Startenor aus Malta - Joseph Calleja

  • Zitat

    Original von Gregor
    Wie schon Shakespeare sagte "As you like it".


    Lieber Gregor,


    Er sagte aber auch was anderes: "Much ado about nothing". :D


    LG, Paul

  • Darf man auch Calleja und Villazon mögen oder ist das ein Sakrileg??????? ?(



    Ich habe mir heute Villazon als Nemorino angesehen-auf der DVD aus der WSO mit Anna Netrebko unter Eschwé in der Schenk-Inszeneirung.
    Also direkter Vergleich "Una furtiva lagrima"-womit mir Calleja ja auf der CD besonders gefallen hat.
    Wie man auf die Idee kommen kann, Villazon KALT zu nennen,will nicht in meinen Schädel rein.
    Man kann ihm vorwerfen was man will, aber das nun mal gerade nciht!!!!! :no: :no: :no:
    Was er da abliefert, ist Hingabe pur und sowas hab ich wirklich noch nciht gesehen.
    Rein vom Hören gefällt mir Calleja auf seine ganz andere Weise mindestens genauso gut, keine Frage.
    Aber die Person Villazon die sich hier an die Musik, den Gesang und das Publium ausliefert, hat nochmal eine ganz andere Dimension. Wer das nciht mitkriegt, muss irgendwo einen Nerv zu wenig haben-tut mir leid, aber das muss ich leider jetzt mal sagen. Man kann seinen Gesang nciht mögen , aber ihn kalt zu fidnen, ist einfach nur absurd. Mit Geschmack hat das nichts mehr zu tun, das ist reine Sensibilität. Wenn Villazon kalt ist, dann ist es die Sonne auch.


    Gottseidank hat das Wiener Publium das sehr wohl mitbekommen und ich hoffe, Severina war da und hat am Lautesten geschrien! Und dass er die Arie wiederholen, musste und beim zweiten Mal genauso enthusiastisch war und Alles gegeben hat, sprciht wohl auch für sich.
    Ich könnte echt vor Rührung heulen, wenn ich sowas sehe und dieses singende Kind ( Kind im allerbesten Sinne ) in die Arme nehmen und wie eine Mutter vor aller kritischen Welt beschützen!
    Lacht mich jetzt ruhig aus , ist mir total egal, denn genauso empfinde ich es.
    An dem Mann ist einfach alles echt und authentisch und ich möchte mal wissen, wo es sowas heute noch gibt?
    Dass ihm die Leute zu Füssen liegen, liegt vor allen Dingen daran, dass er eben vollkommen ehrlich singt und sich dabei total verausgabt und sich glecihzeitig ganz und gar unschuldig und überströmend an seiner Musik freut.
    Das mag leichtsinnig, weltfremd, un-raffiniert und selbstmörderisch sein-aber Eines ist es ganz gewiss nicht: KALT. :boese2: :boese2: :boese2:


    Fairy Queen

  • Zitat

    Original von Fairy Queen


    Wie man auf die Idee kommen kann, Villazon KALT zu nennen,will nicht in meinen Schädel rein.
    Man kann ihm vorwerfen was man will, aber das nun mal gerade nciht!!!!! :no::no::no:
    Was er da abliefert, ist Hingabe pur und sowas hab ich wirklich noch nciht gesehen.
    Rein vom Hören gefällt mir Calleja auf seine ganz andere Weise mindestens genauso gut, keine Frage.
    Aber die Person Villazon die sich hier an die Musik, den Gesang und das Publium ausliefert, hat nochmal eine ganz andere Dimension. Wer das nciht mitkriegt, muss irgendwo einen Nerv zu wenig haben-tut mir leid, aber das muss ich leider jetzt mal sagen. Man kann seinen Gesang nciht mögen , aber ihn kalt zu fidnen, ist einfach nur absurd. Mit Geschmack hat das nichts mehr zu tun, das ist reine Sensibilität. Wenn Villazon kalt ist, dann ist es die Sonne auch.


    Also entschuldige mal, jeder der nicht das Gleiche empfindet wie du, hat also eine Schraube locker, oder wie sehe ich das? In so wenigen Zeilen hast du mich ja gehörig beleidigt. Ein Nerv fehlt mir, absurd bin ich, keinen Geschmack habe ich und unsensibel bin ich auch noch. Vielen Dank!


    Ich kann nichts dafür, daß mich Villazon's Stimme nicht berührt. Sie löst bei mir halt nichts aus. Nochmal, das Timbre läßt mich einfach kalt.
    Absurd ist lediglich, daß manche glauben, ich müsse die gleiche Meinung haben wie andere, und wenn daß nicht so ist, ist man bescheuert.


    Das ist wirklich eine Frechheit!!!!


    Ein sehr enttäuschter Gregor

  • Liebe Fairy und lieber Gregor,


    bin ganz traurig, dass es zwischen Euch gestern so gekracht hat, denn jeder von Euch schreibt mit viel Herzblut über seine Lieblinge und kaum jemand möchte diese Beiträge hier wohl missen.


    Für mich liegt da ein totales Missverständnis vor, das hoffentlich wieder aus der Welt zu schaffen ist.


    Liebe Fairy, Gregor hat nicht geschrieben, dass RV kalt ist, sondern, dass sein Timbre usw. ihn kalt läßt und das sind für mich zwei ganz unterschiedliche Dinge und das Recht eines jeden, dass er anders empfindet, aber das ist Dir ja sowieso klar.


    Nachdem Du ihn wieder als Nemorino gesehen hast, kann ich aber auch Deine, Rolando gegenüber so überschwenglichen Gefühle ganz gut verstehen und ich hoffe, Du lieber Gregor ordnest das auch richtig ein, denn Fairy meint es bestimmt nicht so bös, trotz aller Anzeichen ( :boese2: ) ;)


    Ganz liebe Grüße nach Lille und Wien
    Ingrid

  • Lieber Gregor, ich wollte dich nicht persönlich beleidigen und wenn Du das so empfunden hast, dann entschuldige ich mich in aller Form hiermit dafür. Von Schraube locker, bescheuert etc. war sowieso nciht Rede-wo Du das gelesen hast, weiss ich nicht. ?(


    Ich kann einfach nicht nachvollziehen, wie man etwas, das so offenscihtlich mit vollem Herzen und ganzer Seele singt und agiert ausgerechnet mit dem Wort kalt charakterisieren kann.
    Wenn Du seine Techhnik oder was auch nun mal immer kritisieren würdest, wäre das etwas ganz Anderes, aber dass er nciht kalt ist, halte ich für eine unumstösslcihe Tatsache, wenn man ihn nur agieren sieht.
    Nun gut, wir werden hier nicht zusammenkommen und müssen das auch nciht.
    Ich gebe zu, dass ich mich gestern abend zu sehr von Villazons Nemorino hinreissen liess und entschuldige mich nochmal für die Wrikung, die meine Worte auf Dich hatten. So war es wirklich nciht gemeint. :no:
    Wie sollte es auch , da ich Dich ja nicht kenne und ausserdem gerade hier in dieser Diskussion um Calleja schätze?


    Signore perdona! :untertauch: :untertauch: :untertauch:


    Fairy Queen

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  • Liebe Fee,


    ich muß hier Gregor einmal zur Seite springen: Vollkommen unabhängig von der puren qualitativen Bewertung der Stimme würde auch ich Villazons Singen als gehörig steril bezeichnen. Die Frage des Herzbluts, das der arme Mensch ja hineinlegen mag in seinen Vortrag, ist für mich komplett irrelevant. Allein das gesungene Ergebnis, ohne histrionische Gesten, ohne ergreifende Rührungsblicke, ziehe ich heran, und da sind doch viele Parameter, die für mich Gregors Wahrnehmung nachvollziehbar machen. Der breite Pinsel, die wenig ausgeprägte "musikalische Bewegungsintelligenz", die geschmacklosen Effekte, die ewig gleiche Dynamik, die offenen Töne, dabei eine eigenartige Glätte des Stimmkerns, durch Domingo-Imitationes etwas übertüncht. Ich finde den Rolando ja auch ganz nett (bis auf seine dauernden Coverkapriolen mit der Petersburgerin) und energetisch und überhaupt. Der produzierte Ton aber kommt für mich überhaupt nicht mit, Verzeihung!
    Ich will deshalb nicht sagen, daß mich Calleja wesentlich anspricht, vom puren Timbre aber halte ich ihn für den weit reizvolleren Sänger.


    Reverenz


    Il tuo Padre

  • Lieber Grande,
    ich finde Calleja vom puren Timbre auch fast reizvoller und vom reinen Hörerlebnis ohne Bühne überzeugt mich die Arie "Una furtiva lagrima" bei Calleja mehr.
    Aber ich kann in der Oper das eine nciht vom Anderen abstrahieren und finde Villazon als Bühnenfigur wirklich umwerfend und gerade den Vorwurf der Kälte daher total ungerechtfertigt.
    Für mich zählt das Herzblut in seinem Vortrag serh wohl, denn er legt es ja nciht nur in die Blicke oder Gesten sondern durchaus auch in seine Stimme.
    Diese Stimme hat eine so unverwechselbare emotionale Emphase, die zudem absolut authentisch und nciht aufgesetzt ( und auch nciht imitiert :no:) ist, dass ich hier schon ein einzigartiges Phänomen eines grossen Gesangs- Künstlers erlebe.
    Ich frage mich gerade , ob nicht möglcherweise auch eine unterschiedliche Wahrnehmung von Männern und Frauen hinzukommt. Villazon rührt anscheinend ganz extrem an sogenannte "Mutterinstinkte" - das habe ich schon von verschiedenen Frauen gehört und empfinde es selbst auch sehr stark.
    Deshalb ist ein Vergleich mit Domingo nciht richtig, denn Domingo rührt eher an Alles andere, aber gewiss nciht die Mutterseiten.
    Die dynamische Gestaltungsfähigkeit der Stimme geht bei Villazon tatsächlich in seinem Überschwang oft unter, da hast Du Recht. Aber für mich macht das einen verzeihlichen Teil seines Charmes und der Wärme, die er verströmt , aus.
    Die Stimme selbst erkennt man unter Hunderten wieder-sie kann also so steril wirklich nciht sein!


    In der Hoffnung, dass mein Beichtkatalog nun nciht wieder an Umfang gewonnen hat.... :untertauch:
    küsse ich ehrerbietigst euren Ring!


    Sempre la Vostra figlia felice

  • Liebe Fairy,


    Zitat

    Original von Fairy Queen: Ich frage mich gerade , ob nicht möglcherweise auch eine unterschiedliche Wahrnehmung von Männern und Frauen hinzukommt. Villazon rührt anscheinend ganz extrem an sogenannte "Mutterinstinkte"-das habe ich schon von verschiedenen Frauen gehört und empfinde es selbst auch sehr stark.


    auch wenn es heute modern ist, auch in mentaler Hinsicht die großen Unterschiede zwischen Männern und Frauen zu betonen - ich glaube, da werden viele Klischees konstruiert ...


    Allerdings hört jeder anders, weil wir nun mal alle unterschiedlich sind - und das sehe ich unabhängig von Männlein oder Weiblein. Für den einen ist die perfekte Technik enorm wichtig, der andere setzt mehr auf den Ausdruck und die allgemeine "Wirkung".


    Wenn ich eine Oper nicht nur höre, sondern auch sehe, ist die Bühnenpräsenz für mich schon recht wichtig - und da kann Villazon auch meiner Meinung nach punkten. Manchmal etwas übersteigert, aber er besticht z.B. als Alfredo auch durch sein natürlich wirkendes Spiel - und gibt glücklicherweise nicht den Schmachtetenor. Wenn ich ihn nur höre, ist die Wirkung längst nicht so groß ... Bei Calleja scheint es ja nach allem,was ich hier gelsen haben,umgekehrt zu sein. Ich mag seine Stimme und seinen Ausdruck von allen neueren Tenören am liebsten und hoffe nur, dass ich nicht enttäuscht bin, wenn ich ihn wirklich mal live erlebe ...


    Mutterinstinkte? Sorry, aber das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich kann einen Sänger klasse finden, weil er eine tolle Stimme hat, wunderbar singt, ganz in seine Rollen passt (das ist für mich immer das Wichtigste, ob Cd oder live!) ... Das geht dann aber eher auf die künstlerische Leistung (über die ich mich dann auch begeistert auslassen kann!), aber nicht auf die Person direkt. Bin ich da vielleicht nicht normal ?(;) ?
    (Auf jeden Fall etwas OT :untertauch: )


    :hello: Petra

  • Bin leider urlaubsbedingt nur selten on-Line. Die Tortenschlacht der letzten Tage find ich total putzig :stumm:


    Also-Calleja ist für mich sowas wie eine etwas zu langsam gespielte Schellack-Platte - Villazon (egal in welcher Tagesverfassung) lässt mein Herz ganz hoch schlagen :jubel:


    Happy Holliday
    LG
    Isis

  • Gerade heute habe ich das Radio eingeschaltet und hörte ein
    "O soave fanciulla", ohne die Ansage mitbekommen zu haben.


    Ich bin kein großer Puccini-Fan, aber manche Interpretationen reißen mich schon so mit, dass ich denke: Klasse, wer war(en) das?
    Das war hier nicht der Fall, ich konnte mir bei beiden Sängern nicht die Rolle imaginieren, keinen Rudolfo und keine Mimì vor mir sehen.
    Konnte auch das Timbre nicht unbedingt zuordnen, nur heraushören, dass es ein baritenore war und vielleicht Anna Netrebko?


    Dann kam die Absage: Rolando Villazon und Anna Netrebko - was zumindest für mich wieder einmal bestätigte: Beide muss ich sehen und hören, dann können sie mich mit ihrer Spielfreude durchaus mitreißen, sozusagen als akustisches und optisches Gesamtpaket (z.B: in der Traviata), aber nur als Hörerlebnis transportieren sie in meinen Ohren zumindest keine Bilder von bestimmten Opernfiguren - und das ist mir bisher, wenn ich sie nur hörte, immer so gegangen!


    Und, um hier nicht ganz im OT zu landen: Calleja schafft es mit seinen Interpretationen oft, nur durch den Gesang diese Bilder in meiner Phantasie entstehen zu lassen. Ich kann einen jungen Mann vor mir sehen, der seine Geliebte sucht und zerbricht, als er von ihrem Tod erfährt. Oder die Verzweiflung des Werther ... die Schüchternheit des Nemorino ...
    OK, das funktioniert nicht mit allen seinen Aufnahmen, aber gerade im Belcanto-Bereich sehe ich bei seinem Singen Figuren vor mir.


    Das so ein Eindruck immer subjektiv ist, ist mir klar, und deshalb werden wir alle wahrscheinlich nie auf einen Nenner kommen. Hinzu kommt mein Faible für hell timbrierte Tenöre, die durchaus auch ein kräftigeres Vibrato haben dürfen - auch wieder eine persönliche Vorliebe, die keine
    objektive Beurteilung zulässt.


    Und dass er manchmal mit einer Schellack-Platte verglichen wird, ist zumindest in meinen Ohren kein Nachteil ... :D


    :hello: Petra

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  • Danke Ingrid und Il Grande für eure Stellungnahmen. Ich sehe, daß ihr versteht was ich gemeint habe. Andere verstehen's halt nicht.... Schade ist nur, daß man angegriffen wird, nur weil man ein anderes Empfinden hat. Aber man lernt aus sowas, von mir gibt es zu diesem Thema nichts mehr.


    Zitat

    Original von petra
    Und dass er manchmal mit einer Schellack-Platte verglichen wird, ist zumindest in meinen Ohren kein Nachteil ... :D


    Also, wie eine Schellack-Platte sieht er nicht aus. ;)Aber er klingt vielleicht wie mancher Tenor aus dieser Zeit. Was allerdings wirklich nicht so schlecht ist, denn so einige Tenöre dieser Ära gelten ja als die Besten überhaupt.
    Der Vergleich mit der zu langsamen Schellack-Platte ist eigentlich idiotisch und seitdem es mal ein Kritiker gesagt hat plappern es halt andere einfach nur nach.


    Gregor

  • Lieber Gregor,


    Zitat

    Original von Gregor:


    Also, wie eine Schellack-Platte sieht er nicht aus. ;) Aber er klingt vielleicht wie mancher Tenor aus dieser Zeit. Was allerdings wirklich nicht so schlecht ist, denn so einige Tenöre dieser Ära gelten ja als die Besten überhaupt.


    letzeres war es ja auch, was ich eigentlich meinte: Was es an seiner Stimme und seinem Ausdruck eigentlich ist, das ja anscheinend nicht nur mich an einige Tenöre früherer Zeiten erinnert (und das ist auch von mir durchaus positiv gemeint!)?


    Zitat

    Der Vergleich mit der zu langsamen Schellack-Platte ist eigentlich idiotisch und seitdem es mal ein Kritiker gesagt hat plappern es halt andere einfach nur nach.


    Ach, von einem Kritiker kommt das? Ich dachte, das sei ein Kreativ-Einfall hier im Forum gewesen :D Wer hat diesen "tollen" Vergleich denn als erster ausgebrütet?


    :hello: Petra

  • Zitat

    Original von petra
    letzeres war es ja auch, was ich eigentlich meinte: Was es an seiner Stimme und seinem Ausdruck eigentlich ist, das ja anscheinend nicht nur mich an einige Tenöre früherer Zeiten erinnert (und das ist auch von mir durchaus positiv gemeint!)?


    Hallo Petra,


    Seine Stimme erinnert mich auch etwas an diese Tenöre, ich würde aber nicht sagen, daß er genauso klingt.


    Zitat

    Original von petra
    Ach, von einem Kritiker kommt das? Ich dachte, das sei ein Kreativ-Einfall hier im Forum gewesen :DWer hat diesen "tollen" Vergleich denn als erster ausgebrütet?


    Also wer diesen Satz in die Welt gesetzt hat, weiß ich nicht. Aber er ist schon etwas älter denn schon vor einigen Jahren ist dieser Vergleich in einem Artikel aufgetaucht.


    Gregor

  • Ich habe Calleja gestern abend in der Live-übertragung des Verdi-Requiem von den Londoner Proms aus der Royal Albert Hall gehört. :jubel:


    Er ist inzwischen eindeutig stimmlich so weit entwickelt, dass er m.E. ein serh serh guten Verdi-Tenor genannt werden kann und muss.
    Mit der wahrlich stimmgewaltigen Violeta Urmana und Ildebrando d'Arcangelo konnte er mühelos mithalten und hat trotzdem nichts von der charakteristischen Biegsamkeit und Modulationsfähgkeit der Stimme noch ihr unverwechselbares Timbre verloren.
    Ich fand das ausserordentlch beeindruckend und erwarte noch viel von diesem Ausnahmetalent. :jubel:


    F.Q.

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Ich habe Calleja gestern abend in der Live-übertragung des Verdi-Requiem von den Londoner Proms aus der Royal Albert Hall gehört. :jubel:


    Er ist inzwischen eindeutig stimmlich so weit entwickelt, dass er m.E. ein serh serh guten Verdi-Tenor genannt werden kann und muss.
    Mit der wahrlich stimmgewaltigen Violeta Urmana und Ildebrando d'Arcangelo konnte er mühelos mithalten und hat trotzdem nichts von der charakteristischen Biegsamkeit und Modulationsfähgkeit der Stimme noch ihr unverwechselbares Timbre verloren.
    Ich fand das ausserordentlch beeindruckend und erwarte noch viel von diesem Ausnahmetalent. :jubel:


    Habe ich da was verpaßt???? Ich wußte nicht, daß dieses Requiem live übertragen wird.
    Schön, daß es dir gefallen hat.
    Seine Stimme ist enorm tragfähig. Sie reicht bis in jeden Winkel des Saales. Warte nur bis du ihn mal live gehört hast.


    Gregor

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  • Bei Calleja’s diesjährigem Sommerkonzert in Malta, das 2008 Luciano Pavarotti gewidmet war, hat er ein super O Sole Mio gesungen. Das Video ist bei youtube erschienen. Interessanterweise singt er es hier im Duett mit George Petean, der neben Calleja leider etwas verblaßt. Ich mag diese Verzierungen im ersten Teil des Liedes. So habe ich das noch nie gehört. Wird wohl eher eine eigenwillige Interpretation sein – aber sie macht Effekt. :yes: Die Bildqualität ist zwar nicht so gut, aber der Klang dafür umso besser.



    Calleja – O Sole Mio



    Bei youtube gibt es inzwischen schon einige Videos von ihm.


    Gregor

  • Ich hatte nun auch die Möglichkeit das von Fairy erwähnte Requiem zu hören. Ich habe vor dem Hören einige Kritiken darüber gelesen, die recht zurückhaltend waren. Die Rezensionen lobten vorallem Calleja und teilweise auch Urmana. D'Arcangelo verblaßte etwas, was vielleicht einfach daran liegt, daß er nicht der ideale Baß für Verdi ist. Ich sehe ihn doch eher im Mozart- oder Belcantofach.


    Calleja's Ingemisco gefiel mir sehr und er überzeugte mich mit seinem sensiblen Vortrag. Bei classical erschienen folgende Zeilen über ihn, die ich sehr treffend empfand:


    Calleja impressed with his ringing tenor and the finesse with which he sang some of the trickier moments – his lightening of tone and his diminuendo at ‘Qui Mariam absolvisti’ was magical and the ‘Hostias’ hardly less so. He has an interesting individuality of tone, provided by what seems to be a very fast vibrato, which is very appealing.


    Gregor

  • Les Pêcheurs de Perles, FFM, 23.02.2009


    Liebe Freundinnen und Freunde der Perlenfischer


    Heute habe ich meine Karte für Lucia di Lammermoor am 31.10. mit Callaja und Lisnic erhalten :yes: und in diesem Zusammenhang festgestellt, dass der Vorverkauf für die konzertante Vorstellung in der Alten Oper bereits begonnen hat.


    Ich komme nun auf mein Angebot zurück, Karten für interessierte Taminos zu besorgen. Da von den rund 2.400 Karten nur noch ca. 600 verfügbar sind, wäre wohl Eile geboten.


    Hier noch einmal das Programm:
    Les Pêcheurs de Perles
    Georges Bizet
    1838 - 1875
    In französischer Sprache
    Koproduktion mit der Alten Oper Frankfurt Konzertant in der Alten Oper
    Montag 23.02.2009
    19:00 Uhr
    ________________________________________
    Musikalische Leitung Christoph Poppen
    Chor Matthias Köhler

    Leila, Priesterin Tatiana Lisnic
    Nadir, Fischer Joseph Calleja
    Zurga, König ?( Zeljko Lucic
    Nourabad, Großpriester Bálint Szabó

    Chor der Oper Frankfurt
    Frankfurter Museumsorchester.


    Gegen die nachstehenden direkten Links bestehen hoffentlich keine rechtlichen Bedenken


    http://www.oper-frankfurt.de/i…tueck=160&stueckdatum=873
    http://www.ticketcorner.com/ev…412/requestcard?id=807888


    Eine Reservierung ist nicht möglich, die Karten müssen sofort gekauft werden.


    Wer also jetzt schon für den Februar planen und verbindlich zusagen kann, müsste sich baldmöglich entscheiden. Es wäre schön, wenn man sich für eine Preiskategorie entscheiden könnte, um möchlichst in unmittelbarer Nähe zuzsammen zu sitzen.


    Liebe Grüße


    Emotione

  • Liebe Emotione, danke für dein Engagement!


    Ich möchte sehr gerne mitgehen, kann Dir allerdings erst am Ende der Woche Bescheid sagen, da bei mir bis Freitag eine wichtige Entscheidung für das nächste Jahr ansteht und ich zeitlich noch keinen Überblick habe.
    Was die Preiskategorie angeht, finde ic hdas SEHR gesalzen-da haben wir hier in Lille wirklich Glück, scheint mir......


    Wenn man auf denPlätzen unter 60 Euro noch gut sieht und hört, wäre mir das schon sehr Recht. :yes:


    Fairy Queen

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  • Liebe Taminos,


    ich möchte auch ein Wörtchen über Josph Calleja verlieren. Ach, wie oft habe ich seine CD schon in der Hand gehalten, aber wegen des studentischen Beutels immer wieder ins Regal gestellt! ;( Aber sie steht auf meiner Wunschliste gaaanz weit oben!


    Ich bin von seiner Stimme trotz des vielgescholtenen Vibratos begeistert, sein Timbre gefällt mir auch außerordentlich gut und, wie Alfredo schon gesagt hat, "Seine Stimme würde die Damenwelt ins Schmachten versetzen"! Ja, das tut sie, zumindest bei mir! :faint: Sie erinnert wirklich an den süssen Klang der vergangenen Zeiten, ich finde an dem Vergleich überhaupt nichts Verkehrtes! Ich höre mir gerade seine Fleur-Arie aus der "Carmen", sein Französisch lässt sich zumindest für meine nicht-frankofonen Ohren besser hören als manch ein anderes von den berühmteren Kollegen (Stimmt das, liebe Fairy?) - noch eine Qualität, die ich außer dem einfühlsamen Vortrag, der klaren Diktion und Phrasierung außerordentlich hoch schätze...


    Ich kann es natürlich genauso wenig wie jeder außer Ulrica (Ihr wisst schon, Verdi...:rolleyes: ) die Zukunft sehen, aber ich würde mir wünschen, der junge Tenor würde (noch) höhensicherer werden und natürlich auf gar keinen Fall zu schnell zu schwere Sachen nehmen! Ich werde es versuchen, im kommenden Jahr unbedingt zumindest eine Vorstellung mit Calleja zu besuchen, zumal ich eine gute Freundin in FaM habe :]


    Alles Liebe,
    Eure


    Theodora

  • Liebe Theodora, guten Morgen und bienvenue im Fan-Club!!!!! :] :hello:
    Ich finde seine Diktion in italienisch wie französisch sehr gut.
    Leider wird aus meinem anvisierten Live-Erlebnis in Frankfurt erstmal ncihts ;( ;( ;( -umsomehr müsst ihr mir davon berichten!!!!!!


    Von wegen schweres Fach: ich war-wie schon irgendwo hier nach der Übertragung der Londoner Proms geschrieben- sehr überrascht, wie verdi-tauglich die Stimme bereits ist.
    Im Verdi- Requiem hat er neben Urmana und d'Arcangelo eine hervorragende Figur-gemacht und das ist nun wahrlich keine Partie für einen Tenore di grazia!


    Fairy Queen

  • Liebe Fairy,


    Ach, ist das schade, dass Du das Live-Erlebnis mit JK versäumen musst!
    :lips:Jaja, Calleja versetzt unsere Taminische Damenwelt in Entzückung! Könntest Du bitte einen Link auf den Beitrag mit der Londoner Übertragung des Requiem angeben? Das klingt interessant!.. Und die letzte Frage - was gehört für Dich zu einer Verdi-tauglichen Stimme?


    Alles Liebe,
    Deine fledermausähnliche
    Theodora

  • Liebe Theodora, ich bin leider technisch so unbedarft, dass ich keine Links setzen kann..... :untertauch:


    Das muss in dem Thread zu den Proms 2008 stehen.


    Merkmale einer Verditauglichen Stimme zu nennen, ist nciht so gazn eingfach, da es ja im Verdirepertoire verschiedene Stimmfächer gibt.


    Ein eindeutiges Beispiel für dich : im Maskenball gibt es zwei Sopranrollen: Oscar und Amelia. Oscar is tein lyrischer Koloratursopran Amelia ein grosser lyrischer bzw Spinto-Sopran. Da gibt es dann schon reichlich verschiedene Anforderungen an zwei Soprane.


    Allgemein würde ich mal sagen, dass die Stimme eine gute Projektion und Focussierung(Durchschlagskraft) braucht, um über das Verdi-Orchester zu kommen. Piepmäuschen mit Barockausbildung sind chancenlos.
    Die italienischen Tugenden wie gepflegtes Legato(also kein Konsonantenspucken und Überartikulation) Nutzung aller Resonanzräume, gute Beweglichkeit(wird für sehr viele Rollen auch die a priori grossen lyrschen Partien wie Leonora gebraucht und keinesfalls nur im Koloraturfach wie etwa Gilda und Violetta), eine serh gute Atemstütze, da es oft riesenlange Phrasen gibt und vor allen Dingen natürlich eine schöntimbrierte und nicht zu harte Stimme. Stimme nohne eine wengstens andeutungsweise verführerisches Timbre finde ich nciht verdikompatibel. Wir sind hier immerhin noch in der italienischen Belcanto-Tradition =Schön-Gesang.


    Ich frage mich gerade ob Edda Moser Verdi gesungen hat? Oder Joan Sutherland?


    Aber das oben sind meine subjektive Bewertungen. Vielleicht sind andere Sangeskenner damit überhaupt nciht einverstanden oder haben wichtige Ergänzungen.


    Liebe Grüsse zurück!


    Fairy Queen

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  • Liebe Fairy,


    ja, das klingt alles einleuchtend für mich! Jetzt eine neue Frage: Wo kann man diese ganzen Fachwörter nachschlagen?? zum Beispiel das Wort "Legato" habe ich schon oft gehört, aber die Bedeutung erst jetzt durch Dich verstanden (Danke für die Alphabetisierung! :angel:) Ohne dieses Wissen versteht man teilweise nur Bhf und kann natürlich gar nichts selbst sagen, ausser wie bei CB (ich höre das was Du nicht siehst X()


    Original F.Q.:

    Zitat

    Piepmäuschen mit Barockausbildung sind chancenlos.


    Hattest Du dabei jemanden konkreten im Kopf? :D Ohne selbstverständlich mit dem Finger zu zeigen! :pfeif:


    Jaaa, ich kann es Dir über Moser nicht sagen, aber die Sutherland hat Violetta gesungen, sogar mit Bergonzi zusammen. Deswegen weigere ich mich, diese Aufnahme zu kaufen, trotz der Tatsache, dass ich Bergonzi suuuper finde. :motz:


    Das mit Links einfügen geht ziemlich einfach: Zuerst markierst Du die zu zitierende Stelle mit rechts und drückst auf Kopieren. Dann klickst Du in der Leiste direkt über dem Feld, in das Du Deine interessanten Kommentare eintippst, auf "Zitat einfügen" (Quadratischer Knopf mit einem kleinen roten Pfeil und einem Blatt Papier drauf). Es springt ein Fenster auf, das musst Du mit rechts reinklicken und auf Einfügen drücken. Fertig. Ich denke, wenn Du es einmal ausprobiert hast, wird es Dir das Leben einfacher machen, besonders weil ich gern Fragen stelle!


    Alles Liebe :hello:,
    Deine


    Theodora


    PS Danke Elisabeth! :hello:

  • Hat jemand die Lucia di Lammermoor an der Frankfurter Oper gesehen? Die Kritiken für Calleja sind ja großartig.
    Die Frankfurter Rundschau schrieb "Joseph Calleja gibt einen Edgardo, dessen emotionale Wildheit und Verletzlichkeit die gleiche Intensität erreichen und der der Trauer und dem Schmerz große, dramatisch straff gespannte und souverän ausgesungene Bögen zu widmen vermag, wie man sie nicht oft zu hören bekommt" und Frankfurt Live meint "Von Beginn an grandios Joseph Calleja als Edgardo. Eine Stimme, die das Pianissimo genauso beherrscht wie das Crescendo bzw. Decrescendo, die wunderbar phrasiert".


    Aber was für eine Inszenierung haben sie denn da auf die Beine gestellt? Eine Lucia in der heutigen Medienwelt?


    Kritik Lucia di Lammermoor - Allgemeine Zeitung


    Wollte sich nicht Fairy eine Vorstellung ansehen oder waren das die Perlenfischer? Vielleicht verwechsle ich das jetzt.


    Gregor

  • Lieber Gregor, guten Morgen!
    Zu meinem grossen Leidwesen, werde ich weder das eine noch das Andere tun können, da ich im Moment hier so angebunden bin, dass Reisen nur sehr bedingt möglich ist.
    Bei den Perlenfischern gebe ich die Hoffnung noch nciht ganz auf, kann allerdings erst auf die letzte Minute entscheiden und dann noch eine Karte zu bekommen...... :(
    Mich wundert dies Kritik aber nicht weiter, denn das Potential gerade fur die emotionale Vermittlung solcher Rollen, habe ich bei Calleja schon beim ersten Ton gehört.


    Bravisssimo Edgardo!!!



    F.Q.

  • Hallo Gregor,
    ein Bekannter von mir war drin und fand Calleja stimmlich großartig, schauspielerisch nicht so überzeugend, Lisnic hingegen eher schwach. (Dürfte sich mit der Kritik decken)
    Was die Inszenierung betrifft: Ich kann natürlich nicht beurteilen, wie weit das Konzept gelungen/nicht gelungen ist, aber prinzipiell kann ich mir eine Lucia in der Medienwelt schon vorstellen. Meine bisher beeindruckendste Inszenierung dieser Oper war die von Robert Carsen in Zürich, und der verlegte die Handlung in eine Militärdiktatur. Und ob du's glaubst oder nicht, das Schicksal von Lucia als Schachfigur im Politspiel einer machtgeilen Männergesellschaft ist mir nie so unter die Haut gegangen wie hier, ganz ohne Walter-Scott-Romantik. Aber wie gesagt, ich kann/will die Frankfurter Inszenierung nicht beurteilen, ohne sie gesehen zu haben.
    lg Severina :hello:

  • Liebe Severina, lieber Gregor,


    also ich war in drei Vorstellungen der Lucia. Wann habe ich schon die Gelegenheit, im Rhein-Main-Gebiet wieder einmal drei solche Stimmen in einer Oper zu hören? Zunächst einmal zur Inszenierung, die eigentlich vom Konzept her stimmig war. Die Ashton-Group hatte (wohl als Heuschrecke) den Ravenswood-Konzern geschluckt und wollte jetzt, um eine drohende Insolvenz zu verhindern, mit der Bucklaw-Press fusionieren. Nur hätte der Regisseur sich m.E. etwas mehr um die Personenführung kümmern müssen. Abgesehen von ständig herumwuselnden Chor und Statisten fand Standtheater statt. Man war schon froh, dass wenigstens nicht an der Rampe gesungen wurde.


    Tatjana Lisnic fing tatsächlich in den von mir besuchten Vorstellungen ziemlich schwach mit kleiner und dünner Stimme an. Regnava nel silenzio habe ich sogar in Mainz im vergangenen Jahr von einer jungen Sopranistin besser gehört. Sie steigerte sich aber jedes Mal bereits im Duett mit Edgardo und dann von Akt zu Akt bis zur Wahnsinnsarie, die sie mit Glasharfenbegleitung auch in der Darstellung sehr gut sang. Die Koloraturen waren perfekt, sie war gut beraten, die Arie tiefer anzulegen, nicht das Risiko ganz hoher Töne einzugehen. Joseph Calleja entsprach voll und ganz den Erwartungen, die ich in ihn gesetzt hatte, nachdem ich ihn in I Capuleti e I Montecchi im Radio hörte. Ein Tenor, der mit einer Leichtigkeit und ohne jemals zu forcieren auch den hintersten Winkel erreicht. Eine unverwechselbare Stimme. Großartig auch das Duett in der Turmszene mit einem Bariton, von dem ich noch nie gehört hatte, George Petean, die eigentliche Überraschung für mich. Und dann erst die Friedhofszene. Ich habe keine CD oder DVD, auf der diese so wunderbar gesungen wird.


    Bei Calleja habe ich natürlich besonders auf das Meckervibrato geachtet, das ich eigentlich nur bei manchen Phrasierungen und langen Tönen heraushörte, was mich aber überhaupt nicht gestört hat. Nur in einem, liebe Severina, muss ich Dir zustimmen, Calleja kann zwar stimmlich alle Gefühlsregister ausdrücken, ein Singschauspieler ist er nicht. Nun gilt dies, zumindest in dieser Inszenierung aber auch für Lisnic und Petean. Petean singt übrigens im März mit Netrebko den Enrico an der WSO.


    So, jetzt freue ich mich umso mehr auf die Perlenfischer, ich glaube, dass Calleja konzertant noch besser ist.


    LG


    Emotione

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