RIP - Verstorbene aus dem Kulturleben


  • Ich habe ihn nur als Lohengrin, Tristan und Tannhäuser in Berlin erlebt.

    Ich hab ihn zu den oben genannten Partien noch als Siegmund und Stolzing gesehen. Am besten gefiel er mir als Tristan. Seiffert wäre garantiert ein toller Siegfried geworden, es hatte sich nur nicht ergeben wollen. Leider.

    „Puccini ist der Verdi des kleinen Mannes, und Lehár ist dem kleinen Mann sein Puccini.“

  • Peter Seifferts Tod in noch nicht sehr hohem Alter macht mich auch traurig. Einer der glanzvollsten Wagnertenöre, ohne Zweifel, aber auch einige andere Einspielungen von ihm sind in meinen Beständen enthalten. Selbst in der Operette war er fabelhaft:



    Ruhe er in Frieden.

  • Papst Franziskus ist gestorben.

    Das teilte der Vatikan in einer Videobotschaft mit. Das Oberhaupt der katholischen Kirche wurde 88 Jahre alt.


    R.I.P.


    Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Gestern sich noch mit allerletzter Kraft das "Urbi et orbi" abgerungen und nun keine 24 Stunden später in der Osteroktav zu Gott berufen, mehr Symbolik geht eigentlich nicht. Schon deswegen wird er in Erinnerung bleiben. Streitbar und authentisch bis zuletzt, auch ein großer Verehrer der klassischen Musik. Man muss nicht immer einer Meinung gewesen sein, um das Ende dieses hochindividuellen Pontifikats nun zu betrauern. Möge der Heilige Vater in Frieden ruhen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich habe den Eindruck, daß er gewusst hat, daß er kurzfristig sterben wird - und er hat gekämpft um noch den Ostersegen spenden zu können.

    Auf jeden Fall ein beeindruckender, willensstarker Papst mit ausgeprägter Persönlichkeit.


    RIP

    POLITIKER wollen stets unser Bestes - ABER WIR GEBEN ES NICHT HER !!!



  • Franziskus war ein beeindruckender Papst, ein Papst, der die Botschaft Jesu auf diesem Stuhl vorgelebt hat. Was im Rahmen seines Pontifikats zeitlich möglich war, hat er angestoßen. Von seinen vier Enzykliken sind "Laudato Si" und "Fratelli Tutti" nachhaltig, auch politisch bedeutsam. Ich bin traurig, daß er nun ins Haus des Vaters zurückgekehrt ist und dankbar für seinen Dienst in und an der Kirche, der er in vielen Teilen der Welt neue Gemeinden hinzugewonnen hat. Ein beeindruckender Mensch. Möge er in Frieden ruhen.

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Franziskus war ein beeindruckender Papst, ein Papst, der die Botschaft Jesu auf diesem Stuhl vorgelebt hat. Was im Rahmen seines Pontifikats zeitlich möglich war, hat er angestoßen.

    Was ich bei Franziskus beeindruckend fand, war, dass er (endlich!) den Menschen für wichtiger genommen hat als die Institution Kirche und alle Dogmen. Damit hat er dem Christentum insgesamt (nicht nur den Katholiken!), sehr viel an Glaubwürdigkeit zurückgegeben. Das war natürlich für die Konservativen der Amtsträger oftmals schwer erträglich. Von daher glaube ich leider, dass der nächste Papst wieder etwas mehr die Position der Amtskirche und weniger die Perspektive des einzelnen Menschen einnehmen wird. Aber: Die Kirche kann auch schwer hinter die gelebte Barmherzigkeit von Franziskus zurück, um nicht die nach ihren Skandälen mühsam reparierte Glaubwürdigkeit gleich wieder zu verspielen. Ein zwar trauriger, aber würdiger Tod, so nach dem Spenden des Ostersegens am Fest der Auferstehung von der Welt zu gehen. Seinen Frieden hat Papst Franziskus nun gefunden.

  • JOHANNA MATZ (1932 - 2025)

    Das ewig süße Wiener Mädl


    4vekKkD1zkr1lOuNYi1kxaJE84M.jpg


    Johanna Matz, die von 1950 bis 1993 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters gewesen ist, spielte in Klassikern von Shakespeare, Tschechow oder Schnitzler als auch in Stücken zeitgenössischer Autoren wie Handke oder Bernhard. Gleichzeitig mit dem Beginn ihrer Laufbahn an der Burg startete sie auch beim Film durch und avancierte an der Seite von Oskar Werner, Paula Wessely, Hans Moser, Paul Hörbiger, Adrian Hoven, Claus Biederstaedt, Curd Juergens, Karlheinz Böhm oder Peter Weck zum Publikumsliebling und zum Inbegriff des süßen hübschen Wiener Mädels im österreichischen Film der 50er und frühen 60er Jahre.

    So spielte "das Hannerl", wie sie auch liebevoll genannt wurde, die Rösslwirtin in der Verfilmung von Im weissen Rössl von 1952 und dann noch ein zweites Mal 1967 mit Peter Weck als Leopold. Otto Preminger holte sie für Die Jungfrau auf dem Dach (1953) nach Hollywood. Legendär die Verfilmung von Horvaths G'schichten aus dem Wienerwald (1962) mit Matz als Marianne neben Hans Moser als Zauberkönig. Ab den 1960er Jahren versuchte Johanna Matz dem Ruf des lieben Wiener Mädels zu entfliehen und war nicht nur im Theater sondern auch im Fernsehen in klassischen Stücken zu sehen. Dazu zählen Schnitzlers Anatol (1961), Hoffmannsthals Der Schwierige (1961), Bahrs Das Konzert (1964), Lessings Minna von Barnhelm (1964), Goethes Stella (1967) und Schillers Kabale und Liebe (1976) mit Klaus Maria Brandauer.

    In ihrer 43-jährigen Mitgliedschaft zum Wiener Burgtheater stand sie 390 mal auf der Bühne dieses Hauses.

    2002 erhielt Johanna Matz das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse.

    Johanna Matz starb am 21. April 2025, dem Ostermontag, im 93. Lebensjahr in ihrer Heimatstadt Wien.

  • Marinus Komst (1952-2025) - Solopauker des Koninklijk Concertgebouworkest

    Ein sehr guter Pauker ist gestorben. Eine der wenigen Infos, die es bis jetzt im Internet gibt, ist diese hier:

    Slipped Disc


    Allgemein:

    Adams Pauken

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Am 24. April ist die norwegische Sopranistin Kari Lövaas in Schaffhausen gestorben. Leider habe ich sie nie persönlich hören können. Aber ich besitze eine CD mit Liedern von Richard Strauss, Edvard Grieg und Jean Sibelius - darauf wird sie vom Berliner Sinfonieorchester unter Eduardo Marturet begleitet. Ihre warme, strahlende Stimme klingt herrlich. Besonders liebe ich ihre Interpretation der Strauss-Lieder "Allerseelen", "Zueignung", "Morgen", "Heimliche Aufforderung" und "Das Rosenband". Sie möge in Frieden ruhen.

  • Der "Kölner Stadtanzünder", ein nach dem Tode von Alfred Neven DuMont ziemlich qualitätsarm gewordenes Blättchen mit fataler Verbreitung vermeldet:


    Deutschland trauert um Nadja Abd el Fararag. Ich habe den Namen schon mal gehört, kann sie aber nicht so zuordnen. Aber viellecht ist hier an Board ja jemand betroffen.


    https://www.ksta.de/panorama/n…hlen-nur-schaebig-1024247


    Lieber Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Hier wird's schon betrüblicher. Marie Nehar ist 95-jährig gestorben. Und wer diesen Namen nicht kent: bei Leila Negra sollte es klingeln. Den Namen verpasste ihr ein Musikproduzent in den frühen 1950ern. Mit Peter Alexander trällter sie "Die süßesten Früchte fressen nur die großen Tiere". Sie wirkte dabei wie ein Kind, war aber nur wenig jünger als der damals noch unbekannte Charmeur aus Wien. Und hatte schon eine Filmkarriere in Deutschland hinter sich, weil Göbbels Statisten für seine Busch-Filme brauchte. Nach dem Kriege sang sie auf den Leib geschriebene Lieder wie "N-leins Wiegenlied" coverte Lieder der "Kleinen Cornelia" (Froboess) wie die "Ponyserenade" oder "Lieber Gott, lass die Sonne wieder scheinen". Alte Fotos zeigen eine bildhübsche, attraktive junge Frau und auch das späte Foto der Hochbetagten im Nachruf de Spiegel zeigt sie mit freundlich-mildem Gesichtsausdruck. 1957 hatte sie den Kaffe auf und schulte zur Krankenschwester um. Jahrzehnte später erinnerte sie sich an NS-, Kriegs- und Nachkriegszeit, schrieb darüber ein Buch und galt als Zeitzeugin der schlimmen Jahre inkl. Nachkriegszeit. Vorgestern ist sie 95-jährig verstorben. RIP


    https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/marie-nejar-saengerin-und-schwarze-ns-zeitzeugin-leila-negra-gestorben-a-f93ae3a6-6fec-4f54-bf9e-5478ae18a43a


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Ich habe den Namen schon mal gehört, kann sie aber nicht so zuordnen.

    Exolle (aka Naddel) von Dieter Bohlen. Ganz anderes Universum.

    Man muß nur den Schuh umdrehen, dann wird ein Spieß daraus.
    (Johann König)

  • Exolle (aka Naddel) von Dieter Bohlen. Ganz anderes Universum.

    Das ist sogar bis zu mir durchgedrungen, rechtfertigt für mich aber nicht die überspitze Formulierung des Kölner Stadtanzünders.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • LUIGI ALVA (1927 - 2025)

    s-l1200.jpg

    Luigi Alva gilt als der bedeutendste Belcantotenor des 20. Jahrhunderts.

    Alva debütierte 1949 in der Zarzuela Luisa Fernanda in seiner peruanischen Heimatstadt Lima. Sein Europa-Debüt gab er 1954 als Alfredo in La traviata am Mailänder Teatro Nuovo.

    Es folgten Auftritte an allen großen Opernhäusern in und außerhalb Europas. So war er über 100 Mal an der Wiener Staatsoper als auch an der New Yorker Metropoltian Opera und mehr als 300 Mal an der Mailänder Scala zu Gast.

    Er glänzte in Partien wie Lindoro in L'Italiana in Algeri, Don Ramiro in La cenerentola, Ernesto in Don Pasquale, Nemorino in L'elisir d'amore sowie in den Mozartpartien Ferrando, Don Otttavio, Belmonte und Tamino. Seine Paraderolle wurde der Graf Almaviva in Rossinis Il barbiere di Siviglia.

    Heute ist Luigi Alva im Alter von 98 Jahren im italienischen Mariano Comense verstorben.