Lieblings-Streichquartett

  • Hallo zusammen!
    Ja, das Streichquartett. Ein wahrlich beliebtes Thema. Vielleicht ist es die kleinste Orchestereinheit und macht in den Rudimenten der Klangmöglichkeit vieles klarer als gegenüber einem "großen" Orchester? Ich empfinde das auch als sehr intim, sehr persönlich, was ich bei einem Streichquartett (ggf. auch Streichquintett) von einem Komponisten und seinen Interpreten wahrnehme. Welch Freude, solchen Gedanken zu lauschen.
    Nebst den Klassikern (Beethoven, Schubert, Dvorak, Brahms, Haydn) lohnt es sich überaus, in andere Geister ’rein zu hören (allein, damit die Klassiker immer wieder frisch bleiben): Robert Volkmann (grandios!), Manfred Burgmüller, Max Reger (wird immer besser, je öfter man es hört - typisch für Reger), Andreas Romberg (Haydn-Alternative auf höchstem Niveau).
    Probiert es mal ;-)


    Musikalisch offene Grüße
    Michael

  • Hallo liebe TaminoanerInnen


    Hier nur in Kürze eine kleine Auflistung einiger für uns wichtiger Streichquarttete. Einige der Werke haben wir bereits eingehend im Thread "Unverzichtbare Klassikaufnahmen" vorgestellt.


    Schostakowitsch Streichquartett Nr. 8
    Schostakowitsch Streichquartett Nr. 15
    Schubert Streichquartett d-moll D 810
    Janacek Streichquartett Nr. 1
    Janacek Streichquartett Nr. 2
    Ligeti, Streichquartett Nr. 1


    Wir sind grosse Liebhaber des Streichquartettes, dementsprechend zahlreich verterten sind die Streichquartette in unserer Sammlung. Die Aufzählung ist nicht abschliessend gemeint, es gibt da schliesslich noch zahlreiche herausragende Werke von Beethoven, Bartok und natürlich auch im 20. & 21. Jahrhundert.


    Herzliche Grüsse


    romeo&julia

  • Hallo,


    Obwohl ich eher der "Romantik-und-Moderne-Freund" bin, muss ich eingestehen, dass Joseph Haydn ganz fantastische Streichquartette komponiert hat!!! :jubel:
    Mein liebstes ist das Lerchenquartett Op.64, Nr.5 - einfach ein wunderbares Quartett, nicht zuletzt wegen des kurzen, furiosen Finales! :D


    LG
    Raphael

  • Ravel und Debussy sind wirklich ganz wunderschöne Werke. Fast jeder hier nennt sie in einem Atemzug- ich spekuliere mal, daß- wie bei mir- beide auf EINER CD drauf sind, oder?
    Ihr habt mir mit Janacek den Mund wässrig gemacht.
    Von welchem Quartett habt ihr Aufnahmen, die ihr empfehlt? Habe bei amazon eine CD Serie mit allem Quartetten von Janacek, Martinu und Smetana gefunden (Stamitz-Q.). Oder vielleicht doch Juillard-Q., ABQ...? Kennt hier irgendwer die Martinu Quartette?
    LG
    flotan

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  • Zitat

    Original von flotan
    Ihr habt mir mit Janacek den Mund wässrig gemacht.
    Von welchem Quartett habt ihr Aufnahmen, die ihr empfehlt? Habe bei amazon eine CD Serie mit allem Quartetten von Janacek, Martinu und Smetana gefunden (Stamitz-Q.).


    Hallo flotan,



    man kann Janacek entweder eher idiomatisch (also "böhmisch", "tschechisch" oder wie auch immer) interpretieren, was etwas weicher, romantisierender daherkommt. Sehr schön mit dem Talich-Quartett (dies ist die ältere Aufnahme aus den 80ern - es gibt auch eine neue, die ich aber nicht kenne):


    Oder Janacek als "Zeitgenosse der Zukunft", in puncto Dynamik, Tempi, Spielweisen zugespitzt, dadurch sicherlich auch "internationaler" (ohne Wertung). Großartig ist hier das Hagen-Quartett.


    Noch radikaler, teiweise schockierend, das Artemis-Quartett (allerdings nur mit dem zweiten Streichquartett, kombiniert mit Dvoraks op. 106):



    Viele Grüße


    Bernd

  • für das erste Janacek-Quartett habe ich eine neue persönliche Referenz: das Vogler Quartett.



    Leider haben sie (anscheinend) das 2. nicht eingespielt.


    Nach Bernds Schema gehört die Aufnahme in die idiomatische Kategorie, die ich klar bevorzuge (obwohl ich vor den Hagens den Hut ziehe).


    Gruß, Khampan

  • Hallo Michel,


    Jaaa...also...ich habe, bzw kenne drei Einspielungen, von denen mir eindeutig die Naxos-Aufnahme am besten gefält. Obwohl ich z.B. beim Finale eine etwas akzentuiertere Spielweise bevorzuge, wartet das Kodaly Quartett mit hoher Spielkultur auf.



    Wunderbar auch die Aufnahme mit dem Quatuor Mosaiques auf Originalinstumenten. Sehr lebendig und mit großer Spielfreude - auch sehr angenehm im Klang!



    Eher abraten möchte ich von "The Lindsays" mit ihrer Aufnahme für das Label ADV. Leicht unpassende Tempi, ausserdem quitscht es irgendwie und der Klang ist als "scharf" und "stechend" zu bezeichen.



    Ich hoffe geholfen zu haben!
    Viele Grüße,


    Raphael

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  • Ich LIEBE die Lindsays und muß unbedingt das f-moll-Quartett mit Mozarts Kyriefuge à la Haydn mit ihnen besitzten!


    :jubel: :jubel: :jubel:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Hallo Ulli,


    Naja...so unterscheidlich können Geschmäcker sein... :D
    Aber im Prinzip möchte ich dir doch eher den Expertentitel in sachen Wiener Klassik in die Hand drücken...hast du auch noch 'ne tolle Empfehlung für den Michel in bezug auf Op.64 Nr.5? - wäre glaub ich nicht verkehrt...! :pfeif::D


    Hm..die Kyriefuge von Mozart a la Haydn...?! - Gibts da eine Hobokebnummer
    oder so? Ich kenne eine Klaviertranskription von Muzio Clement, dem "braven Cembalisten"... - nicht allzu schlecht :D


    LG


    Raphael

  • Zitat

    Original von raphaell
    Hallo Ulli,


    Naja...so unterscheidlich können Geschmäcker sein... :D
    Aber im Prinzip möchte ich dir doch eher den Expertentitel in sachen Wiener Klassik in die Hand drücken...hast du auch noch 'ne tolle Empfehlung für den Michel in bezug auf Op.64 Nr.5? - wäre glaub ich nicht verkehrt...! :pfeif::D

    L'Alouette gibts auch von den festetix. Ist in jedem Fall klanglich wärmer und voller, als bei den Puzzleteilchen. Wer auch immer der 'Michel in bezug auf' ist...



    Zitat

    Hm..die Kyriefuge von Mozart a la Haydn...?! - Gibts da eine Hobokebnummer
    oder so? Ich kenne eine Klaviertranskription von Muzio Clement, dem "braven Cembalisten"... - nicht allzu schlecht :D

    Ach, nix Clementi: op. 20 Nr. 5


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Hallo Ulli,


    Danke für die Antwort, aber du Sprichst in Rätseln... 8o ?(...!
    Wer oder was ist L'Alouette? Die Puzzelteilchen sollen wohl die Mosaique-Quartettler sein...nehme ich mal stark an! :D


    Der Michel ist übrigens der User, der mich nach CD-Empfehlungen für Haydns Streichquartett Op.64 Nr.5 gefragt hat.


    Und op.20 Nr.5...Streichquartett Nr.23 von Haydn?!
    Ok..ich probiers mal aus... :D


    LG
    Raphael

  • Zitat

    Original von raphaell
    Wer oder was ist L'Alouette?

    Das ist die französisch pfeifende Lerche op. 64 Nr. 5 :pfeif:



    Zitat

    Und op.20 Nr.5...Streichquartett Nr.23 von Haydn?!

    Mit Durchnumerierungen von Werken hab ichs nicht so... o.k. - es ist uneigentlich von Händel [das Thema].


    :hello:


    Ulli

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    (Vincenzo Geilomato Hundini)

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  • Zitat

    Original von observator
    du kerl besorgst dir gefälligst einen hobokenkatalog im internet und lernst ihn auswendig oder so, wenn du nicht als der schwächste unter uns gelten willst...
    :beatnik:

    Hoboken und laufende Nummern sind bei den Haydn-Quartetten verwirrend, weil blöderweise die untergeschobenen op.3 und die Quartettfassung der 7 letzten Worte (als 7 einzelne Werke!) mitgezählt werden und dadurch alles durcheinander kommt. Ebenso herrscht bei op.1 und 2 leichtes Chaos (o.k., diese Stücke interessieren kaum jemanden).
    Jedenfalls ist daher op.64,5 oder op.76,2 usw. die klarste Bezeichnungsweise.


    Ich würde übrigens sowohl vom (eher langweiligen) Kodaly-Q. als auch vom (unsauberen, schrammeligen, undisziplinierten) Lindsay-Q. abraten!


    Ein hervorragendes op. 64,5 gibt es mit dem junge Jerusalem-Q. auf harmonia mundi (+76,2; 77,1). Ein sehr gutes mit dem (ominösen, vermutlich ein Pseudonym) "Caspar da Salo Quartett" auf Pilz, aurophon und anderen Billiglabels (+ Rest von op.64)


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • naja, es geht ja um eindeutige identifizierung und hoboken ist bei haydn einfach internationaler standard.
    HOB III:63 und HOB III:76 ist nicht verwechselbar, gerade bei haydn gibt es ja unterschiedliche opuszahlen für das identische werk (wir hatten das thema schon mal, ich glaube bei boccherini...)


    :hello:

  • Zitat von observator

    du kerl besorgst dir gefälligst endlich einen hobokenkatalog im internet und lernst ihn auswendig oder so, wenn du nicht als der schwächste unter uns gelten willst...
    :baeh01:

    Hoboken ist blöd, weil nach Werkgruppen sortiert und nicht chronologisch. Dann nehm ich lieber die Opuszahlen, die zumindest mitunter von Haydn selbst veranlasst wurden und somit Bestandteil des Werkes sind.


    :P


    Zitat von observator

    naja, es geht ja um eindeutige identifizierung und hoboken ist bei haydn einfach internationaler standard.
    HOB III:63 und HOB III:76 ist nicht verwechselbar, gerade bei haydn gibt es ja unterschiedliche opuszahlen für das identische werk (wir hatten das thema schon mal, ich glaube bei boccherini...)

    Das ist ja wurscht - solange die jeweilige Opuszahl nicht doppelt belegt ist... Zwei Namen für ein Ding sind umso merkfähiger wie z. B. KV 183 [173dB].


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Moin, Johannes,
    ja, was die Werkverzeichnisse angeht, gebe ich Dir recht. Ich orientiere mich auch lieber an den Opi als an den "Entdecker"-Kürzeln. Da die op.-Bezeichnungen in der etwaigen Aufzählung mit anderen nicht personenbezogenen Auflistungen die eigene Klassik-Archivierung orientierbarer macht.
    Uuuuund dann: vom Kodaly-4tet habe ich mich bei Haydn wieder getrennt - ist mir auch zu harmlos und langweilig. Habe die vor Jahren mal live gesehen - das war große Klasse. Aber die Studioeinspielungen find ich trocken. Bei Haydn. Vielleicht ist das bei anderen Komponisten anders und überhaupt besser. Das Lindsay-4tet ist bohrender, holt Tiefe raus, ist aber hart am Rand, was die Viererkette Klangkultur anbietet. Kurz vor analytisch nüchtern - geht noch (die halbe britische Röhrenanlage hier umschmeichelt das sehr angenehm und natürlich). Das Jerusalem-4tet macht neugierig. Und im kurzen Reinhören hat mir das Quatuor Mosaiques äußerst gut gefallen. Haydn zeigt erstaunlich viel Frische, Leichtigkeit und trotzdem mehr Tiefe, als ihm bisher aus 60er Jahre-Sichtweisen als zu oberflächig zugesprochen wurde. Das tut gut - und erfreut die Seele! Und auf diesem Interpretationssektor passiert ja erstaunlich viel gerade.
    Das ist mir letztens bei Beethovens Violinsonaten so gegangen: erst die Einspielungen von Francescatti und Casadesus: naja, eher schrullig und zu salopp das Ganze. Dann die ganze Chose mit dem ja sonst großartigen Oistrach und Oborin: hm, lieblich, niedlich, romantisch, fast klebrig. Geht auch nicht. Und dann nach intensivem Hören vor Ort und einer vorherigen Empfehlung: DAS LICHT GEHT AUF - bei Pamela und Claude Frank. Hervorragend! Zum Heulen schön. Lebendig, menschlich, analytisch, schwelgend, intensiv, aufwühlend und doch respektvoll gespielt.

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  • Zitat

    Original von Michel
    Uuuuund dann: vom Kodaly-4tet habe ich mich bei Haydn wieder getrennt - ist mir auch zu harmlos und langweilig. Habe die vor Jahren mal live gesehen - das war große Klasse. Aber die Studioeinspielungen find ich trocken. Bei Haydn. Vielleicht ist das bei anderen Komponisten anders und überhaupt besser. Das Lindsay-4tet ist bohrender, holt Tiefe raus, ist aber hart am Rand, was die Viererkette Klangkultur anbietet. Kurz vor analytisch nüchtern - geht noch (die halbe britische Röhrenanlage hier umschmeichelt das sehr angenehm und natürlich). Das Jerusalem-4tet macht neugierig. Und im kurzen Reinhören hat mir das Quatuor Mosaiques äußerst gut gefallen. Haydn zeigt erstaunlich viel Frische, Leichtigkeit und trotzdem mehr Tiefe, als ihm bisher aus 60er Jahre-Sichtweisen als zu oberflächig zugesprochen wurde. Das tut gut - und erfreut die Seele! Und auf diesem Interpretationssektor passiert ja erstaunlich viel gerade.

    Ich muß allerdings einräumen, Kodaly nicht mit der "Lerche", sondern mit anderen Quartetten gehört zu haben. Das war aber wirklch lahm, teils zum Mitschreiben und ohne Verve.
    Die Lindsays habe ich mit einer Live-Aufnahme von op.42, 64,5 und 76,5. Sie holen in der Tat aus einem der großartigsten Quartettsätze, dem largo von 76,5 alles raus. Aber für ein eher elegantes Stück wie 64,5 finde ich sie einfach zu rauhbeinig.
    Von den Mosaiques (hier habe ich nur op.76) würde ich ebenfalls sehr gute Interpretationen erwarten. Auch das (HIPpe) Festetics-Quartett ist solide, mir in op.64 ein wenig zu hausbacken.
    Das Jerusalem Quartett ist ein blutjunges, technisch sehr versiertes Ensemble, das ich aber auch interpretatorisch ausgezeichnet finde.



    Zitat

    Das ist mir letztens bei Beethovens Violinsonaten so gegangen: erst die Einspielungen von Francescatti und Casadesus: naja, eher schrullig und zu salopp das Ganze. Dann die ganze Chose mit dem ja sonst großartigen Oistrach und Oborin: hm, lieblich, niedlich, romantisch, fast klebrig. Geht auch nicht. Und dann nach intensivem Hören vor Ort und einer vorherigen Empfehlung: DAS LICHT GEHT AUF - bei Pamela und Claude Frank. Hervorragend! Zum Heulen schön. Lebendig, menschlich, analytisch, schwelgend, intensiv, aufwühlend und doch respektvoll gespielt.

    Die habe ich mir vor ein paar Monaten auch gekauft. Scheint mir ebenfalls eine sehr gute Interpretation. Die großen Alten Casadesus/Francescatti fand ich im Vgl. ebenfalls etwas enttäuschend.
    Wie jemand kürzlich im entsprechenden thread schrieb, ist Argerichs Verve in ihrer Einspielung mit Kremer indes unübertroffen, daber bleibt die ein weiterer großer Favorit.


    Aber Frank/Frank hat das Zeug zum Geheimtip!


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
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    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von Michel
    ...
    Uuuuund dann: vom Kodaly-4tet habe ich mich bei Haydn wieder getrennt - ist mir auch zu harmlos und langweilig. ...


    Was ist ein Viertet?


    :D

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • wenn ichs mir überlege gehts mir mit den Streichquartetten mit Verlaub wie anderen vielleicht mit amourösen Abenteuern - da gibts die große Liebe zu Quartetten, die einen über Jahre begleiten und kurze heftige Quartettflammen, oft je kürzer umso heftiger.
    die große Quartettliebe ist bei mir
    1.Schubert, G Dur, DV 887
    2.Mozart, A-Dur KV 464
    3.Dvorak, F-Dur, op.96


    zu den Quartettflammen zähle ich
    1.Pleyel op.2
    2.Wilhelm Kienzl op.22
    3.Haubenstock-Ramati, 1.Streichquartett (1973) - leider besitze ich die Aufnahme nicht mehr, ich erinnere mich aber an die alleatorische Notation, wobei jeder der 4 Spieler das Stück bei jeder Aufführung an einer anderen Stelle beginnt und seine Takte dominoartig immer anders abspielt. Jedes Aufführen klingt also immer etwas anders - etwa wie bei einem Kalleidoskop. Die Musik ist von einer unsagbaren Dämonie. Für jede Belehrung und Richtigstellung durch die Fachleute hier bin ich, der ich noch nie eine Geige in der Hand gehalten habe, dankbar.

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt.


    Arnold Schönberg

  • Wir spielen gerade mit unserem Quartett das "Amerikanische" von Dvorâk, Op. 96.
    Meiner Meinung nach das schönste Quartett von Dvorâk. (auch wenn der 3. Satz mir ziemlich seltsam vorkommt und (bei uns) auch genau so klingt)
    Mein anderer Liebling ist Schuberts Quartett Op. posth. 125 Es-Dur
    Ich liebe einfach diesen 3. Satz!! :)


    Und natürlich: mein absolutes Highlight von Schubert ist (auch wenn's kein richtiges Quartett ist, aber fast) das Streichquintett in C-Dur D 956.


    Aber ich glaube, dass sollte ich unter dem Thread "Was liebe ich an Schubert" schreiben, wenn es den gibt...


    mfg
    Renua

    Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann...
    Das Gegenteil ist schon schwieriger. (K. Tucholsky)

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  • Liebe Taminos,


    wenn ich die diversen Antworten lese, möchte ich nur rufen ja, ja, ja, ... Es erscheint so unfair, ein Streichquartett andern vorzuziehen. Ich habe den Eindruck, dass die Quartette einen besonders intimen Einblick in das Schaffen der Komponisten ermöglichen.
    Was ich am liebsten höre, ist auch von meiner Stimmung abhängig - speziell ob ich gerade Lust nach etwas Modernerem habe.
    Der Alltime-Favorit ist das Rosamunde-Quartett von Franz-Schubert. Ich habe das unzählige Male auch vierhändig gespielt und vor kurzem einmal wieder eine Aufführung im Radio erlebt. Danach kommen die anderen Schubert-Quartette, der Quartettsatz in c-moll, der Tod und das Mädchen, ...
    Danach kommen Debussy und Ravel. Bei all den genannten kann es passieren, dass ich im Auto in die Firma fahre, zufällig im Radio etwas davon gespielt wird und ich dann solange im Auto sitzen bleibe, bis das Quartett zu ende.
    Diese Musik macht mich süchtig, da kann ich mich nicht losreißen. Ein besonderer Genuss ist es, wenn sie mir "zufällig", also im Radio begegnet.

    Eine Signatur, die ich 1990 verwendet habe:
    "Better to create than to consume"

  • Das "Lieblingsquartett" geht bei mir einfach nicht. Zu viele wunderschöne Werke, welche mir je nach Tagesform jeweils zusagen. Bei Haydn's grossen Anzahl unendlich faszinierenden Quartettwerken allein, kann ich mich ja nie entscheiden :no: Und dann noch solche von Schubert, Dvorak und Mendelssohn, und und und... das ist für wahr ein schönes "Problem"...

    "Die Welt ward ihm Klavier. In Terzen, Quinten, Oktaven sprang sein Denken, Dur und Moll spannte sein Herz."
    Carl Sternheim

  • Ein einziges Streichquartett zu nennen ist ja vollkommen unmöglcih. Man denke nur an Haydns Opus 76, das 6 absolut geniale Quartette enthält. Vielleicht für meine 6 Lieblingsstreichquartettkomponisten jeweils ein stellvertretendes Quartett.


    Haydn: Sonnenaufgang, Opus 76 #4 in B-Dur - jeder einzelne Satz absolut wunderbar. Man hätte auch hier das C-Dur Quartett #3 oder das in G-Dur #1 nennen können. Die anderen haben teilweise noch stärkere Einzelsätze (z.B #5 und #6), aber für mich auch kleinere Durchhänger. Das ist aber bei dieser Qualität sehr relativ.


    Mendelssohn: Opus 80 in f-moll. Steht bei mir hart in Konkurrenz mit 44 #2 und Opus 12, aber hat trotzdem die Nase vorn - das kompromissloseste und expressionistischte Streichquartett des 19. ten Jahrhunderts


    Beethoven: 59 #1, F-Dur. Bis auf des etwas lange Scherzo von der ersten bis zur letzten Minute atemberaubend. Das Adagio ist für mich der schönste Satz Beethovens. Allerdings ähnlich schön finde ich die anderen Opus 59 Quartette und Opus 74.


    Schubert: d-moll Quartett, D 810. Trotz der nicht sehr streichquartettartigen Faktur (gilt auch für D887) eines der schönsten Streichquartette überhaupt.


    Mozart: KV 428 in Es-Dur. Dieses Quartett steht etwas im Schatten der anderen, gefällt mir aber am besten aus der Werkgruppe.


    Dvorak: Opus 96, Amerikanisches Quartett. Für mich mit Abstand das beste Quartett Dvoraks und von einer melodischen Inspiration und technisch schlafwandlerischen Versiertheit, die mich jedes Mal begeistert.

  • Wie vorhin gesagt:

    Zitat

    Ein einziges Streichquartett zu nennen ist ja vollkommen unmöglich.


    Jetzt gerade, aber, bin ich geneigt zu sagen, weils noch nicht erwähnt wurde: Alfred Schnittke: Streichquartett Nr. 2. Vielleicht sein endrücklichstes Werk und eines seiner besten nach dem Viola-Konzert.


    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Aus heutiger Sicht würde für mich definitv Bartók dazukommen, wobei ich vielleicht seinem 4. SQ den Vorrang geben würde. Allerdings folgen das 2. und 5. sehr dicht. Bei Beethoven würde ich zur Zeit eher op. 127 oder op. 130 als Liebling anführen.

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