Alexander Glasunow - Die 8 Symphonien

  • Hallo allerseits,


    und noch eine Lücke in meiner Symphonien-Sammlung, die es zu schließen gilt: Alexander Glazunov (1865-1936).


    So sah der Herr aus:



    Am 10. August 1865 in St. Petersburg geboren, war Glazunov (oder auch geschrieben: Alexej Glasunov) ein rechtes Wunderkind, das bereits mit 11 Jahren Beachtliches komponierte. Mit 24 Jahren interpretierte er auf der Pariser Weltausstellung eigene Werke – man nannte ihn auch den „russischen Brahms“.


    Sofern ich recht informiert bin, komponierte Glazunov acht Symphonien.


    Nr. 1: bereits im Alter von 15 Jahren komponiert, also 1880;
    Nr. 2: dem Andenken Liszts gewidmet;
    Nr. 3: dem Andenken Tschaikowskys gewidmet;
    Nr. 4: (…)
    Nr. 5: komponiert und uraufgeführt 1895 in St. Petersburg;
    Nr. 6: (…)
    Nr. 7: (…)
    Nr. 8: (…)


    Soweit meine spärlichen derzeitigen Informationen.


    Welche Symphonien haltet Ihr für hörenswert, welche dürfen Eurer Meinung nach in keiner Sammlung fehlen? Welche Interpretationen bevorzugt Ihr? Und last but not least: Fällt Euch noch etwas Interessantes und Wissenswertes zu diesem Komponisten ein?


    Gruß, Cosima

  • Hallo Cosima!


    Zu Glasunow fällt mir noch ein: ein wunderschönens Violinkonzert in a-Moll, op.82, da gibt bei Teldec eine ausgezeichnete Aufnahme mit Maxim Vengerov, den Berliner Philharmonikern unter Claudio Abbado.

  • Hallo Cosima,



    1.Symphonie: wird auch Slawische Symphonie genannt und 1885 nochmals umgearbeitet


    Nr.2: 1886 komponiert und trägt den Beinahmen Zum Gedächtnis Liszts


    Nr.3 wurde 1890 komponiert
    Nr.4 1893
    Nr.5 1895
    Nr.6 1896
    Nr.7 1902/03
    Nr.8 1905/06


    Das sind ein paar Daten, die ich gefunden habe.


    Hier noch ein anderes Bild...


    Außerdem hat Glazunov noch eine weitere Symphonie. Nr.9 ist jedoch unvollendet. 1910 ist sie datiert und wenn ich mich nicht irre nur der 1.Satz vorhanden...oder eben komponiert...



    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Hallo Erna,


    das bekannte Violinkonzert fiel auch mir als erstes bei diesem Komponisten ein, aber da ich es bereits in mehreren Interpretationen besitze (und sehr schätze), soll es mir in diesem Thread nur um seine Symphonien gehen.



    Hallo Maik,


    schön, dass Du noch weitere Informationen hinzufügen konntest. Besitzt oder kennst Du auch die eine oder andere Einspielung dieser Werke und magst etwas darüber schreiben?


    Gruß, Cosima

  • Hallo allerseits,


    weiter im Text mit dem Herrn Glazunov.


    Ähnlich wie Taneyev war es Glazunov daran gelegen, zwischen der nationalrussischen Komponistengeneration und den westlich orientierten Nachfolgern zu vermitteln - dieser Wunsch nach Verbindung zwischen westlicher und östlicher Musiksprache findet Niederschlag in der stilistischen Vielfältigkeit seiner Kompositionen.


    Bei Naxos ist eine 17-teilige Reihe mit sämtlichen Orchesterwerken Glazunovs herausgebracht worden, die durchaus positiv von den Kritikern aufgenommen wurde. Da die späteren als seine überzeugendsten Sinfonien gelten, habe ich mich zunächst hiermit befasst:




    Symphonien Nr. 5 & 8
    Moskau SO, Anissimov


    Glazunov schrieb diese 5. Sinfonie B-Dur im Jahre 1895 und widmete sie Sergej Taneyev. Sie fand u.a. begeisterte Zustimmung bei Rimski-Korsakow, der darin etwas völlig Neues sah.


    Zur Beschreibung des Werkes beziehe ich mich auf den Booklet-Text:


    „Der erste Satz ist ein Sonatensatz, in dessen langsamer Einleitung die Motive des Hauptthemas und des Überleitungsgedankens zum zweiten Thema bereits vorgebildet sind. Das Scherzo in g-Moll erinnert ein wenig an Mendelssohn, mehr noch an Tschaikowsky. Ein Violinthema umspannt das Andante in Es-Dur, Blechbläser führen eine kontrastierende mittlere Episode ein. Die Sinfonie endet mit einem Rondo, dessen Haupt- und Nebenthemen von den Rhythmen und Melodien Russlands erfüllt sind.“


    Die 8. Sinfonie entstand 1905/1906, zeigt nach Ansicht von Glazunov-Kennern den Komponisten auf dem Höhepunkt seiner Meisterschaft – sie ist in der Tat markant und monumental.


    Das Interesse an diesen Komponisten ist in diesem Forum ja eher gering (um nicht zu sagen: gar nicht vorhanden :D ) – mir gefällt er jedoch ausgesprochen gut.


    Gruß, Cosima

  • Hallo


    ich habe mich zwar noch nicht intensiv mit Glazunov auseinandergesetzt, allerdings möchte ich jedem der dies tun will, empfehlen, auch die Memoiren von Dmitri Schostakowitsch zu lesen, weil hier etliche Geschichten über die Studienzeit bei Glazunov zu lesen sind, die sein ganzes Wesen doch ganz gut charakterisieren.


    Ein paar meiner Eindrücke:


    Glazunov muss ein wahnsinnig gutes Gehör besessen haben, weil er unter anderem eine komplette Sinfonie von Taneyev nach einmaligem Hören auf dem Klavier nachspielen konnte


    Glazunov war ganz übler Alkoholiker, dem der junge Schostakowitsch immer Spiritus aus der Fabrik seines Vaters liefern sollte, weil der Wodka knapp war. Manchmal schlief er auch während des Unterrichtens aufgrund von Alkohol ein.
    Böse Zungen behaupteten später, Schostakowitsch habe sich sein Diplom mit Spiritus erkauft :D


    Glazunov war offensichtlich ein profunder Kenner der Vor-Bachischen Musik, begeisterte sich für Desprez, di Lasso, Palestrina und Gabrieli. Auch dies war damals extrem aussergewöhnlich.


    Hoffe, ich habe ein bisschen Neugier geweckt,


    Gruß, flo

    "Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik"


    Wise Guys 2000

  • Zitat

    Original von pianoflo
    Glazunov muss ein wahnsinnig gutes Gehör besessen haben, weil er unter anderem eine komplette Sinfonie von Taneyev nach einmaligem Hören auf dem Klavier nachspielen konnte


    Eine Anekdote besagt, dass Glazunov die Ouvertüre aus Borodins „Fürst Igor“, die dieser, ohne sie niedergeschrieben zu haben aus dem Gedächtnis spielte, nach dessen Tod aus der Erinnerung aufgeschrieben hat.


    Das bedarf schon einer gehörigen Kombination aus großer Musikalität und enormen Gedächtnis. :yes:


    Gruß, Cosima

  • Als TAMINO-Neuling bin ich auf der Suche nach interessanten Beiträgen - auch wenn dieser schon etwas angestaubt ist, möchte ich mein Kommentar dazu abgeben.
    Ich kenne alle Glazunow Symphonien, meine Lieblings-Nummern sind:
    Nr.2, 4, 5 und 6. Am originellsten und meisterhaftesten finde ich Nr.4 und 5. Nr.4 sehr interessant durch den lyrischen Beginn, der eine eindrucksvolle Steigerung erfährt. Wer den 2.Satz (Scherzo) hört, wird eine frappante harmonische Ähnlichkeit zum Scherzo aus Bruckners 4. entdecken - eine sympathische Hommage an den oberösterreichischen Meister. Die Schluß-Stretta im 3.Satz ist auf jeden Fall hörenswert!
    Die 5.Symphonie ist sein Meisterwerk, danach kann es nur noch Wiederholung und Abklatsch geben. Sie wirkt wie aus einem Guß, eine Sternstunde der russischen Symphonik.
    Die 6.Symphonie ist noch einmal ein kräftiges Lebenszeichen, danach beginnt Glazunow für mich zu verblassen; gewiß haben 7. und 8. Symphonie auch ihre schönen Momente, doch es ist alles bereits gesagt.
    Die 8.Symphonie ist eine selbstzufriedene, dickbäuchige Rückschau auf vergangene Glanzleistungen - langweilig von A-Z.
    Wiederholen alter Formeln. Aber Glazunow konnte sich das erlauben; er hat mit den früheren Werken seine Meisterschaft eindrucksvoll bewiesen! Die 1.Symphonie war übrigens noch das Werk eines Wunderkinds...

    An Aufnahmen empfehle ich den guten alten MELODYA-Zyklus unter
    Roshdestwensky (kaum zu bekommen....) !


    Liebe Grüße


    MFP

    Gruß,


    Michael


  • Der Roschdestwensky-Zyklus ist tatsächlich sehr hörenswert und auf dem Markt nur schwer zu ergattern.
    Zumindest den Glasunow-Interessierten aus Berlin und Umgebung sei daher hier als Notlösung die Stadtbibliothek am Luisenbad im Wedding empfohlen — die haben diese CDs nämlich komplett zur Ausleihe verfügbar. Für ein Hineinhören lohnt sich das allemal!


    Ich habe gerüchteweise auch von einem Zyklus unter Järvi gehört, kennt den jemand?



    Beste Grüße:


    Laurenz

    `
    (...) Eine meiner frühesten Erinnerungen im Zusammenhang mit der Musik betrifft einen Abend, an dem das Rothschild-Quartett bei uns ein hochmodernes Werk von Egon Wellesz spielen sollte. Die Stühle waren den Musikern zu niedrig, so nahmen sie unsere Bände mit Schubertscher Kammermusik, um damit ihre Sitze zu erhöhen. Ich dachte, wieviel schöner es wäre, wenn sie auf Wellesz sitzend Schubert spielen würden (...)


    — aus „5000 Abende in der Oper“ von Sir Rudolf Bing —
    .



  • Hallo Laurenz !


    Es gibt tatsächlich einige Järvi Aufnahmen (keine Ahnung ob der Zyklus komplett vorliegt) mit den Bamberger Symphonikern bzw. die 8. mit dem Bayerischen Rundfunkorchester auf ORFEO;
    ein paar der Aufnahmen habe ich mir angehört (4.,6,.7.,8.) -
    war aber nicht sehr angetan davon; scheint mir eher eine schlampige Pflichteinspielung zu sein...


    Liebe Grüße


    MFP

    Gruß,


    Michael

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Sinfonie Nr. 1 (E-Dur) op. 5


    Entstanden ist sie 1882. Gewidmet hat sie Glasunow seinem Lehrer Rimsky-Korssakow. Auf Initiative Franz Liszts wurde sie mit großem Erfolg beim Weimarer Musikfest unter Liszt aufgeführt.


    Cesar Cui äußerte, „so früh und so gut hat außer Mendelssohn keiner angefangen“. Die Sinfonie sprüht vor allem in den Ecksätzen vor Lebenslust und jugendlichem Elan. Unwillkürlich kommt einem Bizets Sinfonie in C in den Sinn. Vergleicht man Glasunows Erste allerdings mit der noch souveräner und freier komponierten Ersten von Schostakowitsch, so werden freilich schon mit dem jeweiligen Erstlingswerk die unterschiedlichen Potentiale deutlich. Das gesamte sinfonische Euvre Glasunows wird letztlich – und zwar auch auf seinem sinfonischen Höhepunkt in der 4. und 5. Sinfonie – einen eklektisch-akademischen Zug tragen und dem Idiom einer klassizistisch gebändigten russischen Romantik verhaftet bleiben.


    Eine ganz ausgezeichnete Einspielung, dies wurde auch weiter oben schon hervorgehoben, ist die des Sinfonieorchesters der UdSSR unter Gennadi Roshdestwensky (Melodya). Das Orchesterspiel ist außerordentlich transparent und präzise. Der Streicherklang ist glänzend, die Bläser metallisch prägnant. Alles ist sehr schwungvoll ausgeführt.


    Der 1. Satz (E-Dur) wird von zwei Themen beherrscht, die – typisch für Glasunow – motivisch eng miteinander verwandt sind. Das Hauptthema ist entschieden männlich. Das Seitenthema (T. 53ff.) [1:29 -] erscheint dagegen als das Weibliche. Zunächst klingt die Musik nicht russisch. Erst im Verlauf des Satzes tritt, vor allem durch den Überschwang der Wiederholungen, ein russischer Charakter zum Vorschein. Es herrschen kurzatmige Periodisierungen. Die beiden Themen werden unaufhörlich wiederholt, gewendet, zerlegt und durch die verschiedenen Instrumentengruppen gereicht. Teilweise erscheint das Hauptthema in den Blechbläsern nur noch in seiner rhythmischen Gestalt (T. 106 - 113) [2:59 - 3:05] oder (T. 310 - 330) [8:42 - 9:15].


    Die Exposition lässt einen an eine Tanzszene in kultivierter Gesellschaft denken. Das unvermittelt einsetzende Hauptthema lässt Roshdestwensky zunächst zurückhaltend und singend spielen, was von einem klugen dramaturgischen Aufbau des 1. Satzes zeugt. Spätere Steigerungen werden so sehr effektvoll gestaltet (vor allem ab T. 188ff. [5:14 -]). Nach der freilich ein wenig akademischen Durchführung, in der die beiden Themen nach allen Regeln der dem jungen Glasunow zu Gebote stehenden Kunst verarbeitet werden, kehrt das weibliche Seiten in der Reprise (ab T. 257ff.) „schwerer“ instrumentiert aus der Durchführung hervor (Ja, solch romantische Geschichten wusste der erst 16-jährige Glasunow in Tönen zu erzählen ;)).


    Das Scherzo des 2. Satzes (C-Dur) ist als Perpetuum mobile über ein Thema gestaltet. Das Trio setzt sich mit einem polnischen Thema scharf ab. Die Musik ist stark an die folkloristische Musiksprache Borodins angelehnt. Die schneidende Präzision, mit der Roshdestwensky auch hier spielen lässt, bringt den Charakter dieses Scherzos sehr treffend zum Ausdruck.


    Im Adagio des 3. Satzes (e-moll) ist die deutliche Anlehnung an die Motivik des Meistersinger-Vorspiels (insbesondere das diatonisch aufsteigende Motiv sowie die späteren Triolen (z. B. (T. 13 - 17) [0:47 - 1:01], (T. 32 - 39) [2:01 - 2:22], (T. 70 - 77) [4:18 - 4:40]).


    Das Finale (E-Dur) ist ein Variationszyklus über ein polnisches Thema, der in seiner folkloristischen Wildheit wieder eine deutliche Huldigung an Borodins Steppenmusik und Polowetzer Tänze beinhaltet. Die relative Höhe des Kopfsatzes kann es meines Erachtens nicht halten.


    Hört man diese 1. Sinfonie muss man sich deutlich machen, dass sie von einem 16-jährigen (!) geschrieben wurde. Ist dies verinnerlicht, kann man sich dem Charme dieser ungemein schwungvoll und markant von Roshdestwensky dargebrachten Musik kaum mehr entziehen.


    Loge

  • Hallo zusammen,


    nachdem Christoph "Pamphili" im Thread Wer kennt diese Aufnahme? - Beratungshilfe bei Neuanschaffungen die Glazunov-Brilliant-Box bereits erwähnt hat, will ich diese hier gerne auch zur Diskussion stellen:


    Alexander Glasunow (1865-1936)
    Symphonien Nr. 1-8; Violinkonzert op. 82; Krönungskantate op. 56; Konzertwalzer Nr. 1 & 2a; Characteristic Suite op. 9; Raymonda-Ballettsuite op. 57a; Poeme Lyrique op. 12; Commemorative Cantata
    Lutsiev-Ternovskaya, Kuznetsova, Grivnov,
    Russian State SO, BBC Orchestra Wales, London SO,
    Polyansky, Butt, Otaka
    7 CDs


    Wie man auf der "Tracklist" der Brilliant-Seite nachlesen kann, sind 6 der 7 CDs mit dem Dirigenten Valeri Polyansky (Chandos). Nur die Symphonie Nr. 7 ist von Tadaaki Otaka (BIS) und das Ballet "RAYMONDA" ist von Yondani Butt (ASV).


    Kennt von euch vielleicht schon jemand die Box oder die Originalausgaben?


    Viele Grüße
    Frank


    PS: Bei meiner Suche nach Glazunov (Glasunow) bin ich auch noch über folgenden Thread gestolpert: Alexander Glasunow - Der vergessene Russe?!

    From harmony, from heavenly harmony
    this universal frame began.

  • Hallo Frank1970.


    Ich besitze Folgendes:



    und war doch recht überrascht ob des kargen Soundes, der
    mir da durchs Gehör strömte. Wohingegen die Interpretation mir das krasse
    Gegenteil zeigt: Aufregend und nirgends langweilig!


    Allerdings greife ich gerade wegen des Soundes dann manchmal lieber zur Mravinsky-Aufnahme aus den späten 40ern, einfach weil das Klangbild ein volleres ist und diese Aufnahme der 4. für mich immer noch unangetastet
    auf dem Olymp der Glazunow-4-Interpretationen besteht.
    (Ja,ja...ein Gewöhnungstier bin ich...)


    :hello:

  • Hallo, miteinander!


    Ich besitze eine neue Gesamteinspielung (2007), mit der ich sehr zufrieden bin:



    Besten Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Zitat

    Original von MFP
    Die 8.Symphonie ist eine selbstzufriedene, dickbäuchige Rückschau auf vergangene Glanzleistungen - langweilig von A-Z.


    Widerspruch!
    Entschuldige, lieber MFP, meinen vehementen Einspruch gegen Deine etwas gar pauschale Abqualifizierung von Glasunows Achter Sinfonie.


    Zugegeben, ich kann nachvollziehen, dass die vorangehenden sinfonischen Opera sich süffiger und schmissiger gebärden und sich williger ins Ohr schmeicheln als die sperrige Achte.
    Ihr kontrapunktisch geprägter Duktus ist komplexer als die Textur der meisten anderen Werke Glasunows.


    Beim ersten oberflächlichen Hören ging es mir ähnlich wie Michael: Ist das nicht simpel und unverständlich eine etwas dickliche und plakative Musik?
    Aber wenn man sich wirklich in ihr Klanguniversum vertieft (und sei es unter Verwendung ähnlicher Mengen an Alkohol, wie wohl deren Genese protègierte), wird man erfasst werden von einem saugenden Klangvakuum, das leerer/dichter nicht sein könnte und zuweilen an einen gewissen „Johannsky Sebastianowitsch Bachinsky“ erinnert.


    Ich habe mich heute den ganzen Tag mit den Klängen dieser 8. Sinfonie umgeben (generiert durch die Bamberger Sinfoniker unter Wer-Denn-Sonst-Neeme-Järvi, der mich mit diesem Werk ausnahmsweise vollumfänglich überzeugt).


    Mir ist wieder einmal bewusst geworden, welch Wunder an Komplexität die Musikrezeption ist. Es laufen tausende von Energiefäden zusammen, bis unser Gehirn durch eine fremde musikalische Idee stimuliert werden kann. Dieses ungeheuerliche Geschehen muss doch wirklich einmal durchbuchstabiert werden:


    Da gab es einstmals in der fernen russischen Pampa einen Molekülhaufen aus dem Staub von Sternen. Seine Mutter gab ihm den Namen Alexander.
    Ein hochbegabtes aber gefährdetes menschliches Wesen, umzingelt von Flaschen mit beflügelndem Gemisch aus Wasser und Getreide, das in wochenlanger Einzelhaft, mit einem Kiel aus Gänsefeder und einer schwarzen Flüssigkeit aus Tintenfischblasenextrakt, seine musikalischen Hirngespinste auf ein Gewebe aus Holzfasern fliessen lässt.

    Und so gab es dann im Jahre 1906 eine fertige Partitur,
    die Sinfonie Nr. 8 Es-Dur op. 83 (1905/06):
    von einem Drucker gedruckt,
    von einem Verleger verlegt,
    von einem Lokomotivführer transportiert,
    von einem Orchesterwart auf Notenpulte verteilt,
    von einem Järvi, genannt Neeme gefiltert,
    von MusikerInnen erarbeitet,
    auf extra dafür konstruierten Instrumenten erklingend,
    im extra dafür konzipierten Konzertsaal resonierend,
    in Mikrofone gesandt,
    auf Masterband gebannt
    auf Alluminium gebrannt,
    vom Zwischenhandel versandt,
    vom Hifi-Abspielgerät regeneriert
    (von fleissigen, pflichtbewussten
    Japanerinnen zusammengebastelt,
    durch das Elektrizitätswerk gespeist),
    auf dem Booklet notiert als 8. Sinfonie eines Sternstaubmolekülgebildes mit Namen Alexander G.....

    Und wir wagen zu sagen: „ Die Achte ist dickbäuchig....
    (Ich zitiere ohne jeglichen Tadel)


    Es ist schlicht unvorstellbar, wieviele Parameter erfüllt sein müssen, damit Musik sich in unserm Kopf ereignen kann.
    (Insbesondere, da das eben Geschilderte ja nur die eine Seite der Medaille ist: Die andere ist mein Ohr, mein akustisches Wahrnehmungssystem, meine kulturell geprägten Rezeptionsbedingungen, und schliesslich die schwingenden Luftmoleküle als Medium dazwischen ... verrückt!)


    Es ist mE ab und an hilfreich und heilsam (zur Erhaltung des Respekts gegenüber dem Wunder des musikalischen Geschehens) sich dieses ganzen Produktions- und Reproduktionsprozesses bewusst zu sein. Es mag eine Liste von Banalitäten gewesen sein, aber sie legt offen, wie stark wir vernetzt sind und abhängig von einander.
    Und ich schreibe es auf (auf einem amerikanischen notebook) und stelle es ins Netz ... und vernetze somit mich und die Leserinnen mit der energetischen Potenz eines musikalischen Sternstaubmolekülgebildes, mit Namen Alexander G ...


    Doch zurück zu Glasunows Achter:
    Der erste Satz ist geprägt durch eine schumanneske Aufschwungsgebärde: Dabei fällt mir auf, dass Felix Weingartner im Kopfsatz seiner 2. Sinfonie fast dasselbe Motiv verwendet, zudem auch noch in der gleichen Tonart Es-Dur. Die beiden ersten Sätze sind mE in ihrem Ausdrucksgehalt fast identisch. Ich würde mich freuen, wenn der eine oder die andere meine Beobachtung nachprüfen könnte.


    Weingartners Zweite entstand 1900, Glasunows Achte fünf Jahre später. Der smarte Felix, den ich über alles schätze, der sich aber gerne mit fremden Federn geschmückt hat, kann also nicht beim besoffenen Alexander abgekupfert haben und das Umgekehrte scheint mir noch unwahrscheinlicher zu sein.


    Im Uebrigen ist die Sinfonie kaum zu beschreiben, es fehlt die prägnante Einfachheit, es fehlen die kernigen Themen, man sucht vergeblich nach simplen Ausdrucksmitteln. Das mag die Sinfonie auf den ersten Hör-Blick beliebig erscheinen lassen. Aber wer sich Zeit nimmt (und vielleicht eine Flasche russischen Fusel neben den japanischen Player stellt) wird durch die kontrapunktischen Stickereien in Glasunows Klanggewebe reich beschenkt werden.


    Mit liebem Gruss aus Bern
    Walter

  • Hallo,


    obwohl ich ein großer Fan russischer Musik bin, habe ich bisher Glasunow mehr oder weniger ignoriert...bzw. in letzter Zeit so gut wie gar nicht mehr gehört.
    Paar Aufnahmen habe ich zwar, wie z.B. diese Naxos-Einspielung der 1 & 4 Symphonie



    aber jetzt plane ich mir mal eine Gesamteinspielung seiner Symphonien zuzulegen.


    Die beiden folgenden wurden hier schon erwähnt und zwischen genau diesen beiden schwanke ich auch:



    Kennt jemand von euch vielleicht beide und kann mir daher Unterschiede,Empfehlungen etc. geben?
    Brillaint Classics ist wie zu erwarten natürlich günstiger,aber wenn die BIS deutlich besser ist, solls am Preis nicht scheitern :D


    LG Christoph




  • Es gibt mit Järvi den kompletten Zyklus (6 CDs), allerdings mit zwei verschiedenen Orchestern:


    - Sinfonie Nr. 1 E-Dur op. 5 ; Sinfonie Nr. 5 B-Dur op. 55
    - Sinfonie Nr. 8 Es-dur op. 83, Ouvertüre solennelle op. 73
    Bayerischen Rundfunkorchester


    - Sinfonie Nr. 2 fis-moll op. 16 ; Konzertwalzer Nr. 1 D-Dur op. 47
    - Sinfonie Nr. 3 D-dur op. 33, Konzertwalzer Nr. 2
    - Sinfonie Nr. 4 Es-dur op. 48, Sinfonie Nr. 7 F-dur op. 77
    - Sinfonie Nr. 6 c-moll op. 58, Poeme lyrique Des-dur op. 12
    Bamberger Symphoniker


    so schlecht, wie MFP finde ich die Interpretation allerdings nicht, gerade um die Werke kennenzulernen kann ich diese Einspielungen durchaus empfehlen (kenne aber kaum Vergleichseindpielung).


    edit: =)


    Mein absoluter Liebling unter Glasunows Sinfonien ist Nr. 4 Es-dur op. 48!
    :jubel: :jubel: :jubel:


    Gruß pt_concours

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)

  • Nachdem mir die 4. Sinfonie so gut gefallen hat, habe ich heute eine Aufnahme der 5.Sinfonie entdeckt, die bei kurzem Hören sehr vielversprechend war.
    Kann hier jemand über längere Erfahrungen mit der Aufnahme berichten?



    A. GLASUNOV
    - Sinfonie Nr. 5 B-Dur
    - Die Jahreszeiten op. 67


    Royal Scottish National Orchestra
    José Serebrier


    (...bei Z001 für 4,99 Euro)

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)

  • Zitat

    Original von pt_concours
    Kann hier jemand über längere Erfahrungen mit der Aufnahme berichten?


    Über längere Erfahrungen nicht, nein...hab die Aufnahme zwar, aber ne Ewigkeit nicht mehr gehört... :untertauch:
    Würde sie mir jetzt auch anhören und dir dann erzählen, was ich davon halte, wenn da nicht die drei Klausuren in den nächsten drei Tagen auf mich warten würden...
    Wenn der ganze Lernstress vorbei ist, wollte ich mich ohnehin mal näher mit Glasunow beschäftigen...wie oben ja schon erwähnt, spiele ich ja mit dem Gedanken einer Gesamteinspielung :D


    Aber ich denke bei 4,99€ kannst ja nicht soooo viel falsch machen und wenn du dann auch noch einen vielversprechenden ersten Eindruck hattest...worauf wartest du noch *g*


    LG Christoph

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  • Hallo pt_concours,


    Mein Tip: div. Kritiken lesen, die man am leichtesten durch classicaldigest.com findet (wenn du denen trauen willst). Die sind in diesem Fall recht gemischt, am schlechtesten die bei gramophone, die folgendermassen endet: "The new issue would perhaps have passed muster in the days when you could not be sure to find all Glazunov’s major works in the catalogue. Nowadays, sorry to say, it is simply not competitive."


    (siehe ???.classicaldigest.com/members/down.php?catno=61434)


    :hello:


    Flo


  • Hallo Christoph,
    leider stapeln sich bei mir immer noch ungeöffnete CDs, und deshalb versuche ich mich generell etwas einzuschränken :D
    (und ich habe doch gestern wirklich den CD-Laden o h n e Kauf verlassen :jubel: )


    Über eine kurze Einschätzung besagter CD würde ich mich freuen (natürlich nach den Klausuren...).



    Übrigends lag im Laden noch eine zweite neue(?) CD mit der 5. Sinfonie aus:



    Severin von Eckardstein, piano
    Orchestre National de Belgique, Walter Weller


    gekoppelt mit dem 1. Klavierkonzert mit Severin von Eckenstein. Ich kenne es in der Aufnahme mit S. Richter, der sich immer für dieses Konzert eingesetzt hat.



    Gruß pt_concours

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)


  • Hallo Novecento,


    :?::) ich wuste ja gar nicht welche Edelsteine ich noch in meiner Sammlung habe !?!


    Die von Dir hochgelobte Mrawinsky-Aufnahme der Sinfonie Nr.4 befindet sich in meiner Mrawinsky-BRILLANT-10CD-Box. Brillant, auf deren Zeitangaben man sich nicht unbedingt verlassen kann, gibt auf der CD-Hülle das Aufnahmedatum 02.03.1948 an.
    (Ich hatte irgendwann nur mal kurz reingehört und (ehrlich gesagt) wegen des historischen Alters, dann erstmal at acta gelegt.)
    Die Aufnahme ist tatsächlich klanglich brauchbarer als so manche Andere aus diesen Zeiten und rauscht so gut wie gar nicht, wie ich heute höre !
    :thumbup: Von der Interpretation ist Mrawinsky meiner GA (die aus Einzel-CD´s besteht) mit Anissimov (NAXOS) haushoch überlegen.
    Den Anissimov hatte ich schonmal bei EBAY im Angebot - ;( hat sich aber keine Socke für interessiert ...


    ;) Um auch klanglich auf meine Kosten zu kommen, damit Interpretation und Aufnahmequalität zusammenkommen, suche ich seit Jahren die Swetlanow-GA der Glasunow-Sinfonien zu bekommen, die aber derzeit nicht zu einem mir akzeptablen Preis angeboten wird:



    WARNER, ADD


    Aber - - - "Der Tag wird kommen !" (John Wayne)

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Die von Dir hochgelobte Mrawinsky-Aufnahme der Sinfonie Nr.4 befindet sich in meiner Mrawinsky-BRILLANT-10CD-Box. Brillant, auf deren Zeitangaben man sich nicht unbedingt verlassen kann, gibt auf der CD-Hülle das Aufnahmedatum 02.03.1948 an.

    Das stimmt vielleicht sogar, die Angabe 1947 stammt aus dem Beiheft, während auf der Rückseite 1948 zu finden ist. Die Melodya-Leute scheinen auch nicht die allergründlichsten zu sein...



    ;) Um auch klanglich auf meine Kosten zu kommen, damit Interpretation und Aufnahmequalität zusammenkommen, suche ich seit Jahren die Swetlanow-GA der Glasunow-Sinfonien zu bekommen, die aber derzeit nicht zu einem mir akzeptablen Preis angeboten wird:

    Diese Gesamtaufnahme hat auch schon mein Interesse geweckt, allerdings fiel hier auch schon einmal der Name Rozhdestwensky :jubel::jubel:


    Grundsätzlich wäre mir eine bessere Tonqualität als bei Mrawinsky schon lieber, da Glazunow klanglich viel interessantes bietet, aber wenn man mir die Wahl lässt, dann ist die Qualität der Interpretation doch wichtiger.

    'Architektur ist gefrorene Musik'
    (Arthur Schopenhauer)

  • Grundsätzlich wäre mir eine bessere Tonqualität als bei Mrawinsky schon lieber, da Glazunow klanglich viel interessantes bietet, aber wenn man mir die Wahl lässt, dann ist die Qualität der Interpretation doch wichtiger.


    Ja, aber Swetlanow (WARNER) ist hier mindestens gleichwertig und bietet brauchbaren Stereo-Klang.
    :);) Bei mir haben die Glasunow-Sinfonien nun nicht den hohen Stellenwert, als dass ich mehrere GA davon haben müßte - es reicht mir eine Anständige (die Anissimov-GA würde ich dann ganz schnell :) eliminieren / abgeben).


    :thumbup: Ich habe eine ganze Reihe sehr schöne und erbauliche Glasunow - Orchesterwerke mit Swetlanow (nicht die Sinfonien) in der Brillant-Swetlanow-10CD-Box. Diese zeigt ganz eindeutig (wie überall bei den Russen aus dieser Zeit), das dies ganz das Repertoire von Swetlanow ist. Besser kann man es sich kaum vorstellen. :!: Diese Werke und das gesamte Umfeld von Borodin über Rimsky-Korsakow bis Myaskowsky muss man mit Swetlanow haben - :!: ja, alles Andere ist "kalter Kaffee" ...


    :?: Mir wäre angenehm, wenn Liebestraum etwas zu seinen "massig ausgestatteten GA" geschrieben hätte.



    PS: Ich finde auch die schnellen Antworten hier zu Glasunow überraschend?
    Wo doch der Thread zu Tschakowsky´s KK Nr.2 bislang ohne Reaktion blieb - und ich finde das KK alleine steckt doch den ganzen Glasunow in die Tasche :stumm::pfeif:

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • :?: Mir wäre angenehm, wenn Liebestraum etwas zu seinen "massig ausgestatteten GA" geschrieben hätte.


    Nun, dem kann ich nur beipflichten, stehe ich doch vor der Frage, ob ich obige von Teleton in Erwähnung gebrachte Svetlanov-GA erstehen soll oder doch besser die Melodya-GA mit Roshdestvensky:


    'Architektur ist gefrorene Musik'
    (Arthur Schopenhauer)

  • Die 8 Symphonien von Alexander Glasunow habe ich bereits relativ früh kennengelernt, eine meiner ersten Bestellungen beim Werbepartner war eine 8 LP umfassende Box mit den Symphonien dirigiert von Fedossejew. Meiner Erinnerung nach war es eine der ersten speziell für jpc zusammengestellten und gepressten Ausgaben.
    So will nun der Zufall, dass ich ca. 30 Jahre später eine weitere speziell für den Werbepartner zusammengestellte Glasunow-Totale erstanden habe, wiederum für einen absoluten Sonderpreis.



    Ich weiss, dass die meisten hier schon ihre Lieblingseinspielungen haben; aber falls nicht, diese kann ich ohne Einschränkung empfehlen, ein britisches Musikmagazin hat sie sogar zur Referenz erklärt.
    Orchester und Aufnahmequalität sind vom Feinsten und das Dirigat des m.E. unterschätzten Jose Serebrier findet den goldenen Mittelweg zwischen der liebevollen Ausarbeitung und dem manchmal auch nötigen Schwung. Da ich die Svetlanow-Aufnahme nicht kenne, kann ich allerdings nicht sagen, ob diese hier besser ist, besser als die oben genannte und die bei Brilliant erschienene scheint sie mir aber schon.


    Die vierte Symphonie ist meine liebste von Glasunow, ja es ist sogar eine meiner liebsten romantischen Symphonien überhaupt. Dieses heiter-melancholische Werk spricht mich unmittelbar an, und mehrere musikalische Themen bleiben mir üblicherweise nach dem Hören tagelang im Ohr hängen. Ich weiss zu wenig über sein Leben, würde aber vermuten, dass er als er diese hier schrieb verliebt war, vielleicht sogar unglücklich.


    Neben der vierten habe ich auch die siebte heute gehört, die Pastorale, auch ein sehr schönes Stück, aber an einigen Stellen doch etwas routiniert, vielleicht ein Zeichen des beginnenden Versiegens der Inspiration.

  • Die Sinfonie Nr.4 ist auch einer seienr beliebtesten. Nicht umsonst liegen davon von Mrawinsky und Swetlanow historische Aufnahmen vor, die in den jeweiligen 10CD-Boxen beider Dirigneten (Brillant) enthalten sind.


    Inzwischen habe ich seit ca 2 Jahren auch die Swetlanow-Sinfonien - GA (WARNER; 1989-90) Abb in Beitrag 23, mit der man äusserst zufrieden sein kann. ;):thumbup: Wenn schon die Glasonow-Sinfonien, dann mit Swetlanow, der angemessen das Beste aus den Sinfonien heraus holt ! Und klanglich sind diese Aufnahmen eine Wucht - fern jenes historischen Klanges.


    8-) Ich muss seit Jahren feststellen, dass mir die Sinfonischen Werke ausserhalb der teilweise recht langatmigen Sinfonien einfach mehr zusagen.
    Dazu gehören die Stücke und Sinf.Dichtungen, die in der Swetlanow-10CD-Box enthalten sind:
    Sibirische Fantasie; Ouvertüre solenelle op.73, Konzert-Walzer op.47/51; Cortege solenel op.50; Poeme Lyrique op12; Finnische fantasie op.88; Marsch über russ Themen op.76; Triumphal Marsch op.40; Mazurka op.18


    In der Swetlanow-Sinfonien-GA (WARNER) die Werke und Sinf.Dichtungen:
    Stenka Razin op.13; Finnische Fantasie op.88 (hier noch einmal); Printemps op.34; Kremlin op.30; Ouvertüren über grichische Theman op.3 und 6
    :!: Die Swetlanow-GA hat somit weit mehr zu bieten als nur die 8 Sinfonien !



    Die Sinfonische Dichtung Das Meer (La Mer) op.28 (1889) ist praktisch der unbekannte Vorläufer von Debussy´s bekanntestem Werk:
    - hier habe ich von einem geschätzten Tamino die Aufnahme mit Järvi/Royal Scottish NO (Chandos) bekommen und war vor vielen Jahren angenehm überrascht.


    Hier das sehr gute YouTube - Hörbeispiel von La mer mit Swetlanow/Akademisches SO der UDSSR Moskau:

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Anlässlich des 150. Geburtstags von Glasunow werde ich eine Threadserie, bestehend aus 8 Einzelthreads über seine Sinfonien starten. Die Box hier abgebildete Box - sie wurde von mir speziell für dieses Projekt erstanden - befindet sich schon seit einiger Zeit in meiner Sammlung. Bei Bedarf werde ich eine Zweitaufnahme etc. hinzufügen. Je nach Interesse und Beteiligung werden Threads aus weiteren Bereichen folgen, z.B. Kammermusik und Konzerte, die allerdings nicht einzeln, sondern jeweils die entsprechende Werkgruppe abdeckend.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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