Ferenc Fricsay - eine viel zu kurze Karriere

  • Liebe Forianer,


    Wenn man heute einen Dirigenten fragt, ob er seine eigenen Einspielungen auf Platte, bzw CD hört, so werden die meiste lächeln abwinken: zuwenig Zeit, man hat ja zu tun, auch die von den Kollegen kennt man nur ansatzweise.
    Der 1914 in Budapest geborene Ferenc Fricsay war da ein anderes Kaliber, nicht nur daß er gerne ins Studio ging (nicht alle machten das), hört er selbst auch gerne Schallplattenaufnahmen, hierin in etwa Karajan vergleichbar. Beide anerkannte die Schallplatte als selbständiges künstlerisches Medium und gestalteten ihr Dirigat speziell für die Schallplatte.



    Oftmals wird kolportiert, Karajan habe Fricsay "verdrängt", die ist jedoch eine Halbwahrheit. Tatsache ist, daß Fricsay vom damaligen künstlerischen Management als Idealfall gesehen wurde. Leider erkrankte Fricsy jedoch schwer. Scheinbar genesen kehrte er wieder ans Pult zurück, aber alle schienen zu wissen, daß die Heilung nur eine scheinbare war. Fricsy arbeitete wie besessen und brachte eine Einspielung nach der anderen zustande, so eine der ersten Stereo-Aufnahmen der Beethoven Sinfonien, während die Deutsche Grammophon sich wohl oder über schon über einen allfälligen Nachfolger Gedanken machen musste. Die Wahl fiel auf Karajan.


    Karajan überstrahlte damals so ziemlich alles, sodaß der Tod Fricsays, er erreichte nicht mal das 50. Lebensjahr, zwar registriert wurde, mehr aber auch nicht. Heute, fast 40 Jahre später, genießen die Aufnahmen Frisays einen fast legendären Ruf, und manch einer zieht seinen Beethoven-Zyklus jenem von Karajan vor.
    Speziell seine Aufnahmen von Werken Bartoks gelten bis heute als unübertroffen, auch sein Mozart war bemerkenswert.


    Und nun zu meiner Frag: inwieweit sind Euch hier im Forum seine Aufnahmen geläufig, und was ist Eure Meinung zu diesem Dirigenten?


    Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Alfred,


    es ist dir sicher nicht entgangen, dass ich einer der großen Fricsay-Anhänger bin. Ich bin allerdings erst hier im Board auf relativ gleichgesinnte gestoßen: Im Freundeskreis, d.h. im Kreise derer, die sich doch mehr mit Musik beschäftigen, bin ich recht allein mit dieser Einstellung. Dort werden seine Aufnahmen wohlwollend, aber nicht überbordend beurteilt. Ich dagegen halte vieles von dem, was er uns hinterlassen hat, für sehr gut bis exemplarisch - auch für heutige Ohren.
    Zum Glück besinnt man sich nach und nach auch bei der DG seines Wertes und gibt vieles wieder in Form von Boxen wieder heraus: 1994 eine 10er Box aus Anlass seines 80.Geburtstages und 2003 in der Reihe der Original Masters eine 9erBox.



    Dazu in der Reihe "The Originals" jede Menge Schätze... Hier einige herausgreifen zu wollen, ist äußerst schwierig. Empfehlungen gab es ja schon in den jeweiligen Threads von verschiedenen Taminioanern.
    Von seinen Beethoven-Einspielungen besitze ich leider nur die 1., 3., 5, 7., 8. + 9. : ich weiß auch nicht genau, ob er jemals alle eingespielt hat oder es nur wollte... Sie gehören aber durch die Bank zu den Top-Aufnahmen. Seine Dvorak 9. wurde schon oft gewürdigt: empfehlenswwert bis heute! Sein Bartok ebenso: ob mit Geza Anda oder mit Annie Fischer (2.+3.) - durchweg sehr gut. Kodaly: kaufen! usw.usw.
    Es gibt diverse Mozart-Opern, die (auf deutsch gesungen) nicht unbedingt deshalb empfehlenswert sind, sondern weil er vielen auch hier seinen Stempel aufdrückt: sie sind wunderbar musikalisch, immer mit den richtigen Tempi. Ebenso Bartoks Blaubart, etc.

    Fricsay war für mich ein wirklicher Musiker, im besten Sinne des Wortes.


    Grüße aus Hamburg
    Uwe

  • Hallo Uwe,


    Anscheinend ist hier im Forum die Zahle der Fricsay-Verehrer doch nicht so groß wie wir angenommen haben ,-)


    Daher zur Auffrischung zwei weitere Empfehlungen:



    Es handelt sich hier wohl um eine der schönsten Einspielungen von Dvoraks Sinfonie Nr. 9 "Aus der Neuen Welt"
    Interessanterweise hatte ich dies Aufnahme als LP.
    Im Rahmen des Digitalwahns kaufte ich auf CD ausschließlich digital aufgenommene Versionen (Solti, Maazel)
    Erst vor ca 3 Jahren wurde in einer Klassik-NG auf die hier vorgestellte CD aufmerksam gemacht. Na gut dachte ich - aber wie war der Klang damals ? Ich holte die LP aus dem Schrank und begann vergleichend zu hören. -- Am nächsten Tag war die Oben abgebildete, auf CD übertragene Version in meinem Besitz !!!
    Der Klang (leichtes Analograuschen ist obligat) schlägt IMO in punkto Natürlichkeit, die mir zur Verfügung stehenden analogen Konkurrenten um Längen .
    Dazugeliefert bekommt man noch eine fantastische "Moldau" und eine Aufnahme von "Les Preludes" von Liszt



    Ebenfalls besitzenswert ist die Einspielung von Bartoks Klavierkonzerten:


    Auf der "The Originals" Wiederveröffentlichung der Deutschen Grammophon befinden sich:


    Bela Bartok : Klavierkonzert Nr. 1 Nr. 2 und Nr.3


    Geza Anda, Klavier
    RSO Berlin
    Ferenc Fricsay



    Die Tontechnik ist auch hier superb, wesentlich besser als so manches, was später im gleichen Hause aufgenommen wurde...
    Eine Sternstunde der Schalplattengeschichte.


    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich teile Eure Fricsay-Verehrung. Seine Aufnahmen gehören zu den ganz besonderen.


    Eine Aufnahme möchte ich hier noch besonders hervorheben: Die des Verdi-Requiems mit Maria Stader von 1954. Bis auf das Libera me gehört die Aufnahme IMO zu den großen Aufnahmen des Verdi-Requiems. Ich schätze bei Fricsay auch besonders die Zusammenarbeit mit Maria Stader. Diese schlanke aber ausdrucksstarke Stimme berührt mich immer wieder besonders.


    Mit freundlichen Grüßen


    Matthias

    Tobe Welt, und springe,
    Ich steh hier und singe.

  • Warum habe ich, bis ich in verschiedenen Foren darüber gelesen haben, den Namen Fricsay nicht gekannt? Ok, ich bin Barockspezialist, aber wie ich schon in meiner Vorstellung schrieb, durch aus auch großer Symphonik zugeneigt. Fricsays Aufnahmen werden überall in den Himmel gehoben, allerdings scheint man z.B. im Radio nichts davon zu wissen. Ich höre sehr viel dieses Medium, habe während des Studiums (als ich noch Zeit dafür hatte :D ) ein ARD-Nachtkonzert nach dem anderen aufgenommen. Und trotzdem kannte ich Fricsay bis vor kurzem nicht. Woran liegt das?


    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Hallo,


    Salzburgiensis schrieb:


    Zitat

    Und trotzdem kannte ich Fricsay bis vor kurzem nicht. Woran liegt das?


    Ich habr den geheimen Verdacht, daß Du meinen Einführunsbeitrag nicht gelesen, oder zumindest nur flüchtig überflogen hast:


    Fricsay war der erwählte "Hausdirigent" der Deutschen Grammophon, er liebte die Schallplatte, war der klassischen Moderne gegenüber mehr als aufgeschlossen, und beherrschte zudem ein breites Repertoire.


    Durch seinen frühen Tod (der Verlauf der Krankheit kündigte ihn schon vorher an) sah sich die Deutsche Grammpohon gezwungen ihn zu "ersetzen". Die Wahl fiel auf die Ikone Karajan, dessen Lichtgestalt alles andere überstrahlte ........
    Etliche Einspielungen Fricsays waren in den mittleren 50er Jahren entstanden, klanglich einwandfrei, aber nur mono. Ihre Neueinspielung war geplant, weil speziell kurz nachdam sich Stereo endlich durchgesetzt hatte, Mono-Aufnahmen als unverkäuflich galten, und es vermutlich auch waren.
    So verschwanden Fricsays Aufnahmen relativ rasch aus den Katalogen. Später wurden sie von vielen gemieden, weil man Angst hatte, sie könnten klanglich enttäuschen. Das ist jedoch, zumindest bei den Stereoplatten im allgemeinen nicht der Fall, im Gegenteil.


    Spätestens durch die Serie "The Originals" und auch durch lobende Erwähnungen in Foren (man sollte das nicht unterschätzen, es wirkt wie ein Kettenbrief!!) ist Fricsays Beliebtheit wieder im Steigen begriffen.
    Sein Dirigierstil passt ganz gut in unsere Zeit.


    Beste Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Ich habr den geheimen Verdacht, daß Du meinen Einführunsbeitrag nicht gelesen, oder zumindest nur flüchtig überflogen hast:


    OHO! Dem muß ich entschieden widersprechen! Ich begreife nur nicht, was das eine (meine Unkenntnis) nun mit dem anderen (Friscays Ausscheiden bei DG, bzw. Verdrängung durch HvK) zu tun hat?


    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Hallo,

    Zitat

    Ich begreife nur nicht, was das eine (meine Unkenntnis) nun mit dem anderen (Friscays Ausscheiden bei DG, bzw. Verdrängung durch HvK) zu tun hat?


    Nun, ich kann es ja nur allgemein beantworten.
    Durch diese jahrelange NICHT-Präsenz (bzw-FAST-Nichtpräsenz) am Plattenmarkt, war Fricsay für etliche Jahre aus dem allgemeinen Bewusstsein der Musikwelt (von Einzelfällen abgesehen) verschwunden.


    DAs gilt ja auch für andere Dirigenten: Mehrheitlich sind Ansemet,Monteux,Boult,Dorati,Kertesz,Ormandy,Markevitch aus dem "öffentlichen Bewusstsein verschwunden. (Da wirds jetzt einen oder den anderen Aufschrei geben, aber Klassikforen sind ja hier kein Maßstab)


    Vielleicht aber hat jemand im Forum noch eine andere Erkläung bereit..


    Freundliche Grüße


    aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • @Alfred


    Alle Namen, die du noch genannt hast, sind mir geläufig. Deshalb wundere ich mich ja so über den Fricsay. Wahrscheinlich ist das irgendein dummer Zufall, dass ich bisher nicht auf ihn gestoßen bin.


    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Kleiner Tip von mir:
    Besorge dir im Fachhandel die großen Kataloge von DG, EMI, Decca, Sony, Warner, BMG etc. - die sind ja alle kostenlos. Da hast du dann das who is who der Schallplattengeschichte mit schönen bunten Bildchen und den meisten wichtigen Aufnahmen

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  • ThomasBernhard


    Auf solche Tipps kann ich herzlich gern verzichten! X(X(


    In diesem, deinen Stil könnte ich auf Deine Frage nach biographischer Literatur von Bartok, Messiaen & Janacek im Literatur-Unterforum antworten: Wälze die Kataloge einschlägiger Verlage!


    Thomas

    Da freute sich der Hase:
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    - H. Heine -

  • Warum denn so böse? War doch ein gut gemeinter ratschlag, sind doch schöne Bilderbücher, diese kataloge. Da stößt man dann auch auf Fricsay. regen halt bloß zu ungesunder Kauftätigkeit an

  • Also neben Solti und Böhm ist Fricsay mein absoluter Lieblingsdirigent!
    Ich hatte vor ca. 20 Jahren eine Schallplatte aus der "Resonance"-Serie gekauft mit der Moldau, Les Preludes und Variation über ein Paganini-Thema.


    Auf der Rückseite der Covers (gab ja noch keine Booklets, hihi! :-)) ) las ich über seinen frühen Tod.


    Nachdem ich mich vor ca. 2 Jahren wieder intensiv auf sog. Klassik eingelassen habe, fand ich in der Stadtbücherei die Figaro-Aufnahme, die mich sehr begeistert hat! Ich wollte sie kaufen, was aber nicht einfach war: bei vielen Anbietern im Amazon-Marketplace war die Aufnahme schon vergriffen, alles ausprobiert, auch die DGG kontaktiert ... alles ohne Erfolg.


    Dann hats im Marketplace doch noch geklappt: zu moderatem Preis (ca. 30 €) bekam ich eine Original eingeschweisste Aufnahme und war völlig happi!!



    Klasse ist auch der Don Giovanni, den es allerdings einfach zu kaufen gibt!


    Habe eine gebrauchte Biographie über Ferenc Fricsay bestellt und kanns kaum erwarten!!


    Wußte gar nicht, daß er damals der Star der DGG war.


    Tolles Forum, bin heute zum ersten mal da ...


    :hello:


    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Octavian ()

  • Einige Ergänzungen:
    Es stimmt zwar, dass Fricsay einer der ersten Dirigenten (in Europa) war, der Schallplatte (und Rundfunk!) als gleichberechtigte Medien neben der Live-Aufführung verstand, aber es sollte nicht der Eindruck entstehen, er sei als Kreatur der DG entstanden oder aufgebaut worden. Sein Durchbruch ist vielmehr auf einen konkreten Anlaß zurückführbar: Bei den Salzburger Festpielen 1947 sprang er kurzfristig für den erkrankten Klemperer ein und dirigierte die Welturaufführung von Von Einems "Dantons Tod" (1948 und 49 leitete er die entsprechenden Premieren von Opern Martins und Orffs).
    1948 wurde er dann GMD in Berlin und Chefdirigent des neuen RIAS-Orchesters; anschließend folgte der Exklusivvertrag mit der DG (AFAIK ist die erste LP-Einspielung Tschaikowskys 5. von '49)


    Ich halte Fricsay frühen Tod für einen in vielfacher Hinsicht tragischen Verlust. Abgesehen von dem was uns an großartigen Interpretation entgangen sein dürfte (eine Einspielung der Brahms-Sinfonien sowie Verdi-Opern waren bereits geplant), hätte Fricsay IMO durch die ebenfalls geplanten TV-Konzerte (von den die Moldau-Probe das erste war) einen Einfluß auf das Musikleben nehmen können, der dem Bernsteins in den Staaten vergleichbar gewesen wäre. Das betrifft sowohl die Begeisterung weiterer Bevölkerungskreise für klassische Musik als auch sein selbstverständliches Eintreten für die (damals noch gar nicht so) "klassische Moderne". Man stelle sich vor ein Fricsay hätte ein "normales" Dirigentenalter erreicht (bis >1990 gelebt) und durch die 60er und 70er besagte TV-Konzerte u.ä. regelmäßig durchgeführt! Vielleicht wäre dann heute kein Rede von "Klassik-Krise" und ebenso nie eine solche Spannung zwischen kategorischer Ablehnung neuerer Musik und partisanenhafter Verteidigung der Avantgarde entstanden. Es mag übertrieben sein, so etwas von einer einzelnen Person zu erwarten, aber Fricsay hatte, wie jeder, der einmal ein Video von ihm gesehen hat,nachvollziehne kann, den Charakter und das Charisma dafür, wie damals kein anderer (gewiß nicht der zwischen kühler Aristrokratie und Schickimicki-jetset pendelnde Karajan).


    Ende der 70er waren praktisch alle Aufnahmen, die er für DG gemacht hatte (und auch einige bis dato unveröffenlichte Funkaufnahmen vom RIAS) in einer gigantischen LP-edition der DG erschienen (mit silbrigen Covern).
    Im CD-Zeitalter ist leider einiges immer noch nicht erhältlich oder schon wieder gestrichen bzw. nur in Frankreich oder Japan erhältlich.
    Zu den bereits genannten Einspielungen möchte ich unter den lieferbaren nur folgende nennen:


    Bartok: Konzert f. Orchester, Musik für....


    Stravinsky: Petrouchka, Le Sacre:


    Tschaikowksy 4. Sinfonie etc. (die 5. und 6. sind leider nicht mehr leicht zu finden)


    Die Moldau incl. Probe scheint nur als MC erhältlich. Wie auch immer, die gab es in verschiedenen Auflagen bei der DG. Absolut empfehlenswert; ich höre die Moldau seitdem mit anderen Ohren.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo,


    eine Frage und ein paar Anmerkungen:


    Johannes (JR), Du sprichst davon, dass die Tschaikowsky-Sechste "nicht leicht zu finden sei" - hat es sie denn jemals "offiziell" gegeben? Meines Wissens starb Fricsay, bevor er die Aufnahmen freigegeben hat. Sie erschienen erst um das Jahr 2000 herum beim Reissue-Label Speakers Corner, und zwar in einer 3-LP-Box mit dem Titel "The conductors". Oder ist das eine andere Aufnahme (nämlich Stereo) und es gab schon eine frühere (Mono), die tatsächlich schon damals veröffentlicht wurde?


    Die Anmerkung: Fricsay war, ich glaube, das darf man wohl so forumlieren, auch eine "Notlösung" für die DG: Dirigenten wie Bruno Walter und Erich Kleiber waren bei anderen Labels (Decca und CBS), Furtwängler zwischenzeitlich bei der EMI (hat dann aber für DG wieder aufgenommen), Legge hatte sich Karajan "gesichert", und sämtliche ungarischen Dirigenten von Rang waren in Amerika (Ormandy, Reiner, Dorati, Szell) und bei dortigen Labels (RCA, CBS, Mercury). Nebenbei: Auffallend, diese Häufung ungarischer Dirigenten in Amerika, eine ähnliche Häufung stellte sich erst später wieder ein, als Ende des Jahrtausends fast alle "großen" amerik. Orchester in deutscher Hand waren (Masur, Sawallisch, Dohnanyi, Eschenbach). Zurück zu Fricsay: Er war insofern ideal für die DG, als dass er politisch unbelastet war, sowieso in Berlin tätig war und offenbar den notwendigen Ehrgeiz für eine Plattenkarriere besaß. Und Fritz Lehmann konnte ja auch nicht alles dirigieren.


    Fricsay war übrigens nicht vergessen, da möchte ich widersprechen: LP-Sammler waren immer an ihm interessiert, und die DG hat ja doch viele seiner Aufnahmen auch auf CD zugänglich gemacht. Und es sind auch etliche Artikel über ihn erschienen.


    Tipp am Rande: Fricsays Fidelio finde ich sehr gut - er ist Klemperers berühmter Aufnahme ebenbürtig.


    Freundliche Grüße


    Heinz Gelking


    PS: "Vergessen" sind zwischenzeitlich eher Leute wie Sawallisch oder Dohnanyi. Die kennt man zwar dem Namen nach, aber sie spielen auf dem Tonträgermarkt längst nicht die Rolle, die sie verdient hätten (es ist leichter zehn Fricsay-Aufnahmen als zehn Dohnanyi-Aufnahmen zu kaufen). Vielleicht ändert sich das, nachdem er ja jetzt von Cleveland nach Deutschland zurück gekehrt ist. "Alterskarriere" wie Wand? - Zuzutrauen wäre es ihm!

  • Hallo Heinz, Hallo Johannes


    die Tschaikowsky 6. (1953 - Berliner Philharmoniker) ist auch offiziell bei der DGG erschienen, sowohl als Platte als (kurzfristig) auch auf CD (in derselben Edition ist auch die Moldau-Probe enthalten).
    Daneben gibt es noch eine Live-Aufnahme der 6. von 1960 mit dem Bayrischen RSO, erschienen bei Orfeo.


    Und zum 'Vergessen': da würde ich eher Johannes zustimmen wollen. Zwar war Fricsay durch all die Jahre nicht wirklich vergessen, aber er erhielt m.E. auch nicht die Wertschätzung, die er sicherlich verdiente.


    Gruß
    Uwe

  • Zitat

    Original von heinz.gelking
    Johannes (JR), Du sprichst davon, dass die Tschaikowsky-Sechste "nicht leicht zu finden sei" - hat es sie denn jemals "offiziell" gegeben? Meines Wissens starb Fricsay, bevor er die Aufnahmen freigegeben hat. Sie erschienen erst um das Jahr 2000 herum beim Reissue-Label Speakers Corner, und zwar in einer 3-LP-Box mit dem Titel "The conductors". Oder ist das eine andere Aufnahme (nämlich Stereo) und es gab schon eine frühere (Mono), die tatsächlich schon damals veröffentlicht wurde?


    Es gibt 4, 5, und 6 in Mono (ca. 1949-54); die nicht freigegebene Stereo-6 (1959) gab es in Frankreich schon Ende der 90er inzwischen ist sie in der weiter oben im thread genannten "Masters"-Box der DG enthalten. es gibt eine weitere angeblich hervorragende 6. (ive) auf Orfeo. Wenn man einigen Fans trauen kann, ist sie die beste; ich kenne sie nicht (bin zwar Fan, aber kein Komplettist und auch kein so großer Tschaikowsky-Fan).



    Die 5. gab es u.a. in der "DG Century"-Reihe, in der es für jedes jahr ab der Nachkriegszeit eine CD gab. Von der Orfeo-5. wußte ich bisher nichts.
    Die erste 6. gab es in der "Portrait"-Box von DG-Dokumente, zusammen mit dem Violinkonzert mit Menuhin (letzteres ist ein Funkaufnahme vom RIAS); sie ist wesentlich straffer als sie spätere.
    So weit ich weiß ist alles, was offiziell bei DG auf CD erschienen ist und noch mehr in der schon genannten Fricsay-edition, die Ende der 70er (vor meiner Zeit) auf LP erschienen war (evtl. mit Ausnahme jener Stereo-Pathetique). Diese Reihe enthielt aber schon Funkaufnahmen, die es vorher nie auf LP gegeben hatte, z.B. Mozarts Requiem (1951).
    Eine wohl einigermaßen vollständige Diskographie, incl.Verzeichnis der wichtigsten Funkaufnahmen findet sich in dem (anscheinend unfindbaren, ich habe aber schon länger nicht mehr gesucht) Buch von L. v. Pufendorf: "Ferenc Fricsay - Perspektive - Retrospektive"


    Zitat


    Die Anmerkung: Fricsay war, ich glaube, das darf man wohl so forumlieren, auch eine "Notlösung" für die DG: Dirigenten wie Bruno Walter und Erich Kleiber waren bei anderen Labels (Decca und CBS), Furtwängler zwischenzeitlich bei der EMI (hat dann aber für DG wieder aufgenommen),


    Insbesondere war Fricsay jung, gerade mal Mitte 30, hatte ein sehr breites Repertoire. Klassisch-romantische Werke hat in den 50ern dann ja auch z.B. Jochum etliche für die DG eingespielt.


    Zitat


    Tipp am Rande: Fricsays Fidelio finde ich sehr gut - er ist Klemperers berühmter Aufnahme ebenbürtig.


    Den hatte ich vergessen (vom Dirigat ist er IMO dem teils allzu monumental-statischen Klemperer sogar vorzuziehen). Hier gibt es IMO zwei mich leider recht nervende Wermutstropfen:
    - der Klang, es war die erste Stereoaufnahme der DG, ist ziemlich mies; das Orchester klingt teilweise winzig und die Sänger sind öfters viel zu laut. Ich wünschte sie hätten es mono aufgenommen.
    - Und die idiotische Sitte der DG "Hörspiele" zu produzieren, d.h. den Dialog separat von Schauspielern sprechen zu lassen, wobei jeder Esel hört, dass die Stimmen nicht zu denen der Sänger passen.


    viele Grüße


    JR

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    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von Uwe
    Und zum 'Vergessen': da würde ich eher Johannes zustimmen wollen. Zwar war Fricsay durch all die Jahre nicht wirklich vergessen, aber er erhielt m.E. auch nicht die Wertschätzung, die er sicherlich verdiente.


    Ich habe ja gar nicht "vergessen" geschrieben!
    Da eine meiner ersten MCs das Tripel- sowie Doppelkonzert unter Fricsay waren, kenne ich den Namen seit meiner Anfangszeit als Klassikhörer. Wirklich aufmerksam bin jedoch erst später auf ihn geworden. Alfred hat vermutlich recht, wenn er anführt, dass Mono-Aufnahmen eine Zeitlang auch in den preiswerten Reihen wie "Resonance" u.ä. eher selten waren. Dennoch gab es gegen Ende der der LP-Zeit diese gigantische Edition. Was das CD-Zeitalter betrifft gilt ähnliches: historisches kam kleckerweise, was im Falle von Fricsay insofern quatsch ist, als dass auch die Monosachen oft excellent klingen.
    Was ich DG eher vorwerfe, ist dass sie gerade im Falle Fricsays das Material über zig Serien verteilt (Dokumente, Resonance, Orignals, eloquence, jetzt eben diese Box oder "Musik - Sprache der Welt" etc.) veröffentlichen, es wieder streichen, bevor man sich versieht, manches jedoch offenbar auf ewig in den Archiven schlummern lassen wollen. Dagegen werden z.B. Karajans oder Kempffs Beethoven, die wirklich jeder, der sie haben wollte, schon fünfmal kaufen konnte, in regelmäßigen Abständen angeboten als handele es sich um was neues.


    viele Grüße


    JR

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  • Zitat

    Original von Johannes Roehl


    Ich habe ja gar nicht "vergessen" geschrieben!


    Sorry, da habe ich nur den Text von HG gelesen und mich darauf bezogen.


    Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Was ich DG eher vorwerfe, ist dass sie gerade im Falle Fricsays das Material über zig Serien verteilt (Dokumente, Resonance, Orignals, eloquence, jetzt eben diese Box oder "Musik - Sprache der Welt" etc.) veröffentlichen, es wieder streichen, bevor man sich versieht, manches jedoch offenbar auf ewig in den Archiven schlummern lassen wollen. Dagegen werden z.B. Karajans oder Kempffs Beethoven, die wirklich jeder, der sie haben wollte, schon fünfmal kaufen konnte, in regelmäßigen Abständen angeboten als handele es sich um was neues.


    viele Grüße


    JR


    ...das ärgert mich ebenfalls sehr. Als ich anfing, mich für Klassik und insbesondere für Fricsay zu interessieren, gab es besagte DG-Edition leider schon lange nicht mehr. Manchmal finde ich noch einzelne LP's auf Flohmärkten, etc.


    Und zur Veröffentlichungspolitik der DG - na, ja, schweigen wir lieber. Auf der anderen Seite bin ich immer äußerst gespannt, welche Schätze noch so nach und nach gehoben werden. Die 4. Tschaikowsky aus der neuen Serie hatte ich beispielsweise noch nicht - umso glücklicher bin ich,dass sie wieder aufgetaucht ist. Ebenso wie die Hartmann-Aufnahme.


    Gruß
    Uwe

  • Zitat

    Original von Uwe


    ...das ärgert mich ebenfalls sehr. Als ich anfing, mich für Klassik und insbesondere für Fricsay zu interessieren, gab es besagte DG-Edition leider schon lange nicht mehr. Manchmal finde ich noch einzelne LP's auf Flohmärkten, etc.


    Ich konnte glücklicherweise die alte Dokumente-Box vor einigen Jahren für einen Spottpreis auf Ebay ergattern. Auch über diese Auswahl konnte man schon streiten (Strauss' concertino und Burleske brauch ich einfach nicht, auch nicht mit Fricsay), aber z.B die Rossini-Ouverturen sind großartig, ebenso eine späte Brahms 2. live aus Wien.
    Ziemlich viel gab/gibt es in Frankreich, leider nur in sehr schlecht dokumentierten "Doubles", u.a. zB einen Holländer und eine Fledermaus komplett.


    Zitat


    Und zur Veröffentlichungspolitik der DG - na, ja, schweigen wir lieber. Auf der anderen Seite bin ich immer äußerst gespannt, welche Schätze noch so nach und nach gehoben werden. Die 4. Tschaikowsky aus der neuen Serie hatte ich beispielsweise noch nicht - umso glücklicher bin ich,dass sie wieder aufgetaucht ist. Ebenso wie die Hartmann-Aufnahme.


    Ja, aber gerade die Hartmann-Aufnahme ist wieder ein Beispiel für diese imbezile Praxis der DG: die 6. Sinfonie ist nämlich in der "original Masters" Box enthalten, die vor gerade mal 2 Jahren herausgekommen ist!
    Und angekündigt ist, dass demnächst Mozarts Jupitersinfonie und das Klarinettenkonzert auf eloquence erscheinen soll. Leider aber nicht die Monoaufnahme der Sinfonie, sondern die immer mal wieder auf Resonance oder Belart oder andern Billiglabeln erhältliche (dazu eine der häufigsten LPs überhaupt) späte mit den Wiener Sinfonikern (ich habe 29 und 39 davon), als Fricsay schon sehr krank war und zu etwas langsamen Tempi neigte, während die alten Aufnahmen (außerdem gibt es noch #35 und #29) straff und brillant sind.
    Naja, was solls, man muß froh sein, über alles, was überhaupt erhältlich ist.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
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    (Bob Dylan)

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Die Moldau incl. Probe scheint nur als MC erhältlich. Wie auch immer, die gab es in verschiedenen Auflagen bei der DG. Absolut empfehlenswert; ich höre die Moldau seitdem mit anderen Ohren.


    So, nun hat es das Forum (im speziellen Johannes) geschafft, mein Leben zu verändern!!!


    Aufgrund dieses Threads habe ich meine LPs durchsucht und siehe da: Ich habe die Platte, auf der Ferenc Fricsay die Moldau probt! Da ich diese LP mal zusammen mit 100 anderen erstanden hatte, ist sie bei mir total untergegangen!


    Ich habe gerade kurz reingehört. Ich kann Johannes' Meinung nur unterstreichen. Ich glaube, nun wird nichts mehr so sein, wie es bisher war ;).


    Gibt es eigentlich noch andere "Probe-Aufnahmen" (Werke, Dirigenten egal)??


    Vielen Dank! :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:


    Stephan


    PS: Wenn es jemanden interessiert, es handelt sich um eine Sonderausgabe der DGG "Zum Jahreswechsel 1961-1962 - Den Freunden unseres Hauses einen musikalischen Gruß"

    "Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." - Friedrich Nietzsche

  • @ thailon


    ja, es gibt etliche "Probeaufnahmen" - einige in den Celibidache/EMI-Boxen (Bruckner 9, Bartok, etc.) und Bruno Walter/Mozart/Sony.


    Ich habe auch noch mehr Probenmitschnitte, die fallen mir aber gerade Fastnachts/Alkoholbedingt nicht ein.


    :D :baeh01:

  • Zitat

    Gibt es eigentlich noch andere "Probe-Aufnahmen" (Werke, Dirigenten egal)??


    Die meisten dieser Probenmitschnitte sind natürlich gestellt. Es gibt aber einen, der 100-prozentig echt ist: Benjamin Britten probt das "War Requiem", als Füller auf der Decca-Gesamtaufnahme. Britten überwarf sich sogar mit Culshaw, weil der der irrigen Meinung war, Britten würde sich über dieses besondere Geburtstagsgeschenk freuen - weit gefehlt...!
    Ein glänzendes Dokument, wie virtuos Britten über alle Kräfte gebot und wie er jeden motivieren konnte, sogar die Buben ("I know it's early morning...")


    Ein interessanter, wenn auch kurzer Probenausschnitt liegt mit Pierre Boulez und den Wiener Philharmonikern auf DVD vor. Boulez probt in deutsch, dazwischen stehen Interview-Ausschnitte in englisch. Boulez wusste natürlich, dass die Proben für eine Veröffentlichung mitgeschnitten werden, sie sind aber nicht gestellt, sondern aus dem vorhandenen Material zusammengeschnitten.

    ...

  • Liebe Forianer/innen,
    Erinnern möchte ich an eine Aufnahme, die mal einen legendären Ruf hatte, vielleicht aber angesichts von Aufnahmen in historisierender Aufführungspraxis vergessen scheint, obwohl DG sonst ohne Ende wieder verwertet:


    Mozart Requiem mit Elisabeth Grümmer :jubel:


    Aus dem dem Zyklus der Beethoven-Symphonien habe ich die Dritte auf Schallplatte. Es spielen die Berliner Philharmoniker, die Aufnahme ist allerdings von Erato. Ob das eine Nachpressung der DG-Aufnahme war weiß ich nicht zu sagen.


    Das Hermes Handlexikon "Die großen Dirigenten" erwähnt übrigens, dass Fricsay von 1956 bis 1959 GMD an der Münchener Oper war. Leider konnte er dort nicht Fuß fassen, weil er weder R. Strauss noch Ritschie Wagner gerne dirigierte.


    Die von Johannes Roehl erwähnte Double-Serie der DG gibt/gab es auch in Spanien zu kaufen.


    Liebe Grüße
    Bernd Hemmersbach (hemmi)

  • Zitat

    Original von hemmi
    Erinnern möchte ich an eine Aufnahme, die mal einen legendären Ruf hatte, vielleicht aber angesichts von Aufnahmen in historisierender Aufführungspraxis vergessen scheint, obwohl DG sonst ohne Ende wieder verwertet:


    Mozart Requiem mit Elisabeth Grümmer :jubel:


    In den 90ern mal auf DG Dokumente als CD erhältlich. Es ist indes nichtmal eine offizielle Platten-,sondern eine Mono-Aufnahme vom RIAS (ca. 1951), soweit ich weiß erst in den 70ern auf LP erschienen. Und sie klingt ehrlich gesagt nicht besonders toll, jedenfalls meine CD ist klanglich meilenweit von dem wenige Jahre später eingespielten Verdi-Requiem entfernt...


    Zitat


    Aus dem dem Zyklus der Beethoven-Symphonien habe ich die Dritte auf Schallplatte. Es spielen die Berliner Philharmoniker, die Aufnahme ist allerdings von Erato. Ob das eine Nachpressung der DG-Aufnahme war weiß ich nicht zu sagen.


    Muß es eigentlich, da DGG-Exklusivkünstler...


    Zitat


    Das Hermes Handlexikon "Die großen Dirigenten" erwähnt übrigens, dass Fricsay von 1956 bis 1959 GMD an der Münchener Oper war. Leider konnte er dort nicht Fuß fassen, weil er weder R. Strauss noch Ritschie Wagner gerne dirigierte.


    Er hatte sich wohl auch ein bißchen übernommen mit einem Posten in München und einem in Berlin. Außerdem war er ca. 1957 zum ersten Mal schwer krank. Es gibt einen Mono-Holländer, der durchaus hörenswert ist, relativ schlank und zügig (angeblich hat Fricsay wohl selbst gesagt, der Holländer solle eher wie Freischütz wal wie Götterdämmerung klingen). München war wohl schon damals was konservative Borniertheit betrifft, höchstens von Wien zu übertreffen; kein gutes Pflaster für einen leidenschaftlicehr Vorkämper seinerzeit aktueller Komponisten (auch wenn die inwzsichen tiels weider vergessen sind wie Egk u. v. Einem) IIRC hatte Fricsay dort nicht nur etliche Premieren "neuer" Musik, sondern auch Lokalpremieren von Donizetti u.a. dirigiert, aber eben zu wenig der beiden Super-Ritchies :D


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Old soldiers never die
    They just fade away.


    Glücklicherweise ist dies F. nicht passiert. Noch immer suche ich auf CD seine (Mono-)Aufnahme der Zauberflöte mit Rita Streich als Königin und Dieskau als (in diesem Falle) akzeptierbare Papageno.


    Nebenbei: es gefällt mir zweimal "DGG" in diesen Thread geschrieben zu sehen, statt das für mich noch immer unvertraute "DG".

  • Hallo,


    zu der Zauberflöten-Aufnahme kommst du ganz einfach, wenn du mal bei jpc schaust:


    Gibts in einer offiziellen Ausgabe der DGG für 17 Euro und in einer Documents-Ausgabe (die ich mein Eigen nenne) für 6 Euro...


    Kaufen...


    flo

    "Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik"


    Wise Guys 2000

  • Zitat

    Original von musicophil


    Nebenbei: es gefällt mir zweimal "DGG" in diesen Thread geschrieben zu sehen, statt das für mich noch immer unvertraute "DG".



    Gelblabel wird auch akzeptiert!


  • hm, vielleicht gibt's die inzwischen auch schon nimmer:



    zum übrigen sehet auch hier.
    :hello:


  • Das gehört zwar nicht hier, aber in der 70. Jahre hatte Philips eine Mozart-Ausgabe. Eine Menge Kassetten und darin noch viel mehr LPs.
    Bei der Symphonien gab es eine besondere Schalplatte. Was ich jetzt sage, kommt aus dem Gedächntnis.
    Auf eine Schallplatte ist die Probe einer Symphonie unter Josef Krips (???). Auf die andere Seite ist dieselbe (???) Symphonie aufgenommen.


    Ich müßte bei mir nachschauen um welche Symphonie es handelt und um welcher Dirigent. Aber seit Wochen sind wir bereits nicht zu Hause wegen Familienumstände, das passiert also nicht so schnell.
    Wenn du es unbedingt wissen willst, schick mir 'ne PN


    LG, Paul

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