Unbekannte Opern

  • Carl Ditters von Dittersdorf

    Hieronymus Knicker

    *******************************

    Eine ebenfalls weithin unbekannte Oper ist "Hieronymus Knicker" Sie ist eine jener Opern die - je nach Quelle - als "Komische Oper",

    "Komische Operette" (sic !) oder "Singspiel" bezeichnet werden.

    Der Librettist ist unbekannt, eventuell Dittersdorf selbst.

    Ein Exemplar seiner ausführlichen Autobiographie (152 Seiten) ist bestellt - Vielleicht steht da was näheres.

    Das Werk stammt von 1787.Gottlob Stefanie d.J listet 1789 eine Version oder Berarbeitung durch ihn auf. Es gibt zudem noch eine Bearbeitung von 1793: "Hieronymus Knicker - Eine komische Operette in zwei Aufzügen. Nach Dittersdorfs Musik neubearbeitet von Christian August Vulpius.

    Gelegemtlich wird auch die olper "Hokus-Pokus -oder das Gaukelspiel" als Revision von "Hieronymus Knicker" erwwähnt- erwas, as ich nach nur obefrflächlicher Lektüre des Libretto in den Bereich der Legende verweisen muß.


    Die Handlung ist im Tamino Opernführer recht ausführlich beschrieben, deshalb hier in aller Kürze.

    Hieronymus Knicker ist der Vormund der Geschwister Luise und Ferdinand. Er ist ein echter Geizhals und möchte zudem eine Liebschaft mit Ferdinands Gelieber, Rosine anfangen. Deshalb möchte er Ferdinand zum Militär schicken um ihn loszuwerden.Luise indes möchte er an einen Freund verheiraten, der sie ohne Mitgift nähme, die aber ist in Ferdinands Freund Karl verliebt...

    Es gibt keine professionelle Gesamtaufnahme, lediglich eine private Amateur- Aufführung von 2009 ("Oper im Garten") die gekürzt und bearbeitet wurde, so wurde im 2. Akt der. Teil wo mittels eines Geistes ein verborgener Schatz gefunden werden soll, die Handlung abgeändert, ein Kontrakt mit einem dubiosen Anlageberater soll abgeschlossen werden....
    In dieser Produktion fiel mir insbesonder der junge Darsteller des Ferdinand (Jan Hübner*) auf. dessen Spiel ich als überzeugend empfand , besonders mit seinem Couplet über Heldentum bei den Soldaten _ 18:00(eigentich fast revolutionär für die Entstehungzeit)und sein Auftritt als dubiosee "Anlageberater" 1:18:50 (im Original nicht in dieser Form vorhanden - der Bearbeiterin war die Spitze gegen betrügerische Finanzberater offensichtlich ein Anliegen - eine milder Form des Regietheaters - aber es gibt keine andere Aufnahme)


    Hier geht zum Eintrag im Tamino Opernführer:

    DITTERSDORF. Carl Ditters von: HIERONIMUS KNICKER


    Eine professionelle Aufnahme der Ouvertüre gibt es immerhin. allerdings nur auf youtube...


    mfg aus Wien

    Alfred


    *)Soweit ich recherchiert habe, hat er tatsächlich in späteren Jahren eine musikalische Laufbahn eingeschlagen, als Tenor, Dirigent und Chorleiter.

    Inzwischen verläuft seine Spur im Sande (?)

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Sie ist eine jener Opern die - je nach Quelle - als "Komische Oper",

    "Komische Operette" (sic !) oder "Singspiel bezeichnet werden.

    Operette zu jener Zeit = kleine Oper (überwiegend, aber nicht zwingend, in dt. Sprache). Vgl. auch Mozarts Singspiel Bastien und Bastienne, das von L. Mozart als Operette bezeichnet wurde.

    Ein Exemplar seiner ausführlichen Autobiographie (152 Seiten) ist bestellt - Vielleicht steht da was näheres.

    S. 249: „Ich für meine Person würde den Willen des Königs in zween Monaten befriedigt haben, ohne mich im geringsten anzustrengen. Dieses habe ich im Jahre 1786 bewiesen; denn vom Anfang des Januars bis Ende Oktobers desselben Jahres habe ich fünf große Werke geschrieben, nämlich: Hiob - Apotheker - Betrug durch Aberglauben - Democrito und Die Liebe im Narrenhause.“ Letztgenannte Oper stammt, wie Hieronymus Knicker, lt. Wikipedia von 1787 und ist danach entstanden. Den Knickerbocker hat er offenbar nicht zu seinen großen Werken gezählt. Auch auf den folgenden Seiten keine Erwähnung des Werks.

    Als Pumuckl sich zum Frühstück noch ein Bier reingeorgelt hat, war die Welt noch in Ordnung.
    (unbekannt)

  • Den Knickerbocker hat er offenbar nicht zu seinen großen Werken gezählt.

    Ist es auch nicht. Ich meine , dir meisten - wenn nicht alle Opern von Ditterddorf sind eher "musikalische Boulevardstücke - entsprechend dem Geschmack der Zeit .Operetten, Singspiele, Schauspiele mit Gesang - man war damals nicht so genau mit den Bezeichnungen - aber es war keine einzige Opera seria dabei.Ich glaube, er wollte in erster Linie die Bedürfnisse seiner Dienstherrn zufriedenstellen - was ihm ja dann letztlich die Erhebung in den Adelsstand einbrachte. Schon die Titel erinnern eher an Lustpiele eines Vorstadttheaters, als an "Große Opern" Ich gestehe, daß mir diese klrinrn Kostbarkeiten meist besser gefallen als die gigantischen Stücke aus der Antike, wo man sich neben einer verworrenen Handlung noch etliche unaussprechliche Namen merken muß....^^

    Aber natürlich sterben mit dem Zeitgesit meist auch die ihm zugehörigen Werke


    Auch Dittersdorf bekanntestes Werk "Doktor und Apotheker" in in gewisser Hinsicht eine unbekannte Oper. Man kennt sie dem Namen nach, konnte sie aber nie sehen. Es gibt eine einzige (IMO hervorragende ) Aufnahme davon, die sogar noch erhältlich ist. Für Liebhaber dieses Genres ein absolutes Muss ! Am ehesten als Vorläufer Lortzings zu sehen, vielleicht eine Spur leichter, die meisten Gesangsnummern sind eher Couplets als Arien

    Eine Inhaltsangabe gibt es im Tamino Opernführer....

    DITTERSDORF, Carl Ditters von: DOKTOR UND APOTHEKER



    Wir verlassen nun den Bereich Dittersdorfs unbekannte Opern

    Ulli hat mit Sarti hier bereit hereingefunkt - und mich vor vollendete Tatsachen gestellt.;)

    Desungeachtet bekommt der jetzt einen offiziellen Eröffnungsbeitrag - und dann noch einen - und dann hole ich UllisSarti Beitrag aus dem Metathread zurück.Bis dahin wird dieser Thread wegen Reparaturarbeiten geschlossen....;)


    Bitte den Metathread benutzen-


    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Überblick über Die Opern von

    Giuseppe Sarti

    (1729-1802)


    Hand aufs Herz: Wer hat schon je von ihm gehört ? Vermutlich nur wenige. Und die schon von ihm gehört haben haben in den seltensten Fällen eine Oper oder auch nur eine Aria daraus im Ohr. Dabei zählt er zu den bekannteren Opernkomponisten seiner Zeit. Diesen Satz wird man immer wieder zu lesen bekommen, wenn es um Opernkomponisten des 18. Jahrhunderts geht. Das klingt dann nach Überttreibung - ist es aber nicht. Denn das Mediom Oper war in jenen Tagen sehr gefragt und es herrschte ein ungeheurer Bedarf an Werken - und somit Komponisten um das Unterhaltungsbedürfnis des Publikums jener Tage befriedigen zu können. Das spiegelt sich an den zahlreichen Opernhäusern der Welt -mit Schwerpukt Italien - wieder, aber auch an den zahlreichen Opern mit immer wieder denselben Themen und Libretti.

    Hier nun eine Liste, der an die 70 Opern. Im Gegensatz zu seinen ebenfalls beinahe vergessenen Zeitgenossen gibt es kaum Aufnahmen davon.

    Wie man unschwer erkennen kann entstanden viele seiner frühen Opern in Kopenhagen. Wo er Hofkapellmeister war und einige zeitlang (1770-72) das dortige Hoftheater leitete. Auch in Russland entstanden zahlreiche Werke, da er - nach Weggang von Paisiello - von Katharina II als dessen Nachfolger engagiert wurde...


    • Pompeo in Armenia, dramma per musica, 3 Akte, B. Vitturi, Karneval 1752, Faenza
    • Il re pastore, dramma per musica, 3 Akte, Metastasio, Karneval 1753, Pesaro
    • Vologeso, dramma per musica, 3 Akte, Apostolo Zenos Lucio Vero, Karneval 1754, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Antigono, dramma per musica, 3 Akte, Metastasio, 1754, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Ciro riconosciuto, dramma per musica, 3 Akte, Metastasio, 1754, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Demofoonte, dramma per musica, 3 Akte, Metastasio, Karneval 1755, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Sesostri, dramma per musica, 3 Akte, Pietro Pariati, 1755, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Il sogno di Scipione, Metastasio, 1755, Kopenhagen
    • Arianna e Teseo, dramma per musica, Pietro Pariati, Karneval 1756, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Anagilda, dramma per musica, G. Gigli, 1758, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Achille in Sciro, dramma per musica, 3 Akte, Metastasio, 1759, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Armida abbandonata, dramma per musica, L. de Villati, 1759, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Artaserse, dramma per musica, 3 Akte, Metastasio, Karneval 1760, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Astrea placata, festa teatrale, 1 Akt, Metastasio, 17. Oktober 1760, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Andromaca, dramma per musica, 3 Akte, Apostolo Zeno, 1760, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Filindo, pastorale eroica, 3 Akte, P. d'Averara, 1760, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Issipile, dramma per musica, 3 Akte, Metastasio, Frühjahr 1761, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Nitteti, dramma per musica, 3 Akte, Metastasio, 12. Oktober 1761, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Alessandro nell’Indie, dramma per musica, 3 Akte, Metastasio, Herbst 1761, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • La figlia recuperata, dramma pastorale, P. A. Timido, Februar 1762, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Semiramide, dramma per musica, 3 Akte, Metastasio, Herbst 1762, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Didone abbandonata, dramma per musica, 3 Akte, Metastasio, 1762, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Narciso, dramma pastorale, 3 Akte, Apostolo Zeno, Karneval 1763, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Cesare in Egitto, dramma per musica, 3 Akte, G. F. Bussani, Herbst 1763, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Il naufragio di Cipro, dramma pastorale, 3 Akte, P. A. Ziani, Januar oder Frühjahr 1764, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Il gran Tamerlano, tragedia per musica, 3 Akte, A. Piovene, Anfang 1764, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Ipermestra, dramma per musica, 3 Akte, Metastasio, Karneval 1766, Rom, Teatro Argentina
    • La giardiniera brillante, Intermezzo, 2 Akte, 1768, Rom, Teatro Valle
    • L’asile de l’amour, dramatic cantata, Deschamps, nach Metastasio, 22. Juli 1769, Kopenhagen, Christiansborg
    • La double méprise, ou Carlile et Fany, comédie mêlée d’ariettes, 1 Akt, Deschamps, 22. Juli 1769, Kopenhagen, Christiansborg
    • Soliman den Anden, Syngespil, 3 Akte, C. D. Biehl, nach Charles-Simon Favart, 8. Oktober 1770, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Le bal, Opéra comique, Deschamps, 1770, Kopenhagen, Christiansborg
    • Demofoonte (revidierte Fassung), dramma per musica, 3 Akte, Metastasio, 30. Januar 1771, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Tronfølgen i Sidon, lyrisk tragi-comedia (Syngespil), 2 Akte, N. K. Bredal, nach Metastasios Il re pastore, 4. April 1771, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • La clemenza di Tito, dramma per musica, 3 Akte, Metastasio, Juni 1771, Padua, Obizzi
    • Il re pastore, dramma per musica, 3 Akte, Metastasio, 1771, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Il tempio dell’eternità, festa teatrale, 1 Akt, Metastasio, 1771, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Deucalion og Pyrrha, Syngespil, 1 Akt, C. A. Thielo und N. K. Bredal, nach Pouillain de Saint Foix, 19. März 1772, Kopenhagen, Det Kongelige Teater
    • Aglae, eller Støtten, Syngespil, 1 Akt, C. Fasting und A. G. Carstens, nach Poinsinet de Sivry, 16. Februar 1774, Kopenhagen, Christiansborg
    • Kierlighedsbrevene, Syngespil, 3 Akte, Biehl, nach Boissy, 22. März 1775, Kopenhagen, Christiansborg
    • Farnace, dramma per musica, 3 Akte, A. M. Lucchini, 1776, Venedig, Teatro San Samuele
    • Le gelosie villane, dramma giocoso, 3 Akte, T. Grandi, 1776, Venedig, Teatro San Samuele
    • Iphigenia, dramma per musica, 3 Akte, Karneval 1777, Rom, Teatro Argentina
    • Medonte, re di Epiro, dramma per musica, Giovanni de Gamerra, 8. September 1777, Florenz, Teatro della Pergola
    • Il militare bizzarro, dramma giocoso, 2 Akte, T. Grandi, 27. Dezember 1777, Venedig, Teatro San Samuele
    • Scipione, dramma per musica, E. Giunti, Herbst 1778, Mestre, Casa Balbi
    • I contrattempi, dramma giocoso, Nunziato Porta, November 1778, Venedig, Teatro San Samuele
    • Adriano in Siria, dramma per musica, 3 Akte, Metastasio, 26. Dezember 1778, Rom, Teatro Argentina
    • Olimpiade, dramma per musica, 3 Akte, Metastasio, 1778, Florenz
    • L’ambizione delusa, intermezzo, 2 Akte, Februar 1779, Rom, Capranica
    • Achille in Sciro, dramma per musica, 3 Akte, Metastasio, Herbst 1779, Florenz, Teatro della Pergola
    • Mitridate a Sinope, dramma per musica, 3 Akte, Herbst 1779, Florenz, Palla a Corda
    • Siroe, dramma per musica, 3 Akte, Metastasio, 26. Dezember 1779, Turin, Teatro Regio
    • Giulio Sabino, dramma per musica, 3 Akte, P. Giovanninis Epponima, 1781, Venedig, Teatro San Benedetto
    • Demofoonte (dritte Fassung), dramma per musica, 3 Akte, Metastasio, Karneval 1782, Rom, Argentina
    • Alessandro e Timoteo, dramma per musica, 3 Akte, G. della Torre di Rezzonico, 6. April 1782, Parma, Hof
    • Didone abbandonata (revidierte Fassung), dramma per musica, 3 Akte, Metastasio, Juni 1782, Padua, Obizzi
    • Fra i due litiganti il terzo gode, dramma giocoso, 2 Akte, Carlo Goldonis Le nozze, 14. September 1782, Mailand, Teatro alla Scala
    • Attalo, re di Bitinia, dramma per musica, 3 Akte, 26. Dezember 1782, Venedig, San Benedetto
    • Idalide, dramma per musica, 3 Akte, F. Moretti, 8. Januar 1783, Mailand, Scala
    • Erifile, dramma per musica, 2 Akte, Giovanni de Gamerra, Karneval 1783, Pavia
    • Il trionfo della pace, dramma per musica, 2 Akte, C. Olivieri, 10. Mai 1783, Mantua, Ducale
    • Olimpiade (revidierte Fassung), dramma per musica, 3 Akte, Metastasio, 1783, Rom, Dame
    • Gli amanti consolati, dramma giocoso, 2 Akte, 1784, St. Petersburg
    • I finti eredi, opera comica, 2 Akte, Giovanni Bertatis Il vilano geloso, 19./30. Oktober 1785, St. Petersburg, Kammenïy
    • Armida e Rinaldo, dramma per musica, 2 Akte, Marco Coltellini, 15./26. Januar 1786, St. Petersburg, Eremitage
    • Castor e Polluce, dramma per musica, 2 Akte, F. Moretti, nach P.-J. Bernard, 22. September/3. Oktober 1786, St. Petersburg, Eremitage
    • Zenoclea, Azione teatrale, 2 Akte, F. Moretti, 1786, ungespielt,
    • Alessandro nell’Indie (zweite Fassung), dramma per musica, Metastasio, Winter 1787, Palermo, San Cecilia
    • Cleomene, dramma per musica, 3 Akte, Giovanni de Gamerra, 27. Dezember 1788, Bologna, Zagnoni
    • Načal'noe upravlenie Olega (in Zusammenarbeit mit Carlo Canobbio und Vasily Pashkevich), 5 Akte, Katharina die Große, 15./26. Oktober 1790, St. Petersburg, Eremitage
    • Andromeda, dramma per musica, F. Moretti, 24. Oktober/4. November 1798, St. Petersburg, Eremitage
    • Enea nel Lazio, dramma per musica, 2 Akte, F. Moretti, 15./26. Oktober 1799, St. Petersburg, Kammenïy
    • La famille indienne en Angleterre, 3 Akte, Marchese di Castelnau, nach August von Kotzebue, 1799, St. Petersburg, Kammenïy
    • Les amours de Flore et de Zéphire, ballet anacréontique, 2 Akte, P. Chevalier, 8./20. September 1800, Gatchina
    • Gram og Signe, (N. K. Bredal), Syngespil 3 Akte, Pasticcio mit Musik von Sarti u. a.

    Mal sehen was wir davon an Aufnahmen oder aber auch bei youtube finden.

    Auf eine ausführliche Biographie verzichten wir hier, da eine solche im Allgemeinen Teil des Forums geplant ist.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Die nachfolgend vorgestelle Oper ist völlig unbekannt. Völlig unbekannt? Nein! Eine von unbeugsamen Noten bevölkerte Arie hört nicht auf, dem Vergessen Widerstand zu leisten …


    Na? Nein, es ist nicht Martín y Solers „Una cosa rara“, deren Aktfinale I Mozart in der Tafelszene seines „Don Giovani“ zitiert. Martín y Solers Oper nämlich kann inzwischen zu den erfolgreich Wiederentdeckten gehören, so daß es einige gute Einspielungen dieses Werkes aus dem musikalischen Mozart-Umfeld gibt.


    Die Fährte ist indes korrekt aufgespürt; denn neben der Arie „Non piú andrai“ aus seinem „Figaro“ zitiert Mozart der Anweisung des Librettisten da Ponte folgend dazwischen eine Arie aus der Oper


    „Fra i due litiganti il terzo gode“


    des Komponisten Giuseppe Sarti (1729-1802). Der deutschen Wikipedia folgend komponierte Sarti mehr als 70 Opern und Singspiele, darunter gar einige „Sygnespile“ in dänischer Sprache während seiner Wirkzeit in Kopenhagen.


    „Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte“ - so der frei übersetzte Titel der 1782 im Teatro alla Scala uraufgeführten Oper Sartis, der 1791 unter dem Titel „Le Nozze di Doria“ mit Einlagearien von Anfossi, Salieri und Storace ein zweites Leben eingehaucht wurde. Der Plot soll, folgt man der englischen Wikipedia, jenem des Mozart-da-Ponte-Figaro nicht unähnlich sein: zwei eifersüchtige, intrigante Aristokraten streiten mit ihren Bediensteten. Vielleicht schafft es die Oper eines Tages mit einer detaillierteren Inhaltsangabe in den Tamino-Opernführer? Dazu muß aber wohl erst einmal eine brauchbare Gesamtaufnahme samt (übersetztem) Libretto her …


    Das Thema der besagten Arie, die Mozart zunächst als Harmoniemusik zitiert, hat die Zeiten jedenfalls überdauert.


    Die originale Arie Sartis hat Roberto Scaltriti in seinem Album „Amadeus & Vienna“ (mit Arien von Mozart, Salieri, Haydn und Cimarosa) eingesungen; nota bene ist Sarti auf dem CD-Cover nicht einmal eine Erwähnung wert gewesen:




    Antonio Salieri hatte zuvor bereits aus einer anderen Oper Sartis in „Prima la musica e poi le parole“ zitiert – Sarti war also sicher kein Unbekannter. Bereits einige Jahre vor seinem Don Giovanni erklärte Mozart in einem Brief: „Sarti ist ein rechtschaffner braver Mann! - ich habe ihm sehr viel gespiellt, endlich auch Variationen auf eine seinige Aria gemacht, woran er sehr viele Freude gehabt hat.“ (9./12. Juni 1784 an L. Mozart). Diese Variationen verzeichnet das KV unter 454a (qd 460), wobei autograph lediglich das Thema mit zwei Variationen überliefert ist; „Die Echtheit der 8 Variationen, die im Druck erschienen sind und abweichend vom Autograph […] beginnen, ist von K. v. Fischer in Zweifel gezogen worden […]. Formale und satztechnische Einzelheiten und die fast wörtliche Übernahme der Kadenz aus den Variationen 416e (398) lassen vermuten, daß bei der gedruckten Ausgabe eine fremde Hand mit im Spiel gewesen ist.“ (Kommentar im KV). Bei KV 398 handelt es sich Variationen über die um thematisch recht ähnliche Arie „Salve tu, Domine“ aus Paisiellos Oper „I filosofi immaginarii“, auch bekannt als „Gli astrologhi“.


    Ronald Brautigam spielt hier das kurze autograph Überlieferte:




    Im Anschluß spielt Annette Töpel die Druckfassung von 1803:



    Die Arie „Come un' agnello“ von Sarti hat sich Mozart also drei Jahre später bei der Komposition seines Don Giovanni wieder in Erinnerung gerufen und ihr ein weiteres kleines Denkmal gesetzt.


    Zum guten Schluß kann immerhin die Ouvertüre zu Sartis Oper zur Kenntnis genommen werden - das Thema ab 1:08 meine ich auch bei Mozart irgendwo verorten zu können:



    Das klingt nach mehr! Dem Subtitel des Videos entnehme ich das Wort „Projekt“ - das macht Hoffnung.

    Als Pumuckl sich zum Frühstück noch ein Bier reingeorgelt hat, war die Welt noch in Ordnung.
    (unbekannt)

  • Ciuseppe Sarti

    Armida e Rinaldo

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    Derzeit ist Armida e Rinaldo die einzige Oper von Sarti die auf CD erhältlich ist. Das Thema beruht auf dem Epos "La Gerusalemme liberata"("Das befreite Jerusalem")von Torquato Tasso.(1581) Es wurde von zahlreichen Librettisten verarbeitet und von etlichen Komponisten vertont,

    wobei sehr viel dazugedichtet wurde - schliesslich handelt es sich ja nicht um eine historische Begebenheit, Zauberinnen gibt es bekanntlich nicht und auch Rinaldo ist eine Kunstfigur. Tasso bediente sich des historischen Hintergrunds der ersten Kreuzzuges von 1095/99 um Gottfried von Bouillon, aber der Rest der Geschichte war frei erfunden.Von den etwa 30 Vertonungen des Themas ist jene von Georg Friedrich Händel (1711) die bekannteste.(?)

    Die hier gezeigte von Sarti stammt von 1786 ist also ein dreiviertel Jahrhundert jünger. das Libretto stammt von Marco Coltellini.


    Auf youtube findet man die Overtüre zur hier gezeigten Aufnahme und so kann sich jedermann überzeugen welch feurige Musik dieser Sarti doch geschrieben hat !!



    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Zitat

    Derzeit ist Armida e Rinaldo die einzige Oper von Sarti die auf CD erhältlich ist.

    Es gibt auch Giulio Sabino (Accademia Bizantina unter der Leitung von Ottavio Dantone)

    eyJidWNrZXQiOiJwcmVzdG8tY292ZXItaW1hZ2VzIiwia2V5IjoiNzk4OTQ2NS4xLmpwZyIsImVkaXRzIjp7InJlc2l6ZSI6eyJ3aWR0aCI6OTAwfSwid2VicCI6eyJxdWFsaXR5Ijo2NX0sInRvRm9ybWF0Ijoid2VicCJ9LCJ0aW1lc3RhbXAiOjE0MTE3MjQ2ODl9

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Ja, in der Tat gibt oder gab es diese Aufnahme, sie ist bei unserem Werbpartner aber bereits gestrichen. Vermutlich aber vereinelt oder gebraucht lieferbar. Und nicht ganz billig. Ich hab mir dennoch ein Exemplar bestellt - weil unbekannte Opern derzeit mein Thema sind (wenngleich ursprünglich eher unfreiwilliig;)) und es dies Oper vermutlich in meiner verbelibenden Lebenszeit nicht mehr auf CD geben wird. Sie wurde übrigens von einem Internet User eher zwiespältig beschrieben, mit "durchaus schönen stellen" aber auf Grund von mangel an Einfällen teilweise langweilig. Dem ist entgegenzuhalten, daß es IMO unzulässig ist alle Zeitgenossen mit Mozart zu vergleichen (wenngleich das leider immer wieder gemacht wird.) weil die Inhalte von Mozarts Opern - und somit auch die Musik - anders gestrickt sind. Ausserdem war "Giulio Sabino" einer der beliebtesten und bekanntesten Opern Sartis.


    Es gib auf Youtube eine Gesamtaufnahme von einer israelischen Musikhochschule,die ich hier verlinke.

    Optisch und Szenisch bin ich logischerweise nicht begeistert, aber es gibt halt nichts anderes. Stimmlich habe ich nichts auszusetzen.

    Es ist allerding ferstzuhalten dass das anwesende Publikum begeisterte Ovationen spendierte.

    Und die Musik Sartis finde ich wunderbar. Sie hält IMO jeglichem Vergleich stand. Wovon sich jedermann überzeugen kann:




    Die Oper wurde 1781 in Venedig am Teatro San Benedetto uraufgeführt

    Das Libretti stammt von Pietro Giovannini

    Es gibt derzeit keinen Eintrag im Tamino Opernführer


    Darstellung einer Szene aus der Oper (anonym, 18. Jahrhundert)


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Giuseppe Sarti: Giulio Sabino

    Libretto (italienisch) von Pietro Giovannini https://www.loc.gov/resource/m….326,-0.543,0.742,1.086,0


    Joseph Sarti: Julius Sabinus

    Libretto (deutsch)

    https://www.digitale-sammlunge…e/view/bsb00062765?page=5


    Giuseppe Sarti: Giulio Sabino - a new serious opera in two acts as performed at the King's Theatre in the Hay-Market, 1788

    Libretto ital. / engl.

    https://www.loc.gov/resource/m….535,-0.128,0.375,0.548,0


    Zur Oper von Giuseppe Sarti Fra i due litiganti il terzo gode

    Notenmaterial
    https://ks15.imslp.org/files/i…i_due_-tr_andre_bsb_1.pdf


    Libretto

    https://www.loc.gov/resource/music.musschatz-16357/?sp=4


    Wenn Ulli wirklich die Absicht haben sollte, auf Basis des deutschsprachigen Librettos von Fra i due litiganti il terzo gode diese Oper in den Opernführer zu übernehmen gibt es hier das

    Libretto zu "Im Trüben ist gut fischen"


    https://www.loc.gov/resource/m…0.547,0.119,0.462,0.675,0

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Aller guten Dinge (Aufnahmen) sind drei


    Giuseppe Sarti:

    Enea nel Lazio

    Libretto von Ferdinando Moretti. UA 1799, St. Petersburg.

    Aufnahme mit Marat Galiachmetov (Latino), Jana Ivanilova (Lavinia), Marina Philippova (Enea), Konstantin Nikitin (Turno)

    Leitung: Arcady Steinlucht

    2003 - Bongiovanni GB-2334-5

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Aus genau der von Orfeo im vorigen Beitrag gezeigten Aufnahme - sie ist leider gestrichen - hier eine Kostprobe

    Arie der Enea: Al fragor di trombe altere


    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Das Thema „Sarti“ nimmt erkennbare Züge an.


    Heute erreicht mich („nur noch 2 Zustellstopps entfernt“):


    Sarti-DVD.jpg


    Sorry, ein größeres Bild konnte ich leider nicht finden ... :untertauch:


    Ich bin sehn- und hörsüchtig gespannt, was mich da erwartet.


    EDIT: geliefert wurde in einer bordeauxfarbenen Zeichen-/Kunstmappe 510 x 370 x 35 8| aus stabilem, beschichtetem meliertem Karton; hergestellt von der Buchbinderei Horst Zeman, Berlin - die kann natürlich nicht im Müll entsorgt werden, sondern wird freilich wiederverwendet. Anstelle der avisierten 15,-- € wurden per Rechnung nur 9,50 € inkl. Versand verlangt. Ich bin erstmal sprachlos ...

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    Giuseppe Sarti „Fra i due litiganti il terzo gode“

    Dramma giocoso in drei Akten

    Uraufführung: Mailand, Teatro alla Scala, 14. September 1782


    Eine erste Überraschung gleich zu Beginn: es wird nicht die Ouvertüre gespielt, die ich in diesem Beitrag verlinkt habe und die vermutlich 1783 in Wien gespielt wurde, sondern die (ebenfalls vermutliche) Ouvertüre der Uraufführung in Mailand, die „geradezu einen Strauß musikalischer Ideen offeriert“ (Booklet) und die Sarti auch schon für seine Oper Farnace verwendet hatte. Die Ouvertüre ist im Vergleich zur dreiteiligen Wiener Sinfonia in stile italiano wesentlich ausladender und legt damit ein völlig anderes Gewicht auf die gesamte Oper.


    Das Bühnenbild ist nüchtern, pragmatisch historisierend-modern und grenzt sich farblich von den bunten Kostümen ab, die – teilweise etwas überzeichnet, aber z.T. als kunstvolle Hingucker gestaltet – dem Stil der 1780er Jahre verpflichtet sind. Zwischen den Ensembles, Arien und Scenen schwenkt die Kamera auch gerne einmal in den Orchestergraben oder zum Dirigenten, was für etwas Abwechslung vom eintönig wirkenden Bühnenbild sorgt. Orchester und Solisten präsentieren ihre Darbietungen auf beeindruckend hohem Niveau.


    Gleich nach der Ouvertüre geht es mit einem berauschenden musikalischen Feuerwerk in Form eines Gesangsquartetts in medias res: es stellt sich die Frage, welcher der am besten geeignete Bräutigam für die Bedienstete Doria sei; und da streiten sich Graf und Gräfin, deren Ehe offenbar den Höhepunkt ihrer Daseinsberechtigung bereits seit längerem deutlich überschritten hat ... die Gräfin sieht den Gärtner Mingone vor; der Graf sähe lieber seinen Diener Titta an ihrer Seite, als sich Masotto (sic!), ein Gutsverwalter einmischt und schließlich auch die Dienerin Livietta anfragt, ob sie vielleicht einen Gatten abbekommen könne und dabei ganz klar den sichtbar irritierten Gutsverwalter im Auge hat … ein traumhaftes sehr bühnenwirksames Gerangel des verehrungswürdigen Carlo Goldoni, aus dessen Feder die Vorlage für das Libretto eines unbekannten Verfassers unter dem ursprünglichen Titel „Le nozze (di Doria)“ stammt. Doria wird selbstverständlich gar nicht erst gefragt … Musikalisch fein umgesetzt durch rechthaberisch lang gehaltene Tenor- oder Soprantöne, unter denen das tönende Spektakel seinen Lauf nimmt …natürlich folgt eine Standpaukenarie des Grafen, erwidert durch die Arie der schmachtenden Gräfin, die begriffen zu haben scheint, daß die Liebe ihres Mannes eingefroren ist … berechtigter Zwischenapplaus vorprogrammiert. Nachdem sich die Liebschaftsverhältnisse zuspitzen, krönt das Ende des ersten Aktes ein Tohuwabohu-Septett, das seinesgleichen suchen darf ... es werden noch weitere zwei Stunden folgen, während derer die Kostüme moderner werden und auch mal Staubsauger und Zigarette zum Einsatz gelangen.


    Das hat ganz klar auch Mozart sehr gefallen und muß ihm sehr imponiert haben; er hätte es kaum aufrichtiger machen können. Man kann die anbetungswürdige Musik des Figaro und Don Giovanni schon aus der Ferne vernehmen … auch eine Arie mit Clarinettensolo fehlt nicht! Natürlich fehlt auch nicht „Come un' agnello“ - die Arie gegen Ende des ersten Aktes, welche Mozart in seinem Don Giovanni zitierte. Mich wundert es jedenfalls nicht, daß diese Oper zu den seinerzeit beliebtesten zählte. An der Musik kann man sich kaum satthören, doch: wer ist nun der oder die Dritte, der oder die sich freuen darf?


    Das bleibt einer geplanten Inhaltsangabe für den Tamino-Opernführer vorbehalten, zu der das in
    dieser Hinsicht leider wenig spektakuläre Booklet nicht beitragen kann. Nur soviel vorweg: daß bei sieben Acteuren am Ende eine/r in die Röhre schaut, ist kein mathematisches Wunder ...


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    Manuel Gómez Ruiz – Mingone

    Polly Ott – Livietta

    André Baleiro – Graf Belifore

    Natalia Perelló – Die Gräfin

    Elias Han – Titta

    Pascal Herington – Masotto

    Corinna Scheuerle – Dorina


    Leonie Falke / Marie Katharina Fischer – Kostüme

    Tom Mairs – Bühne

    Frank Hilbruch – Regie


    Symphonieorchester der Universität der Künste Berlin

    Thorsten Kaldewei – Rezitativ-Begleitung (Cembalo)

    Errico Fresis – Musikalische Leitung


    Die DVD kann hier bestellt werden.


    Wenn ich einen Kritikpunkt habe, dann den, daß es mir zu „blutig“ geraten ist; allerdings wird das durch nette Regieeinfälle (z.B. Interaktion mit dem Orchester) wieder wett gemacht.


    Es fällt mir wahrlich schwer zu sagen, welche Stimme am meisten bewegt; ohne die anderen abzuwerten, stechen Titta, Livietta und Dorina ein wenig heraus. Unglaublich, daß so ein Werk vergessen werden konnte.


    Ich verneige mich!

    Als Pumuckl sich zum Frühstück noch ein Bier reingeorgelt hat, war die Welt noch in Ordnung.
    (unbekannt)

  • Überblick über die Opern von

    Giuseppe Gazzaniga

    ****************



    Als nächster folgt ein weiterer (fast) vergessener Opernkomponist des späten 18. Jahrhunderts:

    Giuseppe Gazzaniga (* 5. Oktober 1743 in Verona; † 1. Februar 1818 in Crema)


    Ebenso wie Giuseppe Sarti (und etliche andere) hat er etliche Opern geschrieben (etwa 60) die – von einer Ausnahme abgesehen – (dazu später im nächsten Beitrag) heute so gut wie vergessen sind.

    Listen wir also auf was wir von Wikipedia abgeschrieben haben (und die ihrerseits von einer anderen Quelle ,Grove Music Online)


    Interessant, dass es neben eindeutig zuordenbaren Werken auch etliche zweifelhafte gibt.


    Opern

    • Il barone di Trocchia, intermezzo; Libretto: Francesco Cerlone; Karneval 1768, Neapel, Teatro Nuovo
    • La locanda, dramma giocoso; Libretto: Giovanni Bertati; Januar 1771, Venedig, Teatro San Moisè; viele weitere Produktionen bis 1782, auch unter Titeln wie Il matrimonio per inganno oder Il re de’ mammalucchi
    • Calandrano, dramma giocoso per musica; Libretto: Giovanni Bertati; Herbst 1771, Venedig, Teatro San Samuele; 1772 in Reggio Emilia, Mantua und Dresden, 1773 in Genua, Wien und Bologna, 1774 in Lissabon, 1776 in Udine
    • L’isola d’Alcina, dramma giocoso per musica; Libretto: Giovanni Bertati; 26. Dezember 1771, Venedig, Teatro San Moisè; viele weitere Produktionen bis 1785
    • Ezio, dramma per musica; Libretto: Pietro Metastasio; Februar 1772, Venedig, Teatro San Benedetto; im selben Jahr auch in Prag
    • La tomba di Merlino, dramma giocoso per musica; Libretto: Giovanni Bertati; Herbst 1772, Venedig, Teatro San Moisè
    • Armida, dramma per musica; Libretto: Jacopo Durandi; 9. Januar 1773, Rom, Teatro Argentina
    • Zon Zon, principe di Kibin-Kin-Ka, dramma giocoso; Libretto: Giovanni Bertati; 16. Oktober 1773, Mailand, Teatro Regio Ducale
    • Le orfane svizzere, dramma giocoso per musica; Libretto: Pietro Chiari; Karneval 1774, Novara, Teatro Cavalli
    • Il ciarlatano in fiera, dramma giocoso per musica; Libretto: Pietro Chiari; 4. Januar 1774, Venedig, Teatro San Moisè[
    • L’isola di Calipso, dramma per musica; Libretto: Giovanni Pindemonte; Karneval 1775, Verona, Teatro Filarmonico
    • Perseo e Andromeda, dramma per musica; Libretto: Giovani De Gamerra; 15. September 1775, Florenz, Teatro della Pergola; 1781 in Prag, 1783 in Braunschweig
    • Gli errori di Telemaco, dramma per musica; Libretto: Carlo Giuseppe Lanfranchi Rossi; 8. April 1776, Pisa, Teatro de’ nobili sig. fratelli Prini; 1777 in Prag
    • La bizzaria degli umori, farsetta per musica; 9. Februar 1777, Rom, Teatro Capranica; im selben Jahr auch in Bologna und Ferrara, 1778 in Florenz, 1784 in Pistoia
    • Il marchese di Verde Antico, intermezzo per musica (mit Francesco Piticchio); Libretto: Giovanni Bertati; Karneval 1778, Rom, Teatro Capranica; 1782 in Perugia
    • La vendemmia, dramma giocoso per musica; Libretto: Giovanni Bertati; 15. Mai 1778, Florenz, Teatro della Pergola; viele weitere Produktionen bis 1805
    • Il re de’ pazzi, intermezzo in musica; Herbst 1778, Venedig, Teatro San Giovanni Grisostomo; zuvor am 27. Dezember 1777 Privataufführung beim Grafen Pinamonte Boncossa unter dem Titel Il regno dei pazzi
    • La finta folletto, intermezzo per musica; 29. Dezember 1778, Rom, Teatro Capranica
    • Antigono, dramma per musica; Libretto: Pietro Metastasio; 31. Januar 1779, Rom, Teatro Argentina
    • Il disertore, dramma giocoso per musica; Libretto: Ferdinando Casorri nach Louis-Sébastien Mercier; 5. April 1779, Florenz, Teatro della Pergola; 1783 in Barcelona, 1789 in Bologna, 1795 in Gorizia, 1796 in Lissabon, Verona und Madrid, 1807 in Ancona
    • La viaggiatrice, dramma giocoso per musica; Libretto: Francesco Saverio Zini; 14. Mai 1780, Neapel, Teatro del Fondo[22]
    • Il ritorno d’Ulisse a Penelope, melodramma; Libretto: Giovanni Andrea Moniglia; Karneval 1781, Palermo, Teatro di Santa Cecilia
    • La stravagante, commedia per musica; Libretto: Francesco Saverio Zini; 12. Februar 1781, Neapel, Teatro del Fondo
    • Antigona, dramma per musica; Libretto: Gaetano Roccaforte; 30. Mai 1781, Neapel, Teatro San Carlo
    • Amor per oro, dramma giocoso per musica; Libretto: Giuseppe Manolessi; Herbst 1782, Venedig, Teatro San Samuele
    • La creduta infedele, commedia per musica; Libretto: Francesco Cerlone; Frühling 1783, Neapel, Teatro dei Fiorentini
    • L’intrigo delle mogli, commedia per musica; Libretto: Giuseppe Palomba; Herbst 1783, Neapel, Teatro del Fondo
    • La dama contadina, intermezzi per musica; Karneval 1784, Rom, Teatro Capranica
    • Tullo Ostilio, dramma per musica; Libretto: Francesco Ballani; 10. Februar 1784, Rom, Teatro Argentina
    • Il serraglio d’Osmano, dramma giocoso per musica; Libretto: Giovanni Bertati; 27. Dezember 1784, Venedig, Teatro San Moisè; 1785 in Florenz, Mailand, Prag und Bologna, 1786 in Perugia, Leipzig, Vicenza, Padua und Triest, 1788 in Korfu und Madrid, 1791 in Pavia und Udine, 1785 in Lissabon
    • La moglie capricciosa, dramma giocoso per musica; Libretto: Filippo Livigni; Herbst 1785, Venedig, Teatro San Moisè; viele weitere Produktionen bis 1804
    • Il finto cieco, dramma buffo; Libretto: Lorenzo Da Ponte nach Marc-Antoine Legrand; 20. Februar 1786, Wien, Hoftheater; 1791 in Paris
    • Circe, dramma per musica; Libretto: Domenico Perelli; 20. Mai 1786, Venedig, Teatro San Benedetto[
    • La contessa di Novaluna, dramma giocoso per musica (mit Vincenzo Fabrizi); Libretto: Giovanni Bertati; Herbst 1786, Venedig, Teatro San Moisè; 1787 in Genua, 1788 in Dresden
    • Le donne fanatiche, dramma giocoso per musica; Libretto: Giovanni Bertati; 2. Oktober 1786, Venedig, Teatro San Moisè; 1789 in Florenz
    • L’amore costante, commedia per musica; Libretto: Giovanni Bertati; 26. Dezember 1786, Venedig, Teatro San Moisè; 1787 in Triest und Florenz, 1788 in Korfu, 1793 in Rovigo, 1794 in Mestre und Udine
    • Don Giovanni Tenorio, ossia Il convitato di pietra, dramma giocoso (zusammen mit Giovanni Valentini); Libretto: Giovanni Bertati; 5. Februar 1787, Venedig, Teatro San Moisè; viele weitere Produktionen bis 1821, auch unter Titeln wie Il capriccio drammatico, L’impresario in angustie, L’impresario in rovina, La maga Circe oder Il Don Giovanni
    • La Didone, dramma serio per musica; Libretto: Pietro Metastasio; 21. Juli 1787, Vicenza, Nuovo; 1794 in Genua
    • La cameriera di spirito, dramma giocoso per musica; Libretto: Gaetano Fiorio; Herbst 1787, Venedig, Teatro San Moisè
    • Erifile; Herbst 1789, Venedig, Teatro San Samuele
    • Gli Argonauti in Colco, o sia La conquista del vello d’oro, dramma per musica; Libretto: Antonio Simone Sografi; 26. Dezember 1789, Venedig, Teatro San Samuele; 1791 in Triest
    • Idomeneo, dramma per musica; Libretto: Gaetano Sertor; 12. Juni 1790, Padua, Teatro Nuovo
    • La disfatta dei Mori, dramma per musica; Libretto: Giandomenico Boggio; 29. Januar 1791, Turin, Teatro Regio
    • La dama soldato, dramma giocoso per musica; Libretto: Caterino Mazzolà; Herbst 1792, Venedig, Teatro San Moisè; 1793 in Barcelona, 1794 in Padua und Turin, 1795 in Modena, 1797 in Madrid, 1798 in Zara, 1799 in Rovigo, 1800 in Trento, 1805 in Mailand, 1813 in Palermo
    • La donna astuta, dramma giocoso per musica; Libretto: Giuseppe Palomba; Karneval 1793, Venedig, Teatro San Moisè
    • La pastorella nobile, dramma giocoso; Herbst 1793, Fortezza di Palma
    • Il divorzio senza matrimonio, ossia La donna che non parla, dramma giocoso per musica; Libretto: Gaetano Sertor; 5. Februar 1794, Modena, Teatro Rangoni; im selben Jahr auch in Monza, 1797 in Verona
    • Fedeltà ed amore alla prova, dramma eroicomico; Libretto: Giuseppe Maria Foppa; 18. September 1798, Venedig, Teatro San Moisè; 1799 in Verona, Bologna und Vicenza, 1800 in Triest und Turin, 1801 in Mailand, 1802 in Barcelona
    • Il marito migliore, dramma giocoso per musica; Libretto: Angelo Anelli; 18. August 1801, Mailand, Teatro alla Scala; Herbst 1807 in Bologna als Li due gemelli
    • Martino carbonaro, o sia Gli sposi fuggitivi, farsa giocosa per musica; Libretto: Giuseppe Maria Foppa; 24. November 1801, Venedig, Teatro San Moisè
    • Il portico di Atene, farsa giocosa; Libretto: Angelo Anelli (?); März 1802, Triest, Teatro Grande (nicht aufgeführt)

    Musik in Pasticcio-Opern

    • L’ape musicale, commedia per musica; Libretto: Lorenzo Da Ponte; 27. Februar 1789, Wien, Hoftheater; 1830 in New York
    • L’ape musicale, ossia Il poeta impresari, commedia per musica; Libretto: Lorenzo Da Ponte; Karneval 1792, Triest, Ces. Reg. Teatro
    • Szene und Arie in Il Manescalco von L. Brusaco

    Zuschreibung zweifelhaft

    • La Pallacorda, intermezzo; 1770, Rom
    • La fedeltà d’amore; 1776
    • Il marchese carbonaro, opera buffa; 1777, Wien
    • Le gelosie villane, opera buffa; Libretto: T. Grandi; 1778, Novara
    • Achille in Sciro, dramma per musica; Libretto: Pietro Metastasio; 2. November 1781, Palermo, Teatro di Santa Cecilia
    • L’amante per bisogno, dramma giocoso; Libretto: Carlo Giuseppe Lanfranchi Rossi; Karneval 1781, Venedig, Teatro San Samuele
    • L’Orvietano, opera buffa; 1782, Rom
    • Demofoonte, dramma per musica; Libretto: Pietro Metastasio; 29. Dezember 1781, Palermo, Teatro di Santa Cecilia
    • La vivandiera, opera buffa; 1786, Berlin
    • L’italiana in Londra, opera buffa; Libretto: Giuseppe Petrosellini; 1789, Piacenza
    • Giasone e Medea, opera seria; Libretto: G. Palazzi; 1790, Venedig
    • La schiava della China, opera buffa; 1790, Ancona
    • I due sposi ridicoli, opera buffa; 1793, Rom
    • Gl’amori in villa, opera buffa; 1793, Piacenza

    soweit mal ein Überblick

    Jeder der hier gezeigten Opern kan als "unbekann2 durchgehen, do gar der "Renner" : DON GIOVANNI


    Dazu mehr im nächsten Beitrag...


    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Giuseppe Gazzaniga

    Don Giovanni

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    Das "Aushängeschild" von Gazzaniga ist seine Oper "Don Giovanni", geschrieben acht Monate vor Mozarts Oper (Februar 1787) nach einem Libretto von Giovanni Bertati. Letzteres diente auch Lorenzo da Ponte als Vorlage für seine Version. Trotz der Konkurrenz durch Mozart hielt sich die Oper einige Zeit auf den Spielplänen internationaler Opernhäuser. Wer ddie Aufzeichnung aus dem Tetro Colon ansiehr, der wird verstehen warum.

    Sehr locker, leicht und heiter und voller italianitá.

    Ein Vergleich mit Mozarts Vesrion ist unangebracht, da hier en völlig andere Ästhetik zur Anwendung kommt.

    Die hier gezeigte Aufführung würde ich als Sternstunde der Oper bezeichnen. Die Inszenierung ist ein Hammer !!!

    Die Darsteller tanzen mehr als sie gehen, Gazzanigas Musik ist ideal für geeignet.

    Der Stoff des Don juan ist indes wesewntlich älter . angeblich hat Tirso die Molina ihn erstmals auf die Bühne gebracht, aber vermutlich ist er noch älter

    Als Mensch unserer Zeit kann ich nicht verstehen, was an Don Giovanni so verwerflich sein soll. Erhat den Komtour schlusslich nicht mutwillig umgebracht, sondern dieser forderte ihn zum Duell..Und die "Weibergeschichten" ? -Ich bitte sehr - dafür kommt man doch nicht in die Hölle. Man könnte hier Daponte zitieren "Cosi fan tutte" Obwohl in unseren Tagen sich wieder eine gewisser Prüderie breitmacht. Tirso de Molina (1579-1648)

    war nicht nur eine der berühmtesten Dramatiker seiner Zeit sondern auch Priester und Ordensbruder -allerdings unangepasst und immer in Spannungen mit seiner Kirche.Interessant, daß er einer der ersten war, die die Trennung von Komödie und Tragödie auflöste was bei Gazzaniga besser zu sehen ist als bei Mozart




    mfg aus Wien

    Afred


    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Giuseppe Gazzaniga

    L'isola d'Alcina

    ****************



    An sich wäre Gazzanigas "Don Giovanni" das einzige am Markt erhältliche Werk des Komponisten, aber seit September 2023 ist ein interessante Neuaufnahme eine weiteren Gazzaniga-Oper am Markt: L'isola d'Alcina. Sie ist seit einigen Tagen in meiner Sammlung, extra für diesen Thread - oder eigentlich für einen Eintrag im Opernführer gekauft - aber das alles wird dauern. Momentan bin ich zeitlich hoffnungslos überfordert.

    Der Werbetext für diese Aufnahme ist eigentlich recht informativ, deshalb übernehme ich ihn wörtlich:


    Das vielfach ausgezeichnete Alte Musik-Orchester l'arte del mondo und ihr Leiter Werner Ehrhardt begeistern mit Giuseppe Gazzanigas Opernsatire »L'isola d'Alcina« bei deutsche harmonia mundi.


    Zu den Markenzeichen des Alte Musik-Orchesters l'arte del mondo gehören seit 2004 aufsehenerregende Wiederentdeckungen auch auf dem Gebiet der Oper. Nun erweitern das Orchester und sein künstlerischer Leiter Werner Ehrhardt die vielfach preisgekrönte Diskographie um eine weitere spektakuläre Opernrarität. Es ist die Opernsatire »L'isola d'Alcina«, mit der der Italiener und Mozart-Zeitgenosse Giuseppe Gazzaniga die zahllosen »Alcina«-Opern des Barocks verballhornte. 1772 wurde Gazzanigas komische Oper in Venedig uraufgeführt und bald darauf europaweit gespielt. Jetzt legt das von Werner Ehrhardt dirigierte Orchester l'arte del mondo zusammen mit einem erstklassigen Solistenensemble diese Opernwiederentdeckung in einem Live-Mitschnitt von 2022, in Koproduktion mit dem WDR, vor. Die Rolle der alle Männer umgarnenden Zauberin Alcina übernimmt die Sopranistin Francesca Lombardi Mazzulli.


    Den mythologischen Alcina-Stoff haben zahllose Komponisten vertont, darunter Händel mit seiner berühmten Oper »Alcina«. Gazzanigas »L'isola d'Alcina« erweist sich nun als eine zündende Parodie auf diesen alten Mythos und spielt dabei auch mit etlichen Nationalklischees. Ein Franzose, ein Engländer, ein Italiener, ein Spanier und ein Deutscher stranden da in einsamer Gegend. Und wie sich zu ihrer Verwunderung herausstellt, handelt es sich um die Insel der Alcina: jener Zauberin, die eigentlich seit 800 Jahren tot sein müsste – die sich aber ihren Gästen als alterslos und verführerisch schön präsentiert. Im Widerstreit von Vernunft und Versuchung geraten die Inselbesucher in große (Liebes-)Turbulenzen und können das Eiland erst wieder verlassen, nachdem sie Alcinas Zauber buchstäblich als »alten Zopf« entlarvt haben.
    Giuseppe Gazzanigas Musik entpuppt sich dabei als ungemein brillant und einfallsreich und begeistert mit seiner farbenfrohen Instrumentierung. Das alles wird von Werner Ehrhardt und seinem Orchester l'arte del mondo mit präzisem komödiantischem Timing und von den Solisten mit Spielwitz dargeboten.
    Der aus Verona stammende Giuseppe Gazzaniga (1743-1818) komponierte über 60 Opern; darunter auch einen »Don Giovanni«, der damals sogar erfolgreicher war als das Stück von Mozart.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Hier nun ein Ausschnitt aus einer heutigen Aufführung von Alcina, natürlich modern inszeniert und somit verdorben - aber es gibt ja nicht andreres mehr...

    Zum Kennenlernen der Musik reichts aber.....



    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Überblick über die Opern von

    Pasquale Anfossi

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    Pasquale Anfossi (1727-1797) war ein italienischer Komponist, der mindestens 60, vielleicht aber auch über 70 Opern schrieb.

    Seine Werk ist weitgehend unerforscht, da er von der Musikwissenschaft als weniger originell eingestuft wurde als seine Lehrer Piccini und Sacchini, oder die berühmtesten seiner Zeit, Paisiello, Cimarosa, Mozart.

    Indes waren seine Opern bei den Zeitgenossen durchaus erfolgreich, und es gibt sogar zeitgenössische Kritiker und Kollegen, die sene Werke schätzten

    Under seinen posthumen Bewunderern - soweit das das überlieferte Material zulässt - bin auch auch. Man mag einwenden, das wäre bedeutingslos. Aber allein diese paar von mir verfassten Artikel können - mit etwas Fortune - dazu beitragen diesen heute unterschätzten Komponisten wieder bekannter und interessanter machen. Vorsichtige Ansätze sind durchaus vorhanden.

    Ich beginne, wie immer mit einer (meist unkompletten) Liste seiner Werkem, denen ich aber diesmal eine erst vor einem Jahr erschienenenen CD mit Ouvertüren und "Sinfonieas" (in diesem Fall das gleiche) voranstelle. Hier kann sich jeder von der Schönheit von Anfossis Tonsprache überzeugen, der die Musik des 18. Jahrhunderts schätzt. Letzteres ist natürlich Voraussetzung, einen Neutöner wird man defür ncht begeistern können (und umgekehrt !!)

    Vieleicht noch eine kurze Anmerkung.:Mam mag sich wundern,übe so viel Opern die genannt werden , wogegen ORfeo zu beginn bis zur Mitte des Thtrasfd so wenige genannt hat. Der Unterschied ist, daß er (vorwiegend) bekannte Komponisten genannt hat, die ein oder zwei UNBEKANNTE Opern gwschrieben haben, die dann hier erwähnt wurden. Die von mir nominierten Komponisten haben HEUTE DURCHWEGS UNBEKANNTE Opern geschrieben, ja sie selbst sind den meisten Opernfreunden unbekannt - vom Rest der Menscheit schweige ich lieber....



    Liste der Opern von Pasquale Anfossi - darunter etliche, mit zweifelhafter Urheberschaft.

    die meisten nach libretti von Metastasio oder Bertati


    La serva spiritosa - 2 parti - Carnevale 1763
    Lo sposo di tre e marito di nessuna - 3 atti - autunno 1763 Con Pietro Guglielmi
    Il finto medico - 3 atti - inverno 1764
    Fiammetta generosa - 3 atti - Carnevale 1766 Collaborazione con Niccolò Piccinni
    I matrimoni per dispetto - 3 atti - Carnevale 1767
    La clemenza di Tito - 3 atti - 30 maggio 1769
    Armida - 3 atti - Carnevale 1770- Da Torquato Tasso diretta da Gaetano Pugnani con Pietro Benedetti
    Cajo Mario - 3 atti - autunno 1770
    Quinto Fabio - 3 atti - Carnevale 1771
    Nitteti -3 atti - 13. agosto 1771 con Gaspare Pacchierotti
    Lucio Papirio - 3 atti -1771 Attribuzione dubbia
    I visionari - 1771 - Attribuzione dubbia
    Alessandro nell'Indie - 3 atti - Carnevale 1772
    L'amante confuso - 3 atti - autunno 1772
    Il barone di Rocca - Antica (La finta zingara per amore) -2 atti - 1772 Con Carlo Franchi; Anfossi compose il secondo atto
    La Giannetta, ossia l'incognita perseguitata (Matilde ritrovata) - 3 atti -9. gennaio 1773 Da Carlo Goldoni
    Demofoonte - 3 atti - Carnevale 1773
    Antigono - 3 atti - Ascensione 1773
    Achille in Sciro - 3 atti - Carnevale 1774
    La finta giardiniera -3 atti - Carnevale 1774 - Il librettista potrebbe essere stato Giuseppe Petrosellini o Ranieri de' Calzabigi
    Lucio Silla - 3 atti - Ascensione 1774 - In origine scritta per Wolfgang Amadeus Mozart
    Il geloso in cimento o la vedova bizzarra (La vedova scaltra) - 3 atti -25 maggio 1774 - Da Carlo Goldoni.
    Olimpiade - 3 atti - 26 dicembre 1774
    La contadina incivilita(Il principe di Lagonegro, ossia l'innocente premiata) - 3 atti - Carnevale 1775
    Didone abbandonata - 3 atti - Ascensione 1775
    L'avaro (La fedeltà nelle angustie) -3 atti - autunno 1775
    La vera costanza - 3 atti - 2. gennaio 1776
    La donna instabile
    Montezuma -3 atti- 1776 - Forse tratto da Vittorio Amedeo Cigna-Santi
    Isabella e Rodrigo, o sia la costanza in amore - 2 atti - autunno 1776
    Il curioso indiscreto -3 atti - Carnevale 1777- Il libretto potrebbe essere di Giovanni Bertati, Giuseppe Petrosellini o di entrambi
    Gengis-Kan - 3 atti - Carnevale 1777
    La vaga frascatana contrastata dagli amori umiliati - 2 atti - maggio 1777
    Adriano in Siria - 3 atti - giugno 1777
    Lo sposo disperato (Lo zotico incivilito, Gli sposi in contrasto) - 2 atti - autunno 1777
    Il controgenio - Carnevale 1778
    Ezio - 3 atti - Ascensione 1778
    La forza delle donne - 2 atti - autunno 1778
    L'americana in Olanda - 2 atti - autunno 1778
    Orlando Paladino - 1778 - Attribuzione dubbia
    Cleopatra - 3 atti - Carnevale 1779
    Il matrimonio per inganno - 2 atti - primavera 1779
    Azor, re di Kibinga - 2 atti -autunno 1779
    Le gelosie villane - 2 atti - 1779 Attribuzione dubbia
    Amor costante -2 atti -Carnevale 1780
    Tito nelle Gallie - 3 atti - Carnevale 1780
    I viaggiatori felici - 2 atti - ottobre 1780
    La donna volubile - Carnevale 1781
    Lo sposo per equivoco - Carnevale 1781
    Il trionfo di Arianna -2 atti - Ascensione 1781
    L'imbroglio delle tre spose - 2 atti - autunno 1781
    Gli amanti canuti autunno - 1781
    L'infante di Zamora - 1781
    Zemira 2 atti - Carnevale - 1782
    Il disprezzo 1 atto- Carnevale - 1782
    Il trionfo della costanza - 19 dicembre 1782
    La finta ammalata - 2 atti - Carnevale 1782-3 Attribuzione dubbia
    I vecchi burlati - 27. marzo 1783
    Chi cerca trova - 1783 - Attribuzione dubbia.
    Issipile - 8. maggio 1784 - Da Pietro Metastasio
    Le due gemelle- 2 atti -12. giugno 1784
    Gli sposi in commedia - 2 atti - 1784 - Attribuzione dubbia
    Il cavaliere per amore - 2 atti - 1784 -Attribuzione dubbia
    La pazza per amore - 2 atti - Carnevale 1785
    L'inglese in Italia - 2 atti - 20. maggio 1786
    Le gelosie fortunate -2 atti - autunno 1786
    Le pazzie de' gelosi - 2 atti -Carnevale 1787
    Creso - Carnevale 1787
    L'orfanella americana - autunno 1787
    La villanella di spirito -2 atti- 1787 - Attribuzione dubbia
    La maga Circe - 1 atto - Carnevale 1788
    Artaserse - 3 atti - Carnevale 1788
    I matrimoni per fanatismo - 2 atti - 1788
    La gazzetta, o sia il bagiano deuso - 2 atti - Carnevale 1789
    Zenobia di Palmira - 3 atti - 26. dicembre 1789
    L'antiquario - 1789 - Attribuzione dubbia
    Gli artigiani (L'amor artigiano) -2 atti primavera 1793 - Da Carlo Goldoni


    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Pasquale Anfossi

    la maga Circe

    Farsetta in uno atto




    Circe - eine böse Zauberin. Eine Person der griechischen Mytologie, deren Zauber über Jahrtausende bis in unsere heutige Zeit wirkt (siehe die Redewendung: "jemanden bezirzen" - verschiedene Schreibweisen über die Jahrhunderte hinweg wechseln einander ab.)

    Hier nun ein Bild des Malers John William Waterhouse, wie sich er Circe vorgestellt hat, ein Werk von 1892, der Blüte des Historismus und der Präraffaeliten.

    Neben Dichtern und Malern haben sich auch Opernkomponisten der Figur angenommen, mit durchaus unterschiedlichem Ansatz.

    Anfossis Version hat mit der historischen Circe Sage nicht allzuviel gemeinsam, es handelt sich hier um eine sogenannte "Farce" (ital.:"Farsetta") in einem Akt, also um ein derbes (musikalisches) Lustspiel. Unser Ex-Mitglied Engelbert hat die ziemlich komplexe Handlung in einem äusserst vergnüglichen Beitrag im Tamino Opernführer erklärt. Eine Art Cabarettnummer des 18. Jahrhunderts aus dem Altertum in die (damalige) Gegenwart versetzt.

    ANFOSSI, Pasquale: LA MAGA CIRCE

    Der Librettist ist unbekannt, die Uraufführung fand im Karneval 1788 im Teatro Valle in Rom statt.

    Goethe hat das Stück in seiner Eigenschaft als Theaterdirektor von Weimar inszeniert und das Libretto für die dortige deutschsprachige Aufführung zusammen mit Christian August Vulpius überarbeitet. Zu einer geplanten Fortsetzung kam es indes nicht.

    Es gibt eine Gesamtaufnahme (Rev. Falvio Colusso) , die allerdings nicht gerade preisgünstig ist. Da hier der Hinweis angebracht ist: "So beim Lieferanten vorrätig" und kein Mitbewerber sie im Angebot hat, gehe ich davon aus, daß sie allenfalls noch antiquarisch zu haben ist.

    Glücklicherweise hab ich mich schon vor etlichen Jahren eingedeckt....:P

    ..und hier eine Kostprobe...


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Pasquale Anfossi

    Il barone di Rocca Antica

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    Il barone di Rocca Antica ist ein musialisches Intermezzo für 4 Stimmen in 2 Akten als Gemeinschaftskomposition von Carlo Franchie und Pasquale Anfossi auf ein Libretto von Giuseppe Petrosellini. Die Uraufführung fand am 4. Februar 1771 im Teatro Valle in Rom statt.

    Kurzbeschreibung aus der italienischen WIKIPEDIA- Seite - ins Deutsche übersetzt (es gibt keine andere):


    Zitat

    Im Mittelpunkt der Handlung steht der Versuch der beiden männlichen Protagonisten Baron Arsura und seines Faktors Giocondo, ihre jeweiligen Verlobungen mit der reichen Beatrice und der Bäuerin Lenina zu lösen. Der Baron möchte Lisaura heiraten, Giocondo möchte die Welt bereisen. Beatrice und Lenina schließen ein Bündnis und versuchen mit einigen Tricks (zuerst gibt Beatrice vor, eine Zauberin zu sein, dann versuchen sie, den Baron und Giocondo mit Morddrohungen einzuschüchtern), die beiden Männer davon zu überzeugen, einen Rückzieher zu machen. Da diese Versuche erfolglos bleiben, stellt sich Beatrice in der Gestalt von Lisaura dem Baron vor und schafft es, ihn dazu zu bringen, es zu bereuen, sein früheres Eheversprechen brechen zu wollen. Als der Trick gelüftet wird, stimmt der Baron der Hochzeit mit Beatrice zu. Auch Giocondo und Lenina werden heiraten und auf Wunsch des Bauern in die Welt hinausziehen.

    Das Thema wurde in weiterer Folge zumindest noch von Salieri und von Dittersdorf vertont

    Beide sind gestrichen. Die Dittersdorf DVD wird gebraucht zum WUCHERPREIS von 133:-- € angeboten. Solchen widerwärtigen Spekulanten sollte man den Zugang zum Internet sperren!!!


    Die CD von Anfossi ist indes noch legal im Handel erhältlich

    Aber auch sie wird bald aus den Katalogen verschwinden, weil es eben nicht reicht Opernaufnahmen uhne Libretto aufunehmen und auf denMarkt zu bringen. Manche Label geben wenigstens ein italienisches Libretto bei, schon erheblich weniger zusätlich ein englisches, manche ein französisches dazu. Der deutsche Sprachraum wird durchwegs boykottiert.....

    Damit wird der Bekanntheitsgrad solcher Opern zusätzlich künstlich limitiert....

    Dazu eventuell einmal ein Spezialbereich in diesem Thread oder vielleicht sogar ein eigener....


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Pasquale Anfossi

    La finta giardiniera

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    Es gibt/gab eine weitere Aufnahme einer Oper von Anfossi.

    "La finta Giardiniera" in einer 3 CD Box von DHM mit l' arte del mondo unter Werner Ehrhardt (DDD 2012)

    Gegenüber den "Platzhirschen für Gesamtaufnahmen italienischer Opern "Bongiovanni" und "Dynamic" haben die Aufnahmen dieser Serie (um eine solche handelt se sich) den Vorteil eine Besseren Klangwiedergabe, da Studio -UND einem beliegenden mehrsprachigem Libretto, das auch die sprach DEUTSCH -man höre und staune !! beinhaltet. Das macht das Hörvergnügen grösser. Leider ist diese empfehlenswerte - ja beinahe unverzichtbare Aufnahme bei unserem Werbepartner nicht mehr im Programm. Vereinzelt dürfte es aber noch Einzelstücke - neu oder gebraucht - geben.

    Die Oper komponierte Anfossi 1774 und sie war sofort ein Erfolg und wude bald nach ihrem Erscheinen in verschieden Sprachen übersetzt. Aus unerfindlichen Gründen komponiert der 18 jährige Wolfgang Amadeus Mozart ein 2. Mal nach dem gleichen Libretto. Alle erhaltenen Abschriften desselben sind ohne Angabe des Autors. Lange Zeit wurde es Ranieri de' Calzabigi zugeschrieben. Neuere Indizien weisen darauf hin, daß Giuseppe Petrosellini der Autor war. Nähers findet sich dazu im Booklet. Generell war lange Zeit nur die Deutsche Fassung des Libretto komplett vorhanden, erst 1970 fand man die fehlenden Teile der italienischen Version.

    Die nachträgliche Vertonung durch Mozart ist für Anfossi en zweischneidiges Schwert: Einerseits wirde dadurch sein Werk in die zweite Reihe gedrängt - andrerseits hat man sich durch die Existenz der Mozart- Komposition überhaupt erst für Anfossi interessiert - sie gilt als sein bekanntestes Werk.....



    Es gibt einen Eintrag im Tamino Opernführer, der direkt auf die Inhaltsangabe von Mozarts gleichnamiger Oper verlinkt, weil sie vom Libretto her identisch ist.

    ANFOSSI, Pasquale: LA FINTA GIARDINIERA


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Überblick über die Opern von

    Niccolo Piccini

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    Nach längerem Zögern habe ich mich entschlossen als nächsten Komponisten "unbekannter Opern , Niccolo Piccini (1728-1800) hier zu nennen.

    Es sit ein gewisses Problem: "Orfeo" hat hier vorzugsweise unbekannte Opern bekannter Komponisten vorgestellt - soweit dies die vorhandenen Texte, Bild und Toninhalte möglich machten. Ich stelle hier Opern von Komponisten vor, die heute unbekannt sich (von einer kleinen Minderheit von Spezialisten abgesehen) deren Opern aber zu Lebenszeit in fast allen Ländern Europas aufgeführt wurden.

    Kann sich heute jemand vorstellen, daß Piccinni zeitweise Berühmter war als Cimarosa -UND Mozart.

    Ich frage mich wer im Forum den namen Piccinni kennt und ein oder zwei Namen von Opern (Ausserhalb des Forums stelle ich mir die Frage erst gar nicht -immer abgesehen von Spezialisten)Ein ausführlicher Lebenslauf wird in absehbarer Zeit eröffnet immerhin feiert er 2028 seinen 300. Geburtstag.

    Hier noch ein Zusatz zu "unbekannt" Wikipedia schätzt die Anzahl seiner Bühnenwerke auf 80-120 ein - sein Werk sei noch nich erforscht. Eine andere Quelle spricht von 120 Werken, die überdauert hätten, aber es wird vernmutet,, daß es ursprünglich an die 300 waren...


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wir folgen diesmal Wikipedia und begnügen uns mit einer kleinen Auswahl


    Le donne dispettose (Neapel 1754)

    Zenobia, opera seria nach Pietro Metastasio (Neapel 1756)

    Nitteti, opera seria nach Metastasio (Neapel 1757)

    Alessandro nell’Indie, opera seria nach Metastasio (Rom 1758, Neufassung Neapel 1774)

    La buona figliuola, opera buffa nach Carlo Goldoni (Rom 1760)

    Olimpiade, opera seria nach Metastasio (1761, 2. Fassung 1768)

    Ciro riconosciuto, dramma per musica nach Metastasio (Neapel 1759)

    Siroe, re di Persia, dramma per musica nach Metastasio (Neapel 1759)

    Il re pastore, dramma per musica nach Metastasio (Florenz 1760)

    Demofoonte, opera seria (Reggio nell’Emilia 1761)

    La buona figliuola maritata, opera buffa (Bologna 1761)

    Antigono, dramma per musica nach Metastasio (Neapel 1762)

    Artaserse, dramma per musica nach Metastasio (Rom 1762)

    Le donne vendicate, opera buffa (Rom 1763)

    Il finto astrologo, opera buffa nach Goldoni (Rom 1765)

    La pescatrice, opera buffa nach Goldoni (Rom 1766)

    Demetrio, dramma per musica nach Metastasio (Neapel 1769)

    Didone abbandonata, dramma per musica nach Metastasio (Rom 1770)

    Catone in Utica, opera seria nach Metastasio (1770, Wiederaufführung in Mannheim 2007)

    Ipermestra, dramma per musica nach Metastasio (Neapel 1772)

    Iphigénie en Tauride (1781, Opera seria)

    Didon (Fontainebleau 1783)

    Pénélope (Fontainebleau 1785)


    clck 86.000

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  • Niccolo Piccinni

    La buona figliola

    Das gute Mädchen



    Auch wenn wir hier von unbekannten Opern sprechen - die vermutlich bekannteste von Piccinni ist "La buona Figlia" nach einem Libretto von Carlo Goldoni. Um gleich allen jenen den Wind aus den Segeln zu nehmen, die da meinen, die Oper wäre gar nicht unbekannt. Nun ja, es war jene Oper die 1760 nach der Uraufführung im Teatro delle Dame in Rom Piccinni den Durchbruch bescherte. Aber das ist lange her. Immerhin stan die oper dann noch etwa 40 Jahre lang auf den Spielplänern internationaler OpernhäuseUm auf "unbekannt" zurückzukommen: es gab 2 oder 3 Gesamtaufnahmen, von denen ich sogar eine besitze. Es handelt sich um die Aufnahme unter Gelmetti für Fonit Cetra (auch bereits Geschichte) - Immer hin liegt hier ein Abdruck des italienischen Libretto bei. Nach der Übernahme von Fonit Cetra 2000 durch Warner bemühte sich der neue Besitzer um eine Wiederveröffentlichung - offenbar vergeblich.

    Weitere Aufnahmen existierten von "NUOVA ERA" unter Bruno Campanella sowie füt "BONGIOVANNI" eine unter Vito Paternoster

    Abgesehen von Werk und Komponist haben diese genannten Aufnahmen eines miteinander gemeinsam: Sie sind allesamt gestrichen - und somit Geschichte. Derzeit kann niemand eine Aufnahme mit dem Werk erwerben. Mann darf diesen Mißstand nicht allein den Plattenfirmen anlasten, ein Gutteil geht heir schon auf das Desinteresse der Hörer zurück. Wobei hier wiederum einige Versäumnisse der Tonträgerfirmen zu nennern wären: Eine Operngesamtaufnahme in italienischer Sprach, wo kein deutsches oder/und Englisches Libretto beiliget ist eben hierzulander schwer bis beinahe nicht verkäuflich, notaben, wo man bedingt durch die oft mittelmässige Tonwiedergabe bei Live-Mitschnitten - den text sowieso nicht verstehen könnte - selbst wenn er auf deutsch wäre.

    Deutsche Libretti sind an sich eine Sache für sich. Heute ist es üblich - WENN ein mehrsprachiges Libretto beiliegt, den Originaltext möglichst wörlich (oder nahe daran) zu übersetzen. Sollte die Oper indes in deutsch gesungen werden - so funktioniert diese Strategie nicht. Es müssen dann sogenannte "Nachdichtungen" her, die sich reimen und zur Musik gesungen werden können. Das ist aber noch nicht alles. In etlichen Fällen werden die Namen der Charaktäre geändert und zwar oft durch biedere deutsche Namen ersetzt. Soge die Funktionen und der gesellschaftliche Stand bleibt in velen Fällen von Änderungen nicht verschont. Die Vorreiter des Regietheaters !!!! Man möchte oft die Wände hochgehen.

    Im Fall dieser Oper ist WIKIPEDIA vorbildlich genau - Es werden hier die Charaktäre des italienischen Originals den deutschen Namen gegenübergestellt. was für ein Spass, wenn man eine Inhaltsangaben für den Opernführer basteln will - wo die Handlungen ohnedies meist unüberschaubar sind:


    Eccola:

    • La marchesa Lucinda [Die Baronesse von Waldorf] (Sopran, Kastrat)
    • Il cavaliere Armidoro [Der Graf, verlobt mit Lucinda] (Sopran, Kastrat)[
    • Il marchese della Conchiglia [Der Baron von Waldorf] [Bruder der Marchesa] (Tenor)
    • Cecchina [Hannchen], Gärtnerin [Findelkind, eigentlich Marianna/Mariandel, Tochter eines Barons] (Sopran, Kastrat)
    • Sandrina [Röschen/Julchen], Bäuerin [verliebt in Mengotto] (Sopran, Kastrat)
    • Paoluccia [Julchen/Röschen], Zimmermädchen (Sopran, Kastrat)
    • Tagliaferro [Siegmund], ein deutscher Kürassier (Bass)
    • Mengotto [Lucas], Bauer [verliebt in Cecchina] (Bass)
    • waffentragende Männer, Jäger (Statisten)

    Hier nun ein Ausschnitt einer Aufnahme aus der Steinzeit der Videoaufnahme - Die Bildqualität ist unterirdisch

    Aber der Stil ist gut getroffen. nicht nur kostüme und Dekoration, auch der Vortrag und das gesamte elegant-tänzerische Auftreten

    ist eine Augenweide und lässt uns ins 18. Jahrhundert eintauchen....aber auch die spöttische distanzierte Betrachtung kommt auf ihre Kosten



    Und hier ein teil des 2. aktes - ich empfehle das Antikriegslied ab 13.00 ene Kabarettnummer par excellence - von 1760

    1969 - da konnte man noch Oper nachen - übrigens mit einer Sptitzenbesetzung mit Freni und Bruscantini



    Ich hab in zweig Inszenierungen der Gegenwart hineingesehen - einfach nur peinlich.

    Die Akteure nönnen sich einfach nicht ins 18. Jahrhundert hineinversetztn - kein Wunder bei diesm Bühnenbild und diesen Kostümen - aber die bewegen sie auch nicht "zeitgemäß";(


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Niccolo Piccinni

    L' Americano

    Der Amerikaner




    "L Americano" is eine Farce oder ein Intermezzo für 4 Stimmen, ein Genre daß sich zur Zeit des Entstehen dieses Werks großer Beliebheit erfreute (Kein Wunder, die Kosten für die Sänger halten sich of vergleichsweise niedrigem Niveau.)

    Ich habe diese Werk für eine Kurzvorstellung gewählt, weil es den Vorzug hat , derzeit auf CD erhältlich zu sein.

    Und zwar handelt es sich hier um die hier gezeigte Ersteinspielung von 1998, realisiert vom Label "DYNAMIC" und es ist den inzwischen verflossenen 26 Jahren auch keine weiter gefolgt. Solche "Gelegenheitswerke" (dieses entstand 1772 anlässlich des Carnevals)sind zwar musikalisch reizvoll, aber heute eher Nischenrepertoire, das - wenn überhaupt - häuptsächlich bei kleineren Festivals und Sommertheatern zur Aufführung gelangt. Hier können diese Stücke ihre Vorzüge ausspielen: relativ wenige Darsteller, somit auch von den Kostümen her moderat in den Kosten - und zudem ein "Schmankerl" für Opernfreunde, die ihren Horizont erweitern möchten - über die "Schlachtrösser" hinaus.

    Wikipedia misst dieser Oper offensichtlich nur eine geringe Bedeutung bei, der Text ist lediglich in italienisch, spanisch und englisch verfügbar.

    Wikipedia gibt eine karge Inhaltsangabe in Englisch - die ich hier in übersetzter Fassung einstelle:

    (eine genaue Inhaltsangabe für den Tamino Opernführer ist in Arbeit)


    Bei der Uraufführung waren sämtliche Rollen mit Männern besetzt (2 Kastraten in den weiblichen Rollen, weil durch orgendein altes Dekret eines Papstes den Auftritt von Frauen auf römischen Bühnen verbot --- oder so ähnlich.....

    Zitat

    Villotto, ein Amerikaner, freundet sich bei seinem Besuch auf der kalifornischen Halbinsel mit dem Cavalier Lisandro an. Lisandro beschließt, dass es Spaß machen würde, Villotto zum Leidwesen seiner Verlobten Donna Aurora nach Europa zurückzubringen. Villotto begeht alle möglichen sozialen Fehler, die die aristokratische Aurora verärgern. Um die Sache noch schlimmer zu machen, verliebt sich Lisandro in Auroras Freundin Sylvia. Nach allerlei Missgeschicken verliebt sich Aurora in Lisandro und Villotto ist glücklich mit Sylvia


    https://www.digitale-sammlunge…/view/bsb11099987?page=,1



    mfg aus wien

    Alfred

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  • Niccolo Piccinni

    Didon


    Die folgende hier vorgestellte Oper ist eine der 6 Opern Niccoló Piccinnis in französischer Sprache, Seit 1776 in Paris lebend, war er in gewisser Weise Kernpunkt des Piccinisten- Streits, wo er - ohne es anzustreben zum Namensgeber für eine Pariser Gruppe wurde, die die Italienische Oper der französischen vorzug, und vor allem Gluck und seine "Reformopern" als Feindbild hatte.

    Piccinni verhielt sich mehr als neutral - er schrieb französische Opern und verblieb bis an sein Lebensende in Frankreich: Bezeichnend auch der Name des Enkels "Louis Alexandre Piccinni" (1779-1860) Es gibt auch eine italianisierte Version des Namens, aber er war in Paris geboren, verbrachte den Großteils seine Lebens dort und ist auch dort gestorben, gilt daher als französischer Komponist. Er schrieb an die 200 Bühnenwerke

    In dieser Zeit enstand eines der erfolgreichsten Werken von Niccolo. "DIDON" nach einem Libretto von Jean Francois Marmontel (1723-1799).

    Die Uraufführung war in Fontainebleau am 16. Oktober 1783 in Gegenwart von Louis XVI und Maria Antoinette. Es folgte eine weitere Aufführung bei Hofe, der am 1. Dezember 1783 die öffentliche Premiere in Paris folgte. Sie bescherte Piccinni einen triumphalen Erfolg und wurde von da an beinahe jedes Jahr aufgeführt. 250 Aufführungen an der Pariser Oper bis 1826 sind registriert.

    Sie ist alles in allem gesehen Piccinnis erfolgreichstes Werk.

    Die Oper basiert auf der Geschichte von Dido und Aeneas aus Vergils Aeneis sowie Metastasios Libretto Didone abbandonata . Generell wurde dieses Thema speziell im 18. Jahrhundert von zahlreichen Komponisten vertont.

    Auch Piccinni hat das Thema schon 1770 unter dem Namen DIDONE ABBANDONATA einmal vertont, damals nach dem (oft verwendeteN) Libretto von Metastasio, diesmal, 1783, aber von Marmontel

    Seit 2022 gibt es eine Neuaufnahme der Oper unter Damano Cerutti (Bongiovanni)

    Die rechts davon abgebildete Aufnahme von Dynamic unter Arnold Bosman ist inzwischen gestrichen, Eine weitere Aufnahme (ganz rechts) von Arcadia unter Mario Rossi dito. Hier wurde mit "World Premiere Recording" geworben, ebenso wie bei der DYNAMIC Aufnahme....

    Hier eine wunderbare Aufnahme der Ouvertüre - auch in hervorragender Aufnahmetechnik mit den "Musicisti italiani":thumbup:

    SOO sollte es klingen !!!



    Hier ein Ausschnitt aus der Neuaufnahme. Wie leider so oft - ist auch hier der Ton kein Wunderwerk der Technik. Ein Mitschnitt - gemacht unter den am Aufnahmeort vorgefundenen Bedingungen. Unter den Italienern gibt es großartige Komponisten, großartige Sänger, aber leider nur selten großartige Tontechniker....:(



    Hier die Aufnahme unter Bosman:


    Hier DIDONA ABBANDONATA (von 1770)

    damals nach dem Libretto von Metastasio:



    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Niccolo Piccinni

    Le finte gemelle



    Abschließend noch eine weitere Farsa, bzw Intermzzo in 2 Akten."Le finte gemelle" Diese wird nicht wegen ihrer Bedeutung im Schaffen Piccinnis hier gezeigt, sondern weil es de facto bislang die letzte Gesamtaufnahme einer seiner Opern ist, die derzeit noch auf CD (bzw Doppel-CD) erhältlich sind und noch nicht hier genannt wurde.

    Sie wurde übligen bwechselnd auch als Opera buffa oder Operetta giocosa bezeichnet.

    Ein unterhaltsames Stück fürs Sommertheater, Festivals etc, realisierbar mir relativ wenig Aufwand. Vielleicht macht das ihren Erfolg aus, oder zumindest einen Teil davon, die wunderbare Musik Piccinnis nicht zu vergessen.....


    Die Italienischsprachige WIKIPEDIA (es gibt sie nur in dieser Sprache) schreibt:

    Die Uraufführung der Oper fand am 2. Januar 1771 im Teatro Valle in Rom statt, wo sie ein großer Erfolg war, so dass sie anschließend an anderen italienischen und ausländischen Bühnen erneut aufgeführt wurde (u. a. Paris, London, Dresden, Mannheim, Lissabon und Petersburg). In Paris hatte er zwei Aufführungen während der berühmten Querelle Piccinni-Gluck: am 11. Mai 1778 in der Académie Royale und anschließend im Schloss Versailles.


    Da es keine Eintragung im Tamino Operführer gibt bringe ich hier die (beneidenswert kurze) Inhaltsangabe - ebenfalls aus der italienischen WIKIPEDIA:


    Der edle und sanfte Belfiore und der kriegerische Marschall, ursprünglich aus Toulouse, kommen nach Paris, um eine politische bzw. militärische Karriere zu verfolgen. Sie halten in einem Gasthaus an, das von Olivetta, einer hübschen und klugen jungen Frau, geführt wird. Neben dem Gasthaus wohnt Isabella, eine vornehme Frau, die sich gerne über die Männer lustig macht, die ihr den Hof machen. Also beschließen Olivetta und Isabella, den beiden jungen Männern aus der Provinz, die „wie Idioten aussehen“, einen Streich zu spielen. Isabella gibt vor, eine Zwillingsschwester zu haben, und bringt beide Brüder dazu, sich zu verlieben. Die Geschichte endet jedoch, als Isabella sich wirklich in Belfiore und Olivetta di Marescial verliebt und es ihnen trotz Isabellas Streiche gelingt, sie für sich zu gewinnen


    Der Titel "Le finte Gemelle" (Die falschen Zwillinge) lässt auch schon ein wenig über den Inhalt erahnen...

    Hier eine musikalische Kostprobe:


    Eigentlich bin ich ein Gegener der Idee ganze CDs hier zu verlinken - schliesslich sollen die CD verkauft werden - Da aber der Vertreter des Labels alle Nummern hier in Reihe wiedergibt - muß ich dessen Entscheidung wohl akzeptieren. Ich werde die Box dennoch kaufen, denn die Erfahrung lehrt, daß Sampleclips nicht ewig im Web bleiben.....


    Und - man staune:

    Eine Partitur gibts auch noch:

    https://www.internetculturale.…e=all&teca=MagTeca+-+ICCU

    und ein Libretto von Giuseppe Petrosellini in Originalsprache:

    https://digi.ub.uni-heidelberg…cinni1772/0007/image,info


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Intermezzo - Warum sind viele italienische Opern des 18 Jahrhunderts "unbekannt" ?

    Man könnte auch "vergessen" sagen

    Da gibt es vielerlei Gründe. Zum einen waren viele eigentlich nur für eine Saison gedacht. Einige haben überlebt, wurden in andern Ländern aufgeführt, oft in anfechtbaren Übersetzungen. Aber auch sie verschwanden nach einigen Jahren, einerseit wegen des gigantischen Nachschubs allgemein, andrerseits wegen Änderung des Publikumsgeschmacks und dem Erscheinen neuer Komponistenstars am Opernfirmament ( Mozart, Verdi, Rossini, Bellini, Donizetti) diese Komponisten hatten unter anderem das Glück, daß von ihren Werken einigermaßen brauchbare Übersetzungen angefertigt wurden. die kleineren Opern ("Massenware" für eine Saison)wurden zwar auch oft übersetzt, aber hier taten sich die Vorreiter des modernen Regietheaters gütlich: Namen der Charaktäre wurden verändert, oft auch ihre Eigenart und ihr Umfeld. Aus italienischer Spritzigkeit wurd manchmal behäbiges Deutschtümeln. Die Deutschen Versionen waren oft keine (auch freien ) "Übersetzungen oder Nachdichtungen" sondern Bearbeitungen.

    Letztere waren an ihre Zeit gebunden, die will heute niemand mehr hören.

    SEhr selten (DHM !!) gibt es CD operngesamtaufnahmen in Originalsprache mit genauer Übersetzung. Da sich das dann nicht reim, kann es auch nicht gesungen werden - man bleibt bei italienisch, was sowieso besser klingt. Ein guter Kompromiss ? An sich JA. Leider halten es viele LAbel nicht für notwendig auch deutsch in die Übersetzungen einzubeziehen. (DHM ist hier eine lobenswerte Aufnahme) Noch schlimmer ist es bei den beiden "Platzhirschen" der unbekannten Italienischen Oper, "Bongiovanni" und "DYNAMIC" Sie geben generell kein Libretto bei, in welcher Sprache auch immer.

    Man mag einwenden, diese Label hätten das Verdienst, Opern zu veröffentlichen, die sonst niemand bringt. Das ist einerseit wahr, andrerseits beschönigt: Denn man arbeitet mit billigsten Produktionskosten und verkauft zum Vollpreis: Mitschnitte von diversen Festivals mit Sängern der 2. jund dritten Riege, was man gelegentlich auch hört, allerding legt sich die (Euphemismus !)mediokre Aufnahmetechnik wie ein Schleier über das Genze, wogegen Bühnengeräusche, Getrampel am Bühnenboden, Erschütterungen jeglicher Art geradezu penibel übertragen werden. Reine Produktion von akustischer Massenware. Dass darunter auch Perlen verborgen sind ergibt sich gelegentlich, ist aber eher dem Zufall, als strategischer Planung zuzuschreiben.

    Solange man beispielsweise auf Deutsche Übersetzungen im Booklet (Notfalls auch separat zu erwerben)verzichten zu können glaubt, wir dam Deutschen Markt nicht reüssieren. Die Bedeutungslosigkeit mancher Opern der genannten Epoche zeigt sich auch oft, daran, daß es lediglich einen WIKI- EINTRAG (wenn überhaupt) in italienischer Sprache gibt.


    Fortsetzung folgt.

    mfg aus wien

    Alfred

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  • In vergangen Zeiten konnte man - so es ein Videoaufzeichnung ja (selten genug) wenigstens an Hand der Dekoration und der Kostüme ungefähr eine Vorstellung davon bekommen, was sich da auf der Bühne abspielte. Das gegenwärtige Regietheater macht es unmöglich. Die Allerweltskulissen und von jedem Bezug zum Libretto befreiten Kostüme machen es unmöglich auch nur zu erahnen was hier für ein Stück gespielt wird.

    Es bleibt einem also gar nichts anders übrig als immer wieder italienische Wörter zu lernen, damit man im Laufe der Jahre allmählich zumindest grob den Inhalten von italienischen Opern folgen kann. Das wird aber oft dadurch erschwert, daß beispielsweise die Neapolitaner es lieben Texte in ihrem Dialekt zu verfassen.....

    Vielleicht noch ein Nachsatz: An der Musik kanns nicht liegen, wenn die Opern kaum gespielt werden, denn viele befinden sich da mit Mozart auf Augenhöhe....


    mfg aus

    Wien Alfred

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  • Doménec Terradellas

    Überblick über seine Opern



    Nach dem Zwischenspiel, wo ich die Problematik unbekannter Opern aus meiner Sicht (mit Focus auf italienische) kurz angerissen habe geht es weiter mit einem HEUTE in der Tat unbekanntem Komponisten, diesmal aus Spanien.

    Domenec (auch: Domenech) Terradellas (1712- 1751) war zwar Spanier studierte aber bei Francesco Durante und brachte die meisten seiner Opern in Italien zur Aufführung, wobei er sich dem damals gebräuchlichen italienischen Stil anpasste, wobei ich meine, daß seine Musik stellenweise mehr Attacke und Biss besitzt.

    Er hat - je nach Quelle - 11 oder zwölf Opern hinterlassen und war zu Lebzeiten hoch angesehen. Dennoch ist, abgesehen von einer Karikatur von Pier Leone Ghezzi (er zeichnete zahlreiche Karikaturen von Zeitgenossen, keine davon war schmeichelhaft) kein authentisches Bild von ihm erhalten. Ein heute durch das Internet geisternde Ölgememälde ist ein posthumes Phantasie-Portrait von Beniamino Parlagreco (1885). Der Maler hatte auf Grund der Lebensdaten den Abgebildeten nicht gekannt, es gab keine historische Vorlage, es handelt sich also um eine Fiktion, weshalb ich es hier nicht abbilde, weil es IMO schlimmer ist , als gar kein Bild. Sein Tod fand unter nicht näher geklärten Umständen statt.

    Seine Opern sind durchwegs Opere serie - Heitere Opere buffe hat er offenbar keine geschrieben.

    Teilweise mit Libretti des dereinst berühmten Metastasio, kann man heute mit Fug und Recht von unbekannten Opern eines (zu Unrecht !!) unbekannten Komponisten sprechen. Viele der hier gezeigten Titel wurden von etlichen Komponisten vertont, weshalb sie einem "vertraut" erscheinen.


    • Giuseppe riconosciuto (Libretto von Pietro Metastasio), 1736, Neapel
    • Astarto (Libretto von Apostolo Zeno und Pietro Pariati), 1739, Rom
    • Cerere, 1740, Rom
    • Gl’intrichi delle cantarine (Libretto von Antonio Palomba), 1740, Neapel
    • Merope (Libretto von Apostolo Zeno), 1743, Rom
    • Artaserse (Libretto von Pietro Metastasio), 1744, Venedig
    • Semiramide riconosciuta (Libretto von Pietro Metastasio), 1746, Florenz
    • Mitridate (Libretto von Francesco Vanneschi), 1746, London
    • Bellerofonte (Libretto von Francesco Vanneschi), 1747, London
    • Didone abbandonata (Libretto von Pietro Metastasio), 1750, Turin
    • Imeneo in Atene (Libretto von Silvio Stampiglia), 1750, Venedig
    • Sesostri re d’Egitto (Libretto von Pietro Pariati), 1751, Rom

    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



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