...wie gesagt, die Zweite war mir nie wichtig. Bruckner ist mir generell nicht so wichtig.
Kennt jemand den Mitschnitt der Zweiten Scherchens außer mir? Darf doch wohl nicht wahr sein!
Wie bei Scherchen oft spielt das Orchester nicht auf höchstem Niveau, das schien ihm wohl einfach nicht wichtig genug.
Dafür aber nimmt er das Werk nicht als "Frühwerk", sondern einfach als eigenständige Musik.
Recht flüssig und, wie ich schon schrieb, wie eine weitere Sinfonie Schuberts.
Was meinen "Eselsohren" gut passt, denn auch die Dritte klingt für mich sehr wohl sehr ländlerisch.
Was Bruckner erst zu diesen "Brocken" macht, ist oft Schlampigkeit des Dirigats.
Ein Szell würde sich im Grabe rumdrehen, würde sein Orchester bei jedem Decrescendo langsamer werden, beim Crescendo dagegen schneller-so wie es bei Jochum üblich ist.
Und da Bruckner sich so gern selbst zitiert: warum nicht auch das Tempo zitieren im Schlußsatz, warum nur die Melodei?
Also Relationen wahren. Den Blick über alles, was selbst Solti, so finde ich, oft abgeht, weil seine Sau mit ihm durchgeht, also sein Temperament.
Hier für mich lieber Karajan, auch wenn er das Stück ersaufen lässt in sich selbst. Aber er hat einen nachhörbaren Plan!
So: Watschen gern entgegennehmend,
Mike