Die Violinfantasie ist ein großer Favorit von mir, aber ich halte sie wirklich für eines der besten und originellsten Werke Schuberts, gerade auch im Gegensatz zu den Violinsonaten (die vielleicht viel privat musiziert werden, aber im Konzert oder auf Platte doch keine große Rolle spielen).
Bei D 664 könnte man mich des Favoritismus zeihen, aber bei einem frühreifen Komponisten dürfen auch mal ein paar frühere Werke dabei sein und ich finde die Sonate in mancher Hinsicht gelungener als einige der (überlangen, das wurde einfach als Tugend umgedeutet und jegliche Kritik daran als ein einseitiges Beethovengeprägtes Vorurteil abgetan) späten.
(Die Messe(n) finde ich bislang selbst auch langweilig, aber man kann sie nicht ganz unter den Tisch fallen lassen.)
Es ist eine ziemlich vollständige Liste; in der Instrumentalmusik sind alle wichtigen Werke genannt (das war bei Beethoven aber ähnlich), insofern könnte man die Klaviermusik sicher noch etwas kondensieren und ich hätte auch kein Problem mit nur zwei Repräsentanten der frühen Sinfonien oder diese ganz wegzulassen. Aber gefühlt gibt es in den letzten 20 Jahren soviele GA von Schubert-Sinfonien wie von Brahms und mehr als von Schumann, nachdem man sich bis in die 1970er weitgehend auf 5,8,9 beschränkt hatte (die Allgegenwärtigkeit der 5. hat bei mir beinahe zu einer Abneigung gegenüber dem Stück geführt).
Ich muss zugeben, die Violinfantasie schon 10 Jahre nicht mehr gehört zu haben. Damals war ich sehr enttäuscht, aber vielleicht probier ich es mal wieder....
Von mir aus kann D664 auch dabeisein. Besser als die Fantasiesonate oder die Gasteinersonate gefällt mir die auch. Allerdings, wenn wir mit "Frühwerk" argumentieren, müsste auch eine CD mit Mendelssohns Streichersymphonien und einem frühen Konzert rein. Nicht unbedingt mein Geschmack, andererseits werden gerade diese Werke im Moment sehr oft eingespielt. Schlechter als die frühen Symphonien von Schubert sind diese Stücke außerdem auch nicht.