Er debütierte 1956 an der Wiener Staatsoper in einem Gastspiel der Mailänder Scala als Enrico in Lucia di Lammermoor an der Seite von Maria Callas, die oft seine Partnerin war. Alleine in Wien trat der zum Kammersänger ausgezeichnete Sänger bis 1998 in 131 Vorstellungen auf.
Im Laufe seiner langen Karriere hat Rolando Panerai mehr als 150 Rollen gesungen. Darunter alle bekannten Bariton-Partien im Verdi-Fach wie Rigoletto, Giorgio Germont, Conte Luna oder Rodrigo, Marquis di Posa. Im Verdi-Jahr 1951 (zum 50. Todestag des Komponisten) nahm er für die RAI neben dem Amonasro in Aida auch die selten gespielten Verdi-Opern La Battaglia di Legnano, Giovanna d’Arco und Aroldo auf.
Zu einer seiner Paradepartien wurde der Ford in Falstaff, den er in mehreren Einspielungen gesungen hat. Später hat er auch den Falstaff aufgenommen.
Doch auch als Mozart-Sänger hatte Panerai großen Erfolg. Er sang neben dem Figaro und dem Leporello in Don Giovanni auch den Guglielmo und den Don Alfonso in Cosi Fan Tutte.
Panerai hat mit allen namhaften Dirigenten und Sängern seiner Zeit zusammengearbeitet, was sich auch in einer Vielzahl von Operngesamtaufnahmen zeigt, die die enorme Bandbreite des Sängers dokumentieren.
Besonders populär ist die Aufnahme von Puccini’s La Boheme unter Herbert von Karajan aus dem Jahr 1972 in der Rolando Panerai - an der Seite von Luciano Pavarotti und Mirella Freni - einen mustergültigen Marcello singt. Mit Maria Callas und Giuseppe di Stefano entstanden eine Reihe von Aufnahmen wie La Boheme, Lucia di Lammermoor, I Puritani, Il trovatore, Cavalleria Rusticana oder I Pagliacci.
Ein Ausflug zu Richard Wagner erfolgte früh in seiner Karriere. 1950 sang er den Amfortas neben Maria Callas als Kundry in einer italienischen Fassung von Parsifal, die auf CD erschienen ist.
Durch seine technische Brillanz und sein Stilgefühl verstand es Panerai, der über ein geschmeidiges und gleichzeitig markantes und maskulines Timbre verfügte, in Belcanto- oder Mozart-Opern genauso zu überzeugen wie in Verismo-Opern.
Panerai hatte eine außergewöhnlich lange Gesangskarriere, die über sechs Jahrzehnte währte. Im Jahr 2000 sang er den Germont in der Fernsehfassung von La Traviata an Originalschauplätzen. Im Jahr 2004 sang der damals 80-jährige den Don Alfonso in Cosi Fan Tutte am Teatro Communale in Florenz. Mit dem Gianni Schicchi hat er im fortgeschrittenen Alter noch eine neue Paraderolle gefunden, die er zuletzt noch im Jahr 2011 im Teatro Carlo Felice in Genua gesungen hat. Zudem hat er sich in den letzten Jahren auch als Regisseur betätigt (im März 2013 führte er in Genua Regie bei einer Produktion von Rigoletto), hat in Wettbewerben als Juror fungiert und auch Meisterkurse für den Sängernachwuchs abgehalten.
Weitere Beispiele aus seiner umfangreichen Diskographie:
Gregor