Carl Nielsen: Sinfonien Nr. 1 - 6

  • Hallo Joseph II,


    Franz Berwald (* 23. Juli 1796 in Stockholm; † 3. April 1868 in ebenda) und Allan Pettersson (* 19. September 1911 in Västra Ryd, Uppland, Schweden; † 20. Juni 1980 in Stockholm) kann ich jetzt spontan für Schweden nennen.


    Viele Grüße
    John Doe
    :hello:

  • Hallo John Doe,


    mir fiel noch ein Kandidat für Schweden ein:


    Hugo Alfvén [1872–1960]


    Für Island, um es zu komplettieren, schließlich:


    Jón Leifs [1899–1968]


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von Joseph II.
    Allgemein:


    Mir scheint, Carl Nielsen ist hierzulande im Vergleich zu Sibelius oder gar Grieg noch ein ziemlicher Geheimtipp. Ich muß gestehen: Ich kannte Nielsen bis vor kurzem überhaupt nicht. Die skandinavische Musik der (Spät-)Romantik hat in ihnen drei gewichtige Repräsentanten: Nielsen für Dänemark, Sibelius für Finnland und Grieg für Norwegen. Wer aber für Schweden? Aus dem Stegreif fällt mir niemand ein ...


    :hello:


    Hallo Joseph II


    Die Schweden hatten Anfang des 19. Jahrhunderts den Ex-Deutschen Joseph -Martin KRAUS, der z.B. vier hochkarätige Sinfonien geschrieben hat.


    Von Interesse in Zusammenhang mit Sibelius + Nielsen für Finnland und Dänemark hat Schweden schon ein nicht zu unterschätzendes "Eigengewächs/Eigengewicht" in die Waagschale zu legen:
    Allan PETTERSSON (1911-1980)
    JPC hat in Deutschland vor einigen Jahren die erste GA seiner Sinfonien mit verschiedenen Dirigenten und Orchestern rausgebracht.


    Sehr viel kann ich über Pettersson allerdings nicht berichten, bezüglich einer eigenen sinfonischen Sprache, wie es bei Sibelius und Nielsen der Fall ist, da ich ihn zu wenig kenne.


    Ich könnte mir vorstellen, daß es sich lohnt Pettersson zu entdecken..


    Im Moment höre ich die Sinfonie Nr 7 v. Pettersson mit dem Stockholm Philharmonic Orchestra unter Antal Dorati von 1969 (SCD 1002)
    Ich habe nur diese eine Aufnahme, die ich aber sehr schätze.
    Stilistisch würde ich sie zwischen späten Sibelius und Elgar und Mahler anstzen....allerdings in keinster Weise mit Plagiat-Charakter, sondern mit einer eigenen Tonsprache.


    Vielleicht gibt es Taminoeaner/innen, die einige seiner Werk kennen ????


    Gruß..........."Titan"

  • Hallo, Titan!


    Da gibt es einen nicht uninteressanten Faden, an dem auch ich mich anno dunnemals beteiligt hatte:


    Auf der Suche nach der inneren Wirklichkeit - Allan Pettersson


    Pettersson ist mir mittlerweile recht vertraut. Mit der relativi gefälligen siebenten Sinfonie kann man sehr gut einsteigen, um sich dann das sperrige, aber faszinierende Spektrum dieses zutiefst pessimistischen Komponisten weiter zu erschließen, das gewiss eigenständig erscheint und weit über etwa Mahler hinausweist. Der gemeinsame Nenner aller Werke des Schweden dürfte - bei ebenso erkennbarer Unterschiedlichkeit - in der expressionistisch-neuromantischen Tonsprache, einer äußerst extensiv behandelten Kleinmotivik, disparaten Entwicklungen und einer erweiteten Tonalität bestehen.


    Aber mit Nielsen hat das jetzt nicht mehr so viel zu tun. Dessen sechste Sinfonie geht andere moderne Wege, die eher an Webern und den späten Schostakowitsch gemahnen.


    :hello: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Der Thread hat mich angeregt gestern etwas Nielsen zu "verproben"


    Ich bleibe dabei. (Anderes Forum!).Der Zyklus von Theodore Kuchar ist wunderbar, die 5. ist ein absolutes Highlight, dann die 4. und die 6.


    Wenn man allerdings öfter hört entdeckt man Stereotypen. Aber die sind weniger störend als bei Sibelius.


    Was das aber mit Petterson oder DS zu tun haben soll?
    Ich weiß nicht!


    Lasst den Nielsen doch Nielsen sein und vergleicht ihn eher mal mit den Komponisten aus England!
    Gruß S.

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  • Hallo s.bummer
    Natürlich soll der Nielsen der NIELSEN sein und bleiben.
    ABER meine Reaktion mit der Überschrift "Grieg/Sibelius/Nielsen umd der Schwede Alan PETTERSSON" brzog sich auf den Diskussionsbeitrag
    (sinngemäß) daß die Norweger halt Grieg, die Finnen den Sibelius und die Dänen Nielsen haben...und WEN haben die Schweden???? (das war die ausgangsposition) Ich hab dann noch auf den in Deutschland geb Joseph-Martin Kraus und seine 4 Symphonien verwiesen, der in Schweden gelebt hat. Es gab zwar keinen Widerspruch vom Forum.......ABER ich meinte eigentlich BERWALD und seine 4 Sinfonien.....die erinnern mich an Spohr, Mendelsohn und frühen Brahms und sind GUT (Nr 3+4 ) wenn ich mich richtig erinnere...auf jeden Fall ein Anhören wert. Da Sibelius und Nielsen doch eher ins 20. Jahrhundert eingeordnet werden (was bei Sibelius ja nur z.T. stimmt)...kam ich auf PETTERSSON.
    Ich bin nicht Deiner Meinung, daß es gute Gründe gibt NIELSEN mit Elgar, Vaughn-Williams, Delius etc zu vergleichen... es gibt EINIGES an Dänischen Volksmelodien und auch verarbeitete Traditionen nicht so bekannter früherer Dänischer Komponisten, die NIELSEN verarbeitet hat. Was bei der 6. (meiner Lieblingssymphonie) an Querverbindungen auffällig ist und einem beim Hören bekannt vorkommt, weist in Richtung Schostakowitsch, der aber ca 40 Jahre nach Nielsen zur Welt kam.
    Die FÜNFTE hab ich lange nicht mehr gehört und werde aufgrund Deiner Empfehlung bald in sie wieder reinhören.


    Danke und Gruß ............"Titan" (auch nen Holsteiner)

  • Mich wundert, daß in diesem Thread bislang kaum eine weitere Gesamtaufnahme der Symphonien zur Sprache kam:



    Nielsen: Symphonien Nr. 1–6;
    Petite Suite für Streicher op. 1; Pan & Syrinx op. 49;
    Aladdin-Suite; Helios-Ouvertüre op. 17; Tänze aus Maskerade;
    Violinkonzert op. 33
    + Sibelius: Violinkonzert op. 47
    1986–90


    Hier sind zudem noch etliche weitere Werke enthalten.


    Diese Box könnte mehr als eine Empfehlung wert sein, zumal mir der charismatische Salonen schon beim Sibelius'schen "Kullervo" sehr gut gefiel.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo Joseph,


    :yes: mit Salonen hast Du den richtigen "Richer" bewiesen.


    Ich habe aus der abgebildeten CD-Box eine Einzel-CD mit der
    Sinfonie Nr.2, Pan und Syrinx und der fantastischen Aladdin-Suite.
    - eine Abb ist nicht zu finden - die CD wurde von SONY als Einzel-CD auch leider nicht übernommen -
    Swedish Radio Symphony Orchestra, Esa-Pekka Salonen
    CBS, 1989, DDD


    Die CD habe ich aber nur wegen der Aladdin - Suite erworben, die ich jedem Nielsen-Freund unbedingt empfehlen möchte.
    Eine absolut fabelhafte Salonen - CD (auch die II. und Pan). Die Sätze in der Suite sind unter Salonen mitreissender und fetziger gespielt als in meiner Aladdin - GA unter Roshdestwensky (Chandos).


    Nielsen hat die wichtigsten Teile in seiner Suite zusammengefaßt. Das wirkt dann natürlich weit kurzweiliger, als wenn man das ganze Ballett hört ;) und erfordert weniger Zeit.


    Aladdin - Suite
    1. Orientalischer Marsch
    2. Aladdins Raum und Tanz des Morgennebels
    3. Hindu Tanz
    4. Chinesischer Tanz
    5. Der Marktplatz von Isfahan
    6. Tanz der Gefangenen
    7. Tanz der Neger


    Salonen bietet ein Feuerwerk, das in dem sagenhaften Tanz der Neger gipfelt. Es gibt keine Aufnahme die dieses "Feuerwerk der Gefühle" auch nur annähernd erreicht. Wer die Aladdin-Suite oder das ganze Aladdin-Ballett nicht kennt - der hat bisher ein großes Nielsen-Meisterwerk verpaßt !
    Ein Jammer das meine Aladdin-CBS-CD zur Zeit nicht verfügbar ist (laut amazon).


    Die Salonen-GA mit den Sinfonien ist sicher auch erste Klasse. Wenn ich nicht schon mehrfach mit Nielsen ausgelastet wäre, dann würde ich diese auch nehmen.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Zitat

    Original von Kalll
    Anders als Ole Schmidt mit dem London Symphony Orchestra, dem mehr an einer einzig bindenden Phrase zu liegen scheint als am Konturenschaffen und Kontrastebilden, arbeitet Kuchar stets mit größtmöglicher Transparenz, zeichnet die Musik in feinen Linien statt mit dem breiten großorchestralen Pinsel nach und erreicht so, dass Nielsens Musik eine unnachahmliche Konturenschärfe bekommt, wie sie eigentlich auf kaum einer anderen dem Rezensenten bekannten Einspielung, ausgenommen der Schönwandts, zu hören ist.


    Im gestrigen Abend-Koma habe ich versucht, den langsamen Satz der 3. zu entwirren. Ist die Stelle mit den Gesangseinlagen tatsächlich größtmöglich transparent?
    ?(


    Zitat

    Kuchar schlägt ab und an recht profilierte, energetische Tempi an, denen das Orchester jedoch mit stringenter Binnenspannung begegnet.


    Was ist den Binnenspannung?
    8)

  • Zitat

    Original von Kurzstueckmeister
    [quote]Original von Kalll
    Anders als Ole Schmidt mit dem London Symphony Orchestra, dem mehr an einer einzig bindenden Phrase zu liegen scheint als am Konturenschaffen und Kontrastebilden,
    Was ist den Binnenspannung?
    8)


    BINNENSPANNUNG >>O H N E << Effekthascherei und Überpointierung , so etwas wie das leicht verklärte Fliessen der Musik, DAS soll den Satz der DRITTEN (mit Mezzo und Bariton) auszeichnen. Zumindestes ist das die Meinung von zwei Dänischen Freunden.
    Ich meine, daß sie deshalb so auf OLE SCHMIDT schwören.
    Für mich das 100 %zig nachzuvollziehen.


    Gruß............"Titan"

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  • "Binnen-" heißt doch hier einfach "innen" oder "innerhalb". Eben kein gleichförmiges Dahinfließen. Mir scheint, dass man den Begriff nicht bei ohnehin an der Oberfläche "spannenden" kontrastreichen Stücke verwendet, sondern bei solchen, bei denen eben manche Interpretationen wenig Spannung aufkommen lassen.


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Ich habe verschiedene Nielsen-GA ausprobiert:


    -Bernstein: ist mir zu zack-zack-mäßig und eindimensional; im Grunde genommen zu vulgär und unsensibel.


    -Blomstedt I: ganz gut, aber es fehlt das letzte Quentchen Überzeugungskraft; die Klangqualität ist nicht überragend.


    -Blomstedt II: besser als die frühere, aber insgesamt zu romantisierend und opulent. Die Transparenz leidet teilweise sehr trotz Decca-Klangtechnik.


    -Schönwandt: nicht übel, ziemlich idiomatisch, empfehlenswert, aber nicht grandios.


    -Salonen: als GA meine Wahl. Schlankes, dynamisches, attackierendes Orchesterspiel, sehr strukturierte und klare Lesart, trotzdem sensibel und einfühlsam.


    -Berglund: kraftlos und lethargisch, hier passiert gar nix. Was soll das?


    Als Einzelaufnahmen halte ich die Dritte und Fünfte mit Myung Whun-Chung und dem Göteborger Sinfonieorchester auf BIS für unverzichtbar. Hier stimmt für mich einfach alles. So muß Nielsen klingen: kathartisch, energetisch, attackierend, modern, hell, klar. Die Militärtrommel im ersten Satz der Fünften wird hier so bedrohlich-ekstatisch eingesetzt wie in keiner anderen mir bekannten Aufnahme. So muß die Fünfte klingen.



    Agon

  • Hallo, Agon!


    Mit Berglund habe ich die faszinierende Fünfte kennengelernt, mit der EMI-Einspielung unter Blomstedt weitere Nuancen erfahren und eine archaischere Kraft. Aber klanglich ist Berglund besser - leider.


    Deshalb ist jetzt Chung bestellt und ich lasse mich mal überraschen! :)


    Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Hallo WolfgangZ,


    wie kommst Du auf Chung ?
    Einige der Chung-Platten von Nielsen hatte ich früher mal bei meinem Eltern zum Testen zur Verfügung. Gegen meine ersten Nielsen Platten mit Bernstein hatten diese bei mir keine Changen. Es müssten die Platte mit den Sinfonien Nr.2 und 5 gewesen sein, die ich mit Chung verglichen hatte. Klanglich zumindest auf LP auch nicht so umwerfend.


    Jeder hat eben eine andere Sichtweise auf die Werke. Ich finde das Bernstein (SONY) ungleich spannender ist, als so manche andere Interpretation, die ich nach ihm hörte. Gegenüber Bernstein haben mich einige, wie Ole Schmidt, total enttäuscht.
    Bernstein unsensibel ? Nein-überhaupt nicht, sondern mit großen Emotionen voll dabei !


    Ich schrieb ja schon, das die ansonsten fabelhafte Decca-Aufnahme mit Blomstedt/San Francisco SO insgesamt seiner älteren bei EMI klanglich vorzuziehen ist, aber klanglich uneinheitlich ist.
    Wenn Agon schreibt, dass die Transparenz leidet, so trifft das nur auf die Decca-CD mit den Sinfonien Nr.2 und 3 zu, die tatsächlich klanglich etwas zu dick und flach klingt. Besonders die Decca-Aufnahmen der Sinfonien Nr.4 und 5 sind aber auch klanglich spitze ohne Mängel. Diese ist aber für die Sinfonien Nr.4 und 5 auch von der zupackenden Interpretation her eine der Besten.


    Was Agon zu Berglund schreibt kann ich nachvollziehen. Den Kauf hatte ich von vornherein ausgeschlossen. Schon bei Sibelius habe ich den gleichen Eindruck wie Agon ihn schildert gewonnen (u.a. Tapiola nie so lahm und nichtssagend gehört wie bei Berglund).


    Von Salonen habe ich auch, wie erwähnt durch meine Einzel-CD einen sehr guten Eindruck gewonnen. Ich war nah dran die GA zu bestellen.
    Das Reinhören in die GA zeigte mir dann doch ein paar Unzulänglichkeiten auf, die mich dann doch abgehalten haben.
    Zum Beispiel im Anfang der IV 3.Satz setzen die Violinen ziemlich klassisch harmlos ein, ohne gleich Spannung zu vermitteln. Der erste Streichereinsatz muß direkt schneidend und zupackend kommen, den Hörer gleich mitreissen und weghauen .... :jubel: man höre wie toll Bernstein das macht.
    Auch N.Järvi (DG) hat hier die richtige zupackende Auffassung. Vom Standpunkt der Klangqualität gehört Järvi, nebenbei gesagt, zu den Spitzenreitern.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

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  • Hallo, teleton!


    Ich habe mich bei Chung nur auf die Empfehlung Agons bezogen und will mich überraschen lassen, zumal ich die entsprechende CD mit der fünften Sinfonie, auf der auch das Violinkonzert enthalten ist, sehr günstig gebraucht über a....n bestellen konnte.


    Eine dritte Gesamtaufnahme nach dem schwächeren Berglund und der klanglich nicht völlig befriedigenden EMI-Einspielung von Blomstedt schwebt mir nicht vor ... das ist ausschließlich eine auch zeitgebundene Entscheidung. Dass Bernstein oder Schönwandt oder Ole Schmidt oder Salonen oder Järvi oder noch mal Blomstedt oder vielleicht auch Saraste oder Leaper oder gar Karajan ( ;)) oder ... :D ihre Reize haben dürften, bezweifle ich keinen Augenblick. Aber es interessiert mich so viel anderes auch ................


    :hello: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Die negative Bewertung des Ole Schmidt-Zyklus mit dem London Symphony Orchestra auf Regis (ehemals Unicorn) kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Diese Aufnahmen wurden im Jahre 2001 hervorragend von Ben Turner (Finesplice) remastered und von dem Musikwissenschaftler, Komponisten und Nielsen-Experten Robert Simpson künstlerisch-beratend begleitet. Ole Schmidt selber ist ein Schüler des legendären Nielsen-Dirigenten und Schülers Thomas Jensen. Für Authentizität ist somit gesorgt.


    Die Aufnahmen entstanden 1974 in der Londoner St. Giles Church und klingen durchgehend exzellent, d.h. transparent, räumlich, strukturiert, präsent, weiträumig. Das LSO befand sich damals auf der Höhe seiner Kunst und bleibt Nielsens Sinfonien nichts schuldig.


    Die Box der GA (3 CDs) sieht so aus:



    JPC verlangt dafür 24,99 EUR, was angesichts der Qualität in Ordnung geht.


    Diese GA würde ich auf jeden Fall den beiden Blomstedt-GA sowie Bernstein vorziehen.



    Agon

  • Zitat

    Die Militärtrommel im ersten Satz der Fünften wird hier so bedrohlich-ekstatisch eingesetzt wie in keiner anderen mir bekannten Aufnahme. So muß die Fünfte klingen.


    Volle Zustimmung auch bei der mir so geschätzten Kuchar Aufnahme.
    Bei Lennie plärrt die Trommel dagegen aussem rechten Lautsprecher.


    Ich habe dabei sogar Charles Ives im Ohr (4. Sinfonie).


    Gruß S

  • Ich hatte die Kuchar-Aufnahme auch mal, einfach aus Neugierde und wegen der sehr guten Besprechungen und wegen des sehr günstigen Preises. Irgendwas passte mir aber daran nicht, und so gab ich sie wieder weg. Leider, würde ich heute sagen. Denn irgendwas scheint ja doch dran zu sein. Damals überzeugte mich die orchestrale Qualität des Ensembles nicht, und da reagiere ich immer empfindlich. Aber evtl. werde ich sie mir nochmal zulegen (müssen), einfach um nochmal genauer zuzuhören.


    Die Bernstein-Aufnahmen höre ich mittlerweile gar nicht mehr, sie stehen bei mir nur rum (das liegt sicher auch an der billig-lieblosen Sony-Aufmachung).



    Agon

  • Zitat

    Die Bernstein-Aufnahmen höre ich mittlerweile gar nicht mehr, sie stehen bei mir nur rum (das liegt sicher auch an der billig-lieblosen Sony-Aufmachung).


    Blödsinn. Ich höre eine GA nicht deshalb weniger, weil die Aufmachung weniger Stimmig wäre :no:.


    :yes: Bei mir ist die Nielsen-Bernstein-GA mit den Konzerten und Ouvertüren gekoppelt in einem fabelhaften 4CD-SONY-CD-CASE, das ein vorbildliches Textheft enthält.
    Offenbar ist die "Nur-Sinfonien-GA" bei SONY eine Andere.
    8) Wichtig sind die Interpretation und die sind mit Lenny umwerfend.


    ;) Man findet offenbar bei jeder Aufnahme Stellen, die im Vergleich woanders vorzuziehen sind. So hatte ich in meinem letzten Beitrag hier im Vergleich zu Salonen auch an einem Beispiel Unzulänglichkeiten festgestellt, die klar für Bernstein sprechen.


    s.bummer
    Die Trommeln von rechts oder links oder Mitte ? Ist doch egal. Hauptsache sie wird dort abgebildet, wo sie steht. Das sehe ich nicht als Mangel.


    Ich habe das Zitat mit der Trommel bei Kuchar gesucht. Von wem stammte dies ?


    Agon
    Tut mit leid, aber weder klanglich noch von der zu bravem Interpretation konnte mich Ole Schmidt überzeugen. Es war eine einzige Entäuschung für mich - ich hatte noch Bernstein, den ich zuerst auf LP hatte, im Ohr !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

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  • Zitat

    Blödsinn. Ich höre eine GA nicht deshalb weniger, weil die Aufmachung weniger Stimmig wäre


    Tja, in diesem Falle leider schon, denn hier stimmt das billige Äussere mit dem billigen Inneren komplett überein (von den Ormandy-Aufnahmen mal abgesehen).



    Hier fehlen leider auch jegliche Angaben zu Aufnahmeort und -datum!


    Capito?



    Agon

  • Ich habe gerade nochmal die Fünfte und Sechste Sinfonie aus diesem Zyklus gehört und mein Eindruck ist der Folgende:


    -Nr. 5 (NYPO, Bernstein): Positiv: tempi nicht verschleppt, ohne die Exzentrizitäten des späten LB. Negativ: miserabler Raumklang, kaum Transparenz, schriller Grundklang, zu scharf. Bernstein hat kein Gespür für das Spannung-Entspannung-Verhältnis Nielsens, es fehlt die Innigkeit. Nach dem Ende der Militärtrommel-Sequenz kommt hier keine Erschütterung auf, sondern eher Gleichgültigkeit - es geht im Rausch unter. Für mich in der Tat verzichtbar (Vergleiche mit Chung, Salonen, Schmidt bestätigen meinen Eindruck).


    -Nr. 6 (PO, Ormandy): Positiv: schöner Raumklang, gute Transparenz, warmer Klang. Das Philadelphia Orchestra ist hier hochvirtuos. Ormandy leitet sehr streng, mit klarem Blick für Struktur und Kern des Werks, keine Übertreibungen, sondern eng an der Partitur mit dem typisch kernig-volltönenden aber nie dicklich-romantisierenden Philadelphia-Klang. Meine absolute Hochachtung. Negativ: nichts.



    Agon

  • Bernstein/Ormandy (SONY, 1962-1973, ADD)
    Es ist immer einfach eine GA als ganzes niederzumachen, wenn man sich dazu das schwächste Produkt des Zyklusses aussucht.
    Bernsteins Aufnahme der Sinfonie Nr.5 ist die Älteste in der SONY-GA und stammt aus 1962. Die Sinfonien Nr.2 und 4 sind von 1973; die Sinfonie Nr.3 von 1965. Die Ormandy-Aufnahmen der 1 und 6 von 1967.
    Klang, Stereobalance und Rauscharmut sind in meiner SONY-GA-Ausgabe (Remastering von 1990) aber auch bei der Sinfonie Nr.5 schon sehr natürlich und punktgenau. Die von s.bummer in seinem Beitrag hervorgehobenen Trommeln sind rechts platziert und die wenig später dann im ersten Satz rhythmisiereden Pauken sehr präsent im linken Bereich, sodass sich ein sehr klar umrissenes Wechselspiel ergibt, dass Bernstein mit Hochspannung aufzuladen weis. Eine packende Aufnahme ohne Kritik von meiner Seite.

    Zitat

    Auszug der Kritik zur Sinfonie Nr.3 und 5 aus fono forum 12/1988:
    Die CD vereint zwei exemplarische Deutungen in erstaunlich guter und nahezu rauschfreier Klangqualität.



    Järvi / Gothenburg SO (DG, 1991, DDD)
    Eine tatsächlich schwache Aufnahme der Sinfonie Nr.5 ist die mit Jävi. Es scheint, als wenn wenig geprobt wurde oder sehr oberflächlich interpretiert wird. Järvi vermag schon im Satz kaum Spannung aufkommen zu lassen. Die rhythmisierden Pauken sind bedeutungslos in den Orchesterklang integriert, die Solo-Trommel säuselt genauso nichtssagend, leise und ohne Pepp vor sich hin. Die sehr gute DG-Klangqualität verstärkt diesen Eindruck noch, da sie diese Mängel offen legt. Bei den Sinfonien Nr.3,4 und 6 macht Järvi eine weit angemessenere Figur !
    Järvi hätte sich veileicht mal die Aufnahme seines Kollegen Chung anhören sollen, mit dem er den ersten Nielsen-Zyklus auf BIS bestritten hatte.


    Roshdestwensky / Royal Stockholm PO (Chandos, 1993, DDD)
    Roshdestwensky ist hier bei der 5 absolut exquisit. Mit genauer Detaildifferenzierung in genauer Kenntnis der Partitur gestaltet er das Werk mit hoher Impulsivität und Expressivität.
    Im Prinzip wäre diese die beste Aufnahme der 5 (die Klangqualität ist frapierend echt). Ich würde mir vielleicht noch ein wenig mehr Emotion wünschen, wie ich es bei Bernstein erlebe oder sogar bei der 5 noch darüber hinausgehend bei Blomstedt.


    Blomstedt / San Francisco SO (Decca, 1988, DDD)
    Einfach gigantisch wie Blomstedt bereits den 1.Satz gestaltet. Nachdem die Trommel einsetzt treten später die Pauken mit ihrer für den Satz elementaren Rhythmik dazu. Trommel und Pauken sind hier erstmals gleichwertig nebeneinander und geben der Hochspannung Futter. Gigantisch und Gänsehaut pur die Entwicklung dieses Werkes. Glänzendes Finale. Dazu dann der sehr offene natürliche TOP-Klang. Beides zusammen macht diese Aufnahme zu meinem Favoriten für die Sinfonie Nr.5.
    Blomstedt´s Aufnahme in Dänemark (EMI, 1973, ADD) ist zwar auch gut mit ähnlichem Ansatz. Aber im 1.Satz sind die Bläser sind zu quäkig und so vorlaut dass sie in Lautstärke mit den Trommeln gleichziehen. Die Decca-Aufnahme ist auch hier wieder mit dem engagiert spielenden Präzisionsklangkörper San Francisco SO eindeutig vorzuziehen.



    =) Es war sehr aufschlussreich auch mal die Sinfonie Nr.5 in den Interpretationsvergleich einzubeziehen. Mein Augenmerk in diese Richtung habe ich sonst mehr auf die Sinfonien Nr. 3 und 4 gerichtet. Wie man sieht, sind auch hier Einzelbetrachtungen wieder aufschlussreicher als die grobe Beurteilung einer GA.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Zitat

    Original von teleton
    Abgesehen davon würde ich für den Einsteiger die Bernstein-SONY-Aufnahme empfehlen, weil diese einfach süchtig macht.
    Bernstein hochemotional und bestens aufgelegt - einfach toll.


    Volle Zustimmung.


    Der persönliche Urknall für mich, die Sinfonien von Carl Nielsen zu entdecken, war eine NDR-Rundfunksendung, in welcher die Aufzeichnung eines Konzerts von Sir John Barbirolli mit den Berliner Philharmonikern aus dem Jahr 1969 übertragen wurde. Barbirolli dirigierte zum Abschluss die Sinfonie Nr. 4 "Das Unauslöschliche". Das ließ mich (damals noch im Kindesalter) aufhorchen. Und in den folgenden Jahren in puncto Nielsen weiterforschen - wenn ich auch letztlich bei diesem Komponisten mit Leonard Bernstein glücklicher wurde als mit Barbirolli. Jede mir verfügbare Bernstein-Einspielung eines Nielsen-Werks hat für mich Referenz-Status. Das gilt nicht nur für die Sinfonien, sondern auch für die Instrumentalkonzerte.


    Natürlich ist aber auch Herbert Blomstedt sehr, sehr gut. Von Blomstedt habe ich mir die drei Einzel-CDs mit den Sinfonien Nr. 1-6 peu à peu zugelegt und jetzt komplett. Und bin glücklich mit dieser Bernstein-Alternative in vorzüglicher Klangqualität.


    Neben Blomstedt und Bernstein habe ich noch einige weitere Einspielungen, so die 2. und 5. Sinfonie mit Paavo Berglund (löst bei mir, obwohl bei Erscheinen im FonoForum hochgelobt, keine sonderlichen Begeisterungsstürme aus), die Sinfonie Nr. 4 mit Sir John Barbirolli und dem Hallé Orchestra Manchester (rec. live London 30.7.1965)

    welche an meine Kindheitserinnerung nicht heranreicht. Und dann noch eine ganz hervorragende Aufnahme, die hier bisher noch gar nicht erwähnt wurde: Sir Yehudi Menuhin mit dem Royal Philharmonic Orchestra London, der die Sinfonie Nr. 4 zusammen mit dem Violinkonzert koppelte (rec. 12/1988 + 1/1989). Übrigens: auch im Violinkonzert dirigiert Menuhin. Der Violinsolist ist Arve Tellefsen.

  • Zitat

    Original von Agon
    Als Einzelaufnahmen halte ich die Dritte und Fünfte mit Myung Whun-Chung und dem Göteborger Sinfonieorchester auf BIS für unverzichtbar. Hier stimmt für mich einfach alles. So muß Nielsen klingen: kathartisch, energetisch, attackierend, modern, hell, klar. Die Militärtrommel im ersten Satz der Fünften wird hier so bedrohlich-ekstatisch eingesetzt wie in keiner anderen mir bekannten Aufnahme. So muß die Fünfte klingen.



    Das ist in der Tat eine ganz ausgezeichnete Aufnahme; ich habe sie (nach Erwerb auf diese Empfehlung Agons hin) heute erstmals gehört und ziehe sie auch Blomstedt vor, da die Spannungsgeladenheit mit präziser Durchhörbarkeit gepaart erscheint.


    @ Swjatoslaw: Die genannte Menuhin-CD besitze ich auch (in einer Zwei-CD-Kombination mit Vaughan Williams: Klavierkonzert und Pastoral-Sinfonie). Schwer zu sagen, welchem Geiger ich den Vorzug geben würde.


    Jetzt reicht es allerdings mit Nielsen-Sinfonien als Neuerwerb.


    Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

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  • Lieber WolfgangZ,


    endlich jemand, der sich mit Nielsen wirklich auskennt und meine Meinung teilt. Denn nur die ist hier maßgebend und richtig.
    Die Chung-Aufnahmen sind unerreicht, besonders die der Fünften. Wenn Du die hast, brauchst Du auch keine anderen mehr.


    Agon

  • Ich habe heute noch einmal vergleichend gehört, und zwar die Aufnahmen Bernsteins mit den New Yorkern von 1973 und die Karajans mit den Berlinern von 1982.



    Zunächst zu den Spielzeiten:


    Teil I: 18'37 [13'19 + 5'18] [Bernstein] – 17'55 [Karajan]
    Teil II: 21'33 [11'41 + 9'52] [Bernstein] – 20'31 [Karajan]


    Bei Karajan sind der 1. und 2. sowie der 3. und 4. Satz einfach zusammengefaßt, daher diese etwas merkwürdige Angabe.


    Es ist wirklich schwierig, hier einen eindeutigen Favoriten zu benennen. Beide Aufnahmen sind m. E. hervorragend. Karajan profitiert von der besseren Tonqualität (schon digital), wobei auch die der Bernstein-Aufnahme gut ist, nicht ganz so räumlich, dafür aber präsenter, etwa bei dem "Paukenduell", welches in beiden Aufnahmen ein Highlight ist. Insgesamt würde ich Bernstein leicht vorziehen, da er etwas gemächlichere Tempi anschlägt und das Ganze mehr auskostet, etwa in der Schlußcoda.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich bin inzwischen bei der 4. Sinfonie angelangt:



    -von der dramatischen Wendung im dritten Satz bekommt man von Salonen leider nichts mit, so belanglos nudelt er ihn runter. Kein Vergleich zu Blomstedt (EMI)...
    -Sinfonie Nr. 4, die bei Salonen doch sehr enttäuscht hat (viel zu "undramatisch", fast emotional beteiligungslos)


    Hallo Norbert,


    vielen Dank für deine Warnung Salonen betreffend.
    Ich hatte nämlich auch vor mir Salonen´s Nielsen-DA zu kaufen. Da sieht man mal wieder, dass einzelne CD´s nicht auf das Gesamtergebnis einer GA schliessen lassen können !


    In Beitrag 68 hatte ich über meinen sehr guten Eindruck der CBS-Einzel-CD mit Salonen bei der Sinfonie Nr.2 und der Alladdin-Suite geschrieben. Hier fetzt Salonen ab wie die Post; absolut referenzwürdig in Satz 6. Tanz der Gefangenen und Satz 7. Tanz der Neger.
    ?( Das er gerade bei der Sinfonie Nr.4 weniger Gespür zeigt ist schon verwunderlich.
    Auch andere negative Kritiken in der Stereoplay 7/86 Ulrich Schreiber stimmen mit deinen Eindrücken zur Sinfonie Nr.4 überein:


    Zitat

    Für ihn hat der 1958 geborene finische Dirigent Esa.. kein Gespür ... unterzieht das Werk einer Kaugummidramaturgie, so dass nach dem vielversprechenden Alla-breve-Auftakt des Kopfsatzes mit seinem triolischen Vorwärssturm das expressieve setenthema fast stehen zu bleiben scheint. Dieselbe Methode, erst die Peitschge dann Zucker, bringt Salonen auh in den anderen Sätzen an, als wollte er Nielsen immer wieder augd Sibelius zurückzwingen. Sellbst im Kampf der beiden pauken im Finalsatz, meint er durch eine pause vom Folgenden absetzen zu müssen. Da fehlt es einfach am geistigen Band, denn erst durch den Eindruck der Unerbittlichkeit kann eine Wioedergabe des Werkes Nielsens Intentionen gerecht werden - das Verhängnis läßt sich nicht in Ruhepausen aufheben. ... fragliche Bläserungenauigkeit im Allegretto.
    Interpretation: mangelhaft / Klangqualität: gut / Repertoirewert: ungenügend



    Ich habe deine Blomstedt-Aufnahme (EMI) auch, finde aber Blomstedt (Decca) noch eindrucksvoller (auch vom klareren Decca-Klang her her stärker; die Klangbeste überhaupt). Die Blechbläser aus San Franzicso sind den Stockholmern weit überlegen.
    :thumbup: Mein Favorit bleibt aber trotzdem für die Vierte Bernstein (SONY).


    Ich erwähne es nicht gerne.
    Die Roshdestwensky-GA (Chandos) insgesamt ist Klasse. Mich stören nur die oftmals etwas ausgewalzten Spielzeiten. Aber in ansätzen höre ich bei Roshdestwensky im 4.Satz der Sinfonie Nr.4 auch die in der Kritik genannten Pausen, wodurch die Spannung zum stillstand kommt. Gerade die Vierte schätze ich daher mit Roshdestwensky nicht so hoch.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    eine pauschale "Warnung" vor der Salonen-Gesamtaufnahme wäre sicherlich nicht angebracht.


    Nach erstmaligem Hören aller CDs scheint mir lediglich die 4. Sinfonie "total daneben" zu sein, bei den anderen Sinfonien habe ich einen durchaus positiven Eindruck gewonnen.


    Wenn ich Blomstedt und Salonen miteinander vergleiche, dann komme ich zu dem Schluß, daß ausgerechnet der bisweilen als "unterkühlt" titulierte Herbert Blomstedt mehr "Gefühle" zuläßt als Esa-Pekka Salonen. Salonens Vorgehensweise kann man vielleicht als "milder", aber -abgesehen von der 4. Sinfonie- nicht als "soft" bezeichnen.


    Die Roshdestwensky-Box werde ich mir wohl im nächsten Monat zulegen.
    Roshdestwensky ist ein Dirigent, der langsame(re) Tempi wunderbar mit Spannung und Leben füllen kann, wie die exemplarische Aufnahme von Rachmaninoffs 2. Sinfonie z.B. eindrucksvoll belegt.


    Ob ich mir neben "Blomstedt I" auch noch "Blomstedt II" genehmige, ist hingegen noch nicht entschieden...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler



  • Ob ich mir neben "Blomstedt I" auch noch "Blomstedt II" genehmige, ist hingegen noch nicht entschieden...


    Die Frage ist nun ja offenbar positiv entschieden worden. ;)


    Ich freue mich schon auf dein Resümee, lieber Norbert, auch vergleichend mit den alten EMI-Aufnahmen.


    Während ich noch grüble, ob und welchen zweiten Nielsen-Zyklus ich mir zulegen soll, lausche ich gerade einer Aufnahme der 4. Symphonie unter Jean Martinon von 1966 mit dem Chicago Symphony Orchestra:



    Entgegen dem abgebildeten Cover handelt sich hier offensichtlich um einen fast zeitgleich zur viel bekannteren Studio-Aufnahme entstandenen Live-Mitschnitt vom 29. September 1966. Und ich bin restlos begeistert. So furios und feurig kann dieses Werk klingen. Die Pauken sind ja wirklich der Wahnsinn. Die Chicagoer waren damals wirklich Weltspitze (auch dank Fritz Reiner). Ob man diese Live-Aufnahme käuflich erwerben kann, weiß ich nicht. Habe es mir zumindest mal konvertiert und gesichert auf dem Computer. Die Spielzeiten sind offenbar ein wenig breiter als bei der Studio-Version. Hier noch ein Link zu dieser:


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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