RIP - Verstorbene aus dem Kulturleben

  • Andrzej Saciuk (1933-2020)


    Der polnische Bassist Andrzej Saciuk, geboren am 10. April 1933 in Zytyn, ist gestern, am 12. Mai 2020, im Alter von 87 Jahren verstorben. Er war nach seiner 1972 erfolgten Übersiedelung nach Deutschland ab 1975 über viele Jahrzehnte an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg tätig und 1998 zum Kammersänger ernannt worden.

    (Quelle)

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo,eine sehr traurige Nachricht, aber auch ein hohes Alter.

    Ich erinnere mich an meinen ersten Opernbesuch in Düsseldorf, da hat er mich als Zaccaria in Nabucco sehr beeindruckt.

    Schöne Grüße

    wega

  • Der Bariton Claudio Nicolai, der seinen Wirkungsschwerpukt an der Kölner Oper hatte, aber (wie schon Wolfgang Anheisser) auch über Jahre regelmäßig an der Staatsoper Berlin auftrat (siehe hiesiges Besetzungsarchiv), starb am 11. Mai im Alter von 90 Jahren, wie man heute auf der Startseite des "Online Merker" lesen kann.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Der Tenor Angelo Lo Forese ist am gestrigen Donnerstag im Alter von 100 Jahren gestorben.

    Über ihn gibt es kurioserweise sogar eine Biografie in deutscher Sprache. Er ist offenbar berühmt gewesen als verlässlicher Einspringer und dafür, dass er mit über 90 noch ein hohes C singen konnte - eine Art lebende Legende. Ich habe ihn im CD-Regal in einer Zandonai-Oper.

    https://www.amazon.de/Angelo-L…Reise-ebook/dp/B079C6KYFQ

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  • Gestern verstarb die große franz. Sopranistin Mady Mesplé 89 jährig in Toulouse!




    R.I.P Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Mady Mesplé war eine bezaubernde französische Sopranistin. Diese Aufnahmen mit ihr habe ich bei mir gefunden:

    Arien und Duette aus französischen Opern (mit Nicolai Gedda als Tenor-Partner). Aufnahmen: 1968/74, Paris.



    In beiden Opern wirkt ebenfalls Nicolai Gedda mit, Mesplé singt allerdings nur in "Fra Diavolo" die weibliche Hauptrolle, während sie im "Werther" als Sophie fungiert.


    R.I.P. Mady Mesplé


    Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • In beiden Opern wirkt ebenfalls Nicolai Gedda mit, Mesplé singt allerdings nicht die weiblichen Hauptrollen.

    Welche Rolle singt sie in der "Fra Diavolo"-Einspielung denn dann, wenn nicht die weibliche Hauptrolle der Zerline?

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Welche Rolle singt sie in der "Fra Diavolo"-Einspielung denn dann, wenn nicht die weibliche Hauptrolle der Zerline?

    Welches nun die weibliche Hauptrolle ist, darüber kann man natürlich trefflich streiten. Ich würde die Lady Pamela benennen, die wird von Jane Berbie gesungen. Von mir aus kann aber auch gerne die Zerline die erste Geige spielen!

    Im "Werther" dürfte der Fall wohl sonnenklar sein, Victoria de los Angeles singt die Charlotte, Mady Mesplé die Sophie.


    Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Die weibliche Hauptrolle in "Fra Diavolo" ist ganz klar die Zerline mit zwei großen Arien (mit dem Lied über Fra Diavolo im 1. Akt sogar drei Arien), Lady Pamela hat keine einzige.

    Die Wirtstochter ist die Primadonna, die Lady die Seconda.


    Deswegen steht Frau Mesplé auf den Cover ja auch direkt unter Herrn Gedda und über ihrer Kollegin,

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Zugegeben, ich habe die Oper lange nicht gehört, da geht schon mal was durcheinander. Wenn Zerlina zwei Arien singen darf und Pamela keine, ist der Fall wohl geklärt. Ich habe meinen Eintrag 1093 entsprechend geändert.

    Doch das Argument mit der Reihenfolge ist nur bedingt anzuwenden, auf der Rückseite steht die Lady an der dritten Stelle, die Zerlina auf Platz 6.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Doch das Argument mit der Reihenfolge ist nur bedingt anzuwenden, auf der Rückseite steht die Lady an der dritten Stelle, die Zerlina auf Platz 6.

    Das dürfte dann die traditionelle Rollenaufstellung sein, wo die absolute Hauptrolle nicht immer ganz oben steht (bei "Tannhäuser" und "Lohengrin" steht der Regent traditionell auch über dem Titelhelden, was ihn dennoch nicht zur wichtigsten männlichen Hauptrolle macht, sondern zur Nummer 2 oder 3. Bei "Aida" steht der König ganz oben, der nicht mal zu den fünf Hauptrollen gehört). Die Gewichtung auf dem Cover ist da meistens anders als die traditionelle Reihenfolge und geht mehr nach Gewichtung, allerdings stimmt auch das nicht immer, sondern müsste auch der Lorenzo noch vor der Lady stehen.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Liebe Taminos,


    Mady Mesplé hat einen eigenen Thread unter "Berühmte Stimmen"!


    Aber statt die Sängerin zu würdigen, rätselt man 7 Beiträge lang, welche der zwei weiblichen Rollen in Aubers "Fra Diavolo" wichtiger ist...


    Carlo

  • Aber statt die Sängerin zu würdigen, rätselt man 7 Beiträge lang, welche der zwei weiblichen Rollen in Aubers "Fra Diavolo" wichtiger ist...

    Da muss man gar nicht rätseln, das ist in diesem Fall eindeutig. Ich habe diese Diskussion aber auch nicht durch eine entsprechende Gewichtungsthese eröffnet.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Dame Vera Lynn (1917-2020)

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    Eine der letzten lebenden Legenden ist heute im biblischen Alter von 103 Jahren verstorben:


    Dame Vera Margaret Lynn CH DBE OStJ, geboren am 20. März 1917 in East Ham, Essex, England, gestorben am 18. Juni 2020 in Ditchling, East Sussex, England, war eine britische Sängerin, Liedschreiberin und Unterhaltungskünsterlin.


    Lynn wurde insbesonders während des Zweiten Weltkrieges populär. Dieser Ruhm hielt bis ins 21. Jahrhundert an. Noch im September 2009 erzielte sie mit seinerzeit 92 Jahren als bis heute älteste Künstlerin überhaupt einen Nummer 1-Hit in den britischen Album-Charts. Noch anlässlich ihres 100. Geburtstages im Jahre 2017 erschien ein letztes neues Album.


    Sie erhielt zahllose Auszeichnungen und Ehrungen und wurde bereits 1975 zur Dame of the Order of the British Empire erhoben.



    Weitere Informationen: https://www.faz.net/aktuell/fe…ynn-ist-tot-16820848.html

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Sir Ian Holm (1931-2020)

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    Und noch ein Großer ging von uns: Sir Ian Holm, geboren am 12. September 1931 in Goodmayes, Essex, britischer Schauspieler, vor allem auch auf der Theaterbühne, starb heute mit 88 Jahren in London an den Folgen einer Parkinson-Erkrankung.

    Näheres: https://www.theguardian.com/fi…/19/sir-ian-holm-obituary

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Der bedeutende deutsche Schauspieler Jürgen Holtz ist im Alter von 87 Jahren in Berlin gestorben.


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    https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCrgen_Holtz


    https://www.welt.de/kultur/the…Holtz-Der-Verstoerer.html


    Ich habe ihn auf Berlins Theaterbühnen häufig erlebt. Eine Zeitlang war er Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin, das letzte Mal sah ich ihn vor einigen Jahren am BE in den Shaespeare-Sonetten von Robert Wilson.


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Der bedeutende deutsche Schauspieler Jürgen Holtz ist im Alter von 87 Jahren in Berlin gestorben.

    Er hat buchstäblich bis zum Ende seines Lebens gearbeitet. Das ist nicht vielen Menschen vergönnt. An seinen Puck in den Nuller-Jahren am DT muß ich oft zurückdenken. Das war ein schöner Sommernachtstraum!

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • An seinen Puck in den Nuller-Jahren am DT muß ich oft zurückdenken. Das war ein schöner Sommernachtstraum!

    Ja, den habe ich auch gesehen, das war aber in den Neunzigern, er war ja von 1995 bis 2000 am Haus beschäftigt, also in der Langhoff-Zeit.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ja, den habe ich auch gesehen, das war aber in den Neunzigern, er war ja von 1995 bis 2000 am Haus beschäftigt, also in der Langhoff-Zeit.

    Ja, das wird stimmen. War also in den Neunzigern, als ich noch jünger war. Solveig Krebs war die Helena. Das habe ich noch gefunden:

    Puck in grüner Turnhose

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

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