Johannes Heesters ( 05.12.1903 - 24.12.2011 )

  • Johannes Heester


    Der Schauspieler und Operettendarsteller wurde am 05.12.1903 in Amersfort geboren.
    Er stand 90 Jahre auf der Bühne und 87 Jahre vor der Kammera.
    Er war zweimal verheiratet seine erste Frau Louisa Ghijs starb 1985.
    1992 heiratete er dann Sophie Rethel.
    Ein Engagement bei den Comedian Harmonists scheiterte 1927 daran das Harry Frommermann für die ersten Monate keine Gage zahlen konnte.
    1932 übernahm er seine erste Gesangsrolle und gab 1934 sein Debüt an der Wiener Volksoper.
    Am 8. 12.2009 sang er in einem Konzert aus Millöckers Der Bettelstudent „Ich knüpfte manche zarte Bande und Da geh ich ins Maxim.
    Vom 28. Juli 2010 (Voraufführung) und am 30. Juli 2010 (Premiere) an stand Heesters in Rolf Hochhuths Inselkomödie auf der Bühne des Berliner Theaters am Schiffbauerdamm für eine kleine Rolle auf der Bühne und wirkte 2011 in dem Kurzfilm Ten als Petrus mit.
    Er starb nach einem Schlaganfall am 24.12.2011 um 10.15 Uhr in Starnberg.

  • das Andre Rieux mehr als 100 Jahre wird. Das tritt so ab 2049 ein!
    Dann wird auch er hier ehrenhaft erwähnt werden.
    Was für eine Aussicht!
    Aber vorher bitte nicht!
    Gruß S.


    PS. Für Rockfreunde könnten auch die Stones....?? Oder die Flippers? Oder die Amigos? Oder gar die Tremeloes? Alle sind absolute Klasse!

  • Auch wenn Dein ironischer Ton nicht zu überhören ist...

    (Zitat von mir passend gekürzt) : Für Rockfreunde auch die Stones... sind absolute Klasse!

    ... das sind sie wahrhaftig. Ich hoffe und wünsche, Dir nächstes Jahr von ihrer geplanten Jubiläumstour berichten zu können.
    Trotzdem von mir anerkennendes Kompliment, Du kennst Dich nicht nur in der Klassik aus. Finde ich gut.
    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • PS. Für Rockfreunde könnten auch die Stones....?? Oder die Flippers? Oder die Amigos? Oder gar die Tremeloes? Alle sind absolute Klasse!


    In der Tat - die Stones haben meine Musikwelt nachhaltig geprägt - und: träte Mick Jagger irgendwann ab, das Echo darauf wäre sicherlich gewaltiger als der kombinierte Nachruf für sämtliche aktuellen Klassik-Dirigenten zusammen.


    Salut

  • Zitat

    Du kennst Dich nicht nur in der Klassik aus. Finde ich gut.


    Weil ich seit 1963 Rock und Pop Musik höre und sammle, früher auch mal Rezensionen publiziert habe,- Klassik ist nur dazu gekommen, kann ich die Stones nicht leiden.
    Genauer: Ich hielt sie immer für eine konstruiierte Gruppe! Eben Decca!
    Wenn ein Redakteur des ultimativ reaktionären Blattes für Altrocker "Rolling Stone" (U2, Springstein, Stones, dazu noch Neil Young) wie Wolfgang Döbeling, der die Stones wahrscheinlich auf Händen durch Berlin tragen würde, sie bejubelt, liegt es daran, dass er in der Schule immer von den Beatles Fans verkloppt wurde. Oder von denen der Small Faces oder Who oder denen der Pretty Things. Aber nicht, weil er für die Stones war, sondern weil er ein Schlaumeier sein wollte. Und da alle richtig guten Gruppen zu der Zeit bereits fan-mäßig besetzt waren, nahm er die Stones. Und als Schlaumeier hat er es ideologisch überhöht. Ich sage nur Dietrich Diedrichsen. Noch so ein Schlaumeier, aber der hatte es mehr mit den Smiths.
    Alles war so ne Art Regietheater in der Pop Musik. Das gilt für übrigens viele altgediente Stones Fans (im Westen). Dazu: Jede Menge Alkohol, Sentimentalität und Angst vorm Altsein, nicht mehr vorm -werden.


    Im Osten muss es anders gewesen sein. Da misch ich mich aber lieber nicht weiter ein. Da bin ich voreingenommener!


    Es gab zu jeder Zeit bessere und wichtigere Gruppen als die Stones, mal die Zeit zwischen 1966 (19th Nervous Breakdown) bis Nov. 1969 (Let it Bleed) ausgenommen, da waren sie Weltklasse!, aber alle anderen guten Gruppen verschwanden dank Auflösung, Tod etc. in der Versenkung. Ich erwähne nur "Truth" von Jeff Beck.
    Wer die Musik um 1970(+-3 Jahre) als Schwerpunkt sammelt, so wie ich, weiß, worüber ich schreibe!
    Aber jeder hat sie gehört, da sie so lange präsent sind, jeder hat Erlebnisse mit ihrer Musik gehabt.
    Geschenkt, die Stones geistern umher wie der fliegende Holländer, und sind so was wie "James Last für Altrocker".
    Und daher der Bezug zu Heesters. Da sie solange dabei sind, sind sie Ikonen geworden. Ist auch gut so. Warum auch nicht!
    Das hat aber nix mit Qualität zu tun.
    Charlie Watts weiß darum, er ist bescheiden geblieben. Wunderbar sein Auftritt zum 70.sten seines Freundes Ginger. "The greatest."
    Old Gumlips: Hier ein Zitat aus den frühen 60igern (aus Hellraiser. Ginger Baker p.64):

    Zitat

    At the end of the set, the effeminate lad got up and joined Ronnie Jones at the mike. His name was Mick Jagger and his singing was awful


    Daran hat sich bis heute nicht viel geändert.


    Aber egal, da werden wir wohl uns nicht einigen!


    Gruß S.

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  • Was natürlich alles von Joopie Heesters ablenkt. Dessen Gattin übrigens Simone heißt, nicht Sophie. Und um das angesichts seiner 108 Jahre mal ins rechte Licht zu rücken: Heesters war der Star der Generation meiner Großeltern. Wenn man ihn in den vergangenen Jahren umjubelte, so galt das seinem Alter und der Vorstellung -hier Jagger ähnlich- fit ein hohes Alter erreichen zu können.


    Für mich Nachgeborenen lässt sich festhalten: Heesters war in jungen Jahren ein gut aussehender Charmeur mit tenorähnlicher Stimme, brüchig zwar, doch strahlend, der die treudeusche Freuenwelt mit einem Stück umkoste, das Schostakowitsch und Bartok in ihren Werken verfremdet hatten (Schosta in der 7. Sinfonie, bei Bartok komme ich auf den Werktitel gerade nicht), weil die dazugehörige Rest-Operette Lehars die Liebste des GröFaZ war. Womit ich Heesters bestimmt nicht in eine bestimmte Ecke stellen will. Dennoch gehörte Heesters zu denjenigen Künstlern, deren Strahlkraft sehr gegerationsbezogen war, und die den überwiegenden Teil ihrer Karriere -im Falle Heesters gewiss- mit dem Pfund ihres Alters wuchern konnten. Seine Frau Simone Rethel hat mit ihrem Bildband -der wahrscheinlich weniger ihrem Mann galt, sondern sie als Photographin vorstellen sollte, da es ja mit der Schauspielerei nichts mehr war- "Schönheit des Alters" das ihre dazu beigetragen.


    Von den Brettern, die die Welt bedeuten, wusste er zeitlebens nicht abzutreten und wurde so für alle Unbeteiligten, die jeden seiner Geburtstage nach dem 100sten medial erleben mussten, zur Zumutung. Das wahre Leben bescherte ihm einen Abgang mit Aplomb: eine größere Aufmerksamkeit als ein verkündeter Tod an Heiligabend dürfte wohl kaum einem Schauspieler zu bescheiden sein. Möge er in Frieden ruhen. Und vor allem: mögen sich die Menschen an den Heesters in bester Schaffensphase erinnern. Und den Mumienkult der letzen Jahre bald vergessen.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.


  • Das "Konzert für Orchester" meinst Du, Thomas!


    Gruß, Wolfgang


    Genau das, danke für den Hinweis.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Genau das, was hier jetzt aus einigen Postings, aber auch aus den Ergüssen diverser "Comedians" in den letzten Jahren abzuleiten war, habe ich befürchtet: dass hier einer, der in seinem Rahmen und aus seiner Überzeugung heraus so lange wie irgend möglich versucht hat, seinem Publikum Freude zu bereiten, z.T. mit Hinweisen auf irgendeine "braune" Vergangenheit verunglimpft wird.
    Was Heesters in seinem Rahmen und was diverse Künstler der "ernsten" Klassik wie Günter Wand, Herbert von Karajan, Karl Böhm, Christa Ludwig, Vladimir Horowiitz, Artur Rubinstein u.a. während ihres langen künstlerischen Lebens geleistet haben, ist verschiedenen Künsltern der Rock- und Pop- Musik, u. a. auch aufgrund der Struktur ihres musikalischen Umfeldes gar nicht möglich, wie man z.B. an den m.E. größten diesbezüglichen Musikern des 20. Jahrhunderts, dne Beatles, sehen kann. In der Tat bilden da die Rolling Stones fast eine Ausnahme, weil sie schon so lange auf der Bühne stehen.
    Andere, wie Janis Joplin, Jimi Hendriks und Kurt Cobain, scheiterten schon frühzeitig am Mangel an künstlerischer Ernsthaftigkeit.


    Liebe Grüße


    Willi :)


    P.S. Ist übrigens schon jemandem aufgefallen, dass Heesters Geburtstag mit Mozarts Todestag identisch ist?

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Die "braune" Vergangenheit bei einem Künstler ist mir bekanntermassen ziemlich egal.


    Joopie Heesters hat in der Tat einen ziemlich langen Zeitraum mit seinem Schaffen überspannt, und auch er muss sich die Frage gefallen lassen, wo er umjubelter Zeitgenosse und wo übrig gebliebener Star der Vergangenheit war( was ja die Stones heute auch sind). Das hat mit Verunglimpfen wenig zu tun. Und ob man mit 105 noch "Da geh ich zum Maxim" trällern muss, muss jeder für sich entscheiden. Die Schnittstelle zwischen uns uns und Heesters sind allerdinghs die Medien, die ein solches Ausschlachten vor 30 Jahren nicht zugelassen hätten, heute indes nach allem Verwertbaren gieren.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Die "braune" Vergangenheit bei einem Künstler ist mir bekanntermassen ziemlich egal.


    Hallo Thomas,


    ich geh' mal davon aus, dass dies für Hans Pfitzner nicht gilt, der noch währende der Nürnberger Kriegsverbrecherproszesse Ergebenheitsadressen schrieb.


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Lieber Zweiterbass,


    die wenigen Sachen von Pfitzner, die mir gefallen, höre ich ohne mir weitergehende Gedanken über ihren Komponisten zu machen. Das gilt auch für die ausführenden Musiker.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

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    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Johannes Heesters war nie ein großer Sänger, dazu reichten die stimmlichen Möglichkeiten einfach nicht. Aber er war für mich persönlich bis zuletzt eine
    faszinierende, charismatische Persönlichkeit. Auch ein Beweis, dass die Ausstrahlung eines Künstlers selbst starke Defizite ausgleichen und weit überstrahlen kann. Behalten wir Heesters als nahezu unübertrefflichen Charmeur und Herzensbrecher in Erinnerung.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Das "wir" würde ich gerne überlesen haben wollen.


    ...
    zweiterbass

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  • Johannes Heesters, eigentlich Johan Marius Nicolaas Heesters (* 5. Dezember 1903 in Amersfoort, Niederlande; † 24. Dezember 2011 in Starnberg[1]) war ein von 1936 bis zu seinem Tod in Deutschland lebender und arbeitender Schauspieler und Sänger mit niederländischer und – nach überwiegender Quellendarstellung – auch österreichischer Staatsangehörigkeit.
    Er galt in seinen letzten Lebensjahren als der weltweit älteste noch aktive darstellende Künstler.

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)