Was ist dran an Thielemann? - Annäherung an ein Phänomen

  • "Finden sich in Beethovens „Ruinen von Athen“ mehr als nur orientalische Exotismen?"


    Auf so eine Bemerkungen, lieber Joseph, die Du hier als Zitat weitergegeben hast, habe ich nur gewartet. Danke. Wenn man die literarische Vorlage von Kotzebue und den Anlass der ersten Aufführung des Werkes in Beethovens musikalischer Umrahmung ganz bewusst aus dem historischen Kontext löst, findet sich noch immer ein Haar in der Suppe. Ich war froh, dass diesem Werk gelegentlich des 250. Geburtstages von Beethoven wieder mehr Aufmerksamkeit zuteil wurde. Mehr noch als die Ignoranz erschreckt mich die Umbildung, mit der Kunstwerke neuerdings verteufelt werden.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Der MDR hat ein interessantes Interview zu diesem Vorgang geführt und veröffentlicht.


    Zitat

    Frau Klepsch schreibt oder lässt schreiben: "Unabhängig davon würde ich mich freuen, wenn Christian Thielemann mit seinem weltweit geachteten Profil auch weiterhin der Semperoper künstlerisch verbunden bleibt." Ich habe einen Kopf geschüttelt, als ich das gelesen habe, weil entweder ist es blanker Hohn oder doch ein eindeutiges Unverständnis, wie solche Koryphäen ticken.

    Was die Nichtverlängerung für Thielemann und Theiler an der Dresdner Semperoper bedeutet

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Einen sehr schönen Kommentar von Uwe Friedrich gibt es auch beim BR:


    https://www.br-klassik.de/aktu…e-zukunft-zugabe-100.html


    Mein Lieblings-Satz dort:


    Wenn sich sogar die Dresdner Semperoper öffnen soll für Digitalisierung und Regionalisierung, Diversität, Inklusion, Outreach und was es da sonst noch so Modisches gibt, wird der Platz eng für die knorrigen Dirigenten vom Schlage Thielemanns, denen es reicht, Wagner, Strauss und gelegentlich mal was Italienisches auf höchstem Niveau zu dirigieren.

    Und Manuel Brug bringt auf seiner Seite gleich zwei Nachfolgerinnen ins Spiel:


    Eine Frau könnte man sich allerdings wieder auf dem Intendantinnensessel vorstellen. Und warum nicht die ausgleichende Schweizerin Nora Schmid (42), die in Dresden schon mal Dramaturgin und Interimsleiterin war, und seit 2015 an der Oper Graz bella figura macht? Deren Vertrag läuft übrigen gegenwärtig bis 2023. Würde also passen….


    Und auch wenn sie ihr dort die drei Jahre Amtszeit wegen internationaler Verpflichtungen nicht eben leicht gemacht hat, Oksana Lyniv, die dieses Jahr just als erste Frau in Bayreuth debütieren soll, war in Graz Chefdirigentin. Die könnte man sich auch gut am Chefinnenpult der Staatskapelle vorstellen…

  • Und auch wenn sie ihr dort die drei Jahre Amtszeit wegen internationaler Verpflichtungen nicht eben leicht gemacht hat, Oksana Lyniv, die dieses Jahr just als erste Frau in Bayreuth debütieren soll, war in Graz Chefdirigentin. Die könnte man sich auch gut am Chefinnenpult der Staatskapelle vorstellen…

    Das würde natürlich perfekt ins Bild passen, ausgerechnet diese Dame zu berufen. Frau Lyniv hat den idealen Hintergrund, um unter diesen Aspekten zu punkten. Fragt sich nur, ob Diversität, Inklusion, Outreach und wie das alles heißt ausgerechnet in Dresden so wahnsinnig gut ankommen werden wie es Herr Thielemann über viele Jahre hinweg tat und bei den meisten dort dem Anschein nach auch nach wie vor tut. Lyniv kann dann ja nach drei Jahren wieder weiterziehen, wenn ein noch besserer Chefdirigentenposten verfügbar wird. ^^

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Nun, Nora Schmid könnte ich mir ganz gut als neue Indendantin vorstellen. Ich kenne sie noch aus ihrer vorhergehenden Zeit hier an der Semperoper. Ihre bisherigen Erfahrungen und der weitere berufliche Werdegang macht einen sehr guten Eindruck auf mich.

  • Thielemanns Stuhl in Bayreuth wackelt auch? Ich will es irgendwie noch nicht glauben...


    https://www.nmz.de/kiz/nachric…yreuth-wie-geht-es-weiter


    Die sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus wird in der NMZ mit den Worten zitiert:


    Eine Oper in zehn Jahren wird eine andere als die Oper von heute sein: Sie wird teilweise neue Wege zwischen tradierten Opern- und Konzertaufführungen und zeitgemäßer Interpretation von Musiktheater und konzertanter Kunst gehen müssen.


    Und weiter dann mit indirekter Rede:


    Es gehe darum, die Anziehungskraft für das vielfältige Publikum zwischen gewachsenen Stammgästen und neuen Zielgruppen zu behalten oder zu steigern. Das gelte auch für das Verhältnis zwischen dem gewohnten Besuch im Opernhaus und der Nutzung digitaler Angebote.


    Diese Sätze haben ein ähnliches Vokabular und denselben Sound, wie die der Verantwortlichen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, die die Klassikprogramme dort reformieren.


    Es würde mich nicht wundern, wenn den großen Opernhäusern ähnliche Entwicklungen bevorstehen.

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    -- Aydan Ö*oğu*

  • Es würde mich nicht wundern, wenn den großen Opernhäusern ähnliche Entwicklungen bevorstehen.

    In Zeiten, wo man sich für die Pflege der eigenen Kultur entschuldigen muss und einem diesbezüglich immer stärker ein schlechtes Gewissen gemacht wird, ist das wohl so...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Meine Eltern können aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in die Oper gehen und sind froh, daß sie sich die diversen Streams über Internet zu Hause anschauen können.

  • Die sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus ...

    Kultur und Tourismus von Amtswegen unter ein Dach zu bringen, finde ich schon mal mehr als problematisch. Davon sind offenbar auch die weitreichenden Aussagen und Entscheidungen der zuständigen Staatsministerin über die Zukunft des Dresdener Opern- und Musiklebens mit internationaler Ausstrahlung und Auswirkung getragen. Sie war zuvor Bürgermeisterin im sehr ablegenen Kreisstädtchen Annaberg-Buchholz, wo es auch ein hübschen kleines Haus, das Eduard-von-Winterstein-Theater gibt, welches den "Vogelhändler" spielt. "Grüß euch Gott alle miteinander!" :)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


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  • Mir tut sich schon mehr und mehr der Eindruck auf, als habe man Thielemann elegant loswerden wollen.


    Welt Online hat (leider nur als Bezahlartikel) derzeit einen Brief von Elmar Krekeler an Christian Thielemann mit dem Titel "Sie werden noch gebraucht!" zu dem Thema, wo auch gemutmaßt wird, dass es daran liegen könnte, dass er als Konservativer angeblich nicht mehr in die Klassikzukunft passe.

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    – Luís de Camões

  • Der Berliner Kultursenator Joe Chialo wird heute Mittag auf einer Pressekonferenz über die Nachfolge Daniel Barenboims als Generalmusikdirektor der Staatsoper Berlin informieren. Wenig überraschend soll es sich dabei um Christian Thielemann handeln:


    Staatsoper Unter den Linden: Christian Thielemann soll Daniel Barenboim nachfolgen (berliner-zeitung.de)


    Christian Thielemann käme damit in einer führenden Position in seine Heimatstadt zurück, nachdem er 2004 als Generalmusikdirektor der Deutschen Oper Berlin zurückgetreten ist.

  • Ich habe Thielemann oft in Bayreuth und gelegentlich in Italien Wagner dirigieren hören dürfen. In seiner düsseldorfer Zeit habe ich ihn leider verpasst. Es war immer ein großes Erlebniss wie er die Spannungsbögen im Orchester durch Verzögerungen, Pausen und Beschleunigungen aufgebaut hat. Einer der wenigen Dirigenten, die durch die Art des Dirigierens, für mich , wiedererkennbar sind. Ganz im Stil Furtwänglers!


    Eine gute Entscheidung für Berlin, nur was sagt man in Dresden dazu? Werden sie ihn teilweise freistellen ?

    Da ich in Zukunft öfter in Berlin sein werde, freue ich mich auf kommende Vorstellungen unter seinem Dirigat.


    Mich wundert nur, daß die rotgrüne woke Kulturszene dort , sich für ihn entschieden hat. Im Umgang gilt er ja auch als " nicht ganz einfach ", wie seine Historie zeigt. Aber mit dem Alter wird man ja ruhiger!

  • Eine gute Entscheidung für Berlin, nur was sagt man in Dresden dazu? Werden sie ihn teilweise freistellen ?

    Das ist freilich nicht nötig. Thielemann wurde in Dresden bekanntlich nicht verlängert und sein Vertrag dort endet am Ende der laufenden Spielzeit.

    Mich wundert nur, daß die rotgrüne woke Kulturszene dort , sich für ihn entschieden hat.

    Mit solchen Stereotypen sollte man sehr vorsichtig sein... Bei Orchestern, die über das Standing einer Berliner Staatskapelle verfügen, wird immer die Meinung des Orchesters bei der Neubesetzung einer derart exponierten Stelle ausschlaggebend sein, auch wenn sie formell nicht wie die Berliner Philharmoniker ihren Chef wählen. Freilich sind große Orchester auch heterogene Gebilde, in denen die Meinungen zur künstlerischen Profilierung auseinandergehen. Dennoch ist es gut zu sehen, dass auf diesem Wege künstlerisch hochwertige Entscheidungen wie Petrenko bei den Philharmonikern bzw. Thielemann bei der Staatskapelle getroffen wurden bzw. werden...

  • Manuel Brug und Robert Braunmüller schäumen (Quelle X, vormals twitter):


    Zitat von Manuel Brug

    selfish orchestra has won, new intendant is looser, senator has no clue - #berlin has to live again with anti-modern conductor bully, marvellous, but limited repertoire and no idea how to run opera house of today. thielemann new gmd @staatsoperbln from 09/24 on. Will see how long.

    Zitat von Robert Braunmüller

    Wie naiv kann man eigentlich sein? Natürlich ist Thielemann ein bedeutender Dirigent, Aber nun wirklich JEDER außerhalb von Berlin weiß, dass er in alles reinreden, sich aber um nichts kümmern wird. Erst große Euphorie. Und dann Krach.


    Wenn sich die "Richtigen" darüber aufregen ist das ein Indiz dafür, dass die Entscheidung so verkehrt nicht sein kann...

  • Thielemann also tatsächlich ab 2024 neuer GMD der Berliner Staatsoper. Triumphale Rückkehr in die Bundeshauptstadt nach genau 20 Jahren.


    Sehr gut. Selbst in Berlin fallen ab und an noch die richtigen Entscheidungen. :thumbup:

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    – Luís de Camões

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  • Selbst in Berlin fallen ab und an noch die richtigen Entscheidungen. :thumbup:

    Wann wurde denn in Berlin zuletzt eine richtig schlechte Entscheidung bezüglich einer Chefdirigentenposition getroffen? Ok, Palumbo an der DOB, aber das ist fast 20 Jahre her... Ansonsten haben andere in letzter Zeit wesentlich tiefer ins Klo gegriffen. (Hallo, Wien, hallo Herr Orozco-Estrada. Hallo, Herr Jordan. Hallo, Herr Wellber...)

  • Sehr gut. Selbst in Berlin fallen ab und an noch die richtigen Entscheidungen

    Thielemann gilt als "Schwierig" (?)

    Gleichzeitig ist er als Dirigent unumstritten

    Hat jemand inzwischen bemerkt, daß die beiden Eigenschaft weitgehend miteinander verbunden sind ?

    Und daß "schwierig" nichts anderes bedeutet als "konsequent", "entscheidungsstark", das Ziel über "menschliche Befindlichkeiten" stellend ?

    Quasi alle großen Dirigenten der Vergangenheit waren "schwierig" -

    Das negative "Thielemannbild" wird ja vorzugsweise von seinen Feinden in die Öffentlichkeit ausposaunt.

    Und die nimmt das zumeist unkritisch hin -

    Aber - und das ist erfreulich - Thielemanns Karriere hat - trotz zahlreicher Wadlbeissereien - nicht darunter gelitten

    Er ist stark im nehmen ....


    Mir wurde dereinst aus seinem engeren Kreis berichtet, daß er im Tamino Forum mitliest

    Ich weiß nicht ob das heut noch aktuell ist

    Sollte es aber der Fall sein, so möcht ich ihm von hier aus viel Glück und Erfolg in der neuen Position wünschen


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Glückwunsch Berlin!


    Ich hätte mir auch ehrlich gesagt keinen besseren vorstellen können.


    Für die Reputation der Hauses ist es wie ein Sechser im Lotto ...IMO.

  • Die Berufung Thielemanns war so naheliegend, dass sie schon wieder als unwahrscheinlich galt. Damit ist jetzt auch das Gerücht aus der Welt, er könnte tatsächlich Mutis Nachfolge in Chicago antreten. Zumindest in der US-Szene wurde er durchaus hoch gehandelt. Fast vergessen, hat Thielemann in seinen frühen Jahren einige Einspielungen für die DG in Philadelphia gemacht und gab es insofern durchaus Anknüpfungspunkte. Der Sprung über den großen Teich wird nun aber entfallen.

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    – Luís de Camões

  • Mich stimmt die Berufung von Thielemann sehr froh. Die Berliner Linken, die ihn gar nicht mögen, hätten das womöglich durch ihren Kultursentor zu verhindern gewusst. Doch im Ergebnis der durch Gericht angeordneten Wiederholung der Parlamentswahl im Februar sind sie gemeinsam mit den Grünen aus der Regierung gedrängt worden. Es hatte sich herausgestellt, dass diese Landesregierung nicht in der Lage war, eine demokartischen Wahl zu organieren. Der Stadtstaat hatte sich vor aller Welt blamiert. Es gibt also eine Vorsehung!

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Die Berliner Linken, die ihn gar nicht mögen, hätten das womöglich durch ihren Kultursentor zu verhindern gewusst. Doch im Ergebnis der durch Gericht angeordneten Wiederholung der Parlamentswahl im Februar sind sie gemeinsam mit den Grünen aus der Regierung gedrängt worden.

    Das ist eine sehr verkürzte Darstellung der Tatsachen. Größter Verlierer der Wahl waren weder die Grünen noch die Linke, sondern die SPD, die es dann vorgezogen hat, als Juniorpartner mit der erstarkten CDU zu koalieren statt eine weiterhin durchaus mögliche Neuauflage von Rot-Rot-Grün anzustreben.

    Es hatte sich herausgestellt, dass diese Landesregierung nicht in der Lage war, eine demokartischen Wahl zu organieren. Der Stadtstaat hatte sich vor aller Welt blamiert.

    Der politisch verantwortliche Innen-Senator für dieses Desaster war Andreas Geisel (SPD), der sich allerdings standhaft weigerte, daraus irgendwelche persönlichen Konsequenzen zu ziehen.

    Es gibt also eine Vorsehung!

    Da die SPD in Berlin immer noch mitregiert, hat die Vorsehung hier leider versagt.


    Übrigens ist das alles reine Politik und kein Thema für ein Klassikforum, aber ich habe nicht damit angefangen.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • In Details wie Bertarido bin ich ganz bewusst nicht gegangen, um keine weitergehende Debatte anzuzetteln. Mir ist wichtig, dass Thielemann in Berlin politisch nicht mehr zu verhindern war. Darüber bin ich sehr erleichtert. Allerdings würde ich nun auch keine Wunder von ihn erwarten. Schließlich war Barenbom, der viele Anhänger hat, ja auch wer. Nur hielt er zu lange an seinem Posten fest. Zum Glück ist Thielemann nicht der Mann für den frischen Wind. Den braucht es nach meiner Meinung auch nicht. Ich erwarte mir eine konservative Botschaft, die sich aber nicht nur darin erschöpfen sollte, dass er ein betont konservatives Programm pflegt. Es braucht entsprechende Denkanstöße und kulturelle Einmischungen. Er wird sich - was ich an ihm schätze - allseits anlegen müssen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


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  • Das ist wahrlich eine gute Entscheidung. Ich bin froh, dass sich hier nicht für irgendeinen Import entschieden wurde, sondern sogar eine Persönlichkeit mit Berliner Wurzeln künftig die Chefposition an der Berliner Staatsoper bekleiden wird. Mich wundert das überhaupt nicht, da er in der jüngeren Vergangenheit einige Projekte gemeinsam mit der Staatskapelle bzw. Staatsoper absolvierte und man wohl sehr gut zusammengearbeitet hat. Thielemann muss kein einfacher GMD sein, dass war Barenboim ganz gewiss auch nicht. Gerade die Ecken und Kanten machen einen Künstler einzigartig und unverwechselbar. Er muss damit leben, dass ihm ein konservatives Klischee anhaftet, das stört mich überhaupt nicht. Leute, die den Zeitgeist bedienen, gibt es zur Genüge. Als designierter GMD wird Christian Thielemann in Kürze, nämlich am 21. November in der Philharmonie mit der Staatskapelle Berlin die 5. Sinfonie von Anton Bruckner zur Aufführung bringen. Ich freue mich darauf!

    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Also: Das Orchester hat sich schließlich für ihn ausgesprochen. Und Barenboim hat den Klang der Staatskapelle in langen Jahren geformt. Thielemann, sein ehemaliger Assistent und ebenso in der Furtwängler-Tradition stehend, setzt diese Tradition fort, schafft also Kontinuität. Das ist letztlich entscheidend. Die ganze Politisiererei drum herum finde ich einfach nur peinlich. Damit kann ich rein gar nichts anfangen.

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