Wie wichtig ist Euch "HIFI"-Qualität ?

  • Hallo,


    Um gleich den Begiff in unserem Zusammenhang zu definieren:


    Hohe Tontreue.


    Einerseits erfüllt heutzutage fast jede Kompaktanlage die alte HIFI-Norm DIn 45500, andererseits muß das noch nicht gut klingen. Aha- er meint HIGH-END. - Mitnichten. ich meine jetzt nicht wieviel tausender Ihr in eine Wiedergabekette stecken könnt oder wollt, sondern lediglich, ob (subjekteiv) hohe Tonqualität bei euch eine Rolle spielt.
    Ich kannte Mitglieder der Wiener Philharmoniker, die Schallplatten lediglich als Konserve sahen, und deren Qualität ihnen deshalb überhaupt nicht wichtig war. Sie sahen Tonträger wie ein Dikltiergerät, daß die Interpretarion festhielt, der Klang entsteht von allein im Kopf.


    Das müssen etliche Menschen so empfinden, sonst hätte ja kein Mensch klassische Musik über Edisons Phonographen hören mögen (Edison war fast taub und unmusikalisch, er betrachtete seine Erfindung als Diktaphon, seine Marketingabteilung aber, erkannte das Potential, und natürlich vor allem die Konkurrenz)


    Und gleich eine Zusatzfrage:
    Hört Ihr vorwiegend über Lautsprecher oder über Kopfhörer ? (und warum ??)


    Gruß aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Tonqualität steht bei mir aber IMMER an höchster Stelle. Ich möchte keinen Ton verpassen...besser...ich möchte keine feinheiten verpassen auch wenn sie noch so klein sein mag. Denn bei einigen berühmteren Pianisten gibt es Aufnahmen,die weit besser sind als deren LIVE Konzerte. Von daher ist es für mich IMMER wichtig, dass die Qualität gut ist.


    Ich versuche Klassik, so oft es nur geht über meine grossen Boxen (und SUB) zu hören. Kopfhörer benutze ich auch ab und an (abends), aber leider sind sie kopfhörer bassmässig viel zu sehr eingegrenzt.
    Lautsprecher sind einfach gut. Ich höre nämlich sehr laut klassische Musik (z.B. bei Elgar´s Cellokonzert mit du Pré drehe ich voll auf, oder auch bei klavierkonzerten). Und bei solcher Lautstärke kann zumindest mein Kopfhörer überhaupt nicht mithalten (und würde zugleich schädlich für meine gesundheit sein).

  • Auch ich finde, eine gute Tonqualität erleichtert das Musikhören erheblich. Wenn man eine gute räumliche Trennung der einzelnen Akteure hat, dann werden Details besser heraushörbar, das gesamte Klangbild einfach besser durchhörbar.


    Kopfhörer kommen für mich, obwohl sie ein noch detailreicheres Klangbild ermöglichen, trotzdem nicht in Frage, da bei ihnen prinzipbedingt keine echte Raumwirkung im Sinne von Tiefenstaffelung etc. entstehen kann. Auch ist über Kopfhörer kaum (oder wenn, dann nur höchst aufwändig) eine Mehrkanaligkeit realisierbar.


    Einen Sub würde ich zum reinen Stereohören nicht werden, da diese Effektgeräte zu einer ehrlichen Wiedergabe nicht so recht passen wollen. Lieber wähle ich meine Stereoboxen eine Nummer größer.


    Liebe Grüße,


    Spatz.

  • #spatz: gerade im stereo modus ist ein subwoofer keine schlechte idee.wenn man sich keine superfrontboxen a la martin logan,canton ergo,audio physic etc. leisten kann und die frontboxen dann im bass schwach bestückt sind, macht ein sub auf jeden fall sinn.


    Ausserdem kann man den tiefen Bass eh nicht orten (nicht mal mit einem absoluten Gehör), und man hört töne,die man vorher nie gehört hat. sei es von cd oder lp.

  • Hallo Alfred,


    um deine Frage zu beantworten: sehr wichtig!
    Ich mag es außerdem, wenn man die Bühne oder das Orchester "zum Greifen nah hat", bzw. punktgenau orten kann, wo welcher Geiger sitzt und mit den Noten raschelt (was man live nie so genau hört - ich jedenfalls nicht :D).
    Um dies noch besser zu hören, hatte ich mir kürzlich eine SACD-Player gekauft (Sony XB 940), der auch recht eindrucksvoll agiert - wenn er denn will. Leider verweigert er bei manchen Scheiben einfach den Dienst :yes:. Dies aber alles natürlich nur in Stereo - Mehrkanal brauche ich nicht.
    Oft höre ich allerdings mit dem Kopfhörer - der Umwelt zuliebe.


    Gruß
    Uwe

  • Hmm ... was helfen die neutralsten Gerätschaften, wenn der Hörraum eine akustische Katastrophe ist.


    Aber zuallerst sollte man sich sowohl Signalquellen, Verstärkerelektronik und besonders Lautsprecher nach dem "Neutralitäts-Prinzip" zulegen, will sagen, es soll das wiedergegeben werden, was auf dem Tonträger enthalten ist - nicht mehr und nicht weniger und darauf lege ich Wert. Übrigens habe ich im Laufe der Jahre die Erfahrung machen müssen, dass diese Vorgaben am ehesten noch von gehobenen Consumer-Hifi und natürlich von Profi-Elektronik erfüllt werden, immer weniger dagegen von "High-End".

    Beste Grüße aus Bonn
    Matthias


    Ich tu', was meine Pflicht gebeut, doch hass' ich alle Grausamkeit (ROCCO)

  • Hallo High-Fidele,


    Tontreue ist das Primat der guten Anlage!
    Ich schätze die gute Ortbarkeit und ein vermeintlich unverfälschtes Klangbild.
    Man muß sich aber mit zunehmender Qualität der Geräte damit abfinden, daß die eine oder andere Aufnahme plötzlich ziemlich schlecht klingt. Denn es kommen auch die Fehler zu Tage, ggf. Schnitte und anderes mehr.
    Das vermag dann dazu verhelfen, bei den eigenen Aufnahme die Spreu vom Weizen zu trennen.


    Gruß


    Antaeus



    Nebenbemerkung: die mangelnde Ortbarkeit eines Subwoofers hat mit einem "absoluten Gehör" gar nichts zu tun, es ist sozusagen eine physische "Mangelerscheinung" unserer Wahrnehmungsfähigkeit. In die gleiche Richtung geht die komplette Nichtortbarkeit von Schallquellen unter Wasser. Da sind die Organe halt nicht schnell genug... ;-)

  • Hallo,


    ich habe zwar eine recht gute Musikanlage, höre aber in der letzten Zeit fast nur noch über einen 'Radio-Recorder' oder im Bett über Kopfhörer Musik. Im Dunkeln kann ich mich am besten konzentrieren, und auf die Dominanz der Anlage habe ich momentan keine Lust. Musik vom Radio-Recorder bringt auch Spaß!


    Gruß,
    Oliver

    Einmal editiert, zuletzt von Oliver ()

  • Eigentlich nicht so wichtig. Die Musik steht für mich im Vordergrund und ab einer gewissen Erfahrung (mehrere Aufnahmen eines Werkes) zaubern Ohr und Hirn die fehlenden Noten bei einer schlechten oder sehr alten Aufnahme ja dazu. Bei allen qualitativen Unterschieden in den Aufnahmen kann man immerhin feststellen (imo), dass klassische Aufnahmen immer state-of-the-art waren. Wenn ich mir etwa Living Stereo-Aufnahmen anhöre und die mit Rock/Pop zum Teil auch Jazz-Aufnahmen vergleiche der gleichen Zeit vergleiche, höre ich schon deutliche Unterschiede.


    Ich könnte mir schon vorstellen, mir eine richtig teure Anlage zu kaufen - momentan sind das noch alles japanische (Massen-)Markenprodukte und deutsche Boxen. Hab mal bei einem Händler reingehört und werde mir wohl früher oder später einen NAD-Verstärker zulegen. Natürlich müssen dann auch die Boxen gleich "notiert" werden (zum Kauf reicht das Geld nicht). Und am Ende kommt dann vielleicht ein SACD/CD-Kombigerät, trotz meiner Skepsis gegenüber dem Medium.

    Gruß,
    Gerrit

  • Hallo HIFI-Freunde,


    ich finde die Qualität einer HiFi-Anlage sehr wichtig. Seit meiner frühesten Jugend habe ich Lautsprecherboxen selber gebaut und später auch die Frequenzweichen selber entwickelt und berechnet. Die Ergebnisse zu hören hat mir immer ungeheueren Spaß gemacht.
    Die Firmen ISOPHON und VISATON stellen hervorragende Chassis her, die sich auch in zahlreichen Hi-End-Boxen der verschiedensten Hersteller (ohe das es einer weiß) wiederfinden.
    :]Wichtig ist dabei ein unververfälschtes, räumliches und natürliches Klangbild.
    ;) Seit ca.10Jahren baue ich nicht mehr selber. Warum wohl ?
    Weil die Fertigboxen dermaßen preiswert geworden sind, daß man durch Selbstbau keinen müden Euro mehr sparen könnte.


    Nun kann man unbegrenzt Geld für Boxen ausgeben. Aber ab einem Preis von ca.2500,-Euro für die Boxen wird die Qualität nur um ein winziges Quentchen besser, wenn man noch mehr Geld ausgibt.
    Lohnt sich das ? Ich sage klar - nein.
    8) Die Firma CANTON bietet in ihrer ERGO-Serie Boxen mit feinstem Kirschbau-Echtholzfurnier mit hervorragenden Klangeigenschaften. Schon 1994 kaufte ich mir die große Ergo100DC, später die größte Box Ergo122DC und jetzt das feinste, was die Firma zu bieten hat, die ERGO-RC-A. Während ich früher noch Feineinstellungen an den CANTON-Frequenzweichen vornehmen mußte, ist bei der RC-A alles perfekt. Das Preis-leitungsverhältnis der RC-A-Box ist überragend für den Klang, den sie bietet.
    Was viele sogenannte Hi-Ender bieten ist Augenwischerrei und macht nur den Geldbeutel leer.
    ;) Natürlich muß auch der Rest der Anlage, der die Boxen antreibt, auf entsprechendem Niveau sein.


    :] Ich höre lieber über Lautsprecherboxen meine Musik. Wenn ich aber abends mal etwas hören möchte ist auch ein guter Kopfhörer wichtig. Mein AKG K-500 bietet hier alles was an klanglicher Auflösung nötig ist.


    8)Das nächte Thema wäre nun : Qualität der CD/SACD-Aufnahmen.
    Auch hier macht es besonders Spaß , wenn man eine neue CD neu hat, die ein AHA-Erlebnis bietet. Also TOP-Klang mit hoher Auflösung und natürlicher Räumlichkeit.
    Das Thema SACD ist dabei auch interessant, da bei der SACD der harte CD-Klang wie weggeblasen ist. Es lohnt in meinen Augen jedoch nicht Werke die man in guten Aufnahmen auf CD hat nun auch noch auf SACD zu kaufen.


    Gruß aus Bonn
    Wolfgang

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

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  • Zitat

    Original von teleton
    ich finde die Qualität einer HiFi-Anlage sehr wichtig.


    Das geht mir auch so. Wenn ich die Möglichkeit habe dann bitte eine spitzen Interpretation mit einer sehr guten Aufnahmequalität.


    Zitat


    Die Firmen ISOPHON und VISATON stellen hervorragende Chassis her, die sich auch in zahlreichen Hi-End-Boxen der verschiedensten Hersteller (ohe das es einer weiß) wiederfinden.


    oder z.B. Eton


    Zitat


    :]Wichtig ist dabei ein unververfälschtes, räumliches und natürliches Klangbild.
    ;) Seit ca.10Jahren baue ich nicht mehr selber. Warum wohl ?
    Weil die Fertigboxen dermaßen preiswert geworden sind, daß man durch Selbstbau keinen müden Euro mehr sparen könnte.


    Beim Klangbild sind wir einer Meinung.
    Allerdings bin ich der Meinung, dass ich um etwas vergleichbares wie die von einem Freund gebauten Lautsprecher zu besitzen, locker 2000 € hätte mehr ausgeben müssen.
    Alles was ich vorher im Vergleich gehört hatte kam da nicht ran, oder war deutlich teurer.


    Zitat


    Nun kann man unbegrenzt Geld für Boxen ausgeben. Aber ab einem Preis von ca.2500,-Euro für die Boxen wird die Qualität nur um ein winziges Quentchen besser, wenn man noch mehr Geld ausgibt.
    Lohnt sich das ? Ich sage klar - nein.


    Kann durchaus sein, aber ggf. mit enstprechende Elektronik ist da noch Potential.
    Allerdings ist es so, dass die Qualität nicht linear mit ansteigt.
    Aber höre einmal eine Zeit "hochwertigere" Komponenten und dann wieder etwas anderes, und Du wirst Dich wundern.


    Zitat


    Was viele sogenannte Hi-Ender bieten ist Augenwischerrei und macht nur den Geldbeutel leer.


    Stimmt, in der "Hifi Image" sind oft/meist die Bauteile der Frequenzweichen durchaus sehr teurer Lautsprecher abgebildet.
    Hier ist oft, aber nicht immer, auch Standardware verbaut.


    Zitat


    ;) Natürlich muß auch der Rest der Anlage, der die Boxen antreibt, auf entsprechendem Niveau sein.


    Yes :yes:


    Zitat


    8)Das nächte Thema wäre nun : Qualität der CD/SACD-Aufnahmen.
    Auch hier macht es besonders Spaß , wenn man eine neue CD neu hat, die ein AHA-Erlebnis bietet. Also TOP-Klang mit hoher Auflösung und natürlicher Räumlichkeit.
    Das Thema SACD ist dabei auch interessant, da bei der SACD der harte CD-Klang wie weggeblasen ist. Es lohnt in meinen Augen jedoch nicht Werke die man in guten Aufnahmen auf CD hat nun auch noch auf SACD zu kaufen.


    Mein Naim CD5 hat keinen "harten" CD Klang.
    Über SACD denke ich auch nicht nach. Mal sehen wie die Zukunft sich entwickelt.


    Gruß

  • Für mich waren Musik und Wiedergabetechnik immer zwei Seiten derselben Medaille.
    Beides hat bei mir auch gleichzeitig vor etwa 35 Jahren angefangen.
    Für mich ist die Wiedergabequalität ebenso wichtig wie Werk und Interpretation. Ich kann mich an einer ergreifenden Komposition ebenso erfreuen wie an ihrer perfekten Wiedergabe.
    So muss es bei Bruckner oder Mahler richtig krachen, und bei der h-Moll-Sonate muss der Flügel von Krystian Zimerman in voller Größe greifbar im Raum stehen.
    Je besser meine Anlage wurde, desto lieber wurden mir Live-Aufnahmen, auf denen es atmosphärisch so viel zu entdecken gibt.
    Seltsamerweise gibt es gerade unter klassischen Musikern und Klassikhörern recht viele, denen die Qualität ihrer Musikanlage nicht so wichtig ist.
    Die kriegen dann manchmal einen Schrecken, wenn sie meine recht monströsen Geräte sehen. Doch wenn sie sie dann hören, wollen sie gar nicht mehr damit aufhören.
    Mein heißer Tipp an alle, die mehr aus ihrer Musikanlage herausholen wollen: Unbedingt den Raum bedämpfen! Der Raum ist die wichtigste Komponente einer guten Stereo-Anlage.

    "Muss es sein? - Es muss sein!" Grave man non troppo tratto.

  • Die Diskussion ist altbekannt und auch im Heimkinobereich ein Dauerbrenner.


    Für jemanden wie mich, der historische Aufnahmen vor etwa 1950 über alles liebt, kann die Antwort nur lauten: Im Vordergrund steht die Musik, die Wiedergabetechnik kommt erst an zweiter Stelle. Für mich sind das auch nicht zwei Seiten derselben Medaille, da die Wiedergabe immer nur Mittel zum Zweck ist, Dienerin der Musik. Die Musik von Varese oder den Rolling Stones wird nicht interessanter, nur weil sie perfekt wiedergegeben wird.


    Von daher habe ich die oft schon fanatisch-weltanschaulichen Streitereien der HiFi-Freaks immer mit einem gewissen Amusement beobachtet, genau wie die Glaubenskriege im Heimkinosektor. Da, wo sich deutliche qualitative Verbesserungen der Wiedergabe ergeben, will ich sie gerne akzeptieren und nachvollziehen. Die Unterschiede zwischen meinem 1993 gekauften Röhrenfernseher und dem neuen LCD-Schirm sind so überwältigend, daß ich den Kauf nicht bereue. Das gleiche gilt für meinen neuen CD-Spieler im Vergleich zum jahrealten Sony. Oder früher der Unterschied zwischen einer 100 DM - Nadel und einer Elac van den Hul. Es ist auch richtig, daß ich eine sehr gute Wiedergabe durchaus zu schätzen weiß. Räumlichkeit, Durchhörbarkeit, Ortbarkeit der einzelnen Instrumente und Stimmen sind wichtig, wobei ich eine eher trockene analytische Wiedergabe bevorzuge (wie ich sie von den Backes & Müller - Boxen kenne).


    Aber ich lasse dabei die Kirche im Dorf. Eine Verbesserung der Wiedergabequalität macht nur bis zu einem bestimmten Grad Sinn. Man muß auch nicht jeder neuen Technik hinterherlaufen. Mehrkanalwiedergabe zB ist mir derzeit völlig gleichgültig. Lieber kaufe ich mehr CDs und DVDs. Im übrigen dürfte das Mastering der CD/DVD letztlich mindestens soviel Einfluß auf die Wiedergabe haben wie die Anlage selbst!


    teleton: Die Behauptung, das ab Euro 2500,- die Qualität der Boxen nur um Quentchen besser wird, stimmt so nicht. Der Unterschied zwischen zB. der alten BM 8 und der BM30 oder 40, das waren Welten.
    Der Preisunterschied allerdings auch :D


    Ich höre übrigens, abgesehen von den beruflich bedingten, langen Autobahnfahrten, nur über Kopfhörer (Stax-Elektrostat). Es fehlt gegenüber meiner früheren BM 30 nur das Erlebnis der Fülle der Musik im Raum, wenn man die Musik in angemessenerer Lautstärke hört, zB bei moderner geistlicher Musik. Da ich aber mehr und mehr Kammermusik, kleine Orchesterwerke oder Klaviermusik höre, fällt dieser Nachteil kaum ins Gewicht. In allen übrigen Punkten steht der Stax der BM 30 nicht nach. Und mit der Raumdämpfung habe ich keine Probleme.

  • Hi!
    Es sei hoffentlich gestattet, dass ich freundlich schmunzele:
    Stax-Kopfhörer und BM30! =)
    Wer derlei Gerätschaften zur Wiedergabe guter Musik nutzt, kann leicht die Kirche im Dorf lassen.
    Gruß!
    CRC

    "Muss es sein? - Es muss sein!" Grave man non troppo tratto.

  • Mir ist HiFi-Qualität fast völlig unwichtig (und ich muß mich beherrschen, nicht polemisch zu werden, wenn allzu überzeugt das Gegenteil behauptet wird, etwa in der Art, klassische Musik könne man nur in Stereo/Digital/einer mindestens EUR 3000 schweren Anlage usw. hören).
    Das bedeutet zwar nicht, dass ich nicht gut klingende Aufnahmen oder Abspielgeräte schätze, aber meist sind mir auch klanglich andere Dinge wichtig als Rauschfreiheit und Stereo. Es gibt historische Aufnahmen, die trotz mono dynamischer und transparenter klingen als Späteres, vom Klavierton ganz zu schweigen, der mitunter auf Schellacküberspielungen natürlicher klingt als in DDD.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Mir persönlich sind Hifi-Geräte in sehr guter Qualität sehr wichtig. Diejenigen, die behaupten, dieser Aspekt sei egal haben meist einfach nichts gutes gehört.


    Gute Musik und gutes Musikmachen profitieren von guter Technik. Das ist ein Fakt und daran ist nicht zu rütteln. Der Nimbus vieler historischer Aufnahmen besteht andererseits auch darin, dass bestimmte Dinge einfach *nicht* zu hören sind. Deshalb auch immer die Hinweise, dass früher alles besser war und individueller Musik gemacht wurde. Was nicht stimmt: Die Aufnahmenbedingungen waren nur individuell unterschiedlich mangelhaft und führen so zu Wahrnehmungsverschiebungen.


    Schön, dass es überhaupt eine Hifi-Ecke in einem Klassikforum gibt. Meist hören Klassikfans ihre mit vielen Tausenden erkauften Aufnahmen über ein 100-Euro Kofferradio. Diese "Liebhaber" sind auch für die unerträgliche Dynamikbeschränkung vieler CDs selbst verantwortlich - werden CDs doch heute oft auf den "kleinsten gemeinsamen Dynamiknenner" gemastert, damit die Aldi-Brüllwürfel der Geiz-ist-geil-Hörer nicht explodieren. ;)


    Töricht, dumm. Diese Leute wissen nicht, was sie verpassen. :baeh01:


    Gruß, Thomas

  • Hallo!


    Zitat

    Original von sound67
    Gute Musik und gutes Musikmachen profitieren von guter Technik. Das ist ein Fakt und daran ist nicht zu rütteln. Der Nimbus vieler historischer Aufnahmen besteht andererseits auch darin, dass bestimmte Dinge einfach *nicht* zu hören sind. Deshalb auch immer die Hinweise, dass früher alles besser war und individueller Musik gemacht wurde. Was nicht stimmt: Die Aufnahmenbedingungen waren nur individuell unterschiedlich mangelhaft und führen so zu Wahrnehmungsverschiebungen.


    Was noch ein Aspekt ist - früher hatte man einfach nicht so viel gefiltert, gefiltert und nochmals gefiltert. Jeder Filter verursacht bei dem elektrischen Signal eine Phasenverschiebung, was dazu führt, dass einfach der räumliche Eindruck schwindet - deshalb klingen die alten Decca-Stereoaufnahmen meist im Vergleich "extrem" räumlicher, als die neueren.


    Auch muss man sich im klaren Sein, dass in den Jahren der Stereoaufnahme ein Wandel im Hörgeschmack oder der "Hörmode" war - einmal war es modern, eher mehr in die Bässe zu gehen, einmal wiederum keine tiefen Bereiche zu haben usw. Das merkt man auch sehr gut, wenn man zB. ein Stück aus der selben Zeit hat, aber mit unterschiedlichen Tonmeistern (Producern) beim selben Label aufgenommen.


    Zitat


    Meist hören Klassikfans ihre mit vielen Tausenden erkauften Aufnahmen über ein 100-Euro Kofferradio. Diese "Liebhaber" sind auch für die unerträgliche Dynamikbeschränkung vieler CDs selbst verantwortlich - werden CDs doch heute oft auf den "kleinsten gemeinsamen Dynamiknenner" gemastert, damit die Aldi-Brüllwürfel der Geiz-ist-geil-Hörer nicht explodieren. ;)


    Es sind zwar nicht alle so oder die "meisten", aber ich habe im meinen Freundes- und Verwandtenkreis viele, die ebenfalls mit einer Mini-Alles-Können-Super-Bass-es-glänzt-alles-in-Chrom-500-Watt-Anlage daherkommen. Nur sind die meisten mit so einer Anlage glücklich und zufrieden und würden nie auf die Idee kommen, was anderes zu nehmen. Manche Leute kaufen ja die Stereoanlage der Farbe nach passend zu den Möbeln oder die Boxen nach der Größe, damit sie noch unters Fenster passen etc. - diesen Leuten sind halt andere Sachen wichtiger als der Sound und das muss man respektieren. Es ist dann immer lustig, wenn die Leute zu besuch kommen und bei mir sich etwas anhören - dann meinen sie oft, warum man bei mir noch so in Konzertsaallautstärke hören kann und es noch immer nicht "grammelt" wie bei ihnen oder warum es mehr "3D" klingt, obwohl ich nur Stereo habe und sie aber Dolby-wasweisich. :-)


    Grüße,
    Andi

  • Zitat

    Original von sound67
    Mir persönlich sind Hifi-Geräte in sehr guter Qualität sehr wichtig. Diejenigen, die behaupten, dieser Aspekt sei egal haben meist einfach nichts gutes gehört.


    Nö, ich habe bei Bekannten durchaus Anlagen in der Gegend um 10 kEUR gehört. Natürlich höre ich, dass das besser ist. Aber es ist mir einfach nicht so wichtig.


    Zitat


    Der Nimbus vieler historischer Aufnahmen besteht andererseits auch darin, dass bestimmte Dinge einfach *nicht* zu hören sind. Deshalb auch immer die Hinweise, dass früher alles besser war und individueller Musik gemacht wurde. Was nicht stimmt: Die Aufnahmenbedingungen waren nur individuell unterschiedlich mangelhaft und führen so zu Wahrnehmungsverschiebungen.


    Dafür hast Du sicher einige konkrete Beispiele? Dass früher alles besser war, ist natürlich genauso bescheuert wie zu glauben, dass heute alles besser sei. Ich bin sehr häufig positiv überrascht von der Klangqualität historischer Aufahmen. Viele Überspielungen von Schellacks bieten einen natürlicheren Klavierton als harsches, klirrendes DDD aus dem Anfang der 80er. Ebenso wurde im Studio seit der mono-HiFi-Zeit (also etwa 1950) häufig wesentlich mehr Zeit und Sorgfalt aufgewendet als heute. In ihrer pauschalen Formulierung ist deine Ausage also völlig haltlos.


    Zitat


    Schön, dass es überhaupt eine Hifi-Ecke in einem Klassikforum gibt. Meist hören Klassikfans ihre mit vielen Tausenden erkauften Aufnahmen über ein 100-Euro Kofferradio. Diese "Liebhaber" sind auch für die unerträgliche Dynamikbeschränkung vieler CDs selbst verantwortlich - werden CDs doch heute oft auf den "kleinsten gemeinsamen Dynamiknenner" gemastert, damit die Aldi-Brüllwürfel der Geiz-ist-geil-Hörer nicht explodieren. ;)


    Was für Beispiele für Klassik-CDs, die auf den kleinsten Dynamiknenner gemastert sind, kannst Du nennen? In Foren, wo man sich über den entsprechenden Effekt bei Popmusik beschwert, werden Klassik-CDs immer als positives Gegenbeispiel genannt. Für Pop mag das zutreffen, aber dass Klassik für Brüllwürfel zu Recht gemastert wird, stimmt nicht.


    Ich kenne keinen, der auf dem Kofferradio Klassik hört oder einer Aldi-Kompaktanlage; die meisten haben "normale" Anlagen, sagen wir für 1000-2000 EUR, aber eben kein High-End.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
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    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo,


    Zitat

    Schön, dass es überhaupt eine Hifi-Ecke in einem Klassikforum gibt


    Aber das war doch selbstverständlich - alle 19 Gründungsmitglieder kamen ja aus einem HIFI-orientierten Forum. Denen wollte ich den Umstieg so leicht wie möglich machen.
    :baeh01: :baeh01: :baeh01:


    Allerdings befürchtete ich anfangs, daß "Wattjäger" und "Spezialisten" deren einziges je gehörtes Musiksignal ein Sinuston war, hier dazustoßen könnten- und so versteckte ich dieses Unterforum und sicheres es zeitweise sogar durch ein Paßwort ab.
    Die Angst hat sich im nachhinein als völlig unbegründet erwiesen,
    persönlich habe ich daher auch nichts einzuwenden wenn die
    Hifi Ecke öfter als bisher frequentiert wird - solange HIFI nicht Selbstzweck wird.


    Ich weiß nicht wie ich es sagen soll, ich war in meiner Jugend ein fanatischer FIFI-Jünger (damals stand man allgemein auf adem Standpunkt , ausschließlich Klassische Musik habe die Berechtigung auf HIFI Geräten wiedergegeben zu werden :stumm:)
    Jeder knacker, jede Verzerrung bereitet mir Unbehagen, vor allem aber stumper höhenschwacher Klang.


    Heute bin ich in gewisser Hinsicht millder geworden, man hört gewisse Feinheiten nicht mehr so gut -ohne daß einem das wirklich bewusst wird. Ich merke es lediglich daran, daß ich gewisse alte Analogaufnahmen besser ertragen kann, das Rauschen ist stark abgemindert. Dazu muß ich allerding sagen, daß ich in meine Jugend die Höhenregle stehts auf VOLL aufgedeht hatte (das waren damals plu 12 dB bei 10 Khz, wenn ich mich richtig erinnere) etwas, das ich heute nicht mehr tue.


    Was ich aber als extrem störend empfinde:
    Manche von Euch gelobte CD-Einspielung, als Beispiel nenne ich die Mahler Sinfonien (Ich hab nur eine aus dieser Serie) unter Boulez für DGG, aber auch Brtoks "Wunderbarer Mandarin": Sie klingen für mich
    großflächig "aufgevblasen", ohne räumliche Tiefe - Ein verschwommener steriler Klangteppich. Die Alten CBS-Strawinsky-Einspielungne, ebenfalls Boulez, vermögen mich ob ihrer Räumlichkeit, trotz leicht topfigem Klang, immer wieder zu begeistern.


    Wir müssen also damit leben, daß unser Hörempfinden sehl subjektiv und selektiv ist. So vermag meine 78 Jahre alte Mutter EINDEUTIG zu sagen (nach dem sie eine Stelle aus eine Musikaufnahme via Kopfhörer über 2 CD-Player alternativ gehört hat) welches der beiden Samples über den ARCAM DIVA 72 CD-Player - und welches über den NAD 541 CD-Player reproduziert wurde. Der Clou dabei ist: Ich habe duch Tests herausgefunden, daß meine Mutter Frequenzen über 5000 HK kaum mehr wahrnimmt !!!


    Persönlich habe ich mich an KH Wiedergabe gewöhnt - sie sind einfach näher am Original als Lautsprecher - wenn man die Klangfarbentreue als Haupkriteriumn gelten lässt.


    LG


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Vorab: ich bin kein Experte für technischen Schnickschnack. Die Ausgangsfrage kann ich deshalb nur so beantworten, daß ich bei der Perfektionierung des Klangbildes die Gefahr sehe, daß Aufnahmen einfach zu steril wirken, viel Atmophärisches verlorengeht. Ich kann mir vorstellen, daß gerade bei Live-Aufnahmen im technischen Aufbereitungsprozeß viele vermeintlich störende Nebengeräusche herausgeschnitten oder besser: herausgefiltert, werden. Fortschritt erweist sich hierbei eher als Rückschritt. Ich jedenfalls nehme Geräusche aus dem Publikum, es sei denn irgendwelche Profihuster meinen sich austoben zu müssen, bei Live-Aufnahmen gern in kauf.

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  • Richtig! Und wenn solche Dinge bei live-Aufnahmen mit drauf sind, kannst du sie - neben den Feinheiten der Musik - bis ins Detail mitklriegen.


    Aber auch bei Studioproduktionen gibt es eine Menge zu entdecken, wenn die Anlage mitspielt:


    Ich habe gerade heute die SACD-Version der legendären Einspielung des 1. KK von Tschaikowsky mit van Cliburn gehört. Ist schon erstaunlich, was da alles zu hören ist, angefangen vom Rascheln der Noten beim Umblättern bis hin zum Stühleknarren.
    Schönes anderes Beispiel auch der Cellist des Chicago Symphony Orchestras in den Achtziger Jahren: Vor jeder exponierten Stelle wurde einmal inbrünstig gestöhnt.
    Ist auf mehreren CDs zu hören (z.B. Mahler, Zweite Sinfonie mit Solti).


    Seltsamerweise stören mich solche Dinge auf CD überhaupt nicht. Beim Live-Konzert hingegen lenkt es mich ab.


    Das mit dem Herausfitern geht allerdings nur teilweise. Eher wird da schon mehr oder weniger geschickt mit der Mikrofonaufstellung getrickst. Bekanntestes Beispiel ist Bernstein, der ja nur mit Publikum aufnehmen wollte. Die Aufnahmeleute haben es fertiggebracht, dass seine Konzertmitschnitte fast wie Studioproduktionen klingen. Es gibt kaum Störgeräusche. Man höre da als Beispiel nur einmal in seinen Beethoven-Zyklus rein.

    "Muss es sein? - Es muss sein!" Grave man non troppo tratto.

  • Hi


    Zitat

    Seltsamerweise stören mich solche Dinge auf CD überhaupt nicht. Beim Live-Konzert hingegen lenkt es mich ab.


    Interessant. Bei mir ist es eher umgekehrt. Als regelmäßiger Live-Hörer lebe ich mit den Nebengeräuschen, die werden a priori akzeptiert, solange es ein gewisses Maß nicht überschreitet.
    Auch bei CD-Wiedergabe störe ich mich grundsätzlich nicht an Nebengeräuschen, im Gegenteil, in Maßen sorgen sie für mehr Lebendigkeit der Aufnahme. Aber Nebengeräusche, die etwas aus dem Rahmen fallen, tendieren dazu, bei wiederholtem Hören immer auffälliger zu werden, so dass man förmlich auf sie wartet. In diesem Stadium werden sie dann sogar störend.



    Zitat

    Die Aufnahmeleute haben es fertiggebracht, dass seine Konzertmitschnitte fast wie Studioproduktionen klingen. Es gibt kaum Störgeräusche.


    Da werden die Besucher wahrscheinlich auch mit Merkzetteln extra ersucht worden sein, während der Musik so leise wie möglich zu sein und auch mit dem Applaus einige Sekunden länger zu warten.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von Theophilus


    Interessant. Bei mir ist es eher umgekehrt. Als regelmäßiger Live-Hörer lebe ich mit den Nebengeräuschen, die werden a priori akzeptiert, solange es ein gewisses Maß nicht überschreitet.
    Auch bei CD-Wiedergabe störe ich mich grundsätzlich nicht an Nebengeräuschen, im Gegenteil, in Maßen sorgen sie für mehr Lebendigkeit der Aufnahme. Aber Nebengeräusche, die etwas aus dem Rahmen fallen, tendieren dazu, bei wiederholtem Hören immer auffälliger zu werden, so dass man förmlich auf sie wartet. In diesem Stadium werden sie dann sogar störend.


    Exakt meine Meinung! :yes:
    Mich stören sie auf CD zwar eigentlich auch nicht, aber manchmal ist es wie früher bei Kratzern auf alten LPs, man kennt die Aufnahme so gut, dass man weiß, da kommt jetzt der Huster u.ä. und das lenkt dann eigentlich von der Musik ab. In dem legendären Tristan aus Orange (Böhm, Nilson, Vickers) brüllen sich am Beginn Vorspiel einige Zuschauer an oder so, über mehrere Sekunden, unglaublich...
    Im Konzert ist das Geschehen des Augenblicks intensiv und flüchtig, da stört das Nebengeräusch nicht, auf der Konserve ist es immer da.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
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    (Bob Dylan)

  • Ich versuch mal, nach ein paar Jahren diesem Thema neuen Drive zu geben.
    Ich erinner mich noch daran, wie ich Anfang der 80er mit dem HiFi-Virus infiziert wurde (nahezu parallel mit meinem Einstieg in die Welt der klassischen Musik). Ich hatte eine halbwegs brauchbare Anlage, damals natürlich noch mit der guten alten LP, und die große Trommel im Orchester konnte für mich nicht groß genug sein (Danke Telarc ;-)… Irgendwann im Laufe des Sommers 82 bin ich dann zu einem HiFi-Händler gegangen und wollte mir endlich mal das neue, mit viel Vorschusslorbeer versehene Medium CD anhören. Glücklicherweise (bzw dummerweise) war zu dieser Zeit eine Vorführungsveranstaltung des Lautsprecherherstellers Infinity und die hatten ihre damalige Top“box“ Infinity Reference Standard aufgestellt (die etwas älteren unter Euch erinnern sich vielleicht noch, das waren die vier mannshohen Säulen mit insgesamt sechs Basstreibern, sieben Mittelton- und vier Hochtonbändchen – auf jeder Seite!!! )Das Ding kostete damals 20000Mark, der Gegenwert einen Mitteklasse-Daimlers, und war so ziemlich das „Perverseste“, das man sich kaufen konnte. Aufgelegt wurde zuerst der unvermeidliche Bolero. Ich wartete auf das obligatoriche Gerausche, Geknistere, Geknackse und Geschrubbel, das man hört, wenn man die Nadel auf in die LP-Rille setzte (da der Bolero ja recht leise beginnt, war dies nicht zu vermeiden bei höher eingestelltem Lautstärkeregler). Und dann traf es mich wie ein Keulenschlag: das einleitende, ganz leise Schlagzeug kaum glasklar und unvermittelt – aus dem Nichts. Kein Rauschen, kein Knistern …… Ich war beeindruckt (dieses Erlebnis hat sich bis heute in meinem Kopf gehalten). Dass diese Hörsession – selbst innerhalb des Bolero – zu einem dynamischen Feuerwerk wurde, kann sich bestimmt jeder vorstellen. Das wars dann…..


    Heute, 26 Jahre später ist man zwar etwas ruhiger geworden und die große Basstrommel muß nicht immer sein, aber eben nur manchmal nicht. Ich genieße es, Musik in all ihrer (klanglichen) Schönheit zu genießen – heutzutage gibt’s ja durchaus Aufnahmen, die sowohl interpretatorisch (schreibt man das so?) als auch klanglich überzeugen. Und ich bin mit meinem CD-Spieler, meinen (hochwertigen) Kompaktboxen, meinem Sub und meinen beiden 22 Watt Class A Monos immer noch bestens bedient.


    Sicherlich ist es ein Unterschied, ob man Musik so nebenbei hört („Hintergrundmusik“) oder sich bewusst hörend auf ein Stück einlässt. In erstem Fall ist die schiere Qualität der Anlage nicht sooo ausschlaggebend, da man ja kaum richtig hinhört. Im Gegenteil: da nervt diese Präsenz oftmals. Beim bewussten Hören, wenn man sich voll auf ein Stück einlassen möchte, ist eine gewisse Qualität in der Wiedergabe schon was besonders. Das mag nun bei Opern oder „Liederabenden“ auch wieder anders sein als bei Klavierstücken oder noch besser Sinfonischem. Hier macht es schon unglaublich Laune, diese Musik mit all ihren Facetten, sei es die Instrumentierung oder die Atmosphäre der Aufnahme zu hören, Raum und Tiefe zu erfahren.
    Grüße Thomas

  • Sagitt meint.


    Eigentlich halte ich es mit Gould und liebe die Konserve. Mit meinen Stax-Kopfhörern ( Typenbezeichnung weiss ich nicht ) und einen doch schon ziemlich betagten, aber seinerzeit ordentlich teuren SonyPlayer bin ich bestens bedient.


    Bei grosser Sinfonik ziehe ich allerdings den Konzertsaal vor. Was mir die Glocke zu bieten hat, würde keine Anlage der Welt geben können.

  • Hallo!


    Mir ist HiFi Qualität wichtig. Diese Einsicht habe ich gewonnen als ich die vom Vater "geerbte" Anlage nach Verstärkertotalausfall ersetzen musste. Dann bin ich in vier verschiedene, wirklich gute Läden gegangen und habe viel probegehört, auch Sachen, die vom Preis nicht in Frage kamen. Sehr unterschiedliche Klangeindrücke gab es da zu bestaunen, je nach Ausrichtung und Meinung des Ladeninhabers, von Shindo Röhrenverstärkern bis zu schwerem Gerät aus Berlin. Alles wunderbar, aber erst bei dem vierten Händler habe ich den Klang gefunden, den ich mag, und zwar bei allen Komponenten, die dort standen. Wie die anderen, hat auch der Händler dort sich nach dem Budget erkundigt, dann aber im Gegensatz zu den anderen, erst die preiswerten Anlagen präsentiert. Dann sind wir in den Preiskategorien langsam nach oben gegangen und recht bald war mir klar, was ich wollte. Ich konnte heraushören, dass seine beste Anlage noch besser klang als die von mir gewählte. Aber 5% Verbesserung wären dann 5x so teuer gewesen. So wichtig ist es mir dann auch nicht. ;) Aber immerhin: damals hatte ich zurückgelegt für Auto und neue Anlage. Am Ende habe ich 3/4 für die Anlage ausgegeben und einen kleinen 12 Jahre alten Peugeot gekauft. Nach inzwischen einigen Jahren puren Glücks mit meiner Anlage, kann ich empfehlen in "Hardware" zu investieren, denn die komplette "Software" profitiert davon. Nur richtig schlecht aufgenomme Sachen verlassen dann schnell das Regal. Alle Freunde, die meinten, dass es keinen Unterschied macht, änderten ihre Meinung, nachdem sie bei mir gehört haben. Aber egal wie wichtig die Klangqualität jedem ist, empfehle ich dringend immer probezuhören. Die meisten meiner Freunde gingen in den Elektrosupermarkt und haben sich etwas aus dem Regal gegriffen. Anstatt eines durchschnittlichen Geräts hätten sie mit etwas Beratung und Recherche für das gleiche Geld schon etwas Gutes wie NAD haben können.


    Gruß, Beryllo

  • Ich höre sowohl über KH wie auch mit LS, letzteres eigentlich lieber, aber meine Familie läßt mich nicht immer so, wie ich möchte.


    Klang, gute Aufnahmen und gute Wiedergabe sind wichtig, stehen imo aber immer im Dienst der Musik. Eine hervorragende Aufnahme kann nicht über eine gleichzeitig schlechte oder belanglose, langweilige Interpretation hinwegtäuschen, während eine musikalisch gute Interpretation über schlechte Aufnahmequalität hinweghilft. Anders wären historische Aufnahme nicht zu ertragen.


    Der Preis von Wiedergabegeräten ist mir egal. Wichtiger ist mir dann schon die ästhetische Komponente, wenn die Anlage zugleich im Wohnraum steht. Sie muss sich nicht nur klanglich, sondern auch vom Design einfügen. Daher meine Vorliebe für deutsche Elektronik von t+a.


    VG, Bernd

  • HiFi ist mir wichtig, das habe ich besonders schmerzhaft wahrgenommen bei den EMI-CDs mit Jacqueline Du Pré, die eine der besten Cellisten war, aber leider zu einer Zeit, in der das Klangvolumen der Aufnahmen noch nicht so umfangreich war wie heute und der Rauschabstand eher klein.


    Wenn man nichts besseres gewohnt ist (früher waren mal 50 dB Rauschabstand auf Cassette normal), regt es nicht weiter auf, und man kann das bißchen Rauschen im Kopf sehr schön ausblenden - aber auch hier ist das Bessere des Guten Feind; ich habe mich an rauschfreie, knisterfreie Vollvolumen-Aufnahmen gewöhnt... und dann ist der Klang der EMI-Aufnahmen aus der 60ern nicht mehr gut genug.

  • Ich brauchte einige Jahre um auch Mono und historische Aufnahmen geniessen zu können. So sehr hat der Hifi Virus mich seit Jahren gefangen :love: . Glücklicherweise habe ich nicht den Musikraum und noch weniger das Budget, um noch mehr Geld für bessere "HIFI"-Qualität zu verbrennen. Meine Musik muss ich auf alle Fälle ungestört hören können, das heisst ohne aktive Nebenbeschäftigung. Und schon gar nicht als Hintergrundmusik, oh nein. Für mich am besten sind am späten Abend oder früh morgens, wenn eine innere und äussere Ruhe das für mich grösste Hörvergnügen und HIFI Feeling ermöglicht. :sleeping:


    Viele Grüsse
    Pianomania

    "Die Welt ward ihm Klavier. In Terzen, Quinten, Oktaven sprang sein Denken, Dur und Moll spannte sein Herz."
    Carl Sternheim

  • Das Thema SACD ist dabei auch interessant, da bei der SACD der harte CD-Klang wie weggeblasen ist. Es lohnt in meinen Augen jedoch nicht Werke die man in guten Aufnahmen auf CD hat nun auch noch auf SACD zu kaufen.

    So sehe ich das auch. Hifi-Qualität gibt es aber nicht nur über Kopfhörer, wenn die Kette der Anlage stimmt, stellt sich der Hörgenuss von allein ein.
    Gut, dass es die CD heute gibt, aus Platzgründen lassen sich mehr als 6000 Aufnahmen leichter verstauen, als LPs. Gleichwohl: Mit einem guten Tonabnehmersystem im Plattenspieler und beim Nassabhören klang mir die LP (digital) insbesondere von Decca eine Spur wärmer und neutraler. Lediglich beim Aufdrehen der Lautstärke grenzwertig. Das ist bei der manchmal steril klingenden CD aber vorbei. Gott sei Dank. Und Knistern und Knacker sind Schnee von gestern. Trotzdem gibt es riesige Dynamikunterschiede auch bei CD.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


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