In einem eigentlich ganz anderen Zusammenhang habe ich gestern dieses Lied "Italien" mehr zufällig gehört, dem oben Gesagten ist nichts hinzuzufügen, aber auf meiner CD (Interpretin Christina Högman) folgt unmittelbar danach die Aufnahme "Fichtenbaum und Palme", und zumindest der Beginn dieses Liedes bietet ein echtes Kontrastprogramm zu dem "Italien-Lied", es kommt fast schwermütig daher, um dann nach der vierten Textzeile urplötzlich und unerwartet ein hüpfendes und beschwingtes Kavierzwischenspiel anzubieten.
In der ersten Strophe wird auf meiner Aufnahme anstatt "auf kahler Höh´!" "kahlen Höhn" gesungen.
In der ersten Strophe wird nur die Textstelle "mit weißer Decke umhüllen ihn Eis und Schnee" einmal von der Singstimme wiederholt, während die letzten vier Zeilen zum Teil sogar mehrfach wiederholt werden.
Natürlich liest man auch das Booklet sorgfältig durch und da war ich dann doch etwas erstaunt, in einer Produktion von 1995 folgendes zu lesen:
"Fanny Mendelssohn-Hensel, die älteste Schwester Felix Mendelssohns, hatte wie ihr berühmter Bruder den Familienzug des Fleißes und der Produktivität geerbt, was erklärt, daß sie die stattliche Zahl von 250-300 Liedern (je nach dem wie man zählt) komponierte."
Fichtenbaum und Palme
Ein Fichtenbaum steht einsam
Im Norden auf kahler Höh'!
Ihn schläfert; mit weißer Decke
Umhüllen ihn Eis und Schnee.
Er träumt von einer Palme,
Die fern im Morgenland
Einsam und schweigend trauert
Auf brennender Felsenwand.
Heinrich Heine