RIP - Verstorbene aus dem Kulturleben

  • Die Altistin Gwendolyn Killebrew, von 1976 bis 2006 Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein, ist am 24. Dezember 2021 im Alter von 82 Jahren (Die Rheinoper schreibt in ihrer Pressemitteilung 80, aber meines Wissens wurde sie am 26. August 1939 geboren.) gestorben:

    Ich nehme an, dass Gwenny auf ihrer eigenen Homepage richtige Angaben macht: "

    1967 debütierte Gwendolyn Killebrew – im Alter von erst 26 Jahren – als Waltraute („Die Walküre“) in dem von Herbert von Karajan inszenierten „Ring des Nibelungen“ an der Metropolitan Opera New York."

    Sie war meine erste Bühnen-Carmen in Düsseldorf und es folgten bis 2008 unzählige weitere Auftritte. Ich werde mich gerne an sie erinnern.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Der Dresdner Regisseur, Künstlerische Betriebsdirektor und Interimsintendant der Semperoper Dresden, Hanns Matz, ist am 1. Januar kurz vor Vollendung seines 93. Lebensjahres verstorben.


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    http://www.musik-heute.de/2340…intendant-matz-gestorben/


    Hier habe ich die Besetzungen seiner Inszenierung "Die Kluge" an der Staatsoper Dresden aufgelistet:


    Besetzungen ausgewählter Dresdner Inszenierungen

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Hallo,

    oh wie traurig. Ich erinnere mich noch gut an ihren Cherubino in der Figaro-Verfilmung von Ponnelle. Auch als Carmen hat sie einen starken Eindruck hinterlassen.

    Schöne Grüße

    wega

  • Ich kenne Maria Ewing gut als Salome. Habe sie in dieser Rolle auf DVD. Gesanglich ist sie tadellos und auch darstellerisch zieht sie da alle Register ihrer Rolle. Insbesondere scheut sie auf dieser DVD am Ende des Schleiertanzes keine Nacktheit. Da steht sie eine gewisse Zeit gänzlich hüllenlos da und man sieht wirklich alles von ihr. Sie war schon sehr mutig. Sie war übrigens mal mit Peter Hall verheiratet, der in Bayreuth 1983 den Ring inszeniert hat. Da hätte sie um ein Haar die Gutrune gesungen, was aber aus irgendeinem Grund, der mit unbekannt ist, nicht zustande gekommen ist.


    Herzliche Grüße


    Lustein

  • Ja, Maria Ewing war zwischen 1982 und 1990 mit Sir Peter Hall verheiratet und durfte sich formal Lady Hall nennen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Der mexikanische Tenor Rafael Rojas ist am 19.1. 2022 im Alter von 59 Jahren verstorben.

    Nach einem Erfolg bei Plácido Domingos "Operalia"-Wettberwerb im Jahre 1995 führte ihn eine internationale Karriere an viele große Opernhäuser. So sang er u.a. an der Deutschen Oper Berlin, der Welsh National Opera, der Opera North, der Oper Leipzig, der Oper Stuttgart sowie der Semperoper Dresden.


    https://operawire.com/obituary…-rafael-rojas-dies-at-59/



  • Das ist sehr traurig, ruhe er in Frieden. Rafael Rojas hat auch außerhalb der Reihen der Aficionados eine gewisse Berühmtheit erlangt aufgrund dieses "Flashmob"-Videos, das einige Millionen Mal aufgerufen worden ist - die Passanten in einem Einkaufszentrum werden von einem "Nessun dorma" bei ihrem Einkaufsbummel überrascht...


  • So, nun reitet Hardy Krüger (93) zusammen mit John Wayne den "Hatari"-Safari-Bus :( Einer der doch recht wenigen deutschen Schauspieler, die nicht nur Weltruf hatten, sondern diesen auch verdienten!

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Der amerikanische Rockänger Meat Loaf ist gestern im Alter von 74 Jahren gestorben. Reinster Stadion-Rock



    Der Anfang seiner Karriere findet sich in der sehr originellen Rocky Horror Picture Show. In Gedanken zünde ich noch einmal eine Wunderkerze an, auch wenn es nicht ganz die richtige Stelle ist ;)


  • Ach ja, jetzt Back into Hell - Was er zusammen mit Jim Steinman gemacht hat, verdient ja durchaus die Bezeichnung Rock-Opera-Songs.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Meat Loaf ist gestern im Alter von 74 Jahren gestorben.

    Den kannte ich sogar. Zumindest seinen berühmtesten, großangelegten, geradezu opernhaften Hit.

    Schade um ihn. Er wirkte sympathisch, ein echter Typ. Und ob jemand, der sich selbstironisch aufgrund seiner Körperfülle als "Hackbraten" bezeichnete, heutzutage, wo Äußerlichkeiten immer wichtiger werden, eine solche Karriere hinlegen würde, sei mal dahingestellt.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Stimmt - der Song „Bat Out of Hell“ war für mich mit 10 Jahren ein großes Erlebnis…

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Wie erst dieser Tage bekannt wurde, ist der italienische Bariton Gianni Maffeo bereits am 03. Januar 2022 in seiner Heimatstadt Vigevano im Alter von 82 Jahren verstorben.


    Maffeo, geboren am 30. März 1939, wurde für sein edles Timbre, seine dunkle Tiefe wie für seine klangvolle Höhe gerühmt. Er trat in vielen europäischen Opernhäusern auf, gastierte aber auch in den USA oder in Russland.

    1965 war er der Schaunard in der legendären Opernverfilmung von La bohème unter der Regie von Franco Zeffirelli mit Dirigent Herbert von Karajan und Mirella Freni und Gianni Raimondi in den Hauptrollen.




    1969 sang er die Rolle unter Thomas Schippers, mit Mirella Freni und Luciano Pavarotti als Partner. Der Live-Mitschnitt ist auf CD erschienen.

    Karajan holte sich Maffeo 1972 abermals als Schaunard für seine berühmte Audio-Gesamtaufnahme der Puccini-Oper mit Freni und Pavarotti.

    Maffeo's Stimme ist zudem in Aufnahmen von La forza del destino, Aida, Madama Butterfly, Don Giovanni, L'elisir d'amore und I Pagliacci zu hören.


    Hier Maffeo's herrliche Baritonstimme in Verdi's La forza del destino:




    Gregor

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  • Der Frankfurter Lehrer und Chorleiter Reiner Franz ist vergangene Nacht im Alter von 70 Jahren verstorben.


    Stellvertretend für die vielen Musiklehrer, die mit ihrem außer(lehr)planmäßigen, persönlichen Engagement seit jeher und für immer einen wichtigen Beitrag zur Musikkultur an unseren Schulen leisten, und damit zur Kulturvermittlung und zum Kulturleben in unserer Gesellschaft, sei hier an diesen Musikmenschen aus Frankfurt am Main erinnert, der in der vergangenen Nacht einem Krebsleiden erlag.


    Wir setzen uns mit Tränen nieder.

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Der Schauspieler Ernst Stankowski (1928-2022) wurde 93 Jahre alt.


    Er war Quizmaster und moderierte von 1969 bis 1977 die Quiz-Sendung Erkennen Sie die Melodie? im ZDF. Auch im ORF wurde die Reihe ausgestrahlt. Die Kandidaten mussten Opern, Operetten und Musicals in verfremdeter Form (falsche Dekorationen und Kostüme) herausfinden.

    Für mich war dies als Kind die erste Begegnung mit Musik, die auf der Bühne aufgeführt wird. Auf die Kennmelodie aus der Ouvertüre Donna Diana freute ich mich jeweils.


    Vom Charme Ernst Stankowskis erfährt man etwas in diesem kurzen Ausschnitt. Damals entschuldigte man sich noch für einen Faux pas.




    Für die Jüngeren, die die Sendung nicht kennen, dieses Beispiel aus dem Jahr 1973, mit Handkuss.




    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Erkennen Sie die Melodie habe ich in den Anfangsjahren immer zusammen mit meinem Vater gesehen. Das ist eine bleibende Erinnerung, die mich heute noch mit Freude erfüllt.


    RIP

  • Hallo,

    auch ich kann mich noch an die Sendungen erinnern, die waren damals wirkliche Highlights. Schade, dass sie wahrscheinlich für alle Zeit verloren sind.

    Schöne Grüße

    wega

  • Er war ein sehr freundlicher Mensch.

    Und der Zufall wollte es, daß ich ein "persönliche Begenung mit ihm hatte. Eigentlich war er . soweit ich mich erinnere . ekin Stammkunde von Fotos City - aber er hatte ein Problem, das heute keines wäre, Er hatte nämlich vergessen sich fürs Wochenende Geld von der Bank zu holen. Kreditkarte dürfte er damals noch keine besessen haben (die hatten nur verhältnismässig wenige - und ausserdem war die Abfrage nach der Deckung am Wochenende sehr schwierig) Er kam und fragte - ob es nicht AUSNAHMSWEISE möglich sei, daß er uns einen Scheck hierliess und dafür Bargeld bekam,

    Das war damals unüblich und wurde meist abgelehnt, Schecks wurden - wenn überhaupt - nur in Zusammenhang eines Einkaufs akzeptiert - denn es gab scheckgebühren, soll heissen man verlor Geld dabei. Unser Geschäftsführer hatte einen Charakter, den man ohne Übertreibung als "edel" bezeichnen kann und er tat Stankowsky "selbstvertändlich " diesen Gefallen. Wir alle waren gespannt wie hoch die verlangte Summe sein würde. 1000,.. ´3000 oder 5000 ÖS ? Er füllte einen Scheck über 200öS (=ca 15 Euro, wertbereinigt vielleicht 40 ?)und meinte: "schliesslich will man sich am Wochenende auch mal was Besonderes gönnen" Da wurde mir einmal mehr bewusst, wie bescheiden manche Prominenten oft lebten (und ich glaube das trifft auch manche noch heute zu) Nie werde ich seine Stimme vergessen, nie sein in der Tat gewinnendes Lächeln - auch wenn er nicht vor einer Kamera stand.


    Und er war auch mehr als einfühlsam mit seinen Kandidaten

    Einer meiner Bekannten war Kandidat in einer der Sendungen. Er war sehr beschlagen in klassischer Musik und räumte eine Runde nach der anderen ab.

    In jenen Tagen (es mus anfang der 70er Jahre gewesen sein) war es üblich für den Gewinner eine Party zu organisieren - mit allem Pip pa po., schönen Mädchen etc (man war damals nicht so prüde und verzopft wie heute)

    Mein bekannter (er war homosexuell und fürchtete sich vor dieser Party - er versuchte sich zu drücken. Auf die Frage, warum er nicht kommen wolle antwortete er nicht, oder ausweichend. Darauf Stankowsky (oder der Regieassistent:) "Du kannst ruhig kommen - es wird alles nach Deinem Geschmack arrangiert - Du wirst zufrieden sein !!! .....Denn wir vom Fernsehen sind schliesslich auch nicht blind....."


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Auch ich erinnere mich gerne an diese Musikreihe des ZDF, die von 1969 bis 1977 mit Ernst Stankowski in mehreren Staffeln einmal monatlich jeweils am Samstagabend vor dem eigentlichen Hauptprogramm gesendet wurde. (Für eine kurze Zeit liefen die Sendungen auch am Freitagabend nach dem „Kommissar“ bzw. "Derrick" und wurden nach Zuschauerprotesten wieder auf dem alten Sendeplatz gezeigt.)


    Ernst Stankowskis nonchalante Art, mit den Kandidaten im Plauderton – akzentuiert durch seinen wienerischen Zungenschlag - zu reden, ohne ihnen das Gefühl zu geben, getestet zu werden, kam bei den Zuschauern bestens an. Legendär war damals auch der Spruch seiner Assistentin Monika Strauch: „Der Kandidat hat 99 Punkte!“. In späteren Sendungen wurde er durch die Schauspieler Johanna von Koczian (1980) und Günther Schramm (1981 bis 1985) ersetzt, denen aber das Charisma Stankowskis fehlte. (Zusätzlich gab es auch stets eine Quizfrage für die Fernsehzuschauer, die per Postkarte beantwortet werden konnte.)


    Ich habe mir etliche dieser Sendungen (als Wiederholungen im „Theaterkanal“) auf Video aufgezeichnet, denn viele Künstler sind nur in dieser Musikreihe auf dem Bildschirm zu sehen gewesen. Heute mag diese Form, der Wissensvermittlung von Musik 'betulich' oder auch altmodisch wirken, aber diese „Erkennen Sie die Melodie?“-Sendungen haben viel mehr Menschen mit den 'Kunstformen' Oper, Operette und Musical bekannt gemacht, als es die heute üblichen TV-Theaterübertragungen im Fernsehen (in 'Spartensendern' wie „arte“ oder „3sat“ - und das auch häufig zu nachtschlafender Zeit) je können werden. Dass klassische Musik in unseren Tagen als 'unpopulär' und 'elitär' gilt, liegt u. a. auch an dem Verlust solcher Fernsehformate, die die klassische Musik 'demokratisiert' haben.


    Carlo

  • Das ist eine wirklich bittere Nachricht. Ich erinnere mich an ein ehemaliges Forenmitglied aus den Anfangsjahren (wohl gut 15 Jahre her), das seinerzeit im Thomanerchor sang und Prof. Biller sehr schätzte.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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