Deutsche Orchestermusik der Romantik jenseits von Mendelssohn, Schumann, Brahms, Bruckner, (Strauss und Mahler)

  • Danke für den Hinweis, dann werde ich sie nicht ordern. Vielleicht zieht cpo ja noch einmal nach.


    Ja, auf die Jungs aus Osnabrück, oder andere Überzeugungstäter in Sachen Randrepertoire, hoffe ich auch. Die in Rede stehende CD taugt leider nicht dazu, um diese unbekannte Musik aus ihrer Nische zu holen.


    Grüße
    Garaguly

  • Dass nicht jede vergessene romantische Symphonie wiederbelenswert ist, zeigt für mich recht exemplarisch die 1. Symphonie von Franz Lachner. Da ist für mich zumindest Hopfen und Malz verloren. Das liegt vor allem am Kopfsatz, der für mich gar kein richtiger sinfonischer Satz ist, sondern eher wie die Ouvertüre zu einem (zu Recht) vergessenen Singspiel klingt. Im zweiten Satz wird es etwas besser, dieser hängt sich ein wenig an Beethovens Adagio aus der 9. an. Das Scherzo bringt eine rhythmische Figur, die vielleicht schon ein wenig auf Bruckner vorausweist, wiederholt diese aber recht penetrant, das Trio ist o.k. Am gelungensten noch der Allegro-Finalsatz der zeigt, dass Lachner es eigentlich schon kann. Aber ohne vernünftigen Kopfsatz ist diese Symphonie ist wohl kaum zu retten. :thumbdown:

  • JOHANN JOSEPH ABERT - 1832 - 1915


    gehörte schon in meinen frühen Jugendjahren zu meinen kleinen
    Geheimtips, und so freute ich mich, daß in den letzten Jahrzehnten nun
    endlich doch das Interesse an seinem musikalischen Schaffen geweckt
    wurde und schon mehrere CD-Einspielungen einiger seiner Werke
    entstanden, so z. B. seiner bekannten Sinfonie "Columbus" op. 31, seines Konzertes für Kontrabaß und Orchester, seiner "Variationen für Kontrabaß und Orchester" in einer sehr ansprechenden Aufnahme durch die BOHUSLAV-MARTINU-PHILHARMONIE ZLIN unter WERNER STIEFEL und mit THOMAS LOM als Kontrabassisten .


    Sehr interessant auch seine Symphonie Nr. 3, die in einer Aufnahme mit der NORDWESTDEUTSCHEN PHILHARMONIE mit REINHARD PETERS als Dirigenten vorliegt:


    Ebenso wie seine Konzert-Ouvertüre E-Dur, hier zu hören in einer sehr ansprechenden Aufnahme durch das RADIO-SINFONIERCHESTER STUTTGART unter GEORG SCHMÖHE:


    youtube.com/watch?v=v6ieZOMw0oI




    JOHANN JOSEPH ABERT wurde am 20. 09. 1832 in Kochowitz/Böhmen geboren und begann schon früh mit
    dem Komponieren. Auf dem Konservatorium war sein Hauptfach der Kontrabaß, auf dem er hohe Virtuosität erlangte. 1852 wurde er in Prag schlagartig mit seiner ersten Symphonie berühmt und daraufhin sofort in der STUTTGARTER HOFKAPELLE als Kontrabassist engagiert. Da er sich sehr schnell mit seinen Kompositionen einen Namen machte, kam er bald mit den führenden Persönlichkeiten der deutschen Künstlerschaft, bekannten Schriftstellern und Muskern zusammen, wie KERNER, LUDWIG UHLAND, im Ausland mit AUBERT, HALÉVY, MEYERBEER, und er bekam auch zu WAGNER und ROSSINI engen Kontakt. Nach Ende des Krieges von 1870/71 wurde das Haus ABERT zum Treffpunkt berühmter Künstler, wie JOHANNES BRAHMS, HANS VON BÜLOW, FRANZ LISZT, ANTON RUBINSTEIN, EDUARD HANSLICK, VICTOR VON SCHEFFEL u. a.


    JOHANN JOSEPH ABERT komponierte u. a. 7 Sinfonien, Ouvertüren, Konzerte, Kammermusik, darunter ein hochinteressantes Streichquartett A-dur op 25 , Lieder, 1 Messe. nicht zuletzt aber 5 Opern, und zwar "Anna von Landskron" (Uraufführung 1858), "König Enzio", 1862, der man eine Hinneigung zu Wagner nachsagt, "Astorga" (Aufführung 1866), die zu seiner Ernennung zum Hofkapellmeister führte, "Die Almohaden" (1890), und die bekannteste und erfolgreichtste Oper "Ekkehard".


    ABERT war schon in seiner Prager Zeit ein großer Verehrer von SCHUMANN und MENDELSSOHN, fand aber dennoch zu einer ihm eigenen Tonsprache in neuartiger Harmonik, klanglicher Frische und Erfindungsreichtum. Er kann als Bindeglied zwischen SCHUMANN und MENDELSSOHN angesehen werden. Seine letzten 3 Streichquartette erinnern aber auch an BRAHMS; ohne dessen Meisterschaft zu erreichen. Dennoch ist JOHANN JOSEPH ABERT m. E. ein Komponist, den man aus seiner langen Versenkung holen sollte. Erfreulicherweise gibt es von ihm inzwischen auch schon etliche CDs!



    JOHANN JOSEPH ABERT starb am 01. 04. 1915 in Stuttart. Sein Sohn HERMANN ABERT (1871 - 1927) wurde ein sehr bekannter Musikwissenschaftler und -schriftsteller. Seine MOZART-Biographie wurde zu einem Standardwerk. Seine Enkelin, ANNA AMALIE ABERT (1906 - 1996) war ebenfalls eine bekannte Musikforscherin und Schriftstellerin.


    wok


  • JOHANN JOSEPH ABERT - 1832 - 1915

    Ergänzend zu meinem Beitrag Nr. 63 noch die CD-Referenz seiner Columbus-Sinfonie op. 31, und seines Konzertes für Kontrabaß und Orchester in einer Einspielung durch die BOHUSLAV MARTINU-PHILHARMONIE ZLIN unter WERNER STIEFEL und dem Kontrabassisten THOMAS LOM:



    Zwei Werke ABERTs, die ganz gewiß hörenswert sind!


    wok

  • Zitat von »lutgra«
    Danke für den Hinweis, dann werde ich sie nicht ordern. Vielleicht zieht cpo ja noch einmal nach.


    Ja, auf die Jungs aus Osnabrück, oder andere Überzeugungstäter in Sachen Randrepertoire, hoffe ich auch. Die in Rede stehende CD taugt leider nicht dazu, um diese unbekannte Musik aus ihrer Nische zu holen.


    Na, da hat cpo ja schnell auf unsere Diskussion reagiert :D :


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  • 2cf826b9227ae695c0ce3bb996180f407299ae9a-00-00.jpeg


    Der englische Musikhistoriker und Dirigent Christopher Fifield hat vor zwei Jahren eine Dissertation über die unbekannte deutsche Symphonik zwischen Beethoven und Brahms veröffentlicht. Laut einem Interneteintrag des Buchautors behandelt er folgende Komponisten und ihre Werke (Beethoven und Schubert sowie Brahms sind dabei nur als Ausgangs- und Endpunkt der Epoche mit behandelt):


    Beethoven, Ludwig van Symphonie 9
    Schubert, Franz Symphonie 9
    Spohr, Louis Symphonien 1-10
    Kalliwoda, Johann Symphonien 1-7
    Burgmüller, Norbert Symphonien 1 & 2
    Lachner, Franz Symphonien 1-8
    Kittl, Johann Friedrich Symphonie 2 'Jagd'
    Czerny, Carl Symphonie 5
    Schneider, Friedrich Symphonie in A Symphonie in F moll
    Markull, Friedrich Wilhelm Symphonie 1
    Lührss, Carl Symphonie in E flat
    Pape, Ludwig Militärsinfonie
    Ritter, August Gottfried Symphonie in C moll
    Marxsen, Eduard Symphonie 5
    Herrmann, Gottfried Symphonie in C moll Pathétique
    Hesse, Adolf Symphonie 6
    Fesca, Alexander Symphonie 1
    Müller, Friedrich Symphonien 1 & 2
    Müller, Christian Gottlieb Symphonie 4
    Verhulst, Johannes Symphonie in E moll
    Gade, Niels Symphonie 1
    Drobisch, Karl Symphonie in G moll
    Rosenhain, Jakob Symphonie 1 & 2
    David, Félicien Ode-symphonique: Le Désert
    Wichmann, Hermann Symphonien 1 & 2
    Dorn, Heinrich Symphonie in C
    Taubert, Wilhelm Symphonie 1
    Litolff, Henri Concerto-symphonique 2 & 4
    Leonhard, Emil Symphonie 1
    Schnyder von Wartensee, Franz Symphonie 3
    Macfarren, George Symphonie 7
    Sullivan, Arthur Symphonie 1 Irish
    Svendsen, Johann Symphonie 1
    Franck, Eduard Symphonie in A Symphony in B♭
    Hermann, Friedrich Symphonie
    Rietz, Julius Symphonie 3
    Hiller, Ferdinand Symphonie in E moll ‘Es muss doch Frühling werden’
    Reinecke, Carl Symphonie 1
    Vierling, Georg Symphonie in C
    Abert, Johann Joseph Symphonie 4 'Columbus'
    Bargiel, Woldemar Symphonie in C
    Reinthaler, Carl Symphonie in D
    Volkmann, Robert Symphonie 1
    Raff, Joseph Joachim Symphonien 1, 2, 4, 6
    Bruch, Max Symphonien 1 & 2
    Dietrich, Albert Symphonie in D moll
    Draeseke, Felix Symphonien 1 & 2
    Gernsheim, Friedrich Symphonie 1
    Goetz, Hermann Symphonie 2
    Grimm, Julius Otto Symphonie in D moll
    Brahms, Johannes Symphonie 1


    Es sind ein paar Ausländer darunter, deren Werke aber wohl im Kontext mit Studienaufenthalten in Deutschland entstanden. Auf österreichische und schweizerische Komponisten geht das Buch wohl nicht ein. Ich dachte bisher, ich würde mich einigermaßen gut auskennen in der Epoche, muß nach Überfliegen der Liste aber eingestehen, dass dem mitnichten so ist. Das Buch wird - trotz stolzem Preis - wohl meine Urlaubslektüre werden und dann vermutlich weitere finanzielle Konsequenzen zeitigen.

  • Ich hege die Hoffnung, daß noch im Laufe meines Lebens einige der bisher im Dunklen stehenden Komponisten (darunter verstehe ich jene die am Tonträgermarkt überhaupt nicht vertreten sind UND auch bei youtube kein Audioclip existiert) ans Tageslichtch (bzw ans Licht der Tonstudios) geholt werden und ich noch etwas davon hören kann. Man darf nicht unbescheiden sein, allein was in den letzten Jahren erschienen ist ist schon beachtlich. Allerdings darf man bei solchen "Ersteinspielungen" nicht lange zögern, denn die Verweildauer am Markt ist in der Regel eine kurze.
    Ich persönlich werde immer wieder nach Komponisten suchen, von denen es keine CDs, aber sehr wohl Audioclips bei youtube gibt , und sie hier von Zeit zu Zeit vorstellen. Die Chance auf (Wieder-) Veröffentlichung ist hier vermutlich größer, weil ja meist Bänder existieren, bzw das Werk vor 20, 30 oder 40 Jahren aufgenommen wurde und die alten Bänder noch existieren dürften.
    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    POLITIKER wollen stets unser Bestes - ABER WIR GEBEN ES NICHT HER !!!



  • Von einer ganzen Reihe der oben gelisteten Komponisten scheint es bisher auch gar keine Aufnahmen zu geben. Da hat sich Herr Fifield dann wohl direkt mit den Partituren auseinandergesetzt, vielleicht auch auf der Suche nach Werken, die er selbst aus der Taufe heben könnte. Das nachfolgende hat er in den vergangenen Jahren bereits zu Tage gefördert, einiges hab ich, anderes (noch) nicht.




    Das Credo des Dirigenten/Musikwissenschaftlers:
    'Entdecken ist eine seltsame Erfahrung, die nur wenige erleben, das Wieder-Entdecken enthält aber ein ganz besonderes Glücksgefühl, für das man genauso dankbar sein sollte'.


    Mich würde interessieren, ob Adriano den 'Gleichgesinnten' persönlich kennt.

  • Warum die einzige Symphonie von Woldemar Bargiel (1828-97), der als Halbbruder von Clara Wieck und damit auch als Schwager von Robert Schumann zumindest als Randfigur in der Musikgeschichte auftaucht, von diesem auch gefördert und in seinen berühmten "Neue Bahnen" Artikel auch genannt wurde und der Mitte des 19. Jahrhunderts wohl in Deutschland auch eine gewisse Popularität besaß, warum also diese Symphonie erst jetzt und dann auch noch im fernen Omsk eingespielt wurde, bleibt ein Rätsel des Marktes. Es gibt wohl noch eine zweite Aufnahme aus noch unwahrscheinlicherer Quelle, nämlich von einem mexikanischen Provinzorchester.


    Was haben wir da vorliegen? Ein 30-minütiges Werk, 1866 komponiert, das die klassischen vier Sätze bietet. Stilistisch ist es ein typisches Werk der Zeit, Bezüge zu Beethoven sind an einigen Stellen (z.B. trauermarschartigen Andante) auszumachen, aber das Werk ist IMO doch weit genug sowohl vom symphonischen Übervater wie auch den zahlreichen Zeitgenossen entfernt, um als eigenständige Leistung dazustehen. Wem also die entsprechenden Werk von Volkmann, Dietrich, Bruch und Co. gefallen, den sollte auch dies Werk ansprechen. Die Leistungen des Orchesters aus Omsk und die Tontechnik sind o.k., aber wie schon von Garaguly ausgeführt, ist da sicher noch Luft nach oben. Vermutlich steht das Werk auch bei Burhkard Schmilgun auf der überlangen Liste.

  • Ich habe im Rahmen der Aufarbeitunge meiner noch ungehörtend CDs die hier abgebildete CD, die ebenfall die C-dur Sinfonie von Bargiel enthält. Es ist die von Lutgra bereits erwähnte Aufnahme mit dem "mexikanischen Provinzorchester", dem "Orquesta Sinfonica de San Lous Patosi" unter José Miramontes Zapata --und ich finde, es schlägt sich recht gut, eher kraftvoll auftrumpfend als blass, und mit IMO schöner Klangfarbe.

    Bevor ich im Booklet nachlese (Keiner meiner 3 Konzertführer erwähnt Bargiel) bilde ich mir grub eine eigene Meinung, und überprüfe sie erst danach, wobei ich gelegentlich zu völlig anderen Schlüssen komme, als die Bookletautoren.

    Ich war überrascht von der "Durchschlagskraft und Eingängikeit der Sinfonie und - vor allem im ersten Satz - fand ich immer wieder Passagen, die mich an Beethoven erinnerten. Kann man sowas schreiben ?

    Beim Nachlesen des Booklettextes wurde ich in meiner Meinung bestätigt, hier wird der Einfluß von Beethoven (man ortet Zitate aus der Dritten Sinfonie) besonders stark betont. Also erwähne ich es auch.

    Damit ist auch schon gesagt, daß es sich um ein effektvolles und hörenswertes Werk handelt, das eine Sammlung mit Schwerpunkt Klassik/Romantik bereichert.

    Die Sinfonie entstand 1864 und war dem Geiger (und Komponistenkollegen) Joseph Joachim gewidmet.

    Sie ist viersätzig:


    1) Allegro energico

    2) Andante con moto - Molto tranquillo - a tempo

    3) Menuett

    4) Allegro molto - Piu moto


    Die Aufnahme stammt vom 19. Juni 2014


    mfg aus Wien

    Alfred


    https://www.osslp.org/

    POLITIKER wollen stets unser Bestes - ABER WIR GEBEN ES NICHT HER !!!



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  • Die gestrige Hösitzung der gezeigten CD war derart positiv, daß ich mich entschlossen haben auch die "Zugaben" zu hören - was vor einer guten Stunde geschehen ist. Der positive Eindruck hat sich bestätigt.

    Die drei zusätzlich enthaltenen Werke sind absolut hörenswert:


    Ouvertüre zu "Medea" für großes Orchester op 22 (1861)

    Ouvertüre zu "Romeo und Julia" op 18 (1851)

    Intermezzo für Orchester op 46 (1880)


    Die Stücke stammen aus verschiedenen Schaffensperioden, ein Stilwandel fand indes IMO nicht statt.

    Insbesondere die Ouvertüren sind sehr aussagekräftig und von dynamischer Weite. Wieder haben wir es mit Einflüssen von Beethoven und Schumann zu tun, persönlich höre ich auch Carl Maria von Weber heraus. Insbesondere die Ouvertüre zu "Romeo und Julia" ist an sich ein unabhängiges Orchesterstück von knapp 15 Minuten. Genau genommen handelt es sich nicht um eine "Ouvertüre zu...." sondern um eine Ouvertüre, welch durch das Werk Shakespeares angeregt wurde, ebenso wie "Medea".


    Eigentlich ist schwer zu verstehen, warum die Kompositionen Bargiels in der Regel wenig Beachtung finden - sie haben alle Attribute von Erfolgsstücken...


    mfg aus Wien

    Alfred

    POLITIKER wollen stets unser Bestes - ABER WIR GEBEN ES NICHT HER !!!



  • So positiv meine Eindrück vor 5 Jahren waren, so sehr habe ich vergessen, Bargiels Werke je gehört zu haben. Das sollte nun nicht mehr passieren, ich habe heute die Toccata Classics Version 2mal gehört - und war erneut hingerissen. Da sollte was hängenbleiben.

    Am Covertext finden wir eine Bemerkung er wäre einer der bekanntesten Komponisten seiner Zeit gewesen, seine Sinfonie hätte "beethovenschen Drive"

    sowar klingt natürlich übertrieben, aber ein Hörtest bestätigt diese Aussage. Bei den Konzertouvertüren orte ich noch eine Prise Carl VonWeber (Freischützouvertüre) Bargiel hat nur EINE Sinfonie geschrieben, aber auch einige Konzertouvertüren, die eigentlich sinfonische Dichtungen darstellen.

    Ist man begeistert, und weiss man, daß Bargiel insgesamt 49 Werke mit Opuszahl geschrieben hat, dann ist man erfreut, wenn man auf der TOCCATA CD den Hinweis "Vol 1" Endeckt. Auf der Suche nach Vol 2 wird man nicht fündig. Vermutlich ist sie bereits gestrichen ? Nein - auch bei den nicht mehr erhältlichen Scheint sie nicht auf. Gleiches Ergebnis beim Label. Nach genauer Recherche bin ich zu dem Schluß gekommen, daß es eine Folge 2 nie gegeben hat (und vermutlich auch nie geben wird;()

    Wie ist Bargiel - vom eigenen Geschmack unabhäng - einzuschätzen ? Wikipedia schreibt dazu:

    Zitat

    Insgesamt kann Bargiel als einer der bedeutendsten akademischen Komponisten der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts betrachtet werden. Seine Werke wurden zu seinen Lebzeiten von zahlreichen Musikerkollegen (darunter Johannes Brahms und Felix Draeseke) hoch geschätzt.

    Der Harenberg Konzerführer und sein Gegenspieler (Csampyi/Holland) nehmen davon keine Notiz und erwähnen ihn nicht mal. Sie brauchen Prat für Artikel über dubiose zeitgenössische deutsche Komponisten...


    Die Sinfonie in C-dur op30 verdient eine heisse Empfehlung:


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Unser Werbepartner hat eine weitere hörenswerte romantische Symphonie aus der Taufe gehoben:


    Julius Otto Grimm (1827-1903)

    Symphonie d-moll op. 19 (1852)

    Sinfonieorchester Münster
    Golo Berg


    Grimm wurde im heutigen Estland geboren, studierte in Leipzig und verbrachte einen Großteil seines Lebens in Münster, wo er das Musikleben nachhaltig prägte. Er war über Jahrzehnte mit Johannes Brahms befreundet. Seine einzige Symphonie läßt davon aber nichts erahnen, sie ist ja auch deutlich vor den Orchesterwerken des Freundes entstanden. Das viersätzige, gut 40 min dauernde Werk ist im Stile der Werke von Schumann und Mendelssohn gehalten, auch an Schubert und Raff denkt man gelegentlich. Ein dramatischer Kopfsatz mit einer langen langsamen Einleitung wird gefolgt von einem Trauermarsch. Ein nicht-mendelssohnisches Scherzo und ein munterer Finalsatz folgen. Die melodischen Einfälle sind attraktiv, das Spiel der Münsteraner, die mit dieser Einspielung auf den bevorstehenden 200. Geburtstag hinweisen wollen, gefällt. Im englischsprachigen Unsung composers Forum wird das Werk bereits als eine der bedeutendsten deutschen Symphonien zwischen Schumann 4 (1841) und Brahms 1 (1876) gehandelt (siehe auch #66).


  • Ich finde nicht nur die soeben wieder gehörte Bargiel-Symphonie wunderbar , sondern auch die drei Ouvertüren sind absolut erstklassige Musik. Nix akademisches höre ich da.

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