RIP - Verstorbene aus dem Kulturleben

  • Christian hat es eben schon unter dem Komponisten-eigenen Thread gepostet. Gestern starb 87-jährig der bedeutende finnische Komponist Einojuhani Rautavaara an den Folgen einer Operation. Da mir die Musik dieses Komponisten sehr viel bedeutet, bin ich sehr traurig, auch wenn 87 Jahre natürlich ein schönes Alter ist und ein erfülltes und erfolgreiches Leben hinter ihm liegt.


    Seine Musik wird mich weiter begleiten und ich stelle mir gerade vor wie die "Angel of Light" (so der Titel seiner 7. Symphonie) ihn heimführen.


    R.I.P.


  • Peter Sadlo verstorben


    Mit 20 Solo-Pauker bei den Münchner Philharmonikern unter Celibidache,
    mit 28 Uni-Professor am Mozarteum Salzburg, von der Presse als
    Jahrhundertbegabung gepriesen.
    Jetzt ist Peter Sadlo, Schlagzeuger, Percussionist, Pädagoge und Komponist,
    an den Folgen einer OP verstorben



    Zitat Peter Sadlo:
    "Rhythmus gehört zu der
    ursprünglichsten Form, sich musikalisch auszudrücken. Von Herz und Pulsschlag animiert,
    wurden unsere Vorfahren instinktiv dazu geleitet, diesen Urrhythmus akustisch umzusetzen
    und in die damalige Lebensform zu integrieren. Bis zum heutigen Tage, dem Beginn eines
    neuen Jahrtausends, besitzt Rhythmik oder Rhythmus im Bewusstsein des Menschen eine essentielle
    Bedeutung, noch weit vor Melodie oder Harmonie rangierend."


    Links:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Sadlo
    http://www.sadlo-percussion.de/index.html
    https://www.br-klassik.de/aktu…er-tot-gestorben-100.html

    :):):)

  • Ich habe seine Daten übernommen, so dass wir am nächsten Frühlingsanfang bzw. einen Tag danach an seinen Geburtstag erinnern können.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Im Alter von 94 Jahren ist der niederländische Jazzmusiker, Mundharmonikaspieler und Gitarist, Toots Thielmans verstorben. Seit 1952 war er musikalisch aktiv, spielte in diversen internationalen Jazz-Formationen (Benny Goodman, Charly Parker, Dizzy Gillespie, George Sharing). Markant auch sein als Solostimme eingesetztes Pfeifen. Mit seinem wohl bekanntesten Song "Bluesette" möchte ich seiner hier gedenken (habe bewusst die alte Aufnahme mit Gitarre und eben Pfeifen ausgewählt). RIP, Toots.


    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.


  • Gerade wird vermeldet, dass Gene Wilder leider verstorben ist.
    Für mich unvergesslich sein Bett-Szene mit Schaf... :D



    R. I. P., Gene !

  • Bereits am 14. September starb der Schauspieler Hilmar Thate im Alter von 85 Jahren in Berlin. Von 1959 bis 1971 spielte er unter Helene Weigel am Berliner Ensemble und war dort neben Ekkehard Schall der wichtigste männliche Protagonist (es gibt von ihm auch großartige Aufnahmen von Hanns-Eisler-Liedern). Von 1971 bis 1980 spielte er am Deutschen Theater Berlin, dann verließ er gemeinsam mit seiner Frau Angelika Domröse die DDR und ging nach Westdeutschland, wo er ebenfalls Karriere machte (Zusammenarbeit mit Regisseuren wie George Tabori und Ingmar Bergmann. Populär über die Theatergemeinde hinaus wurde er im Fernsehen als "König von St. Pauli". Ich sah ihn vor zehn Jahren bei der Beerdigung von Eberhard Esche - bei standen gemeinsam in "Der geteilte Himmel" vor der Kamera.





    http://www.zeit.de/kultur/film…chauspieler-ddr-gestorben

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Interessant für jemanden, der sich mit dem Thema "Historiographie" beschäftigt, ist die Bemekung aus der Spiegel-online-Meldung: "Damit setzte sie sich gegen die Zweifel ihres Ehemanns, des Historikers und Universitätsprofessors Günther Hamann, durch, dessen Privatassistentin sie zunächst gewesen war." Gar gerne wüsste man, wie der sich an fachwissenschaftlicher Solidität orientierende Ehemann auf die Erfolge seiner Frau reagiert hat und ob er sich in seinen Bedenken und Zweifeln widerlegt sah.
    Aber das dürften nun irrelevante Fragen sein. Der - eigentlich frühe - Tod von Brigitte Hamann stimmt traurig.

  • Ich habe viele Schauspiele und Filme mit ihm gesehen und war immer beeindruckt von seinem zwingenden Spiel, seiner Mimik und seinem manchmal hintergürundigen Humor. Wieder ist einer der ganz Großen von uns gegangen.


    R. I. P.

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ich würde aus Hunderten von Stimmen die Stimme von Hans Korte heraushören. Jedes Hörspiel mit ihm war ein Genuss!

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Hallo!


    Es ist vielleicht ein Jahr her, als ich nach einem Konzert in der Liederhalle im gegenüber liegenden Weinlokal saß. Parallel zu dem Konzert, dem ich beiwohnte, muss Dario Fo einen Auftritt gehabt haben (wahrscheinlich im Zusammenhang mit einem seiner Stücke).
    Ich werde nie vergessen, wie die Tür des Lokals aufging und für einen kleinen Moment der Raum von der Aura dieses Mannes erfüllt war, als er den Raum betrat.


    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Aus einem Artikel der "Leipziger Volkszeitung" vom 17.10.2016:


    Zitat

    Die Opernsängerin Elisabeth Breul ist tot. Wie die Oper Leipzig mitteilte, sei sie in der Nacht zum vergangenen Mittwoch im Alter von 86 Jahren gestorben. „Elisabeth Breul gehörte zu den Sängerpersönlichkeiten, deren Biografie besonders eng mit der Opernarbeit in Leipzig verknüpft war, deren künstlerische Leistungen aber weit über diese Stadt hinausgestrahlt haben“, heißt es in einem Nachruf der Oper Leipzig.


    „Die Oper Leipzig verliert mit Elisabeth Breul eine Grande Dame, eine Sängerdarstellerin allererster Güte und eine wunderbare Kollegin“, so Opern-Intendant Ulf Schirmer.

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

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  • Wie ich heute erfahren habe, ist auch die Mezzosopranistin Edda Schaller-Keyn gestorben, ein genaues Sterbedatum habe ich leider nicht.



    Kurioserweise finde ich von ihr im Gegensatz zu anderen Sängerinnen und Sängern viele Fotos und Rollenfotos im Internet, aber nicht eine Biografie.
    Laut Horst Seegers Opernlexikon wurde sie am 25. Juli 1938 in Altenburg geboren, sie studierte bei Eva Fleischer in Leipzig und debütierte 1961 als Dorabella in Plauen. Bereits ab ihrem Debütjahr 1961 gastierte sie auch an der Deutschen Staatsoper Berlin, 1963 wechselte sie ins Ensemble dieses Opernhauses und blieb ihm für etwa 30 Jahre bis zu ihrem Bühnenabschied Mitte der 1990er Jahre treu. In Berlin sang die u.a. Cherubino, Dorabella, Olga, Hänsel, Knusperhexe sowie Zeitgenössisches, also nicht das allererste Fach.
    Was sie zumindest ab 1967 am Haus Unter den Linden gesungen hat, kann man in meinem Besetzungsarchiv der Deutschen Staatsoper Berlin nachlesen.


    http://tamino-klassikforum.at/…hp?page=Board&boardID=169


    Als ich um 1990 begann, die Berliner Staatsoper zu besuchen, war Edda Schaller schon reichlich abgesungen und trat nur noch in Wurzenrollen auf. Zu meinen Lieblingssängern gehörte sie nicht, trotzdem hat sie als "Komische Alte" durchaus Eindruck auf mich gemacht. Hinreißend war ihre Witwe Browe in "Zar und Zimmermann", unvergessen bleibt mir ihr Satz auf die Ankündigung des Bürgermeisters van Bett in Gestalt von Gerd Wolf und auch 3x Kurt Moll, er werde pünktlich zum Essen da sein: "Mir ist auch gar nicht bange!"
    Sehr gerne habe ich sie auch als Tante (oder Magd? Damals war eine kleine Rolle gestrichen bzw. zwei zusammengelegt) im 3. Akt der Erhard-Fischer-Inszenierung der "Jenufa" erlebt.
    MAGD: Wird dir nicht bange, Jenufa?
    LACA: Ja, warum sollt ihr denn bange sein?
    MAGD: Ach, wie dumm bin ich gewesen, hab geweint, gefastet, hab geweint gefastet. Und dabei kriegte ich dich so einen klugen und arbeitsamen Burschen.
    Und später hatte sie noch den Satz, dass die Küsterin im Kopf nicht mehr ganz richtig sein.
    Ob mich meine Erinnerung an den Text jetzt trügt (ich habe ihn nicht nochmal überprüft), kann jeder, der mag, hier gerne selbst nachhören:



    Hier sang sie die Rosalia in "Tiefland":



    Hier noch etwas aus ihren jüngeren Jahren: die Mercédès in der Fernsehaufzeichnung der "Carmen" von 1966:



    Hier zeigt sie als Gouvernante ihre Qualitäten im Charakterfach:



    Und in dieser Oper von Paul Dessau für großes Ensemble wirkte sie u.a. als "Nasenlose Nutte" mit:


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Der Schauspieler und Sänger Manfred Krug ist bereits am 21. Oktober im Alter von 79 Jahren in Berlin gestorben.



    http://www.spiegel.de/kultur/t…-kommissar-a-1118554.html


    Er war ein Theater- und Fernsehstar der DDR. 1970 spielte er an der Komischen Oper Berlin in einer Inszenierung von Götz Friedrich den Sporting Life in "Porgy and Bess". Vor allem durch seine Hauptrollen in Märchenfilmen, aber auch durch Filme wie "Spur der Steine" (zusammen mit Eberhard Esche) war er damals populär, jazzte zudem schon damals gerne. In den Nachwehen der Biermann-Ausbürgerung ging auch er in den Westen und wurde dort als Liebling Kreuzberg und Tatort-Kommissar Stoever einem breiten Fernsehpublikum bekannt. Er spielte auch in der Sesamstraße, wo ich in als Kind kennen lernte.


    Unvegesslich bleibt mir seine Rede bei der Trauerfeier für Eberhard Esche vor gut zehn Jahren auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof, da ist er mir so nahe gekommen wie nie zuvor. Eine der eindrucksvollsten Reden, die ich je gehört habe.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich hatte es auch direkt als Breaking News auf meinem iPhone gehört und gelesen, wollte dir aber den Vortritt lassen.
    Auch ich habe ihn viele Jahre lang im Fernsehen in den genannten Serien gesehen und bin auch mit dem Film "Spur der Steine" in Berührung gekommen. Was die Musik betrifft, so habe ich in den verschiedenen Tatortfolgen auch immer mit Genuss seine gelegentlichen Auftritte mit seinem Kollegen Charles Brauer verfolgt.
    Vor ca. 2 Jahren habe ich seine Auftritt zusammen mit Uschi Brüning in "3nach9" miterlebt und war doch erschrocken über seine gesundheitliche Verfassung. Jetzt hat er alles hinter sich.


    R. I. P.

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Vor ca. 2 Jahren habe ich seine Auftritt zusammen mit Uschi Brüning in "3nach9" miterlebt und war doch erschrocken über seine gesundheitliche Verfassung.



    Hier war er noch wesentlich jünger:



    Eine SEHR lohnende Sendung!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Wie gerade bekannt wurde, ist der bedeutende ungarische Pianist Zoltan Kocsis im Alter von 64 Jahren verstorben. Kocsis galt als Virtuose, der vor allem durch die Referenz-GA der Werke von Bela Bartok Schallplattengeschichte schrieb. Ich habe ihn m.E. nach zwar nie live erlebt, aber besitze einige seiner Schallplatteneinspielungen. In den letzten Jahren war Kocsis zunehmend auch als Dirigent aktiv.


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