Das Staatstheater Braunschweig bringt am 19. März eine Rarität auf die Bühne:
von Pietro Mascagni
Leggenda drammatica in drei Teilen
Text von Luigi Illica
in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Deutsche Erstaufführung
König Raimondo will seine Tochter Isabeau verheiraten. Auf dem »Turnier der Liebe« sollen die Rivalen die Prinzessin nicht mit Waffen, sondern mit Blicken erobern.
Isabeau lehnt alle Bewerber ab. Stellvertretend soll das Volk dafür bestraft werden.
Weil Isabeau die Schuld auf sich nimmt, lässt der König seine Tochter zur Strafe nackt auf ihrem Schimmel durch die Straßen reiten. Das bringt die Bevölkerung gegen ihn auf: Wer es wagt, sie anzublicken, dem sollen die Augen ausgerissen werden. Folco missachtet dieses Diktum und die Menge fordert seine Bestrafung.
Der Falkner erklärt, dass er nicht Isabeaus Unschuld verletzen, sondern ihrer Schönheit angemessen huldigen wollte. Sein Ruf wirkt wie ein musikalisches Fanal der Freiheit, mit dem zum ersten Mal Licht und Luft in die hermetische, beklemmend künstliche Isabeau-Welt eindringen kann. Den schrecklichen Ausgang verhindert das nicht: Beide gehen gemeinsam in den Tod.
Mascagni, mit Leoncavallo und Puccini einer der prominentesten italienischen Komponisten nach Verdi, hat knapp zwanzig Opern komponiert. Dennoch wird heute zumeist nur seine frühe Erfolgsoper »Cavalleria rusticana« aufgeführt. Zunächst war »Isabeau« auf der Opernbühne von Erfolg gekrönt: Die Uraufführung 1911 in Buenos Aires war vielversprechend, und in Italien war die Oper so populär, dass sie eine Welle von Legendenopern mit großem Orchesterapparat nach sich zog, darunter 1926 auch Puccinis »Turandot«. Nach dem 2. Weltkrieg erlahmte das Interesse an »Isabeau« unverständlicherweise – die Oper gehört in die Reihe der ›Ausgrabungsprojekte‹, die das Staatstheater Braunschweig seit einigen Jahren pflegt.
Premiere am 19.03.2011
Großes Haus
Musikalische Leitung: Georg Menskes
Inszenierung: Konstanze Lauterbach
Bühne: Andreas Jander
Kostüme: Konstanze Lauterbach
Chor: Georg Menskes
Dramaturgie: Daniela Brendel
Mit:
Isabella: Mária Porubcinová
Giglietta: Julia Rutigliano
Folco: Arthur Shen
Il Cavalier: Malte Roesner
Re Raimondo: Selcuk Hakan Tirasoglu
L'Araldo: Dae-Bum Lee
Messer Cornelius: Oleksandr Pushniak
2 Dienerinnen: Chorsoli N.N.
Die Sängerin der Isabella kenne ich nicht, der Sänger des Folco - bekanntermaßen früher eine Paradepartie von Lauri-Volpi und Mario del Monaco, singt Arthue Shen, ein chinesischer Tenor, der in Braunschweig einen sehr guten Edgardo gesungen hat und den ich in Utah.Festival als ausgezeichneten Radames gehört habe! Die Fahrt nach Braunschweig dürfte sich mal wieder lohnen!
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