Wenn es um unterhaltsame und schöne Klavierkonzerte des 20. und 21. Jahrhunderts geht, darf das von Friedrich Gulda nicht fehlen. Das Concerto for Myself ist nicht zuletzt auch ein Konzert für Ursula Anders, die Schlagzeugerin war und mit der er auch den Liederkreis von Schumann aufgenommen hat. Nebenbei war sie über viele Jahre seine Lebensgefährtin. Das "Lament for U" und andere Satzbezeichnungen haben also eine augenzwinkernde Doppelbedeutung.
Ich möchte auf eine sehr interessante Einspielung hinweisen.
Es spielt das Giraud Ensemble Chamber Orchestra mit den eigenen Solisten das Gulda-Konzert (erste Aufnahme ohne den Komponisten am Flügel nach Booklettext), die klassiche Sinfonie von Prokofieff (durchaus auch eine augenzwinkernde Komposition ) und das Konzert für zwei Klaviere von Poulenc, was hier im Thread auch schon mehrfach positiv erwähnt wurde.
Das Ensemble spielt mit Begeisterung (also keine vertrötenden Wiener Philharmonischen Bläser ) in einer sehr durchsichtigen Kammerbesetzung, was vielleicht ein wenig Umgewöhnung braucht, aber im Endeffekt auch wegen der ausgezeichneten technischen Qualität der Aufnahme neue Reize liefern kann.
Da das Gulda-Konzert noch nicht im Thread auftauchte , hier noch ein Webverweis mit den Berlinern
live aus dem Jahre 1991. Vom 3. März aus dem Kammermusiksaal der Philharmonie (irgendwie fragt man sich schon, wie man dieses Orchesteraufgebot in den Kammermusiksaal hineinbekommt??)