Lieber Helmut,
die Schumann-Vertonung ist wirklich unglaublich! Hier kann man sie mit Noten verfolgen:
http://www.youtube.com/watch?v=c2WqM10t7w8
Und Deine Beschreibung sehr einfühlsam, ganz toll! Das kann man mit Worten nicht ausschöpfen - was da in den ersten Zeilen schon zwischen Singstimme und Klavier alles Unerhörtes passiert. Und dann der desillusionierende Blick auf den Himmel, völlig antihymnisch, das ist nur schwarz und bedrohlich. Unglaublich spannend, was in diesen verschiedenen absolut hochkarätigen Liedvertonungen passiert. Eine Lehrstunde, was man in einem Gedicht alles "sehen" kann. Schade, daß sich die Germanisten und Literaturwissenschaftler kaum damit beschäftigen - Interdisziplinarität, im Normalfall Fehlanzeige! Mich reizt das ungemein, so etwas mal mit Studenten in einem Ästhetikseminar zu machen. Wenn ich allerdings daran denke, wie schwer sie es haben, die poetischen Bilder in einem Aphorismus von Kierkegaard aufzuschlüsseln, dann schreckt mich das allerdings auch wieder ab!
Beste Grüße
Holger