Bellini' s Norma - Callas, wer sonst?

  • Lieber Peter :



    Weisst Du in etwa , von wann die LP-Aufnahme stammt ?
    #
    Kennst Du die Mitschnitte von Callas' letzter Norma aus Paris ( unvollständig ) ? Damals sang Corelli leider nur zweimal ( sonst Cecchele , um den es mehr als still geworden ist ) . Und Fiorenza Cossotto mochte die Callas nun überhaupt nicht leiden .


    Die Simionato hatte 1964 / 1965 leider ihren Zenith stimmlich überschritten . Dennoch hat Maria Callas immer weider betont , wie sehr ihr diese Freundin aus vielen Jahren , diese grosse Sängerin fehlen würde .


    Danke Dir sehr für Deinen Hinweis , weil seit einigen Jahren systematisch auf der Simionato sinnlos schreibend eiongedroschen wird .


    Dir beste Grüsse und nach Wien !


    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin


  • Lieber Frank!


    Das habe ich nicht bemerkt, dass die Simionato so unbliebt war - oder ist, sie war doch eine glänzende Interpretin.


    Nun das ist eine Doppel LP - Melodram 7 - Giulietta Simionato.


    Wo unter anderem (Orfeo e Euridice, Anna Bolena, Don Carlos),


    auch die NORMA in Auszügen drauf ist, mit Mario del Monaco, mit den Duetten, auch das aus der 3. Szene, mit langandauernden Applaus.


    Die Aufnahme ist eine LIVE Aufnahme vom 7.12.1955 aus der Scala - Milano, Dir.: Antonio Votto,


    glaube aber nicht, dass diese je als Gesamtaufnahme erschien, im Katalog von 1962 habe ich nur zwei Gesamtaufnahmen drin,


    beide mit Maria Callas, wobei einmal Christa Ludwig, und einmal Ebe Stignani die Adalgisa ist.


    Liebe Grüße sendet Dir Peter aus dem kalten Wien. :hello: :hello:

  • Meine Lieben,


    Viele Eurer Eindrücke decken sich mit den meinen. Edita Gruberova brauchte eine längere Anlaufzeit, aber dann war sie phänomenal. Allerdings mußte man die Augen zumachen, denn optisch war das schwer erträglich (Brian Large hatte offenbar seinen schonungslosen Tag), zumal Jürgen Rose gegenüber dieser Oper ziemliche Hilflosigkeit erkennen ließ (warum z.B. die unnötigen Hin- und Widergänge samt störender Gestikulation des Oroveso? Bühnenbild, Kostüme, Beleuchtung waren ziemlich daneben; am besten gelangen noch die statischen Szenen). Auch wenn die Callas für mich unschlagbar bleibt, die Gruberova bot vielfach eine Sternstunde. Daran hatte aber auch Sonia Ganassi ihren Anteil, die ihr mindestens vollkommen ebenbürtig war.
    Zoran Todorovich vermochte mich anfangs nicht zu überzeugen, legte aber im Lauf der Aufführung erstaunlich zu. Roberto Scandiuzzi bemühte sich achtbar, vermochte aber die Erinnerung an weit fulminantere Bässe nicht auszulöschen.
    Friedrich Haiders Dirigat gefiel mir, eine gute kapellmeisterliche Leistung.


    LG


    Waldi

  • Lieber Peter ,



    DSank für Deine schnelle Rückanmtwort .


    Simionato galt unter allen italienischen Künstlern als besonders kollegial . Maria Callas hat diese psychologische Unterstütung s e h r gebracuht . Daher auch ihre sehr enge Verbindung zu Franco Corelli , den Du ja genau gekannt und erlebt hast .


    Fiorenza Cossotto habe ich ab 1964 ( ich war noch auf den Gymnsioum gewesen ) in Paris ( mit meinem Vater ) und später mehrfach auch in Verona ( Maddalena in Rigoletto und in Verdis 'Messa da Requium' ) erlebt . Sie war damals doch im Mezzo-Fach der aufsteigende Star und brachte mit Ivo Vinco gleich ihren Partner mit . Sehr nett war sie und Ivo Vinco auch . Aber man durste sie nicht auf die Callas ansprechen ( 1966 ; verona ) . Sie hat auch versucht in Paris im Duett mit Callas den Ton , koste es was es wolle , etwas länger zu halten , obwohl sie wusset , dass Maria Callas gesundheitlich , vor allem seelisch , angeschlagen gewesen ist . Der Weg der Callas ist am Ende ja kein Stimmdrama gewesen , sondern ein Seelendrama mit dem Ausmass einer altgriechischen Tragödie .


    Du weisst es aus Wien oder Mailand wir schnell sich "Fraktionen" bilden ( können ) , die dann jahrelang für ihre Favorten jubeln , trampeln , schreien . Eben als wären sie dazu bestellt worden .


    Riccardo Muti meinte bekanntlich dies in der Mailänder Scala dadurch abstellen zu können , indem er einfach als "bauliche Massnahme" die
    Stehplätze im "Olymp" hat zumachen lassen ( Es ginbg natürlich weder um Bausicherheit noch um zu billige Plätze ) . . Alles sehr seltsam bei einem Mann wie Muti , den ich nur als Feingeist beschrieben bekommen habe über viele Jahre . Muti wird , Du magst mich bitte korrigieren , ja sehr zwiesältig aufgefasst mit seinen Platten , CDs sowieso , aber auch mit seinen Opernproduktionen und seinem Wirken in Philadelphia .


    Es ist sicherlich sehr schwer , international nach oben zu kommen und vielleicht noch schwerer , sich dort längere Zeit zu halten .


    Für mich persönlich gehört G. Simionato nicht nur als Lebensleistung eioner der drei Plätzte in ihrem Fach ganz oben - deutlich vor Cossoto .



    Diese vorsätzlichen Herabsetzungen gab es selbst in relativ kleinen Opern wi Düsseldorf besonders inden Jahren ab 1963 in der Deutschen Oper am Rhein .


    Harald Kral müsste dies noch in Erinnerung haben .



    Die klirrende Kälte . Wie war das doch mit der angebliche Wirklichkeitsfremdheit in Puccinis "La Bohème" ? Nichts davon ist wahr .


    Dir die besten Grüsse nach Wien ,


    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Lieber Waldi :



    Ist das Problem der Edita Gruberova in den letuzten Jahren nicht in ihr selbst begründet und dass es in ihrem Fach leider nicht mehr den enormen Konkurrenzdruck gibt wie zu den Zeiten von Maria Callas ?


    Gruberova kann für sich irgendwo singen . Macht nicht viel .


    Die Callas hat immer vor der ganzen Wletöffentlichkeit gesungen ! Das ist schon ein fulminanter , sehr belastender Umstand .


    Die Journalistenmeute seinerzeit i Paris hatte Dimensionen , die weit über das hinausgegenagen sind , was man von Lady Di kennt . Calls brachte Höchstleistungen in Serie ! Die Gencer noch . Zu wenige Jahre damals Anita Cerquetti . Und heute ?


    Beste Grüsse ins , wie ich gerade las , klirend kalte Wien !


    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

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  • Lieber Frank,


    Klirrend kalt ist stark übertrieben, nur ziemlich trüb ist es hier, wie meistens im Wiener Winter.


    Ist der mangelnde Konkurrenzdruck vielleicht auch ein bißchen künstlich erzeugt? Plattenfirmen und maßgebende Operndirektoren neigen in manchen Fällen sehr dazu, Denkmalpflege zu betreiben (das ist ja auch nicht immer schlecht, aber manchmal ungerecht). Aber: Wer heute die Norma singt, stellt sich automatisch der Erinnerung an die Callas und muß daher in jedem Fall eine außergewöhnliche Leistung bieten, um bestehen zu können. Das ist der Gruberova zweifellos gelungen, obwohl ich mir vorstellen kann, daß sie diese Partie zehn bis zwanzig Jahre früher noch besser gepackt hätte.
    Wären Regisseur und Bildregisseur nicht so unbarmherzig mit ihr verfahren, hätte man auch noch einen passablen visuellen Eindruck erhalten, denn Spieltalent hat die Gruberova schon oft bewiesen. Gegen eine solche Präsentation war aber nicht viel zu machen.


    Ich könnte mir schon ein paar lebende Sopranistinnen vorstellen, die als Norma vielleicht nicht schlecht wären (etwa die Stoyanova?), aber möglicherweise froh sind, nicht in verschleißende Vergleiche verwickelt zu werden.


    LG


    Waldi


  • Waren das Zeiten, als die ganze "Weltöffentlichkeit" aus Opernfans bestand! Und die arme Gruberova singt an allen ersten Häusern, aber niemand hört ihr zu......
    Weiß du, was mir unlängst einmal ein Callasfan gesagt hat, der aber nicht mit Blind-und Taubheit geschlagen ist? "Gott sei Dank hat's zu Zeiten der Callas noch kein youtube gegeben!" Damit will ich jetzt um Gottes willen Callas nicht ihren berechtigten Ruhm absprechen, aber wenn jemand vor der "gesamten Weltöffentlichkeit" singt, dann doch die heutige Sängergeneration, die sich nicht den kleinsten Fehler erlauben darf, ohne dass der, Internet sei Dank :wacky: , in Windeseile allen Operninteressierten bekannt ist. Das ist ein derartiger Druck, der mit nichts von früher vergleichbar ist, wage ich einmal zu behaupten, weil jeder Sänger weiß, dass er praktisch ständig unter Beobachtung steht.
    Die Journalistenmeute in Paris mag hinter Callas her gewesen sein, aber scjon in Wien war ihre Medienpräsenz ziemlich bescheiden und beschäftigte sich mehr mit ihrem Privatleben als mit ihren Auftritten.
    lg Severina :hello:

  • Liebe Severina ,


    in dem von mir oben zitierten Artikel in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" stna d auch geschrieben , dass Wien wohl die letzte Hochburg der Gruberova sei , wo s i e alles diktieren könne .


    Ob die Internetbeiträge über Opernereignisse speziell besser sind als die früheren mit einem Tag Verspätung in den Printmedien , das bezweifle ich .


    Und steht Frau Gruberova wirklich "unter Beobachtung" ?


    Glaube nicht . Aber vielleicht fühlt sie sich so .


    Alles Gute ,


    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Lieber Waldi :



    Es mag sein , dass sich nicht wenige , potetntiell gute oder sehr gute Sopranistinnen ruhig als Interpretin der Norma zeigen sollten . Es gibt gerde Rollen , die wohl für alle Zeiten mit einem Namen besetzt sind .


    Selbst im Falle von Maria Callas gab es 2007 / 2008 eine Umfrage in "Classica Répertoire" , welche den die bedeutesten Rolle der Cakllas gewesen sei ? Antwort eindeutig : Norma .


    Interessant ein Vergleich zu den angeblich 20 bedeutesten Sopranistinnen aller Zeiten ( sehr spektakulär ! abgefasst in einem britischen Fachblatt ) . Nr. 1 , man konnte als Leser schon gar nicht mehr damit rechnen : Maria Callas vor Joan Sutherland . Das las sich wie ein Krimi und man fühlte ein regelrechtes "totes Rennen" iw eim Sport . Woran , vor allem , wurde Frau Callas gemessen ? An ihren Interpretationen der Traviata . Joan Sutherlan d übrigens an ihree Lucia di Lammermorr ( hier fehlte zum Beispiel Natalie Dessay völlig ! )


    Eine Rolle zu singen , zu spielen kann aber auch eine enorme Herausforderung sein und ein Sprungbrett nach oben .


    Jon Vickers hilet bei der Callas übrigens die "Medea" als den Gipfel ihres Könnens .


    Bei Jürgen Kesting ( Stand : 2007 9 hört die karriere der Maria Callas in seinem umfabngreichen Booklet zu seiner eigenen Callas-Edition schon so früh auf , dass man es nicht meinen mag .


    Harld Krahl hat hier im TaminoForum ja berichtet , das er die neue Riesenedition über Sänger habe . Bin gespantt , was Kesting nun über seine "dDuerhausgöttin" schreibt .


    Also : Hier ist es wirklich sehr kalt und es weht ein unangenehmer Wind dazu .


    Dir beste Grüsse ind dann offensichtlich doch südöslichere Wien .


    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Zitat

    Original von Frank Georg Bechyna
    Gruberova kann für sich irgendwo singen . Macht nicht viel .
    Frank


    Zitat

    Original von severina

    Waren das Zeiten, als die ganze "Weltöffentlichkeit" aus Opernfans bestand! Und die arme Gruberova singt an allen ersten Häusern, aber niemand hört ihr zu......


    Ja, dann ist es doch wirklich seltsam, dass man, will man doch mal die so unbekannte oder unbedeutende oder wie auch immer zu bezeichnende Gruberova in Norma, Roberto Devereux oder jetzt bald in Lucrezia Borgia erleben, eigentlich nur noch über Beziehungen an eine Karte kommt. Selbst die teuren Preisgruppen sind in wenigen Minuten ausverkauft und das Internet bricht regelmäßig zusammen. Durch diesen Umstand hatte ich noch nicht so oft das Vergnügen, sie live zu erleben. Ihre letzten zwei Normas haben mich aber regelrecht von meinem Stehsitzer gerissen. Es war einfach unglaublich, wie sie sich den jeweiligen Stimmungen und Situationen des Dramas auf der Bühne anpasst und da ist auch noch ein Pianissimo so bedrohlich, dass man das Gefühl hat, jetzt wird Pollione mit langen spitzen Nadeln aufgespießt. Da läuft wirklich die Gänsehaut vom großen Zeh bis in die Haarspitzen.


    Ich war früher wirklich oder leider kein Gruberova-Fan, aber seit Devereux ist das anders geworden, weil mich inzwischen auch ihre schauspielerische Gestaltung und die ihrer Stimme immer mehr fasziniert... auch ihr Mut zur Hässlichkeit. Ich hätte diese aufgezeichnete Norma an ihrer Stelle höchstwahrscheinlich verbieten lassen :yes: , aber da steht sie offensichtlich drüber. Habe auch das Gefühl, sie ist in den letzten zwei Jahren viel schöner geworden, hat wohl auch erheblich abgenommen, denn inzwischen steht ihr die Normakluft nicht mal mehr schlecht und ohne sah sie richtig gut aus..... auch am Bühnentürl.


    Die ganze Besetzung hat sich inzwischen sowieso stark verjüngt und Pollione Andrew Richards gefällt mir schon fast besser als Jonas Kaufmann und das will was heißen :D :D Aber wenn ich ehrlich bin, war ich stimmlich von der Erstbesetzung fast mehr angetan, bes. natürlich von Sonia Ganassi (der diese Verkleidung ja eben so wenig stand), aber Carmen Oprisano, obwohl wunderschön, kam nie an sie heran, aber die Duette haben mich trotzdem sehr berührt. Auch Christian Van Horn ist super, doch als Oroveso eher keine Vaterfigur. Man sollte also schon ganz froh sein, dass es diese DVD gibt, auch wenn die Inszenierung Schwächen aufweist, aber auf keinen Fall Frau Gruberova !!!!


    Herzliche Grüße
    Ingrid

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  • Zitat

    Original von Frank Georg Bechyna
    Harld Krahl hat hier im TaminoForum ja berichtet , das er die neue Riesenedition über Sänger habe . Bin gespantt , was Kesting nun über seine "dDuerhausgöttin" schreibt .


    Lieber Frank,


    da hast Du etwas mißverstanden.
    Ich habe mir "Kutsch-Riemens" Großes Sängerlexikon (€ 648,-- bei jpc) neu zugelegt, und nicht die Neuausgabe des "Kesting" (den Kerl mag ich nicht besonders!).
    Wenn ich recht erinnere war es u.a. Kollege operus, der sich den Kesting angeschafft hat.


    LG


    Harald :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Original von Frank Georg Bechyna
    "dDuerhausgöttin"


    Hallo Frank,


    was bedeutet dieses Wort?

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Zitat

    Original von heldenbariton
    Natürlich war Maria Callas eine großartige Norma (ich beziehe mich auf den Covent-Garden-Mitschnitt von 1952), aber logischerweise gibts auch ebenbürtige Rollenvertreterinnen, die hier schon genannt wurden (Cerquetti, Milanov); von Gruberovas Norma bin ich (habs live gehört, leider) arg enttäuscht, d.h. wenns nicht mehr geht, sollte man es sein lassen....


    Was da nicht mehr gegangen sein soll, ist mir ein Rätsel. Frau Gruberovas Rollengestaltung ist die Antithese zum dramatischen Zugang à la Maria Callas. Wenn man das nicht will - OK. Aber hier unrichtige Behauptungen auszustreuen, weil irgendwelche Erwartungshaltungen nicht erfüllt werden, ist auch nicht die feine englische Art.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Lieber Harald :


    Obwohl Jürgen Kesting in Duisburg , also unserem nördlichsten Vorort , geboren wurde halte ich ihn für vor allem stark ideologisierend und sehr humorlos und intolerant .


    Ich würde für sein Buch nie soviel Geld ausgeben .


    Es gibt preisgünstigere Alternativen und qualitativ sicherlich gleichwertige .


    Die Art wir Kesting etwa die von ihm persönlich nie erlebt renata tebaldi fertigmacht ist schon ungehörig .
    Und dann sein ewiger Feldzug für Björling . Mein Gott , es kommt doch auf die Rolle an . Und es ist ja auch Geschmackssache .


    Eine Frage : Kannst Du Dich dran erinnern , das Wolfgang Windgassen einmal ( oder mehrere Male ) in Düsseldorf gesungen hat ?


    Danke für Deinen Hinweis !


    Beste Grüsse ,


    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

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  • Liebe Ingrid :


    Das Äussere von Frau Gruberova ist mir wirklich völlig egal .


    Sicherlich war sie vor rund 20 Jahren stimmlich deutlich besser ( meine Hörwesie ) .


    Über Inszenierungen kann man sich fast nur aufregen ; möchte ich aber nicht .


    Anna Moffo wurde immer vorgeworfen , sie sehe ja viel zu gut aus , "glamourös" . Was hat dies mit ihrem Gesang zu tun . Falsch ist auch , dass sie in den 1960er Jahren alle ihre Rollen bekommen habe , weil ihr Ehemann Präsinmdet von RCA gewesen sei .


    Mir geht es nur um die gesangliche und darstellerische Interpretation einer Rolle . Ich klebe nicht an "Denkmälern" . Es belbt s e h r , wenn die Oper seit einigen Jahren eine Natalie Dessay oder P. Petitbon hat . Um zwei Besispiele zu nennen .


    Und wenn man Glück hat m, dann finden wir ja noch gute Ensembleleistungen , wie dies jetzt in Wien bei "Pelléas" gewesen sein soll .


    Ich bin auch kein Fan davon , z. B. die Mimi der Tebaldi gegen die der Callas oder Moffo zu stellen .


    Es gibt auch klienere Namen , die ausgezeichnet gesungen haben .


    Dir auch herzliche grüsse ,



    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Zitat

    Original von severina


    Waren das Zeiten, als die ganze "Weltöffentlichkeit" aus Opernfans bestand! Und die arme Gruberova singt an allen ersten Häusern, aber niemand hört ihr zu......
    Weiß du, was mir unlängst einmal ein Callasfan gesagt hat, der aber nicht mit Blind-und Taubheit geschlagen ist? "Gott sei Dank hat's zu Zeiten der Callas noch kein youtube gegeben!" Damit will ich jetzt um Gottes willen Callas nicht ihren berechtigten Ruhm absprechen, aber wenn jemand vor der "gesamten Weltöffentlichkeit" singt, dann doch die heutige Sängergeneration, die sich nicht den kleinsten Fehler erlauben darf, ohne dass der, Internet sei Dank :wacky: , in Windeseile allen Operninteressierten bekannt ist. Das ist ein derartiger Druck, der mit nichts von früher vergleichbar ist, wage ich einmal zu behaupten, weil jeder Sänger weiß, dass er praktisch ständig unter Beobachtung steht.
    Die Journalistenmeute in Paris mag hinter Callas her gewesen sein, aber scjon in Wien war ihre Medienpräsenz ziemlich bescheiden und beschäftigte sich mehr mit ihrem Privatleben als mit ihren Auftritten.
    lg Severina :hello:


    Liebe Severina!


    Ich weiß unsere Meinungen, bezüglich Opernisnszenierungen und Sängern, gehen oft sehr weit auseinander,


    aber


    hier hast Du völlig Recht, ich kann hier nur jede Zeile von Dir unterstreichen.


    Liebe Grüße sende Dir Peter. :hello: :hello:

  • Hallo Forianer,


    natürlich war die Callas die beste Norma.


    Warum?


    Callas war Norma! - Gruberova spielt die Norma.
    Das ist der Unterschied, der nicht größer sein kann.


    Bei Frau Gruberova muss man sagen, dass das Erleben ihrer Stimme live und auf Konserve (auch als Live-Mitschnitt) sehr unterschiedlich zumindest auf mein Gehör zum Wirken kommt. Will sagen: Wenn man die Gruberova live in einem Opernhaus singen hört, ist das um Welten besser, als auf CDs. Eigentlich kann man die Stimme der Gruberova auf CD seit ihrer letzten "Lucia" (2003) nicht mehr genießen: wacklige Arien-Enden, die Spitzentöne sind schrill und tun meinen Ohren weh.



    Die einzige Alternative zu Callas (ich sagte es bereits schon oben, in eimem anderen Beitrag):


    "Norma"-Aufnahme der Renata Scotto unter James Levine.


    Sehr lohnenswert ist auch die erste "Norma"-Aufnahme mit der Sutherland.


    Alle anderen Aufnahmen fallen dann sehr stark ab: auch Gruberova, Caballé und wie sie alle heißen....



    Herzliche Grüße
    von LT :hello:

  • Zitat

    Original von Frank Georg Bechyna
    ...
    Anna Moffo wurde immer vorgeworfen , sie sehe ja viel zu gut aus , "glamourös" . Was hat dies mit ihrem Gesang zu tun . Falsch ist auch , dass sie in den 1960er Jahren alle ihre Rollen bekommen habe , weil ihr Ehemann Präsident von RCA gewesen sei .
    ...


    Sie hat deswegen überhaupt keine Rollen bekommen. Aber bei Plattenaufnahmen hat es schon geholfen...


    :hello:



    PS: Anna Moffo besaß zu ihrer besten Zeit in den USA eine Popularität, von der wir uns überhaupt keinen Begriff machen können. Wenn man heute der einen oder anderen Sängerin zuviel Medienpräsenz nachsagt, kann ich nur darauf hinweisen, dass heute im Vergleich zu Anna Moffo alle Waisenmädchen sind. Sie hatte in ihrer New Yorker Wohnung ein Arbeitszimmer, in dem die Wände und der Plafond mit Titelblättern(!) amerikanischer Magazine tapeziert waren - natürlich alle mit ihrem Konterfei...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von Frank Georg Bechyna
    Mir geht es nur um die gesangliche und darstellerische Interpretation einer Rolle . Ich klebe nicht an "Denkmälern" . Dir auch herzliche grüsse ,
    Frank


    Lieber Frank,


    sicher hat auch Frau Gruberova mal schlechtere Tage, wie jeder von uns, aber gerade die gesangliche und darstellerische Interpretation ihrer Rollen ist es doch, was die Leute in die Oper treibt und in Ovationen ausbrechen läßt. Sie ist eben noch absolut kein Denkmal, sondern gestaltet ihre Rollen von mal zu mal neu und faszinierend. Gerade ihre treuesten Fans, die kaum eine Veranstaltung von ihr auslassen und durchaus kritisch bleiben, sind einfach hingerissen von ihrer Leidenschaft, die sie in jede ihrer Frauengestalten packt und immer noch riesengroße Freude am Gesang und der Arbeit auf der Bühne hat.


    Wenn sie schon auf dem absteigenden Ast wäre, was sicher bei vielen in ihrem Alter so ist, hätte man ihr bestimmt nicht die Premiere für die Lucrezia an der BSO angeboten. Ihr Name bürgt also noch immer für Qualität, was ja auch der Umstand zeigt, dass die erste Serie komplett ausverkauft ist, obwohl keiner weiß, was da auf uns zukommt (Inszenierung usw.)


    Herzl. Gruß
    Ingrid

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  • Liebe Ingrid :



    eine hier unbeteilgte Frage : Hätte es denn zu Gruberova in diser Rolle aktuell überhaupt einen Alternative gegeben ? Nach Deiner Kenntnis .


    Herzlich ,


    Frank

    Frank Georg Bechyna
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  • Ich stimme mit Liebestraum völlig überein.
    Frau Gruberova muss im Opernhaus erlebt werden,
    dann ist die Stimme ganz anders im Ohr.
    Ich habe bis jetzt einige Norma Inszenierungen gesehen,
    keine hat mich 100% überzeugt.


    Frau Aliberti hat vor Jahren hier eine Norma gesungen,
    ob sie das heute noch bringt?



    Rita

  • Lieber Frank,


    vielleicht eine Gegenfrage. Muss man eine Neuinszenierung wagen, wenn es überhaupt keine passende Sängerin für Lucrezia Borgia gibt? Bist Du denn der Meinung, es wird viel Geld investiert, nur um Frau Gruberova einen Gefallen zu tun, obwohl alle Verantwortlichen davon überzeugt sind, sie könnte diese Rolle nicht mehr singen?


    Verständnislose Grüße
    Ingrid

  • Liebe Ingrid :


    Man kann auch seine eigene Inszenierung finanzieren - zumindest theoretisch .


    Irgendwann muss auch Frau Gruberova einmal bei all ihrer Fangemeinde aufhören . Sie wird schon wissen , was sie sich aus ihrer Sicht sängerisch noch zutrauen kann .


    Wärest Du eine berühmte Sopranistin , dann gehe ich davon aus , dass Du wüsstest mit welcher Rolle Du voraussichtlich Deine Karriere beenden würdest .


    Wäre ich ein Tenor , Bariton oder Bass von sängerischem Format , so wüsste ich dies ziemlich genau .


    Dir noch einen schönen Abend !


    Frank

    Frank Georg Bechyna
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  • Zitat

    Original von Frank Georg Bechyna
    Liebe Ingrid :
    Irgendwann muss auch Frau Gruberova einmal bei all ihrer Fangemeinde aufhören . Sie wird schon wissen , was sie sich aus ihrer Sicht sängerisch noch zutrauen kann . Frank


    Lieber Frank,


    für Edita Gruberova ist die Lucrezia Borgia bestimmt eine große Herausforderung und vielleicht sogar der krönende Abschluss ihrer Karriere. Ich wünsche Ihr natürlich, dass sie auch in der Beziehung eine gute und weise Entscheidung trifft, aber das wird sie schon.


    Jetzt freue ich mich erst einmal auf die Premiere, denn mein Lieblingsregisseur ist ja mit von der Partie und Pavol Breslik als Gennaro, den ich ebenfalls sehr mag.


    Wünsche Dir ebenfalls eine gute Nacht
    Ingrid


    PS. Wäre ich eine berühmte Sopranistin, würde ich mit der Königin der Nacht (in der so wundervoll kitschigen Insz. der BSO) aufhören wollen :D und Du als Star....?

  • Liebe Ingrid :


    Danke für Deine sehr versöhnlichen Zeilen .


    Nochmals : Frau Gruberova war sicherlich eine der bedeutenden Sängerinnen ihres Faches . Und ich bin , auch im Falla Maria Callas , gegen die Absolutheitsansprüche aus bestimmten Cliquen .


    Ich wünsche jeder Sängerin / jedem Sänger , dass er sein Leben lang Erfolge haben möge und mit seinen Rollenübernahmen auch eine glückliche Hand beweisen möge .


    Und auch hier : Mir persönlich wäre eine körperlich korpulente Callas oder Moffo als Mimi oder Violetta eigentlich unwichtig im Vergleich zu ihren gestalterischen und gesanglichen Leistungen .


    Dies gilt auch für Edita Gruberova !


    Königen der Nacht zum Abschluss Deiner Karriere ist sicherlich eine interessante Wahl . In einem kurzen Auftritt sich für immer in Erinnerung zu bringen , das ist möglicherwesie ein Idealbild , das einem dann im Gedächtnis bleibt ( und im Ohr ! ) .


    Ich würde mich so entscheiden :


    Tenor : Manrico ( à la Corelli ) ( Der Duca di Mantova im 'Rigoletto' wäre mir zu zynisch . Liegt mir nicht . ) . Alternativ den Otello ( da ich naturblond bin natürlich eine interessante Alternative für Regisseure ) ;


    Bariton : Unbedingt Rigoletto ( mit all dem Können eines Piero Cappuccilli ) ;


    Bass - Bariton : ohne Zweifel : Don Giovanni ( à la Cesare Siepi ) ;


    Bass : Einsam der König Philipp in 'Don Carlo' ( etwa im Stile eines Boris Christov oder dem Nicolai Gjaurov aus den 1960er Jahren in Wien z. B. ) .


    Die allerletzte Vorstellung ?



    Entweder Rigoletto oder Philipp .


    Dir alles Gute und weiterhin viel Freude mit E. Gruberova !



    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Zitat

    Original von Frank Georg Bechyna
    Tenor : Manrico ( à la Corelli )


    Lieber Frank,


    da müßtest Du aber zu Deinem Abschied stimmlich noch in sehr guter Form sein, ich lieb' ihn auch, zumal in dieser Rolle, aber auch als Pollione (habe gerade vorhin wieder mal reingehört).


    Heitere Grüße aus München


    Kristin

  • Liebe Kristin :


    Danke , dass Du so fürsorglich an mich denkst ( und an die Nachwelt! , dei mich als Corelli II ja sicherlich nicht vergessen würde . ).


    Welche Aufnahme mit Corelli als Pollione hast Di Dich anghört .


    Leider würde mir aber "meine" Maria Callas nur in einer besseren Welt zur verfüguing stehen ( mit Simonato , Ludwigoder Barbiere ; Rosa Poselle als Norma wäre mir dann im Alter doch zu stressig . )


    Aber : Vielleicht künnetst Du ja mir hilfreich zur Seite singen ( nicht sinken ! ) !


    Danke für Deine aufmunternden Worte .



    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Lieber Frank,


    um ganz ehrlich zu sein, da denke ich jetzt eher an die Nachwelt.


    Ich habe mir - mit Höchstgenuß natürlich - die 1960er Studio-Aufnahme
    mit Callas, Corelli und Christa Ludwig angehört. Da kann man immer nur in den höchsten Tönen schwärmen.


    Was nun die "Norma", aber auch andere Opern betrifft, ist es sehr schwierig, wenn man es einmal so meisterlich gehört hat, mit anderen Aufnahmen zufrieden zu sein. Irgendwie bin ich da manchmal "für alle Zeiten für andere Künstler verdorben" und das ist, ich weiß es, sehr unfair. In den Fällen "Callas" und "Corelli" ist das oft der Fall. Wenn man es nur zeitweise aus den Ohren brächte.


    Liebe Grüße aus München


    Kristin

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