf erheben... Eine hochrangige Persönlichkeit (Erzbischof? Erzherzog?) verabschiedet sich mit den Worten: "Mein Gott Beethoven, Sie sind ja tauber als ich dachte."
    Die Wirkung der Quartette wird dialoglastig verarbeitet. Aber der Eindruck wird vermittelt, es handele sich um ebenso "unverständliche" Musik.


    LG
    B.

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  • Weiter oben in diesem Thread wurde der alte deutsche Spielfilm "Friedemann Bach" erwähnt.


    Bei deAgostini gibt es (ähnlich wie die "Opernsammlung" vom gleichen Verlag - siehe den eigenen Thread) eine Sammlung alter Filme, in der obiger Film als DVD preiswert erhältlich ist:



    FRIEDEMANN BACH
    Im Schatten seines berühmten Vaters kann Friedemann Bach, der hoch begabte älteste Sohn des Meisters Johann Sebastian Bach, seine Vision von Musik nicht entfalten. Er versucht sein Glück am sächsischen Königshof und feiert dort ein umjubeltes Debüt. Doch der Unerfahrene wird Opfer einer Intrige und verlässt Dresden. Der Tod des Vaters raubt Friedemann den letzten Halt. Nach etlichen Misserfolgen gibt er ein frühes Werk Johann Sebastians als das seine aus – aber der Betrug fliegt auf.


    Drehbuch / Buch: Eckart von Naso, Helmut Brandis
    Regie: Traugott Müller
    Darsteller: Gustaf Gründgens, Leny Marenbach, Eugen Klöpfer, Johannes Riemann, Camilla Horn, Wolfgang Liebeneiner u. a.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Testimony - The Story Of Shostakovich


    USA 1988


    157 Minuten


    Deutscher Titel: Zeugenaussage


    Regie: Tony Palmer


    Mit Ben Kingsley als Dmitri Schostakowitsch



    Sehr sehenswert!!! :yes:


    Davidoff

    Verachtet mir die Meister nicht

  • The War Symphonies - Shostakovich Against Stalin


    Dokumentation


    Regie: Larry Weinstein


    77 Minuten



    Davidoff

    Verachtet mir die Meister nicht

  • Hallo,


    Ich möchte hier doch mal ganz klar den Karren für "Notturno" und die Jelinek aus dem Dreck ziehen!


    Ich finde der Film hat (wie Jelinek auch) sehr hohen Kunstwert!!!
    Sicher ist er anstrengend und lang, aber ich finde ihn auch zutiefst berührend.
    Wir haben ihn damals im Musikunterricht geschaut, als unsere Lehrerin mal wieder nicht wusste, wohin mit der Zeit...


    Kennt jemand übrigens folgende FIlme?



    Insbesondere letzterer dürfte wohl eher auf einen typisch-obskuren Kinski-Kunstfilm hinauslaufen nehme ich an... :D


    LG
    Raphael

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  • Erich Wolfgang Korngold - The Adventures of a Wunderkind


    (Portrait und Konzert)


    RM Associates und Hessischer Rundfunk mit Arte und Artsworld (c) 2001


    Regie: Barrie Gavin


    144 Minuten




    Davidoff

    Verachtet mir die Meister nicht

  • Hallo Barbirolli,


    doch, ich HABE ETWA GEGEN Filme, die sich als Biographien verkleiden. Weil sie einen Anspruch haben, dem sie nicht gerecht werden KÖNNEN. Wer weiss schon wirklich etwas über Personen aus der ferneren Vergangenheit? Selbst bei zeitgenössischen Promis sind die marktüblichen Biographien (Bücher) nix anderes als der Mythos, den der Autor oder Regisseur träumt. Siehe Oliver Stone "starstruck" über Jim Morrison bzw. JFK. Damit wird den Zuschauern/Lesern eine Realität vorgegaukelt über die Personen, die einfach nicht existiert und das Publikum glaubt es oder macht sich keine Gedanken über subjektive Erzählung und die Wunschphantasien von Autor/Regisseur sickern in die Köpfe. Neeee!


    Aktuelles Beispiel: der Film "becoming Jane", der Jane Austen benutzt und dem gutgläubigen Publikum weissmachen möchte, pride & prejudice beruhe auf der eigenen Erfahrung von Ms. Austen. Eine sehr naive Auffassung von literarischer Inspiration: 1:1 wird nacherzählt. Klischees, Stereotype, Simplifizierungen am laufenden Meter und natürlich ist Ms. Austen die Schönste &&& und das ist noch nicht mal ein us-am. Film!!! Scheint brit./ir. zu sein, da hätte man mehr erwarten können. Mich ÄRGERT das.


    Amadeus habe ich nie als "real" angenommen, dazu ist der Film doch - bewusst? - zu überzeichnet. Und als Idee, das Genie von Gott (seine Theorie, die der Autor uns vorführt) vs. den Schufter , der vor lauter Frust zum Schuft wird (pun intended), ist einfach eine nette Anregung, immerhin hat sich jemand was dabei gedacht! Und - nun werde ich sicher aus dem Forum zwangsexmatrikuliert - der Film zeigt das kindische Verhalten von Mozart, sein Asperger-Sein anschaulich, dieser Aspekt überzeugt mich sogar.


    Fazit: Filme über prominente Personen gaukeln einen dokumentarischen Charakter vor und deshalb finde ich sie ärgerlich und teilweise schädlich. Dabei spiegeln sie nur die Mythen über Kunst/Genie/Inspiration, die der jeweilige Macher im Kopf hat. Von daher sind die eigentlich Material über den Zeitgeist des Filmes und nicht über die entstellte Person.


    ...end of lecture...
    Grüsse aus dem herbstlichen Bern
    Viviane

    viviane

  • Viviane, ein Tip: Zitiere doch bitte das nächste mal Auszüge aus dem Beitrag, auf den sich Deine Ausführungen beziehen. Du ersparst dem Leser langes Suchen.


    Ich habe nichts gegen Filme, die sich als Biographien verkleiden. Wer sie für bare Münze nimmt ist selbst Schuld und sollte diese nicht etwa bei den Filmemachern suchen. Mit der gleichen Begründung müßte man alle Filme ablehnen, die sich mit geschichtlichen Ereignissen oder eher wissenschaftlichen Themen beschäftigen. Die haben mit der Wirklichkeit oft auch nur am Rande zu tun.


    Die Filme sind in der großen Mehrzahl als Unterhaltung gedacht, mit ihnen soll Geld verdient werden. Sie sind ein Wirtschaftsgut und kein wissenschaftliches Projekt. Derartige irreale Erwartungen an einen Film zu richten, ist schon vom Ansatz her falsch.


    Auch zwingt das Medium Film zu Kompromissen, wie jedes andere Medium auch. Das Leben eines Menschen läßt sich nicht in 90 Minuten Zelluloid zwängen (auch nicht in 400 Romanseiten).


    Selbstverständlich gibt es im Rahmen des biographischen Films eine große Bandbreite. Am schlechtesten sind immer die, die das gesamte Leben tatsächlich in einen Film zwängen wollen, die typischen Hollywood-Epen zB (Napoleon, MacArthur, Caruso uswusf.) Zu dieser Gruppe dürfte die ganz überwiegende Mehrzahl der Filme gehören. Sie sind für das Massenpublikum bestimmt, das weder Genaues wissen will noch dafür ins Kino geht.


    Schlecht sind idR auch überambitionierte Filme, die die technischen Bedingungen des Films mißachten und de facto nur ein wissenschaftlicher Vortrag in Bildform sind, ohne Gespür für Dramaturgie, Licht, Kameraführung uswusf..


    Am besten sind meiner Meinung nach Filme, die einen wesentlichen Charakterzug der Person herausgreifen oder ein wichtiges Ereignis in seinem Leben, und darauf aufbauend die Person dem Zuschauer näherbringen. Weniger ist mehr, auch und gerade beim biographischen Film.

  • Bonsoir in die Runde.


    über Joseph Boulogne, Chevalier de Saint-Georges muß es bereits einen Film geben. Ich bin nämlich ziemlich sicher, irgendwo eine für den Film eingespielte CD vom Barockorchester Tafelmusik zu besitzen.


    Wie auch immer, der französische Sender France 2 plant, sich ebenfalls des guten Herren anzunehmen und einen Fernsehfilm über ihn zu drehen. Der Hauptdarsteller steht bereits fest, es handelt sich um den ehemaligen Tennisspieler Yannick Noah. Drehbegin soll Juli kommenden Jahres sein, bis dahin soll Noah fleißig fechten, reiten und Violine spielen lernen.


    Schaumermal...



    :hello:

    "Das ist zeitgenössische klassische Musik. Dann unterstelle ich, daß da kein intellektueller Zugang..."
    Miroslaw Lem, Tenor

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  • Hallo,


    empfehlen könnte ich noch(wurde glaub ich noch nicht genannt):



    Ein ergreifender Film über das Leben des Pianisten David Helfgott, der nach einem Nervenzusammenbruch mehrere Jahre in einer psychatrischen Anstalt verbrachte,später aber den Weg zurück ans Klavier und auf die Bühne fand...
    Einige Szenen wirken zwar etwas gefühlsüberladen und zu dramatisch, (wie es bei solchen Filmen nun mal üblich ist) aber dennoch ein wirklich schöner, anrührender Film.


    LG Christoph

  • An den Schumann-Film mit Gröhlemeyer ;) kann ich mich noch vage erinnern, vor allem wg. des von mir sehr geschätzten Rolf Hoppe als Vater Wieck.


    Ich fand ihn gar nicht schlecht, da ich aber zuwenig über Robert Schumanns Biografie weiß kann ich nicht beurteilen in wieweit er den historischen Tatsachen entsprach.


    Da fällt mir auch noch ein weiterer Schumann-Film ein: "Song of Love" mit Katherine Hepburn als Clara und Paul Henreid als Robert Schumann. Na ja, obwohl ich Katherine Hepburn sehr schätze, ist dieser Film sicher nicht einer ihrer Besten. Ziemlich gefühlsduselig und mit typischem Hollywood-Kitsch überfrachtet.


    Gruß
    Regina

    Einmal editiert, zuletzt von regtim ()

  • Zitat

    Original von salisburgensis
    Servus,


    kennt jemand den Film Barockkonzert von Paul Leduc nach dem gleichnamigen Buch von Alejo Carpentier?


    Der Film von Paul Leduc heißt, wie schon angemerkt, Barroco und ist nur lose an Carpentiers Novelle inspiriert, aber sehr beeindruckend als große Impression über die Rolle der Musik im leben des Menschen.


    Der Film, den Du meinst, ist Klasse! Ich würde einiges für eine DVD geben! Ingfried Hofmann spielte den Händel, José Montes-Bacquer, damals Musikredakteur beim WDR, den Scarlatti. Die Novelle ist schon ein Riesenspaß, und diese filmische Umsetzung kongenial! Hier der Eintrag in der IMDB.


    Hier der Eintrag zu Barroco.

  • Liebe Taminen!


    Ich möchte hier noch einen Film über ein spezielles Eck der Musikwelt erwähnen, der bislang anscheinend (immer noch) nicht auf DVD erhältlich ist, obwohl er es vor vielen anderen verdient hätte, der Vergessenheit entrissen zu werden.
    Das Thema ist zwar eigen, dennoch wären Plot wie Besetzung durchaus von „allgemeinem“ Interesse.


    Der Titel des 1980 entstandenen Werkes von Regisseur und Writer Joel Oliansky (von ihm stammt auch das Drehbuch zum Charly Parker – Film „Bird“) lautet im Original „The Competition“, es ist selten mal im Deutschen Fernsehen unter „Das große Finale“ zu sehen.





    Die beiden großartig besetzten Hauptpersonen Paul Dietrich (Richard Dreyfuss, noch jung an Jahren) und Heidi Joan Schoonover (Amy Irving, hip, aber nicht HIP) sind junge Pianisten, deren rotfadige und fade verrottende Liebesgeschichte sich während der Treffen bei diversen musikalischen Wettbewerben entspannt und, bei aller Sympathie füreinander, ob des Konkurrenzdrucks immer wieder verfilzt.


    Mit von der Partie ist eine ganze Blase aufstrebender junger Musiker, die ebenfalls um die begehrten Trophäen klimpern und an Exzentrik nicht zu wünschen übrig lassen.
    Dazu kommen eine vom Ehrgeiz zerfressene Klavierlehrerin der Hauptdarstellerin, ein eitler Geck von Dirigent und der KGB in Form von unauffälligen Men in Black, die ihr russisches Protegée von einer Absetzung in den Westen bewahren sollen.
    Höhepunkt die Situation, in der Paul beim letzten, entscheidenden Durchgang auf Grund eines schlecht gestimmten Flügels großmütig für seine geliebte Feindin entscheidet, sie solle statt Mozart lieber das Dritte Prokofjew zum Besten geben, mit dem süffisanten Hinweis „including castagnets“ an den motzenden Dirigenten, er habe das Orchester umzubesetzen.
    Obwohl Paul weiß, dass er mit seinem Fünften Beethoven nicht gegen den Prokofjew anstinken kann. Wenn das nicht romantisch ist. Und die wahre Liebe gleich dazu.


    Was den Film so besonders macht, ist neben der Tatsache, dass er durch ausführende, aber auch übende PianistInnen sehr viel Musik zeigt und hören lässt, ein meines Erachtens in dem Metier ungewöhnlich intensives und sorgfältiges Coaching der Darsteller, wie sie mit den ihnen – zumindest teilweise – unvertrauten Tasteninstrumenten umzugehen hätten.
    Hier wird nicht mit schraubenden Oberkörpern und separierten Hand-auf-Tasten-Einstellungen getrickst, ganze Passagen werden ohne Schnitt gezeigt und suggerieren, die Schauspieler beherrschten die Instrumente tatsächlich.
    Besonders Amy Irving scheint sich die gesamte Partitur des Prokofjew mit seinen wahnwitzigen Läufen im ersten Satz draufgeschafft zu haben, und den Kommentar in der IMDb, hier sei vieles asynchron, kann ich nicht nachvollziehen.


    In diesem Film zeigt der Regisseur viel Liebe zum musikalischen Detail, was ich beispielsweise bei hoch gelobten Streifen wie „Die 7. Saite“, wo ein Gambist als Hauptdarsteller kläglich auf dem Griffbrett herumrutscht und einen einzigen Krampf – vielleicht war’s ja doch der Blasenstein - präsentiert, der im Thread „Das Vibrato in der Barockmusik“ einmal genauer untersucht werden sollte, schmerzlich vermisse.
    Trotz aller Klischees steht neben dem Kampf um dieselbe die Musik im Vordergrund, aber vielleicht ist dies genau die Crux, die das Publikum davon abhält, das Werk DVD-adäquat einzukaufen.



    Grüße,



    audiamus



    .

  • Es hat 1982 eine Biographie über das Leben von Giuseppe Verdi, in 8 Teilen, gegeben, mit Ronald Pickup der Verdi sehr ähnlich sah und Carla Fraccial Giseppinia Strepponi, habe es auf Viedo VHS.


    Dieser 8-Teiler wurde nie mehr wiederholt, obwohl auch sehr gute deutsche Synchronsprecher da sind (Christian Quadflieg u.a.), herrliche musikal. Aufnahmen dabei mit Callas, Ricciarielli u.a.


    Warum man zum 100. Todesjahr 1991 es nirgends wiederholte, vielleicht in Russland?, weil das war am Projekt auch beteiligt, damals noch UdSSR, ist eigentlich unglaublich.


    Eine solche Menge über Verdi zu hören und zu sehen, gab es dann nicht mehr.


    Da Verdi mein Lieblingskomponist, im Alter, geworden ist, habe ich es schmerzlich vermisst.


    Ich weiß, dass es auch so einen 6-Teiler über J. Offenbach gegeben hatte, aber da hatte ich noch keinen Videorecorder - natürlich auch nie mehr wiederholt.


    Dann gab es mit Heinrich Schweiger einen Film über Händel, im modernen London, er aber im Barocksänfte getragen und vor dem Entstehen des Halleluja (nach Stefan Zweig).


    So mehr weiß ich nicht. Liebe Grüße an Alle. Peter aus Wien.

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  • Hallo!


    Der Empfehlung darf ich mich anschließen! Ich sah den Film, inhaltlich völlig unvorbereitet, gestern erstmals - gekauft auf Anregung meines Kontrabäääßles.


    Faszinierend fand ich bereits die Synchronisation des Dauergebrabbels des Hauptdarstellers - das allein ist bereits höchste Kunst! Die Lebensgeschichte dieses mir bis dato völlig unbekannten pianistischen Genies ist beklemmend und lässt mich etwas ratlos zurück. Der Film bietet aber einige phänomenal inszenierte Szenen, die ich selbst sehr gut nachempfinden kann: Dazu gehört u.a. die Konzertszene, in welcher der Pianist geistig völlig absent ist und nur noch Maschine zu sein scheint; ausgedrückt ist dies durch die Ausfilterung des Tons - man hört nur das mechanische Anschlagen der Tasten und zieht dazu die Hände über die Tastatur flitzen - ab und zu ein Fetzen realer Musik. Auch die zuckende Hand nach dem Unfall könnte aus meiner Erfahrung durchaus der Wahrheit entsprechen.


    Diese Szenen sind nicht so einfach auszuhalten, wie ich finde.


    Und: Singt nicht gelegentlich im weiteren Verlauf des Films Emma Kirkby? Diese Stimme kommt mir so unglaublich bekannt vor...


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Hallo Ulli,


    schön, dass dir der Film auch gefallen hat.
    Er ist in der Tat sehr eindrucksvoll und die Atmosphäre der Konzertszene ist aufwühlend, aufregend und beklemmend zugleich.
    Der Zusammenbruch Helfgotts wurde im Film natürlich etwas zugespitzt bzw. auf diese Konzertszene reduziert, wobei er sich in der Realität über einen längeren Zeitraum erstreckte...


    LG Christoph :hello:

  • Zitat

    Original von ChrisvM
    Der Zusammenbruch Helfgotts wurde im Film natürlich etwas zugespitzt bzw. auf diese Konzertszene reduziert, wobei er sich in der Realität über einen längeren Zeitraum erstreckte...


    Ja, schon klar - seine erste Frau wurde ja auch unterschlagen... insgesamt wurde der Künstler im Film sehr gouldig dargestellt, hatte ich den Eindruck. War das Absicht?


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Ulli
    War das Absicht?
    i


    Na da fragst du ja was :D Aber was meinst du genau mit "gouldig"? Also ich meine woran machst du das fest?
    Kenne mich jetzt ehrlich gesagt auch mit Goulds Spiel nicht aus(hab nur mal paar Aufnahmen im Fernsehen gesehen).


    Naja ich habe gelesen, dass Helfgott von den Kritiken eher kritisiert als gepriesen wurde(und auch mich haut die Aufnahme des 3. KK von Rachmaninow, die meine Eltern haben, nicht gerade um..schlecht ist sie nicht, aber nichts weltbewegendes :D), während Gould ja eine Legende ist...


    An Helfgott(bzw. an Shine) fasziniert und rührt mich besonders seine Persönlichkeit und sein Schicksal...ob er nun das von dir gekrönte pianistische Genie ist, kann ich nicht beurteilen. Kenne ja nur diese eine Rachmaninow-Aufnahme...


    LG Chris

  • Zitat

    Original von ChrisvM
    Na da fragst du ja was :D Aber was meinst du genau mit "gouldig"? Also ich meine woran machst du das fest?


    Ich meine da die Art und Weise des Auftritts sowie die Optik im Allgemeinen. Helfgotts Spiel ist mir, wie auch bis gestern seine Person, völlig unbekannt.


    Zitat


    ob er nun das von dir gekrönte pianistische Genie ist


    Also ich habe ihn nicht gekrönt - das war wohl eher der Film. Ob was daran ist, kann ich erst wissen, wenn ich eine Originalaufnahme gehört habe. Und selbst dann ist es ja bekanntlich nicht so einfach, anhand einer einzigen Aufnahme gleich ein Genie festzumachen... ich hätte da gerne ein paar Aufnahmen aus den 1970er Jahren.


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

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