Berit Lindholm - Schwedische Brünnhilde

  • Berit Lindholm, schwed. Sopran; geboren 14.10.1934 in Stockholm. War zuerst Lehrerin, kam dann in den Chor der Stockholmer Oper und debütierte dort 1963 als Gräfin Almaviva. Mit Birgit Nilsson als Elektra sang sie 1965 die Chrysothemis. Mit dieser Rolle debütierte sie im folgenden Jahr in London. 1967 trat sie in München erstmals als Brünnhilde auf und wurde bald eine der gesuchtesten Interpretinnen dieser Partie, die sie in Bayreuth (das dortige Debüt erfolgte 1967 als Venus) USA, London und Wien, sang. 1972 sang sie in Barcelona erstmals die Isolde. Sie wurde eine gesuchte Sopranistin in hochdramatischen Rollen wie in den großen Wagner-Partien, sowie Aida, Leonore, Tosca und Chrysothemis. Seit 1973 gehörte sie der Deutschen Staatsoper am Rhein in Düsseldorf an, gastierte jedoch auch an allen bedeutenden Bühnen.


    Mir ist sie in erster Linie als Wagner-Sängerin, z. Bsp. im "Ring" unter Solti, bekannt. Hier ist sie auch zu hören:


    W.S.

  • Kleine Berichtigung: Düsseldorf hat keine Staatsoper. In Nordrhein-Westfalen gibt es keine Staatstheater oder -Opern. Die Rheinoper ist städtisch.
    Berit Lindholm gehörte lange Jahre zum Stammpersonal - ich habe sie unzählige Male live erleben können. Allein 25 Ring-Zyklen hat sie hier gesungen, dazu noch Dutzende anderer Rollen, hauptsächlich Richard Strauss, aber auch moderne Opern wie "Die Wiedertäufer" von Alexander Goehr.
    Auf Platten ist sie nicht häufig vertreten, hier eine der wenigen Aufnahmen:



    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • ERRARE HUMANUM EST!


    Ja, mein lieber Harald!


    Du hast natürlich vollkommen Recht! Ich weiß nicht, wie mir das passieren konnte. Als ich später meinen Klops bemerkte, war es für eine Berichtigung schon zu spät. Ich hoffe, daß man mir verzeihen möge! :rolleyes:



    In Demut
    Wolfgang

    W.S.

  • Im Jahr 2013 wurde dieser Thread eröffnet und kam nicht über zwei Folgebeiträge hinaus. Nun lese ich bei Willi, dass sie 85 geworden ist. Wer kann sich an sie erinnern? Zumindest sind mir die Übertragungen aus Bayreuth in Erinnerung, bei denen sie eine - wie ich damals fand - mächtige Brünnhilde sang. Mächtig im Sinne von stolz und erhaben. Dieses Jahr hat Berit Lindholm für mich auch anlässlich des 150. Todestages von Berlioz wieder eine große Rolle gespielt. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Sie singt die Cassandre in der bis heute - wie ich finde - unübertroffenen ersten Gesamtaufnahme der "Troyens" duch Colin Davis mit der eine Berlioz-Renaissance eingeleitet wurde.



    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rüdiger, ich habe sie 1972 und 1978 in Hamburg als Brünnhilde gehört. Sie stand immer etwas im Schatten von der 1972 noch die Brünnhilde singenden Birgit Nilsson und später dann von Catarina Ligendza. Ralf Reck

    Oper lebt von den Stimmen, Stimmenbeurteilung bleibt subjektiv

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  • Lieber Rüdiger, ich habe sie 1972 und 1978 in Hamburg als Brünnhilde gehört. Sie stand immer etwas im Schatten von der 1972 noch die Brünnhilde singenden Birgit Nilsson und später dann von Catarina Ligendza. Ralf Reck

    Und fandest Du das gerecht und angemessen, lieber Ralf?

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rüdiger, es war wohl angemessen. Lindholm war sehr gut und würde mit ihrer Stimme heute sicher ganz weit vorn stehen, Birgit Nilsson war ihr und anderen zeitgleichen Sängerinnen auf der Bühne als Brünnhilde aber Lichtjahre voraus. Sie hatte nach ihren Brünnhilden, Isolden, Elektras regelmäßig 20 bis 30 Einzelvorhänge, ihre jedes Orchester übertrumpfende Stimme aus Schwedenstahl, ihr flutendes Volumen und die ihr zur Verfügung stehende stimmlich-dramatische Gestaltungskraft waren ein Jahrhundertereignis. Ihre Tondokumente geben das überhaupt nicht her. Ligendza war meiner Erinnerung nach wohl noch besser als Lindholm, wennglech auch sie nicht an Nilsson heranreichte. Ralf

    Oper lebt von den Stimmen, Stimmenbeurteilung bleibt subjektiv

  • Hallo, Ralf und Rüdiger!


    Ich habe Berit Lindholm in den 70ern an der Düsseldorfer Rheinoper einige Male erlebt: als Brünnhilde (2 Mal der komplette "Ring"), als Kundry und auch 2 Mal als Elektra. Damals fand ich das Timbre ihrer Stimme nicht so herausragend und ihren Gesang etwas eindimensional, aber sie war mit ihrer großen schlanken Erscheinung eine sehr intensive Darstellerin.


    LG


    Carlo