und als 'musikalische pornographie' wurde ‚fran havsbandet’(dt.: ‚in den äußersten schären’), hugo alfvéns (1872-1960) 4. symphonie nach der uraufführung von führenden schwedischen kritikern verurteilt.
und tatsächlich lassen sich die erotischen momente dieser ‚liebes-/meeres- und naturmusik’ kaum verbergen.
besetzt für vokalisierenden sopran und tenor sowie großes orchester mit vierfachem holz, 8 hörnern, 4 trompeten, celesta, zwei harfen und klavier entwickelt sich eine ganz eigene tonsprache, die kaum seinesgleichen in alfvéns manchmal doch recht konservativer musiksprache hat. sie ist m.e. sein absolutes meisterwerk.
am ehesten ist sie als mischung zwischen spätromantik, impressionismus und vielleicht sogar der delius’schen tonsprache zu beschreiben. aber, immer bleibt es eigenes und bereits der beginn ist pure klangmagie, kaum mit etwas anderm zu vergleichen ...
alfvén selbst sagt zum zugrundeliegenden programm: meine symphonie erzählt das märchen von der liebe zweier menschenkinder. die ereignisse finden inmitten der schären statt, wo das meer die felsen in düsteren sturmnächten, im mondlicht und im glitzern der sonne umbraust – die naturstimmungen sind nichts anderes als symbole für das menschenherz ...’
dem bleibt meiner meinung nach kaum etwas hinzuzufügen .. außer: anhören, anhören, anhören