Die Beliebtheit dieses Stückes kann ich nicht nachvollziehen...

  • Und weiter geht's: "Pelleas et Melisande" - also, als Opernfan ist man ja haarsträubende Plots gewöhnt, aber der ist Härte 9 und die Musik ... ja, mei ... vom Stuhl reißt's mich nicht.


    Hast Du´s mal mit einem Klappstuhl versucht?


    Sogar eingedenk, dass es sich hier um ein Märchen-Drama handelt, finde ich die Handlung keineswegs unlogisch oder unrealistisch.
    Und die Musik?
    Vielleicht sollte man sich auf die wunderbaren Klangfarben konzentrieren und nicht so sehr auf die Dramatik. Der Impressionismus ist eben kein Marktschreier.

  • Lieber hami,
    Ich gebe zu, den Pelleas nur einmal live durchgestanden zu haben und mich ihm darauf nur noch auf der Konserve genähert.
    Was mich dabei immer noch stört, ist der Umstand, dass die genannten Klangfarben keine Entsprechung in dem gesungenen Text, bzw. Im Geschehen fanden. Ich habe den Eindruck, dass man die Musik des Orchesters ohne Verlust unter jede beliebige Szene legen könnte

  • Oder werden die etwa …

    Keine Ahnung, lieber Maurice.


    Dafür werde ich Dir und allen, die so tun, als wüssten sie es schon, den erfolgreichen Versuch Bernard Shaws erklären, die unergründlichen Tiefen der englischen Ausspracheregeln auszuloten.


    "ghoti" wird also "fisch" ausgesprochen.


    Warum? Ganz einfach.


    gh = f in cough
    o = i in women
    ti = sch in nation


    Ergo: Fisch.

  • Ich habe den Eindruck, dass man die Musik des Orchesters ohne Verlust unter jede beliebige Szene legen könnte

    Das mag schon sein, doch gilt dasselbe auch für viele Arien des jüngeren Verdi.


    Zugegeben, der Pelléas ist keine Oper, die ich jede Woche einmal auflege. Außerdem finde ich, dass er ein bestimmtes Milieu fordert.
    Am besten unterstreicht ein zeit- und handlungsgetreues und vor allem als ästhetisch empfundenes Bühnenbild im Halbdunkel dieses impressionistische Perpetuum.


    Es ist eben ein zartes Pflänzchen, das weder Sturm noch Kälte übersteht, am allerwenigsten Regietheater.


  • Ja, leider. Die englische Aussprache ist eine der ganz großen Perversitäten der Menschheitsgeschichte. Da lobe ich mir das Ungarische!

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  • Dafür bin ich aber Hardcore Bach-Fan und wenn ich auf die einsame Insel müsste und nur eine CD mitnehmen dürfte, wäre es die h-moll Messe. Da ist für mich alles drin.


    Das Dumme ist, die Messe passt nicht auf eine CD, Du müsstest also schon mal zwei mitnehmen. ;)


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Es ist eben ein zartes Pflänzchen, das weder Sturm noch Kälte übersteht, am allerwenigsten Regietheater.


    Das ist ein schönes Bild, lieber hami, fürwahr. Ich bekenne ich mich als stiller Verehrer von "Pelleas et Melisande", kann aber nachvollziehen, dass es anderen fremd bleibt. Es ist ja auch nicht darauf aus, in jedem Stadttheater rauf und runter gespielt zu werden. Gott behüte. Dadurch würde es schneller kaputt gehen als durch so genanntes Regietheater. Auch wenn Ruth Berghaus als eine seiner Vertreterinnen galt, ihre Pelleas-Inszenierung in Berlin ist mir sehr nahe gegangen. Melisande stirbt nicht auf der Bahre. Es tut sich eine steile Treppe auf, die sich nach oben endlich in gleißendem Licht verliert, einem Licht wie es Menschen beschrieben haben, die als klinisch tot galten und noch einmal ins Leben zurückgerufen werden konnten. Diese Treppen musste sie hinauf. Ich habe selten ein so erschüttertes Publikum erlebt. Uns stockte der Atem. Plötzlich war ein Bild gefunden worden für diesen Liebestod, der es ja auch in diesem Werk ist.


    Um in die Niederungen zurückzukommen. "Pelleas" muss vor allem eines, gut gesungen und gespielt werden. Zum Glück gibt es auch sehr viele bedeutende Aufnahmen. Nach meiner Auffassung ist eine gute Einspielung einer mittelmäßigen Aufführung vorzuziehen. Im deutschsprachigen Raum existieren auch entsprechende Übersetzungen. Er kürzlich ist mir eine Aufnahmen der NDR unter Ernest Bour mit Melitta Muszely und Ernst Haefliger in den Titelpartien untergekommen.


    LG Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ich bin nicht so ein großer Freund der französischen Musik (was für die barocke Zeit dezidiert nicht gilt: Lully, Rameau, Campra finde ich großartig), und besonders kein Verehrer Debussys. Pelléas aber ist für mich eine der wunderbarsten Opern überhaupt, weil sie eine Subtilität hat, die so manche italienische Oper vermissen lässt (Lucia wäre das, aber das darf ich ja nicht sagen). Ich erinnere mich, wie ich vor Jahrzehnten in Moers im Schlosstheater war und Maurice Maeterlincks Schauspiel "Pelléas" gesehen hatte. Ich habe ständig den Text mit der Musik ergänzt. Am nächsten Abend gab es den Pelléas als Oper in Düsseldorf. Danach war die Welt wieder in Ordnung!

    Versager versagen, weil sie das am besten können (Heinz Strunk)

  • Zitat

    Pelléas aber ist für mich eine der wunderbarsten Opern überhaupt, weil
    sie eine Subtilität hat, die so manche italienische Oper vermissen lässt

    Zitat

    so manche

    :hahahaha:

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  • Es tut sich eine steile Treppe auf, die sich nach oben endlich in gleißendem Licht verliert, einem Licht wie es Menschen beschrieben haben, die als klinisch tot galten und noch einmal ins Leben zurückgerufen werden konnten. Diese Treppen musste sie hinauf.

    Lieber Rheingold,


    das ist eine Deutung, die sicher auch einem RT-Gegner Respekt abgewinnen kann.


    Du hast Recht, Pelléas und Mélisande ist keine Alltagsoper, eher ein Bühnenweihfestspiel. Für mich ist sie eine Art musikalischer Irrgarten und im Stillen wünsche ich mir,
    dass ich niemals alle Ausgänge finde und nie ihrem eigenartigen Zauber auf die Schliche komme.


    Die Musiker unter uns werden sich jetzt die Haare raufen, das tut mir aufrichtig leid. Aber schließlich kann man ja ohne die leben.


    Zu den Aufnahmen. Die mit Haefliger kenne ich nicht. Kennst Du sie?


    Selbst habe ich die mit Karajan, von Stade, van Dam und Raimondi.
    Dazu noch eine mit weniger klangvollen Namen, nämlich mit Claude Dormoy als Pelléas, Michèle Command als Mélisande und Serge Baudo am Pult.
    Ich muss sagen, die gefällt mir sehr und dass sie nur mit Franzosen und auch in den Nebenrollen gut besetzt ist, ist kein geringes Plus.
    Wie gesagt, gut gesungen und für meine Ohren wunderbar dirigiert.


    Übrigens, vor vielen, vielen Jahren habe ich Pelléas in Stockholm unter Silvio Varviso, dem Vielgeschmähten, erlebt. Soweit ich mich erinnern kann, war ich damals happy.

  • Baudo und Karajan sind zwei schöne, komplementäre Aufnahmen, deren Besitz keine Neuanschaffung erheischt.
    [Es sei denn, man möchte doch den Klassiker Desormière, dieses Gegenstück zu Carnés Enfants du Paradis]

  • Am nächsten Abend gab es den Pelléas als Oper in Düsseldorf. Danach war die Welt wieder in Ordnung!

    Jetzt aber! Wie kommt der Herr vom hysterischen Janáček zum phlegmatischen Debussy?
    Gezwungen, mal eine Ruhepause einzulegen?


    Doch dass Du dafür die Lucia opferst, macht mich zutiefst traurig und alles Metoprolol der Welt lässt mich nicht meine Ruhe wiederfinden.


    Solltest Du dazu noch an die Lucia der Callas denken, wünsche ich, dass in der Ruhr fortan Jauche fließen möge!

  • Jetzt aber! Wie kommt der Herr vom hysterischen Janáček zum phlegmatischen Debussy?
    Gezwungen, mal eine Ruhepause einzulegen?


    Doch dass Du dafür die Lucia opferst, macht mich zutiefst traurig und alles Metoprolol der Welt lässt mich nicht meine Ruhe wiederfinden.


    Solltest Du dazu noch an die Lucia der Callas denken, wünsche ich, dass in der Ruhr fortan Jauche fließen möge!


    Da möchte ich doch mal wissen, was am Schlauen Füchslein hysterisch ist! Wenn etwas megahypersuper hysterisch ist, ist es die Lucia. Dort ist das geradezu Programm; und nicht nur die Rolle Lucia ist hysterisch, sondern die Musik noch dazu.
    Was ist Metropolol?
    Nachtrag: was ist der Unterschied zwischen einem Niederbayern und einem Oberbayern?
    Der Oberbayer ist noch niederträchtiger als der Niederbayer!

    Versager versagen, weil sie das am besten können (Heinz Strunk)

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  • Das Dumme ist, die Messe passt nicht auf eine CD, Du müsstest also schon mal zwei mitnehmen. ;)


    Gruß Rheingold


    Wenn nur eine, dann die von Klemperer (noch vor Richter). :rolleyes:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Was ist Metropolol?


    Etwas was jeder braucht, der hier gewisse Beiträge liest. Wirklich schade um die schöne Ruhr.


    Hast Du die Callas als Lucia übrigens schon einmal gehört? :S
    Und wenn Dir schon die Callas nicht gefällt, dann lass Dich wenigstens von der gesammelten Tragik des Videos überzeugen.
    Das widerspricht auch der so oft gehörten Auffassung, die Alten konnten nicht schauspielern.
    Soviel graziöse Anmut der Bewegungen sieht man heutzutage nicht mehr.


  • Hast Du die Callas als Lucia übrigens schon einmal gehört?

    Wollte ich auch gerade fragen.


    Wenn etwas megahypersuper hysterisch ist, ist es die Lucia. Dort ist das geradezu Programm; und nicht nur die Rolle Lucia ist hysterisch, sondern die Musik noch dazu.


    Was bitte, außer vielleicht die Wahnsinnsarie, ist an dieser Musik hysterisch? Hast du die Oper überhaupt schon ganz gehört?...fragt


    Mme. Cortese

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Liebe Mme. Cortese,


    da unser lieber Dr. Pingel jetzt weiß, was Sache ist, werde ich die Ruhr in Ruhe lassen. Wäre ja auch schade um das putzige Flüsschen. :rolleyes:


    Ohne Spass. Es ist verständlich, dass die Romantik eines Walter Scott in unserer Zeit nicht mehr recht ankommt. Doch darum geht es im Grunde nicht, sondern um die Meisterschaft Donizettis, die literäre Vorlage in Noten umzusetzen und das ist ihm auf phantastische Art gelungen.
    In dieser Beziehung gesellt sich die Lucia zu Opern wie Don Giovanni, Die verkaufte Braut, Boris Godunov und Hoffmanns Erzählungen.


    P.S. Dr. Pingel wollte mit seiner kleinen Übertreibung mich persönlich abwatschen, weil er meint, die Bayern seien noch dümmer als die Kumpels. :thumbsup:

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  • die Romantik eines Walter Scott in unserer Zeit nicht mehr recht ankommt. Doch darum geht es im Grunde nicht, sondern um die Meisterschaft Donizettis, die literäre Vorlage in Noten umzusetzen und das ist ihm auf phantastische Art gelungen.
    In dieser Beziehung gesellt sich die Lucia zu Opern wie Don Giovanni, Die verkaufte Braut, Boris Godunov und Hoffmanns Erzählungen.


    P.S. Dr. Pingel wollte mit seiner kleinen Übertreibung mich persönlich abwatschen, weil er meint, die Bayern seien noch dümmer als die Kumpels.


    Nein, Hami, er hat schon länger irgendwas gegen die Lucia.


    Übrigens, das Video ist köstlich. Das gehört doch mindestens zu den YT-Juwelen. :hello:


    Viele Grüße


    Mme. Cortese

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Übrigens, das Video ist köstlich. Das gehört doch mindestens zu den YT-Juwelen.


    Finde ich auch.


    Ich schaue mir das immer mal wieder an, weil es die damalige Auffassung, wie schicksalhafte Verstrickung und Herzeleid zu gestalten ist, so wunderbar wiedergibt.

  • Wollte ich auch gerade fragen.



    Was bitte, außer vielleicht die Wahnsinnsarie, ist an dieser Musik hysterisch? Hast du die Oper überhaupt schon ganz gehört?...fragt


    Mme. Cortese


    Alles an diesem Stück Lucia von Jammermohr ist übertrieben und hysterisch und die Wahnsinnsarie besonders. Vor zwei Jahren habe ich dieses Machwerk in Duisburg gesehen und bin 1000 Tode gestorben. Die Vorstellung war ausverkauft, und die Leute haben am Schluss wie rammdösig gerast vor Begeisterung. Das Rezept ist klar: laut, Koloraturen, lang, schnell, virtuos, möglichst wenig musikalische Substanz, sondern viel exekutionale Bravour. Schlimmer ist nur noch Liszt. Ich konnte gar nicht so schnell an die Luft kommen wie ich wollte. Im Auto habe ich mir dann richtige Musik angehört, das Septett von Beethoven. Sonst mache ich das nie, nach einer tollen Vorstellung höre ich sonst nix.

    Versager versagen, weil sie das am besten können (Heinz Strunk)


  • P.S. Dr. Pingel wollte mit seiner kleinen Übertreibung mich persönlich abwatschen, weil er meint, die Bayern seien noch dümmer als die Kumpels. :thumbsup:


    Das kann man so nicht sagen. Die Bayern sind viel schlauer als wir. Obwohl reichlich beschränkt (ich sage nur: König Seehofer oder der Flughafen-Blues seines Vorgängers Eddie "the Eagle" Stoiber") schaffen sie es, das meiste Geld der Republik an sich zu ziehen. Und dann heißt es: "Wer betrügt, fliegt!". Und damit ist nicht Hoeneß gemeint und nicht die Abgeordneten der CSU, die ihre eigenen Familienangehörigen auf Staatskosten beschäftigt haben, sondern arme Säue von weiter südlich. Die anderen Riesenskandale will ich hier gar nicht aufzählen. Aber richtige Verbrechen sind in Bayern nur Kavaliersdelikte, ein richtiges Gaudi halt.
    Übrigens: unser verehrter niederbayrischer hami ist da ausgenommen; außerdem behauptet er von sich, er sei Schwabe. Das allerdings macht die Sache auch nicht besser...

    Versager versagen, weil sie das am besten können (Heinz Strunk)

  • ein richtiges Gaudi halt.


    Göi, dös hoast scho "die Gaudi".


    Eigentlich wollte ich die Lucia mit dem Hinweis auf ihre große Popularität verteidigen, was aber nach dem von Dir erwähnten Beispiel der bayrischen Landesregierung eine schlechte Taktik wäre.


    Was Du hier über reine Virtuosität sagst, ist teilweise richtig, aber eben nur teilweise. Wer genauer nachschaut, wird entdecken, dass hier Vieles von der jeweiligen Aufführungspraxis abhängt, und die war, wie Du sagst, lange Zeit auf sängerische Bravour ausgerichtet.
    Dafür kann aber der arme Komponist nun gar nichts und selbst, wenn die Lucia weniger unter die Haut geht, als Bellinis Norma, so ist der Vorwurf, ihr fehle es an musikalischer Substanz nach meinem Verständnis ungerechtfertigt.
    Melodienreichtum ist schließlich kein Kriterium für schlechte Qualität, auch wenn diese Ansicht von einigen Experten vertreten wird. Für mich ist das Arroganz in Reinkultur.



    Vielleicht lässt Dir hier Dein Faible für Polyphonie keinen Spielraum für eine objektive Sicht der Dinge.
    Das Thema der Oper hat sich übrigens im Hinblick auf die importierte Praxis der Ehrenmorde und Zwangsehen wieder als äußerst aktuell erwiesen.

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Das Rezept ist klar: laut, Koloraturen, lang, schnell, virtuos, möglichst wenig musikalische Substanz, sondern viel exekutionale Bravour.


    Da musst du in einer anderen Oper gewesen sein, dann das stimmt einfach nicht. Verglichen beispielsweise mit Barockopern - und ich erinnere mich, dass du seinerzeit bei deinem Experiment allein vier Händelopern genannt hast - kannst du in der Lucia die verzierten Passsagen an einer Hand abzählen. Jedenfalls trifft "Koloraturen lang, schnell virtuos" auf Händel viel eher zu.


    Viele Grüße


    Mme. Cortese

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Zitat

    dr.pingel: Alles an diesem Stück Lucia von Jammermohr ist übertrieben und hysterisch und die Wahnsinnsarie besonders. Vor zwei Jahren habe ich dieses Machwerk in Duisburg gesehen und bin 1000 Tode gestorben. Die Vorstellung war ausverkauft, und die Leute haben am Schluss wie rammdösig gerast vor Begeisterung. Das Rezept ist klar: laut, Koloraturen, lang, schnell, virtuos, möglichst wenig musikalische Substanz, sondern viel exekutionale Bravour. Schlimmer ist nur noch Liszt.


    Hallo, dr.pingel!


    Ich weiß nicht, in welcher Oper du warst. In "Lucia di Lammermoor" bestimmt nicht! Denn es handelt sich um eine der schönsten, wenn auch tragischen Opern von Donizetti. Ich höre sie sehr oft in den verschiedensten Besetzungen. Wunderschöne Chorszenen, lyrische Passagen und herrliche Arien. Mich fasziniert jedesmal der Chor "Freudigen Jubelruf laßt heut´ erklingen", der jäh unterbrochen wird mit dem Auftritt von RAIMOND "Laßt diese Jubeltöne schweigen - Aus dem Zimmer, wohin das Brautpaar", der den Tod von LORD ASHTON ankündigt mit dem Auftritt der LUCIA. Einfach großartig!

    W.S.


  • Melodienreichtum ist schließlich kein Kriterium für schlechte Qualität, auch wenn diese Ansicht von einigen Experten vertreten wird. Für mich ist das Arroganz in Reinkultur.
    Vielleicht lässt Dir hier Dein Faible für Polyphonie keinen Spielraum für eine objektive Sicht der Dinge.
    .


    Bei der Sache mit dem Melodienreichtum stimme ich dir zu, aber leere Virtuosität ist ja noch kein Melodienreichtum.
    Ansonsten: Es gibt keine objektive Sicht der Dinge, schon gar nicht in der Musik und erst recht nicht für die Lucia.
    Ihr kommt mir vor wie früher die Evangelisatoren im Missionszelt.
    Und wenn ihr nicht aufhört, fange ich an, euch zu missionieren und mit Josquin, Tallis und Victoria zu traktieren, von Janacek ganz zu schweigen.

    Versager versagen, weil sie das am besten können (Heinz Strunk)

  • Bei der Sache mit dem Melodienreichtum stimme ich dir zu, aber leere Virtuosität ist ja noch kein Melodienreichtum.


    Was jedoch bei der Lucia sicher keine Diskussionsgrundlage bietet, wenn man von den nachträglich hinzugefügten Verzierungen absieht.


    Damit beschließe ich meine Bekehrungsversuche, weil mir Deine Drohung mit Janáček schon etwas Angst macht.

  • Bei der Sache mit dem Melodienreichtum stimme ich dir zu, aber leere Virtuosität ist ja noch kein Melodienreichtum.
    Ansonsten: Es gibt keine objektive Sicht der Dinge, schon gar nicht in der Musik und erst recht nicht für die Lucia.
    Ihr kommt mir vor wie früher die Evangelisatoren im Missionszelt.
    Und wenn ihr nicht aufhört, fange ich an, euch zu missionieren und mit Josquin, Tallis und Victoria zu traktieren, von Janacek ganz zu schweigen.


    Von mir aus gerne. Im Gegensatz zu dir mit Lucia habe ich mit keinem der genannten Komponisten ein Problem bzw. ich hege keine Abneigung, auch wenn ich mich nicht gerade darum reiße. Ich finde ein solches Vorurteil nur sehr schade. Und bezieht sich deine Abneigung nur auf die Lucia oder magst du generell die Belcanto-Komponisten nicht? Wie schon gesagt, dann wundert mich die Sache mit Händel aber schon sehr.


    Viele Grüße


    Mme. Cortese

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

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