RIP - Verstorbene aus dem Kulturleben

  • Auch ich habe es gerade auf der jpc-Seite entdeckt: Traurig! Der große Meister der klassischen Gitarre, Julian Bream, ist nicht mehr unter uns! Keiner konnte solche Tonfarben auf dem Instrument erzeugen. Immer hin ist er 87 Jahre alt geworden!


    Meine Lieblings-CD von ihm ist "Hommage a Andres Segovia".


    Auch Josef Bulva ist verstorben. Eine bemerkenswerte Persönlichkeit mit einem kaum glaublichen Comeback.


    R.I.P.

  • Lieber Holger,


    ich hatte aufgrund unserer Diskussion über Liszt tatsächlich vor kurzem nach Josef Bulva gesucht. Ich habe eine Platte von Orfeo mit Einspielungen der Etudes d'exécution transcendante von Liszt gehabt, die wenn ich mich richtig erinnere, was die Pedaltechnik angeht, erstaunlich ist. So klar habe ich diese wirklich schwierigen Stücke nie wieder gehört. Leider gibt es da nichts mehr auf CD (es sei denn, Du weißt da etwas). Zu dem Zeitpunkt lebte Bulva noch.


    R.I.P

  • Vergangene Nacht um 2 Uhr morgens verstarb die Dresdner Sängerin und Regisseurin Annette Jahns 62-Jährig nach langer schwerer Krankheit. Ich habe sie relativ häufig in der Semperoper erlebt, vom Fuchs im "Schlauen Füchslein" bis zur Mary, die sie quasi von ihrer Mutter, der Sängerin Ilse Ludwig, "geerbt" hatte. Mein Mitgefühl gilt insbesondere dieser 91-jährigen Mutter, die ihren Tochter in den letzten Wochen und Monaten gepflegt und mit dem Rollstuhl herumgefahren hat und die nun das Schlimmste erleben muss, was es im Leben gibt, dass nämlich das eigene Kind vor einem selbst stirbt.


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"


  • In dieser tadellosen Einspielung der Chorfantasie von Beethoven unter Herbert Kegel von 1986 sang Annette Jahns den Alt-Part.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo,

    oh das ist traurig. Ich kenne Annette Jahns nur aus ihren Anfangsjahren in den 80ern. Da sang sie Quickley, Dorabella und Cherubin, Rollen in denen sie sehr gut war.

    Schöne Grüße

    wega

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Nachtrag


    Am 08. September 2020 verstarb der Jazz-Bassist Gary Peacock.


    Der Musiker erlangte durch seine Zusammenarbeit mit Szene-Größen wie Keith Jarrett, Albert Ayler und Bill Evans weitere Bekanntheit. Doch zunächst wuchs er in der tiefsten Provinz von Idaho auf. In Burley kam er am 12. Mai 1935 auf die Welt. Peacock versuchte sich als Schlagzeuger und Pianist, bevor er zum Bass wechselte. Den entdeckte er während seiner Zeit in der Army, als er in Deutschland stationiert war. 1956 fiel ein Mann am Bass aus, Gary Peacock übernahm. Er spielte gemeinsam mit Hans Koller, dem österreichischen Saxofonisten, genauso wie dem Posaunisten Albert Mangelsdorff.


    Seine Aufnahmen erscheinen unter anderen beim Label ECM.


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • 694364_body_239920_ticker_michael_lonsdale_tot_ap.jpg


    Der großartige französisch-britische Schauspieler Michael Lonsdale ist heute im Alter von 89 Jahren in Paris verstorben. Dort wurde er am 24. Mai 1931 als Sohn einer französischen Mutter und eines britischen Offiziers geboren. Sein Durchbruch gelang ihm Ende der 1960er Jahre in Filmen von François Truffaut (Die Braut trug schwarz und Geraubte Küsse, beide 1968). Für seine Darstellung des Inspektor Lebel in Der Schakal von Fred Zinnemann erhielt er 1973 eine Nominierung als bester Nebendarsteller für den BAFTA Award. 1979 übernahm er im James-Bond-Film Moonraker mit dem größenwahnsinnigen Milliardär Hugo Drax einen der markantesten Bösewichte der gesamten Reihe. Als Abt in Der Name der Rose von Jean-Jacques Annaud lieferte er 1986 ein weiteres unverwechselbares Charakterportrait ab. Er trat später u. a. in den Actionfilmen Ronin (1998) und München (2005) sowie in den Historienfilmen Goyas Geister (2006), Die letzte Mätresse (2007) und Agora - Die Säulen des Himmels (2009) auf. Seinen letzten Film, Das Ende ist erst der Anfang, drehte er 2016.


    Quelle: ORF und Wikipedia


    R. I. P.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Der deutsche Schauspieler und Regisseur Michael Gwisdek ist tot.

    Ich bin sehr, sehr traurig. Er war auch im Film/TV einer meiner Lieblingsschauspieler. Seine schnoddrige, selbstbewußte Art machte ihn einzigartig. Unvergessen für mich ein Auftritt von ihm in einer Talkshow (Riverboot?) mit einem wackligen Zahn. Sein Humor war nicht nur bei diesem Auftritt tiefgründig. Er wird mir fehlen.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Das letzte Mal sah ich ihn in "Haialarm am Müggelsee".


    a54696f2-0001-0004-0000-000000469947_w1200_r1.33_fpx70_fpy45.jpg

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Ich bin sehr, sehr traurig. Er war auch im Film/TV einer meiner Lieblingsschauspieler. Seine schnoddrige, selbstbewußte Art machte ihn einzigartig. Unvergessen für mich ein Auftritt von ihm in einer Talkshow (Riverboot?) mit einem wackligen Zahn. Sein Humor war nicht nur bei diesem Auftritt tiefgründig. Er wird mir fehlen.


    La Roche

    Lieber La Roche

    Genau so wie Du es beschreibst, wird auch mir Gwisdek mit seiner eigenen, unverkennbaren Art fehlen. Er war ein "Original"!

    Darüber hinaus ein toller Schauspieler, den man einfach mochte und immer gern sah.

    Ich erinnere mich u. a. z. B. sofort sehr gern an seine Filme "Boxhagener Platz und Good bye Lenin".

    Und Deine Vermutung ist richtig - er war in der Talkshow Riverboot.


    Herzliche Grüße

    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Juliette Greco, die Grande dame de la chanson, ist tot. Sie starb am 23. September 2020 im Ater von 93 Jahren.



    Au revoir, Juliette Greco!

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Die kanadische Sopranistin, geb. 4.11.1975, Erin Wall verstarb am 8.10.2020 somit kurz vor ihrem 45. Geburtstag.


    R.I.P. Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)


  • Der Presse zufolge hinterlässt sie ihren Ehemann und zwei Kinder. In dieser schönen Aufnahme des Messiah ist mir ihre Stimme erstmals begegnet. R.I.P.


    Otello50

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Der belgische Komponist Frédéric Devreese ist am 28. September 2020 verstorben – Der Musiker wurde 91 Jahre alt.


    Frédéric Devreese wurde am 2. Juni 1929 als Sohn des Dirigenten und Komponisten Godfried Devreese in Amsterdam geboren. Er erhielt seine Ausbildung erst von seinem Vater, später bei Marcel Poot und René Defossez am Königlichen Konservatorium in Brüssel. Danach studierte er Kontrapunkt und Fuge am Konservatorium Amsterdam und lernte bei Ernest Willem Mulder, außerdem wurde er an der Accademia di Santa Cecilia in Rom und an der Staatlichen Musikakademie in Wien unterrichtet.


    Nach seinem Abschluss 1956 arbeitete er ab 1958 bei der belgischen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt. Später war er als Dirigent tätig. Zwischen 1965 und 1974 unterrichtete er zusätzlich am Reichsinstitut für Theater und Kulturverbreitung in Brüssel und leitete mehrere Orchester.

    Sein erstes Klavierkonzert wurde 1949 mit dem Preis der Stadt Oostende ausgezeichnet. Auch wurden einige seiner Werke beim Königin Elisabeth Wettbewerb zum Pflichtwerk. Später schrieb er Filmmusiken, vor allem zu den Filmen von André Delvaux. Erst im vergangenen Jahr hatte er dafür noch den Lifetime Achievement Award des Filmfestivals in Gent erhalten. (Quelle: Klassik-com)



    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)


  • Die US-amerikanische Sopranistin Ruth Falcon ist am 9. Oktober 2020 gestorben. Geboren wurde sie am 2. November 1942. Sie trat auch in Europa sehr vielseitig in Erscheinung. Auf offiziellen Tonträgern ist sie gleich dreimal als Helmwige in der "Walküre" (Haitink, Dohnányi, Janowski) sowie - ebenfalls bei Janowski - als dritte Norn dokumentiert.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Sean Connery ist tot: Der britische Schauspieler ist im Alter von 90 Jahren gestorben, wie der britische Sender BBC unter Berufung auf die Familie Connerys am Samstag berichtet.


    Quelle: web.de


    Ich vermute, dass einer unserer Cineasten hier im Forum diese Legende noch ausführlicher würdigen wird.


    Ruhe in Frieden, "Mister Bond"!

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

  • Das betrübt mich nun wirklich ungemein. Einer meiner am meisten geschätzten und verehrten Schauspieler. Durch Zufall erklang gerade, als ich diese Meldung vernahm, der gewaltige Schlusschoral von Bruckners Fünfter. Wie passend.


    sean-connery108~_v-img__3__4__xl_-f4c197f4ebda83c772171de6efadd3b29843089f.jpg?version=47b7c


    Sir Sean Connery war natürlich weit mehr als bloß 007. Von diesem Image konnte er sich für mein Dafürhalten gut lösen, besser als die anderen Bond-Darsteller. Neben Sir Roger Moore verkörperte er für mich den britischen Geheimagenten am besten. Meine beiden Lieblings-Bond-Filme mit Connery sind "Goldfinger" (1964) und (vielleicht ungewöhnlich) "Diamantenfieber" (1971).



    Gerade erst vor etwa einer Woche schaute ich die maßstäbliche Verfilmung von "Mord im Orient-Express" von 1974, in der auch Connery mitwirkt. Einige Zeit davor den sehr untypischen Robin-Hood-Film "Robin und Marrian" von 1975 an der Seite von Audrey Hepburn. Absolut unvergessen bleibt mir auch Connerys Mitwirken in "Der Name der Rose" von 1986 sowie in "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" von 1989. Es ließe sich sehr viel hinzufügen.


    knighthood_pic1.jpg


    Connery, im Jahre 1999 zum "Sexiest Man of the Century" gekürt und 2000 von der Queen zum Ritter geschlagen, zog sich bereits vor anderthalb Jahrzehnten komplett von der Schauspielerei zurück. Schottlands Unabhängigkeit, für die er sich stark einsetzte, hat er nicht mehr erlebt.


    Goodbye, Sir Sean!

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Und hier noch ein unverhoffter Beitrag Sean Connerys zur klassischen Musik:




    Prokofjew: Peter und der Wolf (auf Englisch)
    Sean Connery, Erzähler

    Royal Philharmonic Orchestra

    Antal Doráti

    Aufnahme: Kingsway Hall, London, 3/1965

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Einer der letzten großen Schauspieler hat sich nun für immer von der Bühne verabschiedet.

    Ja, er war ein großer Schauspieler mit Können, Ausstrahlung und Charisma.

    Und im privaten Leben - bescheiden, unauffällig und skandalfrei.


    R.I.P.

    Absolut unvergessen bleibt mir auch Connerys Mitwirken in "Der Name der Rose" von 1986

    Erst kürzlich diesen großartigen Film wieder auf DVD /Blu ray angeschaut. Ich habe ihn noch nicht weggeräumt, er liegt immer noch griffbereit.

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Wenn ich an Sean Connery und seine Filme denke, fallen mir ganz andere ein als die von Joseph II. genannten. Natürlich ist er DER James Bond. Aber das waren und sind nicht "meine" Filme.

    Ich denke bei ihm zum Beispiel an den Hitchcock-Streifen Marnie (1964) mit Tippi Hedren oder Die Strohpuppe (1964) mit Gina Lollobrigida. Natürlich auch an den originalen Mord im Orient Express (1974).

    Mir fällt gerade - wegen des Österreich-Bezuges in der Darstellerliste - die John-Le-Carré-Verfilmung Das Russland Haus (1990) ein, in der er neben Michelle Pfeiffer und Klaus Maria Brandauer zu sehen gewesen ist.

    Aber wohl nur wenige wissen, dass Connery bereits in jungen Jahren die Titelrolle in Macbeth (1960) gespielt hat.


    Joseph II. postet übrigens ein Foto von Connery mit dem Oscar in seiner Hand, den dazugehörigen Film verschweigt er uns aber. Den Academy Award in der Kategorie Best Supporting Actor erhielt Connery für Die Unbestechlichen (1987).


         


    51NGLEkBsyL.jpg   719iNR3OnGL._SX342_.jpg



    Viele seiner Kollegen aus dem Filmgeschäft haben sich zum Ableben Connery's öffentlich geäußert. Sein Untouchables-Filmpartner Kevin Costner beschreibt ihn als den größten Star mit dem er je zusammengearbeitet hat, und er wird für immer dankbar dafür sein, dass er durch einen Film mit ihm verbunden ist.


    Auch seine Bond-Nachfolger reagierten. Daniel Craig sagte beispielsweise, man solle sich für immer an Connery als den originalen James Bond erinnern, und er hofft, dass dort, wo er jetzt ist, es einen Golfplatz gibt.

    Pierce Brosnan erklärte, dass Connery für ihn immer der größte James Bond gewesen ist, und jeder der ihm in der Rolle nachfolgte, mit Ehrfurcht und Bewunderung zu ihm aufsah, während die anderen versucht haben, mit ihren eigenen Interpretationen der Rolle ihren Weg zu gehen. Connery war für ihn groß in jeder Hinsicht, als Schauspieler und als Mann.


    Catherine Zeta-Jones, seine Partnerin aus Verlockende Falle (1999) schreibt "Ich liebe dich, Sean Connery, von ganzem Herzen. Bis wir uns wiedersehen, werde ich jeden Moment, den ich mit dir geteilt habe, festhalten."


    In den letzten Jahren hat man Connery so gut wie gar nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen, und wenn, dann waren diese Bilder eher beunruhigend. Allerdings wusste man, dass Connery schon seit langer Zeit an Demenz gelitten hat.


    Gregor

  • Die Website von Radio4NL meldet:


    Der Dirigent Alexander Vedernikov ist verstorben.


    Der russische Dirigent Alexander Vedernikov ist im Alter von 56 Jahren an Corona gestorben. Der Dirigent war seit mehreren Tagen an einem Beatmungsgerät.


    Vedernikov war der derzeitige Chefdirigent der Royal Danish Opera und Ehrendirigent des Odense Symphony Orchestra in Dänemark. Im vergangenen Oktober trat er auch mehrmals mit dem Netherlands Radio Philharmonic Orchestra auf.

    Alexander Vedernikov wurde in Moskau in einer musikalischen Familie geboren. Sein Vater war Opernsänger und seine Mutter Orgellehrerin am Moskauer Konservatorium.


    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose