Ludwig van Beethoven: Sinfonien Nr 1-9 Vol II- Welcher Zyklus ist der Beste mit modernem Orchester - ab 2000

  • Ich finde man sollte der Preispolitik nicht zu grosse Bedeuitung beimessen. :!: Die Preise sind hier von der Firma amazon gemacht und nicht von DG !


    Es geht hier auch für den Leser nicht deutlich hervor um welchen Zyklus aus der DG-Elequence-Serie es sich bei der preiswerten Beethoven-Sinfonien-GA in Abb Beitrag57 handelt:
    ** Es ist der zweite Stereo-Zyklus von DG 1977, der klangtechnisch Beste.


    In dieser DG-Elequence-Serie ist nun auch der damals wegweisesende Beethoven-Zyklus von DG 1961-2 herausgekommen (Besseres Remastering ???) und der kostet 33,-€. Den gleichen Zyklus habe ich in der älteren GA-Ausgabe vor ca.5-6Jahren noch für 17,-Euro gekauft. Der aktuelle Preis ist sogar auf 29,99€ gestiegen; als SACD immer noch auf 64,99€ !


    .... ... als SACD
    DG, 1961-62, ADD



    amazon verkauft den so megapreiswerten 1977er-Zyklus aber auch in der folgend abgebildeten DG-Ausgabe, dort für 18,99€:


    ... die preiswerte Ausgabe:
    DG, 1977, ADD



    Der letzte Digital-Zyklus (und leider auch der Schwächste in Interpretation und Klangqualität) ist in der alten Ausgabe mit 76,99€ recht teuer:



    DG, 1984, DDD


    Ein Megaangebot hingegen die 13CD-Box in der dieser letzte Digital-Zyklus enthalten ist; neben Konzerten, Ouvertüren, Missa und Ritterballett ... für 29,99€:



    DG, 13CD ...... ;) aber diesen Inhalt haben wir Beethoven-Fans ja schon laaaaange selber komplett im CD-Ragal stehen.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Soeben entdeckte ich über Facebook diese Aufführung der 4. Symphonie Beethovens mit den Berliner Philharmonikern und Rattle.


    Man kann nur hoffen, dass sie es noch als SACD/CD, Blue-ray oder dergleichen herausgeben. Im Vergleich mit der alten Aufnahme Rattles mit den Wiener finde ich, dass er sehr gewachsen ist.


    Dieser Beethoven hier gefällt mir ganz ausgezeichnet:



    Einverstanden?


    Gruß
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Er ist ja auch noch drei Jahre in Berlin, lieber Glockenton. Bis dahin kann er locker noch eine ganze GA fertigbringen. So ein bisschen hatte ich ja auch damit geliebäugelt. Schauen wir mal.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Man kann nur hoffen, dass sie es noch als SACD/CD, Blue-ray oder dergleichen herausgeben.


    Dem Wunsche wurde mittlerweile (eigentlich bereits im Mai 2016) entsprochen:



    Die Aufführung sämtlicher Beethoven-Symphonien mit ihren Chefdirigenten ist immer ein Meilenstein in der künstlerischen Arbeit der Berliner Philharmoniker. Ende 2015 war der Zyklus unter Leitung von Chefdirigent Sir Simon Rattle zu erleben – in Berlin, Paris, Wien und New York. Die Resonanz war überwältigend. Mit stehenden Ovationen feierte das Publikum diese Interpretationen, in denen sich die Virtuosität und die revolutionäre Energie dieser Werke eindrucksvoll entfaltete. Der Mitschnitt der Berliner Aufführungen ist nun in einer exklusiven Hardcover-Edition erhältlich. Diese enthält den Zyklus auf CD sowie als HD-Video und High-Resolution-Audio auf Bluray. Zur umfangreichen Ausstattung gehören eine Video-Einführung mit Sir Simon Rattle und eine Dokumentation über die Entstehung der Aufnahmen.


    Der gesamte Zyklus wurde zwischen 3. und 16. Oktober 2015 in der Berliner Philharmonie eingespielt. In der Neunten singen Annette Dasch, Eva Vogel, Christian Elsner und Dimitry Ivashchenko sowie der Rundfunkchor Berlin.


    Symphonie Nr. 1 C-Dur op. 21 24:42
    1. Adagio molto – Allegro con brio 08:36
    2. Andante cantabile con moto 07:17
    3. Menuetto: Allegro molto e vivace – Trio 03:24
    4. Finale: Adagio – Allegro molto e vivace 05:25


    Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 36 30:51
    1. Adagio – Allegro con brio 11:33
    2. Larghetto 09:54
    3. Scherzo: Allegro – Trio 13:18
    4. Allegro molto 06:00


    Symphonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 »Eroica« 49:09
    1. Allegro con brio 16:20
    2. Marcia funebre: Adagio assai 15:17
    3. Scherzo: Allegro vivace – Trio 05:50
    4. Finale: Allegro molto – Poco andante – Presto 11:42


    Symphonie Nr. 4 B-Dur op. 60 33:29
    1. Adagio – Allegro vivace 11:36
    2. Adagio 09:46
    3. Allegro molto e vivace –
    Trio: Un poco meno allegro –
    Tempo I – Un poco meno allegro 05:29
    4. Allegro ma non troppo 06:38


    Symphonie Nr. 5 c-Moll op. 67 30:32
    1. Allegro con brio 06:59
    2. Andante con moto 09:03
    3. Allegro – 04:35
    4. Allegro – Presto 09:55


    Symphonie Nr. 6 F-Dur op. 68 »Pastorale« 42:36
    1. Angenehme, heitere Empfindungen, welche bei der
    Ankunft auf dem Lande im Menschen erwachen:
    Allegro ma non troppo 12:00
    2. Szene am Bach: Andante molto mosso 11:57
    3. Lustiges Zusammensein der Landleute: Allegro – 05:04
    4. Donner. Sturm: Allegro – 03:53
    5. Hirtengesang. Wohltätige, mit Dank an die Gottheit
    verbundene Gefühle nach dem Sturm: Allegretto 09:42


    Symphonie Nr. 7 A-Dur op. 92 39:12
    1. Poco sostenuto – Vivace 13:45
    2. Allegretto 08:43
    3. Presto – Trio I und II: Assai meno presto 08:27
    4. Allegro con brio 08:17


    Symphonie Nr. 8 F-Dur op. 93 25:08
    1. Allegro vivace e con brio 09:10
    2. Allegretto scherzando 03:54
    3. Tempo di Menuetto – Trio 04:38
    4. Allegro vivace 07:26


    Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125 1:07:47
    mit Schlusschor über Schillers Ode »An die Freude«
    für vier Solo-Stimmen, Chor und großes Orchester
    1. Allegro ma non troppo e un poco maestoso 15:20
    2. Molto vivace – Presto – Molto vivace – Presto 13:27
    3. Adagio molto e cantabile 15:56
    4. Presto – 06:02
    Presto – Recitativo »O Freunde, nicht diese Töne!« 17:02

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Da kann man noch soviel herumschwafeln, die Verpackung noch so edel gestalten, die Aufnahme ist derzeit eine unter vielen, und ich gehe davon aus, daß sie sich nicht besonders gut verkaufen wird, denn sie ist kein EREIGNIS, wie seinerzeit die 1. DGG aufnahme unter Karajan. die immer noch jedes Jahr in diversen Verpackungen und zu unterschiedlichen Preisen angeboten wird. Von den Berlinern gibt e zumindest VIER unterschiedliche Einspielungen der Beethoven Sinfonien unter Karajan, eine unter Abbado, eine (unkomplette ?) unter Fricsay und zahlreiche Einzerlveröffentlichungen mit verschiedenen Dirigenten. Rattle hat indes den Zyjklus schon vor etwa 15 Jahren mit den Wiener Philharmonikern aufgenommen . war nicht schlecht, aber auch kein großer Wurf. Dazu kommen als Konkurrenz die Wiener unter Karl Böhm (einige Sinfonien hat er zusätzlich auch mit den Berlinern gemacht) unter Thielemann und unter Bernstein. Dessen New Yorker Aufnahmen nicht zu vergessen, ebensowenig wie die Klemperer Aufnahmem oder jene von Szell. In meiner Sammlung findet sich noch ein gutes Dutzend weiterer Dirigenten - da hält sich mein Verlangen nach einer weiteren Rattle Aufnahme doch ein wenig in Grenzen. Und der Preis von 70 Euro. Einst hätte man ihn als normal bezeichnet, heute ist er allenfalls tollkühn bis todesmutig.... :D


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Von den Berlinern gab es Mitte/Ende der 50er Jahre noch eine (erste) Gesamtaufnahme unter André Cluytens (EMI; durchaus bereits in Stereo), von den Wienern Mitte/Ende der 60er Jahre eine (erste) Gesamtaufnahme unter Hans Schmidt-Isserstedt (Decca). Besonders letztere ist beinahe komplett der Vergessenheit anheim gefallen. Beide spielten wohl schon seinerzeit auf dem Tonträgermarkt in Österreich und Deutschland nicht diese große Rolle (Cluytens wurde m. W. primär für den französischsprachigen Raum produziert).


    Was die neue Einspielung von Rattle anbelangt, so muss ich nach einigen Hörproben schon konstatieren, dass mir das deutlich besser gefällt, als das, was er vor 15 Jahren mit den Wiener Philharmonikern abgeliefert hat. Es scheint fast so, als ließe Sir Simon am Ende seiner Amtszeit in Berlin auch mal ein wenig die Zügel locker und dem Orchester mehr Gestaltungsfreiraum. Die Pauken dürfen hier schon mal richtig knallen (fiel mir besonders vom Übergang der Einleitung ins Allegro vivace im Kopfsatz der Vierten auf), alles sehr virtuos angehaucht. Ein Highlight ist das Finale der Siebten, wo alle Beteiligten zu Höchstform aufblühen. Die Tempi sind allgemein sehr vorwärtsdrängend, aber doch nicht nur, weil es in Mode ist. Rattle scheint in seinem Berliner Beethoven nun wirklich auch etwas zu sagen zu haben, was ich damals in Wien nicht feststellen konnte (ich weiß nicht einmal mehr genau, ob ich die Box noch besitze). Die Kritiken fallen überwiegend sehr positiv aus, soweit ich das jetzt verfolgt habe. Mir liegt zwar persönlich eher ein anderer Zugang zu Beethoven, aber belanglos ist dieser neue Zyklus bestimmt nicht. Die Orchesterqualität ist (wie zu erwarten) hochkarätig. Die Gesamtaufnahme folgt der Edition von Jonathan Del Mar (1996-2000), derer sich schon Claudio Abbado bediente. In jeder der neun Symphonien gibt es da einige mehr oder weniger relevante Korrekturen, die dem Laien allerdings nur selten auffallen dürften.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Du erwähntest die Gesamtaufnahme von Cluytens mit den Berliner Philharmonikern, lieber Joseph, die pikanterweise zu einer Zeit entstanden, als Karajan bereits Chef in Berlin war. Ich habe sie seit vielen Jahren im meiner Sammlung, eine exzellente Gesamtaufnahme, wie ich finde:

    heute für einen Schnäppchenpreis zu haben.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Der Vollständigkeit halber weise ich auf den Zyklus von Mariss Jansons mit dem BR Symphonie Orchester hin.
    Aktuell besitze ich diesen: Dohnnyi mit Cleveland Orcchestra von 1989 Es wir Zeit für einen Neuen. Der Thread kommt zur rechten Zeit.

    Ich verliere nie! Entweder ich gewinne oder ich lerne. (Unbekannt)

  • Beethoven - Sinfonien mit Jukka-Pekka Saraste


    Seit wenigen Tagen habe ich Sarastes Beethoven-Sinfonien-GA vorliegen.


    Als ich zuerst die Sinfonie Nr.1 hörte, dachte ich schon an Best Buy 1.Q 2020. Der kraftvolle Zugang mit ungehemmten präsenten Pauken hat mich schon sehr überzeugt.

    Die Sinfonie Nr.2 ist ebenfalls sehr kraftvoll interpretiert ... zugleich aber auch ein wenig burschikos. Das bedeutet mit anderen Worten: Von der Noblesse und eines tiefen Ausleuchtens eins Karajan (DG) ((um jetzt nur den zu nennen)) ist Saraste weit entfernt.

    Trotzdem macht sein Zugang wirklich Spass und bietet keine Enttäuschungen, so wie vor Jahren der hochgehypte Zinman - Zyklus (Arte Nova) , der alles neu erfinden wollte.


    Ich will jetzt noch nicht so viele Aussagen treffen. In die Sinfonie Nr.7 habe ich auch schon rein gehört - nicht schlecht und wieder mit kraftvollem Zugang, aber etwas kühl empfunden --- von Paavo Järvis Rockkonzert (SONY-DVD 2010) ist Saraste weit entfernt ...


    :thumbup: Ein Bonbon hat die GA:

    TOP-Klangqualität, die alles aufdeckt.


    Hänssler, 2017/18, DDD






    :hello:In kürze weitere Eindrücke - ich bin noch lange nicht durch ...

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Lieber Kalli,


    bei mir funktioniert's mit dem Verlinken:



    Es ist erforderlich, die Größe der Schrift der Bestellnummer über den Windows Editor anzupassen oder die Bestellnr. manuell einzugeben, damit die Direktverlinkung klappt.


    Im Übrigen stimme ich zu, dass Vänskäs Gesamtaufnahme sehr zu empfehlen ist.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Beethoven - Sinfonien mit Jukka-Pekka Saraste

    Ich will jetzt noch nicht so viele Aussagen treffen. In die Sinfonie Nr.7 habe ich auch schon rein gehört - nicht schlecht und wieder mit kraftvollem Zugang, aber etwas kühl empfunden --- von Paavo Järvis Rockkonzert (SONY-DVD 2010) ist Saraste weit entfernt ...

    :hello:In kürze weitere Eindrücke - ich bin noch lange nicht durch ...

    Lieber teleton, danke für diese Schilderung deines ersten Eindruckes dieser GA. Ich habe sie heute erhalten und mir erstmal die 7. angehört. Die Tempi sind relativ zügig, aber nicht überhastet. Sehr gut gefiel mir das Allegretto, das nun ganz und gar kein Trauermarsch ist. Was den Klang betrifft, den hätte ich mir etwas transparenter gewünscht, so gehen z.B. die Trompeten und Pauken zu sehr im Tutti unter. Die Streicher spielen vibratoarm, das hört sich gut an. Ich bin wie du gespannt auf die anderen Sinfonien.

    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Danke Norbert,


    ich hatte die Nummer händisch eingegeben - hattte zuvor so geklappt.

    Neben der frischen Art ohne allzu schnell zu klingen ist sich die Aufnahmequalität bei Vänskä sehr, sehr gut.

    Aber das können berufenere besser beschreiben. Ich ziehe sie mittlerweile meinen anderen GAs ( 2x Solti, Hogwwod,Gardiner und Rattle ) vor.


    Kalli

  • Kurz vor der Corona-Krise hatte ich mir noch von meinem Lieblingsdirigenten günstig diese Gesamtaufnahme aus dem Jahr 2000 besorgt - Abbados zweiter Berliner Zyklus, Dokument einer Italien-Tournee (bis auf die 9.) Sehr symbolträchtig im Beethoven-Jahr 2020 dieser "italienische" Beethoven! (Abbados Freund Maurizio Pollini wurde kürzlich von den italienischen Behörden die Ausreise verweigert, als er zum Konzert in die Elbphilharmonie von seinem Domizil Mailand aus anreisen wollte, erfuhr ich gestern!) Beim Hören der Hörschnipsel hatte mich die aufrüttelnde sprachdeutliche Phrasierung, rhythmisch-leidenschaftliche Gangart und Frische einfach angesprochen. Ich freue mich schon aufs Durchhören:



    Schöne Grüße

    Holger

  • Lieber Kalli,


    es sah auch "richtig" aus, was Du gemacht hattest... Sei's drum, jetzt hat es ja geklappt.


    Was Vänskä von Gardiner beispielsweise unterscheidet ist das Gefühl, nicht "gnadenlos" die Musik dem Metronom unterzuordnen, sie "atmet" bei Vänskä mehr. Bei Gardiner klingt das Ergebnis stellenweise "nur schnell" und das nimmt insbesondere der "Eroica" und der 9. Sinfonie (beide Sinfonien sind für mich die "Knackpunkte" "hipper" oder hip-orientierter Interpretationsansätze) viel "Größe".

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Lieber Holger,


    darauf kannst Du Dich berechtigt freuen, denn, abgesehen von der 9. Sinfonie, ist das "meine Referenz" der Gesamtaufnahmen ab 2000.


    Es ist im Prinzip das gleiche anzumerken, was ich auch schon zu Vänskä schrieb: Frische, ohne zu schnell zu sein, "entschlacken", ohne die "Größe" der Musik zu vernachlässigen, Transparenz, aber mit dem nötigen Gefühl.


    Ich hatte mir die Konzertmitschnitte öfter auf "Classica" angesehen und war jedes Mal begeistert von der Musizierfreude, die der Dirigent und das Orchester vermittelt hatten. Spielfreude ist hörbar, aber schlecht beschreibbar. ;)

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Vänskä


    Lieber Norbert,


    Vänskä mit dem Minesota Orchestra hatte ich auch lange zum Kauf auf dem Schirm ... eben wegen der allgemein guten Kritiken. Nur 30€ wollte ich angesichts bei meiner Anzahl an B - GA nicht löhnen :pfeif:


    Aber eine wichtige Frage: Wie lässt Vänskä die Pauken tönen ? Mehr klassisch im Orchester integriert oder voll präsent ?



    Saraste


    Ich habe jetzt die Sinfonien Nr. 3, 7 und 8 auch intensiv gehört.

    Sehr schöne Detailarbeut, nicht zu langsam, kraftvoller Zugang und allgemein angenehm präsente Pauken . Leider nicht mehr so megapräsent, wie bei meiner positiven Anfangsüberraschung bei der Sinfonie Nr.1.

    Mit dem Klangeindruck und der Balance war ich auch bei der Siebten, im Gegensatz zu Dir, lieber timmiju ganz zufrieden.

    :!:Aber was ich inzwischen bei Saraste vermisse ist eben doch der grosse Atem mit einem fetzigen Schuss Dramatik. Das ist mir alles zu kontrolliert. Ich stelle bei Sarastes ansonsten schöner GA keine Enttäuschungen fest, aber es fehlen die grössten Gefühle.

    Heute hatte ich in Ansermet (Decca) und der Eroica reingehört ... :angel: Da habe ich das gehört, was ich bei Beethoven suche. Eben das packende Gefühl mit Gänsehautfeeling bei entsprechender Dramatik.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • darauf kannst Du Dich berechtigt freuen, denn, abgesehen von der 9. Sinfonie, ist das "meine Referenz" der Gesamtaufnahmen ab 2000.


    Es ist im Prinzip das gleiche anzumerken, was ich auch schon zu Vänskä schrieb: Frische, ohne zu schnell zu sein, "entschlacken", ohne die "Größe" der Musik zu vernachlässigen, Transparenz, aber mit dem nötigen Gefühl.


    Ich hatte mir die Konzertmitschnitte öfter auf "Classica" angesehen und war jedes Mal begeistert von der Musizierfreude, die der Dirigent und das Orchester vermittelt hatten. Spielfreude ist hörbar, aber schlecht beschreibbar.

    Lieber Norbert,


    Danke! :) Da bin ich nun noch mehr gespannt, die Aufnahmen zu hören! :hello:


    Dir auch ein schönes und vor allem gesundes Wochenende wünschend

    Holger

  • Lieber Wolfgang,


    da ich weiß, wie wichtig Dir die Pauken sind, werde ich heute oder morgen mal intensiver in die GA hineinhören.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Lieber Holger,


    ich bin auf Deine Höreindrücke gespannt. Das einzige, kleine Manko ist, dass Abbado leider nicht in der deutschen Orchesteraufstellung spielen ließ, aber das ist zu verschmerzen.


    Die guten Wünsche für's Wochenende gebe ich gerne zurück. :)

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Saraste


    Noch ein paar Anmerkungen zur recht aktuellen Aufnahme mit Saraste und dem WDR Rundfunkorchester Köln (Hänssler).


    Satzanfängem wo man den Hörer gleich aufrütteln sollte, wie den Anfang der Eroica sowie den Anfang und Finale des 4.Satzes kommen bei Saraste zu harmlos, ohne Nachdruck. Solche Beispiele finden sich in den Sinfonien Nr.2, 7 und 8 (die ich bisher hörte) ebenfalls.

    Die Sinfonie Nr.1 ist bisher an der Spitze !


    Trotz der detailreichen und übersichtlichen Klanggestaltung höre ich beim WDR SO unschärfen, die man "von den grossen Alten" einfach nicht gewohnt ist.

    Die Aufnahmen erfolgten in zwei Etapen an je 6Tagen: - etwas geknubbelt -

    Sinfonien Nr.1 - 5 vom 20. - 25.X.2017 und die Sinfonien Nr. 6 - 9 vom 26. Feb - 03.März 2018

    Dafür ist ein beachtliches Ergebnis mit tatsächlichem Hörspass entstanden ... aber vielleicht hätte mehr Probenarbeit noch mehr Tiefgang gebracht.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ich höre mich derzeit durch die Vänskä Gesamtaufnahme, habe die Sinfonien 1, 2, 6 und 7 gehört, gerade erklingt die "Eroica", und ich bin ausgesprochen angetan von den Interpretationen.


    Vänskä verbindet sehr gelungen Temperament und Gefühl, er vermeidet Extreme und weiß, dass ein Tutti bei der 1. Sinfonie anders zu klingen hat als bei der 7. Die Klangqualität ist exzellent, die Spielkultur des Orchesters ebenfalls und, um zu Wolfgangs Frage zu kommen, die Pauken sind prägnant, aber nicht exponiert und, zum Glück, niemals "knallig".


    Vänskä differenziert sehr feinsinnig, generell in allen Orchestergruppen, aber auch bei den Pauken. Er unterscheidet genau, ob die Pauken in den Orchesterklang integriert werden sollen oder ob sie, siehe im "Gewitter" der "Pastoralen", eine "Solistenaufgabe" haben.


    Lobenswert ist das transparente Klangbild, erstaunlich ist die "Selbstverständlichkeit", mit der die gespielten Tempi vom Hörer angenommen werden, nichts wirkt zu schnell oder langsam, alles klingt "organisch". Natürlich kann Beethoven "anders" interpretiert werden, aber selten klingt er "stimmiger".

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Saraste


    Noch ein paar Anmerkungen zur recht aktuellen Aufnahme mit Saraste und dem WDR Rundfunkorchester Köln (Hänssler).

    Die Sinfonie Nr.1 ist bisher an der Spitze !

    Ja, lieber teleton, auch wenn die 1. Sinfonie eigentlich bei mir noch nicht dran war, habe ich sie mir nach deinem Bericht angehört. Rundum gut, mit präsenten Pauken und auch Trompeten.

    Das ist kein Mozart mehr, sondern hier ist schon eine neue Musik-Ära im Kommen.

    Jetzt mal weiterhören...

    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • ich bin auf Deine Höreindrücke gespannt.

    Lieber Norbert,


    ich habe vorhin gerade die 4. mit dem Kopfhörer gehört! Das ist wirklich himmlisch musiziert - unglaublich filigran, mit einer kammermusikalischen Durchsichtigkeit und liebevollen Arbeit in feinsten Details. Dabei behält Abbado - der Meister des Austarierens - immer das große Ganze im Blick. Es wird immer absolut natürlich musiziert, frisch, Musik im Neuentstehen, aber nie gibt es ein "overemphasizing" - von dem Haitink spricht, dass er es nicht mag. So kann man sich in diese Symphonie verlieben! :) Heute Abend höre ich noch die 3., wie es aussieht, mit deren Rezeptionsgeschichte ich mich gerade beschäftige! :hello:


    Einen schönen Sonntag wünscht

    Holger

  • Lieber Holger,


    es freut mich, dass Dir die 4. Sinfonie so gut gefallen hat.


    Die "Eroica" habe ich als eines der Highlights der Gesamtaufnahme in Erinnerung mit großartigen Steigerungen im "Marcia funebre".


    Die feine Detailarbeit ist es u.a., die Abbados Gesamtaufnahme positiv hervorhebt.


    Darin unterscheidet er sich nicht wesentlich von Osmo Vänskä, und da ich mich gerade im "Adagio molto e cantabile" der 9. Sinfonie befinde, habe ich spontan beschlossen, mir danach Abbados Gesamtaufnahme zu Gemüte zu führen. Die habe ich auf CD viel zu lange nicht mehr gehört und werde, analog zu Vänskä, wahrscheinlich feststellen, dass das ein Versäumnis ist...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • es freut mich, dass Dir die 4. Sinfonie so gut gefallen hat.


    Die "Eroica" habe ich als eines der Highlights der Gesamtaufnahme in Erinnerung mit großartigen Steigerungen im "Marcia funebre".

    :) Sie wird wohl Dank Abbado eine meine Lieblingssymphonien werden, lieber Norbert. Im Vergleich mit den Klaviersonaten und -konzerten höre ich "Klavierverrückter" ja die Symphonien vergleichsweise wenig. ^^ Leider ....

    Heute Abend höre ich noch die 3., wie es aussieht,

    Pustekuchen! - muss die 3. noch etwas warten, angehört zu werden.


    da ich mich gerade im "Adagio molto e cantabile" der 9. Sinfonie befinde, habe ich spontan beschlossen, mir danach Abbados Gesamtaufnahme zu Gemüte zu führen.

    Das freut mich! Dann können wir unsere frischen Höreindrücke ja vergleichen! :) :hello:


    Schöne Grüße

    Holger

  • Lieber Holger,


    das machen wir. :thumbup:


    Ich bin inzwischen bei der 6. Sinfonie angekommen und sehe mich in meinem Urteil bestätigt, dass es zum einen bedauerlich ist, diese Aufnahmen so lange nicht ehr gehört zu haben und zum anderen, dass Abbados "Eroica" nicht nur im Trauermarsch ein Highlight darstellt.


    Die 3. Sinfonie ist für mich eine der Prüfsteine einer jeden Gesamtaufnahme, denn dem Revolutionären dieser Sinfonie kommt man alleine nicht mit schnellen Tempi bei. Deswegen ist sie meist eine der empfundenen Schwachstellen von einigen frühen "hip-Aufnahmen".


    Abbado erweist sich hier als "Stürmer und Dränger", er bietet ein Werk voller Leidenschaft, voller Intensität, voller Größe. Es ist das Produkt eines "großen Dirigenten" mit einem "großen Orchester".


    Auf gleich hohem Niveau bewegt sich nach meinem Empfinden übrigens die 2. Sinfonie. Sie ist bei Abbado weit mehr auf dem Weg zur "Eroica" als in der "Nachfolge von Haydn".


    Bei der "Pastoralen", die gerade verklingt, empfinde ich die "Szene am Bach" als etwas zu unruhig, aber das ist bisher das einzige kleine Manko, das ich gehört habe.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Hallo Holger,


    wie ist denn der Eindruck Ihres neuen Kopfhörers?


    Gruß

    Michael

  • Ich bin inzwischen bei der 6. Sinfonie angekommen und sehe mich in meinem Urteil bestätigt, dass es zum einen bedauerlich ist, diese Aufnahmen so lange nicht ehr gehört zu haben und zum anderen, dass Abbados "Eroica" nicht nur im Trauermarsch ein Highlight darstellt.

    Lieber Norbert,


    aufschlussreich, was Du schreibst! Da bist Du nun schon weiter als ich! ^^ Da ich meinen Text gerade zuende schreibe, wo mir der Urlaub zuhilfe kommt, so dass ich endlich am Stück ohne Unterbrechung arbeiten kann, werde ich mir erst heute die Zeit zum Hören nehmen können. Sag mal, warum braucht Abbado für den Kopfsatz der "Eroica" ca. 3 Minuten länger als Karajan oder Mrawinsky? Spielt er da eine Wiederholung, welche die Anderen nicht machen? Er orientiert sich ja an der Neuausgabe der Partituren! :hello:

    wie ist denn der Eindruck Ihres neuen Kopfhörers?

    Das kannst Du hier lesen, lieber Michael :) :


    Kopfhörer für Klassikfans


    Schöne Grüße

    Holger

  • Lieber Holger,


    Deine Vermutung ist korrekt. Abbado beachtete alle Wiederholungen, während Karajan u.a. die Wiederholung der Exposition der "Eroica" nicht spielen ließ (Mrawinsky höchstwahrscheinlich auch nicht, aber seine Beethoven Aufnahmen kenne ich nicht).


    Soeben verklangen die letzten Takte der 8. Sinfonie. Die 9. werde ich nicht hören, da sie leider nicht aus den Konzerten in der Accademia de Santa Cecilia stammt und sich vom "Wesensgehalt" der Interpretationen der anderen Sinfonien unterscheidet.


    Claudio Abbado hat sich zur damaligen Neuveröffentlichung der Sinfonien wie folgt geäußert: "Es sprechen viele Gründe dafür, diese neue Edition zu veröffentlichen, vor allen musikalische. Nach zahlreichen Aufführungen des Zyklus ist unsere interpretatorische Sicht gereift, ist natürlicher geworden, ein gemeinschaftliches Erlebnis. Die Konzerte in Rom brachten entscheidende Fortschritte im Stil, im Temperament, in der Technik."

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


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