Stimmen von heute -Vol 001 - Rolando Villazon

  • Ich habe mir am Freitag die Werther-Vorstellung angesehen. Wie schon Severina berichtet hat, ist sein Timbre im Großen und Ganzen erhalten geblieben - allerdings klang seine Stimme etwas gedämpft.


    Seine Lautstärke hingegen war ziemlich dürftig - der Dirigent Marco Armiliato hatte das Orchester jedoch so im Griff, dass Villazons Stimme von diesem nur selten übertönt wurde. Die anderen Sänger sangen jedoch deutlich lauter. Hier teile ich allerdings Severinas Optimismus - hoffentlich zu Unrecht - nicht, dass er sich auf dem Weg der Besserung befindet. Nach meinem Wissensstand hat er nämlich bisher mit zu viel Kraft gesungen und die Lautstärke nicht mit Technik erreicht - wenn er ab nun mit der "richtigen" Technik singt, wird er wohl an die bisherige Lautstärke wohl nicht mehr heranreichen ...


    Lg


    Roland

    Die Basis jeder Grundlage ist das Fundament

  • Lieber Roland,
    die Hoffnung stirbt zuletzt, heißt es so schön ;) , aber im Prinzip sehe ich es wie du. Allerdings war RV in der Freitagsvorstellung wieder schwächer als am Dienstag, im 2. Akt ist er diesmal wieder ziemlich eingegangen. Leider war ich auch so masochistisch, mir am Tag zuvor seinen Werther aus Nizza (Jänner 2006) anzuhören, und wenn man diese Topleistung im Ohr hat, ist der momentane Zustand seiner Stimme doppelt traurig. So schwer es mir fällt das zu sagen, aber er sollte besser nicht mehr in Wien singen, das Haus ist für seine Stimme momentan einfach zu groß. Und da ich ebenso wie du davon ausgehe, dass er seine frühere Strahlkraft nicht mehr erlangen wird, sollte er wohl in Zukunft wirklich kleinere Opernhäuser wählen. Ich zittere jetzt schon vor den "Manons", denn wie er St. Sulpice überleben soll..... Gottlob dirigiert wieder Armiliato, der wird das Orchester wieder zurückfahren, so weit es eben geht, aber eine Dauerlösung ist das natürlich keine.
    Traurig, traurig, traurig..... ;(
    lg Severina :hello:


    PS: Aber RV ist offensichtlich nicht wirklich lernfähig, denn anstatt sich zwischen der Werther- und Manonserie zu regenieren, singt er heute einen Liederabend in Barcelona......

  • Zitat

    Original von yago
    http://www.der-neue-merker.eu/mod,criticism/id_menuitem,15


    man beachte den 4.satz.


    lg yago


    Hallo yago,


    mir verschlägt's halt bei aller Liebe zu seinem Sänger nicht die Ohren.... Dass Villazons "Timbre schöner denn je" ist (Schlussbemerkungen von Frau Pfabigan) ist Wunschdenken, aber "schöner" muss es auch gar nicht sein, es war immer schön genug :] Und wer mich kennt, weiß, dass ich nichts so sehr hasse wie brüllende Sänger, ich bevorzuge durchaus kultiviert geführte Stimmen und ein schönes Piano hat meinen Herzschlag seit jeher mehr beschleunigt als ein fulminantes C. Und dass Villazon auch jetzt traumhaft schwebende Piani am laufenden Band produziert, habe ich nicht bestritten, aber der Werther hat auch dramatische Teile, wo der Tenor auftrumpfen muss, um der Rollensituation gerecht zu werden. Auch hier meine ich jetzt nicht den Spitzenton, aber es muss dem Sänger ein kraftvoller Ausbruch gelingen, so vor allem im 2. Akt, wo seine Verzweiflung kontinuierlich wächst bis zu einem letzten Aufschrei. Das hat Massenet komponiert, und das muss ein Tenor auch singen können. Bei einem weniger rücksichtsvollen Dirigenten als Armiliato, der Rolando wirklich auf Händen getragen hat, hätte er keine Chance gehabt, auch nur halbwegs über das Orchester drüber zu kommen.
    Was die gute Frau Pfabigan mit Tamino und Don Ottavio meint, weiß nur sie, denn beide Partien hat RV noch nie gesungen und wird er wohl auch nie. (Was mich nicht traurig stimmt, weil ich beide Tenorpartien vom Rollencharakter her ziemlich uninteressant finde und Rolandos immenses Schauspieltalent hier völlig verschwendet wäre. Ich kann mir daher auch nicht vorstellen, dass ihn diese Partien überhaupt reizen.)
    lg Severina :hello:

  • ich meinte auch eher die kritik v. hrn botz.


    leider,leider komm´ ich erst im april nach wien(manon)u. im juni(la forza).


    zu rolandos leistung kann ich sowieso nichts sagen und deine kritik ist ja eigentl. eh´ gut.


    lg yago

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  • Cari Tamini!


    Heute kann ich allen RV-Fans endlich wirklich Erfreuliches erichten, denn die "Manon" I war großartig!!! Fast schien es so, als habe Rolando die drei "Werther" als Aufwärmrunde gebraucht, damit er als Des Grieux wieder richtig aufdrehen kann. Und wie er aufgedreht hat!! Kein Vergleich zu dem dünnen Stimmchen vom vorigen Freitag, das nur dank Armiliatos Schondirigat halbwegs über das Orchester hinauskam. Nun, heute brauchte der Maestro die Philis nicht zu zügeln!
    Schon nach den ersten 5 Minuten konnte ich meine Daumen entkrampfen und mich entspannt zurücklehnen - man spürte einfach: Heute kann nichts passieren, heute hat er's drauf. Übrigens trat Rolando auf und pfiff laut und deutlich die Orchestermelodie mit - Armiliato kippte fast vornüber, und die Philis grinsten von einem Ohr bis zum anderen. (Die Bläser gottlob nicht ;) )
    Ja, und die "Traumerzählung" sang er heute genau so, wie ich es mir in Berlin und Barcelona vergeblich von ihm gewünscht hatte, in einem wundervoll innigen Piano, das im Raum zu schweben schien, und an den richtigen Stellen ohne jeden Bruch im Übergang herrlich anschwoll zu einem kraftvollen Forte. Großer Jubel schon jetzt, und zwar völlig verdient.
    Und dann kam St. Sulpice, vor dem ich mich angesichts seines Werther-Stimmchens so gefürchtet hatte, und das war schlicht und einfach zum Niederknien. :jubel: :jubel: :jubel: Jetzt steht Rolando wirklich wieder das gesamte Ausdrucksspektrum seiner Stimme zur Verfügung, vor allem hatte ich den Eindruck, dass er sie auch wieder völlig im Griff hat, er alles genau dosieren kann, die Spitzentöne nicht mehr so unkontrolliert hinausbrüllt wie in Berlin, mit dem Ergebnis, dass es nur laut klang, aber nicht mehr schön. Ein wenig fürchtete ich ja, er würde nach dieser fulminanten St.-Sulpice-Attacke im Transsylvanie-Bild ein wenig eingehen, aber nein, auch da übertrumpfte er mühelos das Orchester.
    Es wäre eine Sternstunde geworden, hätte man Rolando eine andere Manon gegönnt. Norah Amsellem bot bestenfalls eine solide Leistung, musste mehr als einmal deutlich an ihre Grenzen gehen und war auch vom Typ her eine Fehlbesetzung. Eine derart unerotische Manon habe ich noch nie erlebt, und das, obwohl sie im Unterhemdchen durchaus gute Figur machte und Rolando sein Bestes tat, um sie auf Touren zu bringen. Man kann ihr auch nicht vorwerfen, dass sie NICHT gespielt hätte, es wirkte alles nur so harmlos, so bieder. "Die liegt da wie aufgebahrt", meinte ein Logenmitbewohner in der Transsylvanie-Bild, als sie sich eigentlich lasziv am Tresen räkeln sollte.
    Mehr über die Aufführung an sich (Inszenierung) im Manon-Thread, falls mein PC geruht, mich auch am Montag ins Forum zu lassen. (Eben jetzt musste ich ihn neunmal runterfahren und neu starten, bis ich endlich ins Internet kam....)
    ACh ja: Dass die Oper nach dieser Vorstellung Kopf gestanden ist, brauche ich wohl nicht extra betonen, und diesmal hat sich Rolando den Jubel wirklch verdient.
    lg Severina :hello:

  • Liebe Severina,


    den Bericht ist sehr erfreulich, zumal ich Befürchtungen hatte, er werde absagen müssen. Am Sonntag beim Liederabend in Barcelona sang er die Dichterliebe und im zweiten Teil Lieder von Duparc, Fauré und Massenet sowie Tosti und Zugaben. Die Kritiken stimmten alles andere als hoffnungsvoll. Sie umfassten das ganze Spektrum von "die Pause war zu kurz" bis "er wird wohl nie wieder die alte Strahlkraft erreichen". Er muss wohl auch im zweiten Teil des Abends kurzfristig die Bühne verlassen haben. Sein hoher Sympathiewert war aber auch bei den Kritiken zu spüren, denn bei einem anderen Sänger wären sie wohl nicht zu wohlwollend ausgefallen. Das Publikum muss ihn aber bejubelt haben, zumal er seine letzte Zugabe in Katalan sang.


    Jetzt kannst Du ja beruhigt den nächsten Vorstellungen entgegensehen.


    LG :hello:


    Emotione


    PS.: gute Besserung für Deinen PC


  • Liebe Emotione!


    Diese Kritiken würden mich interessieren, ich habe nämlich nur einen link auf eine englische Rezenson im Merker gefunden, und die war äußerst euphorisch, sprach auch von einem großen Publikumserfolg usw. usw. Kein Wort davon, dass er von der Bühne musste.
    Wie gesagt: Nach meinen eher deprimierenden Eindrücken bei den drei Werther war ich heute rundum zufrieden. Am Montag wird es sich ja zeigen, ob das heute nur eine Eintagfliege war...... Ich habe diesen LA in Barcelona zwischen dem Werther- und Manonblock für ziemlich verrückt gehalten, aber bitte. Was ich mir heute schon gedacht habe: Hoffentlich verfällt er nicht in seine alten Fehler und singt mit zu viel Druck auf der Stimme, sonst ist er bald wieder dort, wo er im Juni war....


    lg Severina

  • Liebe Severina,


    jetzt habe ich noch einmal in den Kritiken gelesen, allerdings sind da auch Kommentare dabei. Man ist eben sehr vorsichtig mit den Prognosen für die Zukunft. Die sehr gute Kritik, die Du ansprachst, fand ich nur in Operachic. Wie ich schon erwähnte, muss er im spanischen Teil und bei den Zugaben nach seiner kurzen Auszeit wieder gut gesungen haben. Das wird Dich freuen, bei den Kommentaren habe ich auch Deine Werther-Bewertung (übersetzt ins Spanische) gefunden (mit Quellenangabe-Tamino).


    LG :hello:


    Emotione

  • Liebe Severina, welch eine Freudennachricht! Exsultate, jubilate! :jubel: :jubel: :jubel:
    Irgendwie hatte ich von Anfang an bei deinen Berichten das Gefühl, er fährt nur noch im Schongang, aber die Stimme an sich ist gesund und unversehrt.


    Was Rolando als Liedsänger angeht: gibt es da Aufnahmen? Das würde mich schon besonders interessieren! Vor allem im frz. Repertoire :yes:




    F.Q.


    P.S. Ich lese mit Schrecken von deinen PC-Problemen und hoffe, dass Theophilus mal bei Dir vorbeikommt :D


    Ohne dich und Rideamus :no: ;( ;( ;(

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  • Liebe Fairy,



    offizielle Liedaufnahmen sind mir von Rolando Villazon nicht bekannt, sieht man von Liedern wie Rossinis "La Danza" ab, die er in Konzerten ab und an als Zugabe singt.


    Im französischen Fach ist aber diese CD sehr empfehlenswert


    Rolando Villazon - French Arias


    Gounod:Arien aus Faust, Romeo & Juliette, La Reine de Saba,
    Polyeucte, Mireille
    +Massenet:Arien aus Manon, Werther, Le Cid, Le Roi de Lahore,
    Griselidis, Roma, La Mage
    Rolando Villazon, Natalie Dessay, Radio France PO, Evelino Pido
    Label: Virgin , DDD, 2004



    die im einzelnen folgende Arien enthält:


    1. Ah ! Tout est bien fini... O souverain
    2. Enfin Manon nous voilà seuls ensemble
    3. Oui, ce qu'elle m'ordonne
    4. L'amour, l'amour
    5. Source délicieuse
    6. Faiblesse de la race humaine
    7. Voix qui me remplissez d'une ineffable ivresse
    8. Je suis l'oiseau que le frisson d'hiver
    9. Traduire ! Ah ! Bien souvent mon rêve s'envole
    10. Anges du paradis
    11. C'est là... Salut, tombeau sombre et silencieux
    12. Salut, demeure chaste et pure
    13. Je suis seule ! Seul enfin...
    14. Je vais la voir !
    15. Ah ! Parais ! Parias, astre de mon ciel


    LG, Elisabeth

  • Zitat

    Original von Mengelberg
    Hier gibt es übrigens einen Privatmitschnitt der Werther-Arie aus Wien zum Anhören:


    http://parsifal79.blogspot.com…-des-jungen-werthers.html


    Ich halte es für sehr unklug, daß Villazon schon wieder singt, obwohl seine Stimme noch weit von seiner alten Form entfernt ist.


    Hallo Mengelberg,


    der Meinung war ich beim "Werther" auch, zumindest beim ersten, aber heute ging "Manon" II über die Bühne, und RV ist zu 99% wieder ganz der Alte! Die Oper ist Kopf gestanden, und diesmal war es kein Mitleids- bzw. Sympathiebonus, die Bravos und standing ovations waren heute wirklich verdient. Alleine das "Ah fuyez, douce image" war :jubel: :jubel: :jubel: (Wenn ich da an seine Tour de force in Berlin denke....)
    lg Severina :hello:

  • Hallo Severina,


    das ist schön zu hören. Es wäre traurig, wenn dieser talentierte Sänger sich schon so früh zugrunde gerichtet hätte. Trotzdem ist mir ein bißchen mulmig, wenn ich an der ganzen Medienzirkus denke und an den Erwartungsdruck, dem er jetzt wohl wieder ausgesetzt ist. Hoffentlich übernimmt er sich nicht wieder und verhält sich vernünftig. Er sollte unbedingt im lyrischen Fach bleiben, wenn er vorhat, viel zu singen.
    Vielleicht muß Villazon lernen, nein zu sagen. Vielleicht muß er sich von dem Image des spaßigen, enthusiastischen und energischen Draufgängers lösen, ein bißchen überlegter, vorsichtiger, aber eben auch in der öffentlichen Wahrnehmung langweiliger werden, wenn er eine lange Karriere anpeilt. Diese Kombination aus Vernunft und Vorsicht bedeutet für Villazon Professionalität, für die Medien aber Langeweile - leider.
    Mit AN kann Villazon so auf Dauer nicht schritthalten. Denn immer dann, wenn die Öffentlichkeit von AN den "Thrill" haben will, dann zeigt sie ein bißchen Bein, und dann ist gut. Villazon muß das alles mit seiner Stimme machen, und das kann er nicht mehr, wenn er professionell und auf ein langes Sängerleben hin arbeiten will.


    :hello:
    M.

  • Hallo Mengelberg!


    Du sprichst zwei sehr wichtige Punkte an, wobei ich bei dem einen skeptisch bin: Was den Enthusiasmus und den inneren Zwang betrifft, immer bis an die Grenzen zu gehen, sich 1000%ig zu verausgaben, so ist das ein Teil seines Wesens - ich fürchte, er kann einfach nicht anders. Der Mann platzt einfach vor Energie und unbändige Freude am Singen, Maßhalten ist offensichtlich ein Fremdwort für ihn.
    Gelernt scheint RV aber sehr wohl zu haben, was den Medienrummel betrifft. Früher war jeder Auftritt von ihm in Wien - egal ob mit oder ohne AN - von unzähligen Zeitungsartikeln flankiert, die zum Großteil reines "Seitenblickeblabla" waren. Rolando hier, Rolando dort - er tanzte buchstäblich auf jedem Kirtag. Diesmal gab es außer den offiziellen Kritiken keine einzige Zeile über ihn, nicht einmal ein Interview, und das lässt mich hoffen, dass er seine Energie nun wirklich auf die Bühne fokussiert und sich dem ganzen Schickimicki-Zirkus verweigert.
    lg Severina :hello:

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  • Liebe Fairy Queen,


    ich bin seit gestern ein Neuzugang im Tamino Forum und habe einiges von dem hier Geschriebenen gelesen, was mich dazu bewogen hat, mich anzumelden. Ich liebe Oper, vor allem die italienische und meine absoluten Lieblingssänger sind Maria Callas und Rolando Villazon.


    Du fragtest, ob es Liedaufnahmen mit Villazon gibt. Ich habe eine von einem seiner Liederabende im Temple of Dendur in New York aus dem Jahre 2004. Das Komzert wurde im Radio gesendet. Sehr schön finde ich auch wie er griechische Lieder singt (dazu habe ich auch eine CD). Leider habe ich seine Dichterliebe noch nicht gehört, die er unter anderem auch im Temple of Dendur 2005 gesungen hat. Die Kommentare, die ich in einem spanischen Forum zur Dicherliebe beim kürzlichen Liederabend in Barcelona gelesen habe, waren: nicht stilgerecht, monoton, langweilig, die Stimme hat ihm Probleme gemacht. Ob die Spanier deutsches Liedgut beurteilen können, wage ich etwas zu bezweifeln, doch auch aus dem Kreise seiner spanischen Fans war Bedauern über die nicht allzu gute Form des Sängers an diesem Abend deutlich zu spüren. Gott sei Dank ist das jetzt seit der Manon-Aufführungen in Wien anders (Dank an Severina für die tollen Kritiken!). Ein paar Tage vor dem ersten Werther kam im Radio (Deutsche Welle) eine Sendung über Villazon, wo er auch ein kurzes Interview gegeben hat und sich über sein bald erscheinendes Album "Cielo e mar" geäußert hat. Ich habe einen ziemlichen Schreck gekriegt, da seine Sprechstimme belegt und heiser klang. Kann das die Erklärung für seine anfänglich schwache Form gewesen sein? Jedenfalls können wir jetzt optimistischer in seine Zukunft sehen.


    Gruß
    Fiordiligi

  • Liebe Fiordiligi, herzlich willkommen, bei den Tamino-Opern-Frauen!!!! :hello:
    Dass du meine angebetete Divina als Avatar hast, macht mich Dir gleich doppelt sympathisch!!!!! :yes:
    Danke für den Link zu Villazons Liedkonzert. Ich würde ihn zu gerne mal mit diesem Repertoire erleben, kann mir das irgendwie schwer vorstellen..... er ist so ganz und gar der Bühnenmensch scheint mir, der sich bewegen und spielen muss.
    F.Q.


    Wollen wir hoffen, dass es Dir hier so gut gefällt, dass du "come scoglio" in Tamino bleibst!

  • Hallo Fiordiligi,
    schön, dass unsere in letzter Zeit etwas schwächelnde Opernfraktion (Ich enthalte mich jetzt jeden Kommentars, warum das so ist....) Zuwachs bekommen hat, und dann gleich von einem Villazon-Fan.
    Die "Dichterliebe" hätte er im Juni auch in Wien singen sollen, aber da steckte er ja mitten in seiner Stimmkrise, daher wurde dieser LA zunächst verschoben und im Dezember endgültig abgesagt. Ehrlich gesagt war ich darüber gar nicht so traurig, weil ich es mir nicht wirklich vorstellen konnte. Erstens ist RV ein Bühnentier, wie Fairy schon angemerkt hat, der Mann muss einfach SPIELEN, und dann halte ich auch seine Deutschkenntnisse für nicht gut genug, um diese Perlen der deutschen Lyrik auch adäquat interpretieren zu können.
    Ehrlich gesagt will ich RV überhaupt nur auf der Opernbühne erleben, nicht einmal ein Arienkonzert mit ihm würde mich wirklich reizen, da reichen mir meine CDs völlig.
    Was seine momentane Verfassung betrifft, so wage ich natürlich keine Prognose, ob er seine Stimmkrise endgültig überwunden hat. Die beiden "Manons" waren ganz wunderbar, aber ich fürchte, dass es in Zukunft eher ein Auf und Ab sein wird und er sehr, sehr aufpassen muss, um nicht wieder in seine alten Fehler (Zu viel Druck auf die Stimme) zu verfallen.
    lg Severina :hello:

  • Liebe Fairy Queen, liebe Severina,


    danke für die netten Begrüßungsworte.


    Die Lieder die er in New York singt hören sich auch schön an und sind mit viel Gefühl gesungen, doch manchmal denke ich er verziiert zu viel, so dass sich manches - für mich - recht schräg anhört.


    Dichterliebe wird er irgendwann im März zusammen mit Barenboim in Berlin singen, wahrscheinlich um das letztjährige Konzert gut zu machen, das er zwar gesungen hat, aber mit der Vorankündigung, dass er nicht ganz bei Stimme sei. Ich glaube auch nicht, dass er der beste Liedsänger für deutsche Lieder ist, aber er ihat rgendwann gesagt, Lieder seien der Kaviar der Musik. Da er ein Geniesser ist, möchte er auch diese auskosten, aber gleichzeitig sollte er sich ein Beispiel an Fritz Wunderlich nehmen, der hart gekämpft hat, um seine Liedinterpretationen von Einflüssen aus der Oper zu reinigen. Ob das Villazon überhaupt kann? Da bin ich skeptisch. Es könnte trotzdem eine angenehme Latino - Dichterliebe werden.


    Hier ein Link zu einer Rezension aus deutscher Sicht zu seiner Dichterliebe in New York 2005.


    http://www.zeit.de/2006/08/R__Villazon


    Gruß
    Fiordiligi

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  • Hallo Fiordiligi!
    Ja, deine Skepsis teile ich voll und ganz, Villazon und deutsches Liedgut - das passt für mich irgendwie nicht zusammen. Aber die CD würde mich natürlich sehr interessieren.
    lg Severina :hello:


    PS: Zum Requiem: Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Rolando es schafft, drei Stunden ruhig auf einem Platz zu stehen, ohne rumzuhampeln, ohne Grimassen zu schneiden :stumm:

  • Liebe Severina,



    Ich habe auch eine CD vom Verdi Recquiem , das er vor etwa 2 Jahren in Paris gesungen hat und dafür die besten Kritiken bekommen hat (obwohl es in der Zeit von Waldbühne, Carmen und Lucia di Lammermoor von Orange ist, wo schon eine gewisse Müdigkeit der Stimme zu hören ist). Seine Stimme klingt irgendwie nicht so kräftig wie die der anderen (vor allem im Vergleich zu Roberto Scandiuzzi), doch auch weil er sehr viel im piano gestaltet. Das Ingemisco ist besonders schön. Und ich denke schon, dass er nicht auf der Bühne hüpfen wird, höchstens könnte er diskret Nägel kauen, wenn er Energie loswerden muß :D. Und 3 Stunden dauert das Recquiem auch nicht


    Ich könnte nicht schwören, dass seine Dichterliebe nicht gut werden könnte, auch wenn das Ergebnis etwas ungewöhnlich sein könnte (positives Beispiel ist sein Combattimento). Im Film mit Helene Grimaud singt er 2 Teile aus der Dichterliebe, aber dort war seine Stimme nicht aufgewärmt. Doch sein tiefes menschliches Empfinden und seine Fähigkeit das in die Musik zu übertragen könnten für Überraschung sorgen. Ich traue ihm eingentlich einiges zu, vorausgesetzt er findet in Barenboim jemanden, der ihm die richtigen Anweisungen geben kann. Mal sehen.


    Gruß
    Fiordiligi


  • Das Ersuchen um Kopien bzw das Anbieten solcher ist bei Tamino STRENG VERBOTEN
    Daher wurden entsprechende Textstellen entfernt.


    Ich habe keine Lust wegen solcher Kinkerlitzchen jahrelange Prozesse mit der Tonträgerindustrie zu führen.


    Man beachte auch die Verschärfung des Urheberrechts per 1.1.2008 !!!


    Dieser Moderatorenhinweis wird in wenigen Stunden gelöscht


    MOD 001
    Alfred


    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Sorry, war wirklich blöd von mir :O :O :O :O
    lg Severina :untertauch:

  • LUNDI 28 JANVIER 20H00 - COMPLET http://www.theatrechampselysees.fr/

    Rolando Villazón ténor
    Orchestre philarmonique de Prague
    Daniele Callegari direction


    Ponchielli - La Gioconda "Cielo e Mar", Il Figliuol prodigo "Il padre"- Cilea - Adriana Lecouvreur "la dolcissima", "l'anima ho stanca" - Verdi - Simone Boccanegra "I inferno"-Luisa Miller - Gomes - Fosca "itenditi con dio" - Boito - Mefistofele "giunto sul passo estremo"




    R Villazon sera décoré à l'issue de ce récital chevalier dans l'ordre des Arts et des Lettres ;L'insigne lui sera remis par Hugues Gall.

  • So, hier ein kurzer Abschlussbericht von der RV-Festwochen ;) in Wien! (Ich gehe davon aus, dass Dreamhunter einen Bericht von der heutigen Vorstellung in den Opernthread stellen wird, daher will ich hier nur ein kurzes Resumee ziehen!)
    Nach den Wechselbädern beim "Werther" (Der 1. zum Mitleiden, der 2. zum erleichtert Aufatmen, der 3. wieder deutlich schwächer) zeigte sich RV in den drei "Manons" wesentlich konstanter, wenn ich auch hier Schwankungen konstatiert habe. An die fulminante Leistung bei der ersten Vorstellung - da passte einfach alles - konnte er bei den beiden folgenden nicht ganz anschließen, obwohl ihm die Traumerzählung und "Ah fuyez, douce image" heute wieder ganz wunderbar gelangen. (Dafür gab's im anschließenden Transsylvanie-Bild einen kleinen Einbruch)
    Nein, Rolando ist noch nicht ganz der Alte, was die Durchschlagskraft der Stimme betrifft, vielleicht wird er die auch nie wieder in diesem Umfang erlangen, aber mir kommt vor, dass er noch mehr Gefühl in seine Stimme legt als vor seiner Krise. Was da alles an Emotionen mitschwingt, entschädigt zumindest mich völlig für die nicht ganz so souverän gesetzten Spitzentöne. Diese Innigkeit, diese schwebenden Piani, mit denen er heute die Traumerzählung gestaltet hat - dafür verzichte ich für den Rest seines Sängerlebens gerne auf jedes C. Und er kann sehr wohl auch attackieren, das hat er im St-Sulpice-Bild bewiesen.
    Ich fürchte nur, dass wir in Zukunft mit diesen Auf und Abs leben müssen, die Gewissheit von früher "Rolando Villazon = Sternstunde", wird's wohl nicht mehr geben. Aber solange er buchstäblich um sein Leben spielt - und das war sowohl als Werther wie auch als des Grieux der Fall - kommt ein Opernfan, der nicht nur an "sportlichen Höchstleistungen" interessiert ist, bei RV wohl immer auf seine Rechnung.
    lg Severina :hello:

  • Severina schrieb -


    (Ich gehe davon aus, dass Dreamhunter einen Bericht von der heutigen Vorstellung in den Opernthread stellen wird, daher will ich hier nur ein kurzes Resumee ziehen!)
    --------------------
    Woher weißt Du das ?? :baeh01:


    Ich fand - um auch einmal ganz kurz zu schreiben - Villazon viel besser als ich erwartet habe - seine Bühnenwirksamkeit wird zur Zeit von wenigen erreicht.


    Aber jetzt muss genügend Schlaf finden und mich für die morgigen Meistersinger vorbereiten.


    Übrigens - habe gestern die Nachricht erhalten, dass ich Karten für Romeo & Juliette in Salzburg bekomme :pfeif:

    Hear Me Roar!

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