Soll mit dem Buch etwa Ostdeutschland an den Pranger gestellt werden? Mir tut sich dieser Eindruck zumindest unweigerlich auf.
Das fände ich schlimm, lieber Joseph!
Wiederum zeigt es sich, wie schwer, ja fast unmöglich es ist, aus einem Buch nur auszugsweise zu zitieren. Der Autor belegt jede der 7 Todsünden mit konkreten Inszenierungs-Beispielen, selbstverstverständlich solchen, die seinen Zielen dienen.
Seine Beispiele müsste man aber konkret bringen, lieber Hans, weil die Thesen sind die üblichen alles andere als überzeugenden Allgemeinplätze, die RT-Gegner stets vorzubringen pflegen. An seinen Beispielen könnte man dann prüfen, ob er das mit Inhalt füllen kann. Ich denke allerdings, dass die Beispiele genau das bestätigen werden, dass all das schlicht gar keine Überzeugungskraft hat außer für die RT-Gegner natürlich, die sowieso daran glauben.
Man müsste witziger Weise ein Gegenpampflet schreiben: "Die 7 Todsünden der RT-Gegner". Eine fällt mir spontan ein - und die ist die entscheidende: mangelnder Respekt vor der Institution Theater. Was RT-Gegner nie begreifen werden: Werke wie Opern werden für das Theater geschrieben und nicht umgekehrt ist das Theater dazu da, irgendwelche Werke zu heiligen. Der beste Beleg für diese Todsünde ist die grundverkehrte Vorstellung, das Theater sei ein Museum. Denn dann hört das Theater überhaupt auf, Theater zu sein und wird zum Wachsfigurenkabinett.
Schöne Grüße
Holger