Schach dem Regietheater !!!

  • Lieber Alfred,


    ich habe nur die wesentlichen Sätze ausgewählt, mit denen du ganz eindeutig gesagt hast, was ich als Käufer erwarten darf.

    Da drehen sich manche Antworten, die du - wie ich aus etlichen Zitaten ersehen kann - erhalten hast, in völlig absurden Windungen drum herum.

    Genau das, was du hier gesagt hast, ist es, was ich hier immer wieder beanstande: Die Fälschung des Produktes, die ich und viele andere sich nicht mehr andrehen lassen wollen.

    Die oft nur noch erheiternden Drehungen und Windungen haben mich eine Zeit lang amüsiert, ärgern können sie mich keinesfalls, denn mir geht es nur um das Produkt. Was kümmern mich die persönlichen Angriffe von den Befürwortern dieser Fälschungen? Die Autoren haben es sicherlich nötig.:hahahaha::hahahaha::hahahaha:

    Aber mit der Zeit wurden die Verrenkungen immer langweiliger und daher stehle ich mir nicht mehr die Zeit, die immer gleichen ausweichenden Beiträge zu lesen, als die Witze (Ausreden und persönliche Belehrungsversuche) das 20ste oder 30ste Mal zu lesen.

    Den Kampf gegen das Produkt aber führe ich weiter.


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber La Roche

    Auch wenn wir hier etwas vom eigentlichen Thema abweichen, hast Du meine volle Zustimmung - so geht es mir auch.

    Diese Vorfreude und Theaterstimmung kommt ebenfalls bei mir auf, wenn man ein Theater sieht und besucht, was wirklich "wie ein Theater aussieht".

    So geht es mir mit meinem heimatlichen Musiktheater, oder der Dresdner Semperoper, der Berliner Staatsoper

    und seit inzwischen vielen Jahren mit dem außen und innen wunderschönen Theater /Opernhaus Liberec /Reichenberg.

    Ich weiß noch, wie enttäuscht ich war, als ich das erste Mal den Betonklotz Deutsche Oper Berlin (West), gesehen habe.

    (nicht zu verwechseln mit der schönen Staatsoper). Auch innen erinnerte mich dieses Haus mehr an ein großes Kino, als an ein Theater.

    Enttäuscht war ich ebenfalls außen von der Scala di Milano. Die habe ich ganz anders erwartet.


    Herzliche Grüße

    CHRISSY


    Bildergebnis für divadlo liberec

    Theater /Opernhaus Liberec /Reichenberg

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Enttäuscht war ich ebenfalls außen von der Scala di Milano. Die habe ich ganz anders erwartet.

    Beglückt wärst Du von der Staatsoper in Budapest. Eines der schönsten, prachtvollsten Opernhäuser der Welt. Unsere Puristen würden vielleich sogar mit einigem Recht sagen: " Mit zu viel Gold überladen". Wir lieben diese Pracht.


    Herzlichst

    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Ich habe wenige große Opernhäuser von außen und innen gesehen. Das ist zwar recht anheimelnd, aber - obwohl ich ein Freund schöner Motive bin - spielt für mich keine so entscheidende Rolle. Wesentlich ist für mich, dass darin das richtige Werk gespielt wird.


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Du kauft auch keine Eintrittskarte, damit Du die Oper betreten kannst (ausser bei Führungen) sondern um eine Oper zu sehen - eine bestimmte.

    ich habe nur die wesentlichen Sätze ausgewählt, mit denen du ganz eindeutig gesagt hast, was ich als Käufer erwarten darf. Da drehen sich manche Antworten, die du - wie ich aus etlichen Zitaten ersehen kann - erhalten hast, in völlig absurden Windungen drum herum.

    Dsa ist ja alles ganz schön, was ihr da meint und mir zu unterstellen, ich würde hier "in völlig absurden Windungen" irgendwelche Antworten herumdrehen, ist zudem eine ziemliche, sämtliche Realitäten ignorierende Frechheit. Aber bitte, wenn ihr meint, soll es so sein. - Trotzdem, wer mag, lese etwa hier (zuletzt aufgerufen am 17.02.2019) nach oder bemühe einen Juristen seines Vertrauens. Allein, der Veranstalter schuldet die Aufführung und nicht eine Aufführung so, wie es einem Herrn Alfred Schmidt oder einem Herrn Gerhard Wischniewski gefällt. Und ein Vertrag mit dem Regisseur oder sonstigen Ausführenden der Veranstaltung kommt wohl auch nicht zustande.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Allein, der Veranstalter schuldet die Aufführung und nicht eine Aufführung so, wie es einem Herrn Alfred Schmidt oder einem Herrn Gerhard Wischniewski gefällt. Und ein Vertrag mit dem Regisseur oder sonstigen Ausführenden der Veranstaltung kommt wohl auch nicht zustande.

    Ich WARNE: keine Sptzen gegen miich !!!!

    Zur Sache: Der Veranstalter schuldet die Aufführung - nicht IRGENDEINE, sonderen die vertraglich vereinbarte

    Der Regisseur hat in der Tat keinen Vetrag mit dem Käufer der Karte, ABER er ist der sogenannte "Erfüllungsgehilfe" des Veranstalters (in Deutschland mag das anders heissen)

    Hier kommt aber eine besonderes Chuzpe ins Spiel: Die "Freiheit der Kunst" die jedermann Schutz zusichert, der etwas produziert und dieses Produkt dann als "Kunstwerk" deklariert. Eines Tages wird dieses Gesetz fallen - und ich möchte zu diesem Zeitpunkt nicht in der Haut der Künstler stecken.

    Denn diese Freiheit hat es durch all die Jahrhunderte nicht gegeben, deshalb war auch ein gewisser Mindestanspruch gewährleistet...


    Aber - ich werde hier mißverstanden

    Es ist nicht meine Absicht hier darüber zu diskutieren ob das Regiethater juristisch unangreifbar ist sondern den Gegenern hier ein Pöattform zu bieten sich zu artikulieren und zu wehren. Aufzuzeigen, daß sie nicht alleine sind und daß es durchaus Methden gibt, das Regietheater eines Tages von den Bühnen zu verbannen


    Der freche Ton, den man mir in letzter Zeit immer entgegenbringt ist, ebenso wie der klägliche Versuch mich öffentlich lächerlich zu machen ein deutliches Zeichen dafür, daß man meine Gefährlichkeit in diesem Punkt richtig einschätzt. Es wird vieelicht schon mal jemandem aufgefallen sein, daß ich nur selten gegen das Regietheater schreibe, denn wer immer klagt und jammert, dem hört man nicht gerne zu. Zumeist schweige ich. WENN ich aber mein Schweigen breche, dann kommt nichts angenehmes dabei heraus. Ich werde nie "ordinär", kümmere mich aber nichtr darum ob das was ich sage jemanden beleidigt oder nicht. Und eine meine Spezialitäten ist - jemand genau dort anzugreifen wo er verwumdbar ist. Im Falle des Regietheater sind es die Subventionen die zurückgefahren werden sollen - man muß das Regietheater aushungern.

    Das hören die Politer aller Coleurs gern und sie werden - früher oder später die Anregung freudig aufgreifen......


    Ich wünsche Euch noch einen schönen Abend

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hier kommt aber eine besonderes Chuzpe ins Spiel: Die "Freiheit der Kunst" die jedermann Schutz zusichert, der etwas produziert und dieses Produkt dann als "Kunstwerk" deklariert.

    Ich glaube nicht, dass dies so allgemein gilt. Natürlich sind auch der Kunstfreiheit gewisse Grenzen gesetzt und genauso natürlich ist nicht jeder ein Künstler oder könnte mit der Behauptung, er sei ein solcher, tun und lassen, was er will. Einzelheiten hat dann eben ein Gericht zu klären.

    Eines Tages wird dieses Gesetz fallen - und ich möchte zu diesem Zeitpunkt nicht in der Haut der Künstler stecken.

    Schlimm genug, dass es in einigen europäischen und außereuropäischen Ländern schon soweit ist. - Sichr kein Grund zum Jubeln!

    Denn diese Freiheit hat es durch all die Jahrhunderte nicht gegeben, deshalb war auch ein gewisser Mindestanspruch gewährleistet...

    Ja, beispielsweise der Mindestanspruch einer Kunstzensur ...

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Lieber Alfred,


    zu dem Vergleich mit dem Steakhaus noch einen kleinen Nachtrag: Gegenüber dem Theater hat das jedoch einen wesentlichen Vorteil: Du kannst, wenn man dir anstatt des Steaks etwas ganz anderes andrehen will als du bestellt hast, aufstehen und das Haus ohne zu bezahlen verlassen. Im Theater musst du vorher bezahlen; du kannst zwar auch aufstehen und gehen aber dein Geld bekommst du nicht zurück. In beiden Fällen aber wirst du das Haus nicht mehr betreten, es sei denn, dass du hundertprozentig sicher bist, dass so etwas nicht wieder vorkommt.


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ja, beispielsweise der Mindestanspruch einer Kunstzensur ...

    Nun wird mir allmählich klar warum der Haß gegen mich so groß ist (nicht daß mich das störte - ich bekämpfe es lediglich, weil es der "Forenräson" schadet

    Meine Prognosen scheinen allmählich Realität anzunehmen - und ich kann oft mangels Selbstbeherrschung - meine Genugtuung darüber nur schwer verbergen.


    Ich bin prinzipiel kein Gegner sinnvoller Zensur. Sie hat über Jahrhunderte hinweg funktioniert und dem Theater nicht geschadet, ebensowenig wie der Kunst im Allgemeinen.

    Gehen wir mal weg vom MISSBRAUCH der Zensur, und sehen wir uns SINNVOLLE Zensur an.

    Wozu dient sie ? Sie dient, den inneren Frieden aufrecht zu erhalten, bzw zu vermeiden, daß jemand ein bestehendes System, eine Firma, einen Staat eine Istitution, Religion etc in Schwierigkeiten bringt. Die meisten Menschen brauchen keine Angst vor Zensur zu haben - sie kommen gar nicht in Konflikt damit. Es sind die Störenfriede (man nehme die Bezeichung in ihrer vollen Bedeutung)die überall in der Welt zu finden sind, quasi der Sand um Getriebe. Ansonst versucht KÜNSTLERISCHE Zensur in der Form zu regulieren, daß keine unlusterregenden oder mit dem geltenden Moralcodex unvereinbaren Inhalte in die Öffentlickeit gebracht werden dürfen.

    Bei der Zensur ist wichtig, daß man sie richtig dosiert.

    Wir sehen es in diesem Forum (und in anderen ist es ähnlich) Wenn die Moderation mal ein Aug zu drückt, wir sofort nach dem Regulatpr (= Zensor) gerufen, ob mann denn sicht säher was sich da abspielt. Greift die Moderation mal konsequent durch, schreit der linke Flügel: Zensur !!!


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Theater ist Theater (Sprechtheater, Musiktheater, Tanztheater). Ich verstehe die Aufregung über das "Regietheater" (warum diese Bezeichnung?) leider immer noch nicht. Und bei manchen klischeehaften Beiträgen, etwa dazu, dass in einem alten Opernhaus gefälligst kein "Regietheater" gespielt werden solle und in einem modernen Bau vielleicht doch, da wird mir richtig schlecht. Wie viel dummes Geschwätz muss man sich hier gefallen lassen? Ich dachte, dieses Forum hätte einen gehobenen Anspruch. Manche haben wohl mit Theater nichts am Hut. Vor allem jene, die nie ein solches besuchen.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • zu dem Vergleich mit dem Steakhaus noch einen kleinen Nachtrag: Gegenüber dem Theater hat das jedoch einen wesentlichen Vorteil: Du kannst, wenn man dir anstatt des Steaks etwas ganz anderes andrehen will als du bestellt hast, aufstehen und das Haus ohne zu bezahlen verlassen. Im Theater musst du vorher bezahlen; du kannst zwar auch aufstehen und gehen aber dein Geld bekommst du nicht zurück. [...]

    Genau, Gerhard! - Dass ist aber genau der Unterschied, von dem Du hier behauptet hast,

    Da drehen sich manche Antworten, die du - wie ich aus etlichen Zitaten ersehen kann - erhalten hast, in völlig absurden Windungen drum herum.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Zum Vergleich Regisseur vs. Koch sind 2 Dinge zu beachten:


    1. Wer eine "Schwarzwälder Kirschtorte" bestellt, kann nicht erwarten, die "originale" (werktreue) Schwarzwälder Kirschtorte zu bekommen. Selbst wenn es ein entsprechendes Rezept (Libretto) geben sollte. Der Konditor wird die Torte vielmehr so machen, wie er das für richtig hält. Also mit den originalen Zutaten (Oper: Text+Musik), aber in der Gestaltung der Torte wird er sich gewisse Freiheiten nehmen. Warum tut er das? Weil er es kann! Wer sollte ihn daran hindern?


    2. Bei der Oper kommt erschwerend dazu, dass der Regisseur (wie auch der Rest der Truppe) sich als Künstler versteht. Künstler sind kreativ, Kunst ist definitionsgemäß(!) neu. Immer. Sonst wäre es keine Kunst. Das ist der Unterschied zur Schwarzwälder Kirschtorte. Der Konditor hat irgendwann die aus seiner Sicht perfekte Lösung, die wird er dann nicht mehr ändern. Bei einem Regisseur kann diese Situation niemals eintreten. Von 5 Inszenierungen derselben Oper desselben Regisseurs wird keine der anderen gleichen. Falls ein Regisseur die "endgültige" Lösung gefunden hat, wird er die einmal umsetzen und dann nie mehr. Das muss so sein, weil es Kunst ist. Alle Künstler machen das so. Das unterscheidet sie vom Handwerker.



    Thomas

  • Ich bin nicht sicher, ob das hier im richtigen Thead gepostet ist. Aber das ist für mich Oper, natürlich in Wien in der alten Wallmann_ Inszenierung:

    Die Oper für die Sänger und nicht für die Regisseure!!

  • Ich bin nicht sicher, ob das hier im richtigen Thead gepostet ist. Aber das ist für mich Oper, natürlich in Wien in der alten Wallmann_ Inszenierung:

    Die Oper für die Sänger und nicht für die Regisseure!!

    Eine Wallmann-Inszenierung in Wien (60er, Don Carlos) war so furchtbar von altmodischen Bühnenbildern und ungelenken Aktionen geprägt, dass wir Ketzer auf den Stehplätzen im Parterre und im 5. Stock aus dem Lachen nicht herauskamen.

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Bezeichnend ist auch, dass sich traditionelle Inszenierungen sehr lange halten, während die "Neudeutungen" häufig in kürzester Zeit von der Bildfläche verschwunden sind. Welche nicht am Libretto orientierte Inszenierung hat sich denn nicht als Eintagsfliege erwiesen?

    Ergänzung zu Melomanes Beitrag: Der hamburger Berghaus-Tristan von 1988 wurde vor zwei Jahren noch als Gastspiel in Bogotá gezeigt. Der "Klassengrin" von Konwitschny aus 1998 wird in der Saison 2019/20 wieder aufgenommen :jubel:

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Ergänzung zu Melomanes Beitrag: Der hamburger Berghaus-Tristan von 1988 wurde vor zwei Jahren noch als Gastspiel in Bogotá gezeigt. Der "Klassengrin" von Konwitschny aus 1998 wird in der Saison 2019/20 wieder aufgenommen :jubel:

    Den Hamburger Berghaus-"Tristan" habe ich vor nicht allzu langer Zeit auch in Hamburg gesehen.

  • Bei den Opernbesuchern scheint mir die tumbste Besuchergruppe die 30-40-jährigen BWL-Schnösel mit Anhang zu sein, wenig Bezug zum Gegebenen, gefallen wäre schön, aber am Wichtigsten ist das Treffen mit Gleichgesinnten bei Lachshäppchen, um sich gegenseitig die eigene Unkenntnis als Kenntnis vorzuführen.

    Hatte ich bei meinem letzten Konzert in der Elbphilharmonie: Ein junges Pärchen, das Stück (Debussys Le martyre de Saint Sébastien) begann und sofort schnappt er sein Handy, macht ein paar Photos und legt es für die nächsten knapp 90 Minuten auch nicht aus der Hand. Da frage ich mich schon, warum ich dann nicht einfach gleich gehe und als junges Pärchen das mache, was ich als junges Pärchen eigentlich machen will ... Tatsächlich aber kommen mir solche Phänomene deutlich weniger "in die Quere", als die Generation +70 mit ausgefahrenen Ellenbogen an der Pausenbar oder gerne im angeregten Gespräch während der Aufführung und schließlich am Ende zetternd an der Gardrobe, weil alles zu langsam geht und Stück - wenn zu modern, Sänger und Inszenierung ihrer Meinung nach eigentlich ziemlich scheiße gewesen sind. Auch da natürlich die Frage, warum verschwenden solche Menschen ihre ohnehin nur noch kanpp bemessene Zeit mit all diesem artifiziellen Kulturkram!?

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Wer mir nicht glaubt, dass mir Altersdiskriminierung nun wirklich völlig fern liegt, der lese meine Rezensionen über Menahem Pressler und kürzlich Maurizio Pollini, wo ich mich mit der Frage des künstlerischen Altersstils beschäftige.

    Lieber Holger, ich gaube Dir, was ich hier zitiere. Danke für die Erwiderung auf meine Beitrag Nr. 909, die genau so ausfiel wie ich das erwartet hatte. Das muss kein schlechtes Zeichen sein. Offenbar kenne ich Dich doch sehr gut. Und das ist ja auch etwas. Die Sache ist meinerseits erledigt. Sie wäre in einem direkten Kontakt besser aufgehoben gewesen. Aber diese Funktion steht ja nicht zur Verfügung. :( Im Grunde genommen interessiert mich das Generationsproblem nicht sonderlich stark. Ich halte es aber für eines der drängendsten der Gesellschaft. Denn es geht ja alle an. Die Jungen wie die Alten.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Den Hamburger Berghaus-"Tristan" habe ich vor nicht allzu langer Zeit auch in Hamburg gesehen.

    Richtig, der lief immer wieder mal (und wurde m.W. sogar mehrmals von Thielemann dirigiert, der in "jungen Jahren" wohl häufiger in Hamburg zu Gast gewesen ist?); zuletzt nach meinen Unterlagen in der Saison 2015/16. - Ich hatte damals noch als Schüler dass Glück, über den sog. Kulturring der Jugend Premierenkarten zu bekommen. Was für ein Skandal das war und ich fand es einfach nur großartig. Wahrscheinlich hat damals mein Herz begonnen, für gut gemachtes Musiktheater zu schlagen.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

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  • Richtig, der lief immer wieder mal (und wurde m.W. sogar mehrmals von Thielemann dirigiert, der in "jungen Jahren" wohl häufiger in Hamburg zu Gast gewesen ist?); zuletzt nach meinen Unterlagen in der Saison 2015/16. - Ich hatte damals noch als Schüler dass Glück, über den sog. Kulturring der Jugend Premierenkarten zu bekommen. Was für ein Skandal das war und ich fand es einfach nur großartig. Wahrscheinlich hat damals mein Herz begonnen, für gut gemachtes Musiktheater zu schlagen.

    Ja, und das Skandalöse ist ja nun auch gar nicht mehr zu spüren. Die Entscheidung, eine solche Inszenierung nach mehreren Jahrzehnten wieder ins Programm zu nehmen, hat nun gar nichts davon, nochmal so ein bisschen "Revoluzzer"-Abglanz zu erheischen, die Zeiten sind ja vorbei. Stattdessen findet eine Neubegegnung und -auseinandersetzung mit einer arrivierten Bühnenvergangenheit statt, die den Blick vielleicht auch etwas freier und umsichtiger auf die Qualitäten der Inszenierung abseits des damaligen Aufregungs-Tamtams ermöglicht. So können sich mitunter dann auch "neue Klassiker" ausbilden.

  • So können sich mitunter dann auch "neue Klassiker" ausbilden.

    Ja, und insbesondere Berghaus Arbeiten haben anscheinend das Zeug dazu; wie beispielsweise auch ihre Dresdner Elektra, die von Serge Dorny neben Heiner Müllers Tristan an der Opéra de Lyon wiederaufgeführt wurde. Bei ihrem Schüler Peter Konwitschny, dessen Arbeiten ich ebenfalls sehr schätze, ist dies m.E. tatsächlich anders, seine Arbeiten haben sich für mich irgendwann etwas abgenutzt. So habe ich nach dem vierten Mal dann doch genug von seinem hamburger Freischütz gehabt (das Ganze "klapperte" schon ziemlich) und auch seinen "Klassengrin" werde ich mir in der nächsten Saison hauptsächlich wegen der Besetzung anschauen und nicht trauern, wenn es die letzte Wiederaufnahme sein wird. Andererseits freue ich mich diebisch auf seinen Boris Godunow aus Nürnberg, der wie schon zuvor sein Attila aus Wien vom Stadttheater Lübeck übernommen wurde.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Wie kommt es zu dieser Wahrnehmung? In Konzert und Oper findet man überdurchschnittlich viele Ältere, zu denen ich mittlerweile auch zähle. Die nehmen durchaus auch noch hochbetagt und körperlich eingeschränkt die Strapazen eines Konzertbesuches auf sich. Aber das sind nicht die auffälligen Nörgler. Die freuen sich, die Musik live zu hören. Bei den Opernbesuchern scheint mir die tumbste Besuchergruppe die 30-40-jährigen BWL-Schnösel mit Anhang zu sein, wenig Bezug zum Gegebenen, gefallen wäre schön, aber am Wichtigsten ist das Treffen mit Gleichgesinnten bei Lachshäppchen, um sich gegenseitig die eigene Unkenntnis als Kenntnis vorzuführen. Denen ist es dann egal, ob Regietheater oder nicht, hauptsache teuer und läuft unter dem Rubrum "Kultur". Mag ich persönlich weniger als die Nörgler. Die aber gehen mir auf die Nerven.

    Lieber Thomas,


    das hast Du sehr treffend beschrieben! :) In Bielefeld in der Oetker-Halle habe ich es auch so erlebt: Die "Älteren" waren deutlich in der Überzahl, aber haben alles brav aufgenommen, auch was sie offensichtlich nicht verstanden an Moderne. Genörgelt haben sie nicht. Ungefähr so, wie sie jeden Sonntag in die Kirche gehen weil es immer so war und richtig ist. Da kann der Pastor auf der Kanzel sagen was er will. Es ist ja auch kein Wunder von wegen demographischer Wandel. Die "Älteren" haben das nötige gute Einkommen und die Rente ist auch noch beachtlich, so dass sie sich Kultur leisten können. Sie tragen deshalb auch die Kultur derzeit. Leider ist das ja bei der Verarmung der Gesellschaft in den folgenden Generationen nicht mehr selbstverständlich. Bei "Mahagonny" (das war für mich die erste Inszenierung in Münster und immer noch die allerbeste im Rückblick) fand ich es schon befremdlich. Das überalterte Premierenpublikum konnte offensichtlich mit dem Stück gar nichts anfangen. Und die etwas jüngeren Damen und Herren (so um die 40) quatschten in der Pause beim Glas Sekt über ihre Alltagsbanalitäten, wie wenn sie sich auf dem Wochenmarkt treffen. Ich habe gezielt rumgehört: Keiner diskutierte über das Stück oder die Inszenierung. Und die Regie war unglaublich witzig, es hingen überall Steckbriefe rum in den Gängen, selbst da, wo Sekt ausgeschenkt wurde ... Keine Notiz wurde davon genommen. Das war schon gespenstisch!


    Liebe Grüße

    Holger

  • Oh mon Dieu, unter Euch beiden möchte ich nicht älter werden, und eure abgewetzten Vorurteile sind sind in meinen Augen und Ohren lächerlich, aber na ja, ihr werdet auch älter und dann seid ihr diejenigen über die die jungen dann sagen, "ach was die alten wissen wieder alles besser" und bei euch beiden kann ich mir das genauso vorstellen! :P


    LG Fiesco


    Ach und übrigens, ich gehe jeden Sonntag in den Gottesdienst und meistens singe ich dann noch mit dem Chor, damit das Klischee vom lieben Holger erfüllt ist! 8o

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Oh mon Dieu, unter Euch beiden möchte ich nicht älter werden, und eure abgewetzten Vorurteile sind sind in meinen Augen und Ohren lächerlich, aber na ja, ihr werdet auch älter

    Dann stelle ich mir die Frage, was kommt nach dem Opa-Alter! :saint:

  • Wer mir nicht glaubt, dass mir Altersdiskriminierung nun wirklich völlig fern liegt, der lese meine Rezensionen über Menahem Pressler und kürzlich Maurizio Pollini, wo ich mich mit der Frage des künstlerischen Altersstils beschäftige.

    Lieber Holger,

    Du weißt selbst, dass es etwas anderes ist wenn Du über den Alterstil von weltberühmten Pianisten schreibst, als wenn Du die Rentnern pauschal mit vielfältigen Bezeichnungen und Wortwendungen milde ausgedrückt in ein schiefes, schlechtes Licht hineinmanövrierst. Selbst wenn Deine Äußerungen von Dir anders gemeint sein sollten, woran gezweifelt werden kann, denn Du hast aus einer bestimmten Motivation und mit einer Zielsetzung argumentiert und die war, mit dem Rentnervergleich die Regietheatergegner zu disqualifizieren. Wenn dem nicht so ist dann gibt es doch den einfachen Weg, die knappe, klare Aussage: Ich habe es nicht so gemeint, es wurde falsch verstanden, ich distanziere mich von dieser Äusserung. Mit diesen einfachen Worten wäre für mich und sicherlich andere Taminos aller erledigt und wahscheinlich die Kuh vom Eis.


    Herzlichst

    Hans

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

    Einmal editiert, zuletzt von operus ()

  • Selbst wenn Deine Äußerungen von Dir anders gemeint sein sollten, woranl gezweifelt werden kann, denn Du hast aus einer bestimmten Motivation und mit einer Zielsetzung argumentiert und die war mit dem Rentnervergleich die Regietheatergegner zu disqualifizieren. Wenn dem nicht so ist dann gibt es doch den einfachen Weg, die knappe, klare Aussage: Ich habe es nicht so gemeint, es wurde falsch verstanden, ich distanziere mich von dieser Äusserung. Mit diesen einfachen Worten wäre für mich und sicherlich andere Taminos aller erledigt undwahscheinlich die Kuh vom Eis.

    Meine Güte, lieber "operus", wie oft ist in diesem Forum davon zu lesen, dass bestimmte Minderheiten abqualifiziert werden, unliebsamen Künstlern "Hirnkrankheit" oder "Verirrung" attestiert wird, dass derjenigen Kunst, die einigen Personen hier nicht gefällt, der Kunststatus abgesprochen wird, laut nach Zensur gerufen wird und die Prinzipien unseres Rechtsstaates in Frage gestellt werden? In diesem Zusammenhang lese ich nie von dir eine Aufforderung, sich vom Geschriebenen zu distanzieren. Nach allem, was hier in den letzten Tagen zu lesen war, ist es diese harmlose Aussage über Rentner von Holger, über die du dich ereiferst? Ist das dein Ernst?!?

  • Dann stelle ich mir die Frage, was kommt nach dem Opa-Alter! :saint:

    Das Uropa-Alter! :angel:


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Und zum anderen nehme ich die meisten RT-Freunde als wesentlich direkter und ehrlicher in ihren Äußerungen war, als die meisten RT-Gegner - wobei es da natürlich auch Ausnahmen auf beiden Seiten gibt, die aber die Regel bestätigen.

    Nicht zu vergessen, die Gruppe von Denunzianten, die offensichtlich seit langem bei der Forenleitung den Rausschmiss von "Stimmenliebhaber" gefordert hat. Ich kann mich nicht erinnern, dass einer der Herren (um zu wissen, wer es ist, braucht man ja nicht viel Phantasie) hier je Manns genug gewesen ist, das hier öffentlich zu fordern. Ich kann mich jedenfalls sehr schlecht damit abfinden, dass wir eines der kompetentesten Mitglieder dieses Forums verlieren sollen (selbstverständlich wird er hier als "Moderierter User" keinen einzigen Beitrag schreiben), nur weil es eine Gruppe E-Mail-Schreiber hier gibt, die "Stimmenliebhaber" argumentativ nicht das Wasser reichen können und sich darum entschieden haben, sich seiner auf andere Weise zu entledigen.

  • Zitat von Melomane

    nur weil es eine Gruppe E-Mail-Schreiber hier gibt

    Ne, andersherum wird eher ein Schuh daraus!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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