Gladys Kuchta, Sängerin und Pädagogin


  • Kuchta, Gladys, amerikanische Sopranistin polnischer Abstammung, * 16.6.1923 Chicopee (nach anderen Quellen schon 1915), † 7.10.1998 Hamburg.
    Gladys Kuchta wurde in den USA und Italien, wo sie 1951 in Florenz als Donna Elvira debütierte, ausgebildet.
    1953 kam sie nach Flensburg (Leonore), war 1954–58 am Staatstheater in Kassel und ab 1958 Mitglied der Städtischen Oper Berlin, der späteren Dt. Oper Berlin, an der sie 1975 ihren Bühnenabschied (Isolde) gab.
    Unternahm weltweite Gastspiele in den hochdramatischen Rollen: 1961 New Yorker Metropolitan Opera, 1960 Londoner Covent Garden (Chrysothemis; 1966 Färberin engl. Aufführung an Sadler's Wells), 1961 Met-Debüt (Sieglinde), 1968 Bayreuth (Brünnhilde), 1972 Paris (Färberin), Wien (Isolde, Brünnhilde, Elektra, Färberin).
    Die Sopranistin wirkte 1969 an der ersten Studio-Operngesamtproduktion in Farbe für das Fernsehen mit. Sie verkörperte die Elektra in der gleichnamigen Oper von Richard Strauss. Ein weiterer Höhepunkt ihrer internationalen Karriere war das Gastspiel der Deutschen Oper Berlin 1963 in Tokyo. Dort sang sie die erste Isolde im asiatischen Raum.


    Neben ihrer Bühnenpräsenz war die Künstlerin weltweit als Lied- und Konzertsängerin engagiert.
    Sie nahm 1975 von der Bühne Abschied und widmete sich ganz der pädagogischen Arbeit, so war sie als Gesangspädagogin an der Folkwang-Schule in Essen tätig.
    Zu ihren Schülern gehören Albert Dohmen, Hans-Peter König, Andreas Förster, Vuokko Kekäläinen u.a.m.



    Wenn obiges Geburtsdatum stimmen sollte, wäre heute ihr 90. Geburtstag.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Gladys Kuchta kenne ich als Brünnhilde in der "Götterdämmerung" unter Maazel (Bayreuth 1968 und 1969). Lange nicht mehr gehört, aber bereits in Stereo aufgenommen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • In diesem Querschnitt singt sie die GIULIETTA. Übrigens ist in meinen "schlauen Büchern" das Geburtsdatum ebenfalls der 16.06.1923.


    W.S.

  • Gladys Kuchta war Ensemblemitglied der Deutschen Oper Berlin und sang
    dort das Hochdramtische Fach.Sie sang die Senta,Fidelio Leonore,Isolde und
    den Ring unter Maazel in der Regie von Gustav Rudolf Sellner in den
    Bühnenbildern von Wotruba.
    Ich hörte Sie in fast all ihren Rollen Life in der Deutschen Oper Berlin!
    Eine großartige Künstlerin die mit dem Opernagenten Friedrich Paasch
    verheiratet war!

    mucaxel

  • Da erinnere ich mich an eine "Fidelio"-Vorstellung vor vielen Jahren unter Karajan in Wien. Die Ludwig sagte kurzfristig die Leonore krankheitsbedingt ab, also mußte auch ihr Gemahl (Walter Berry) absagen. Da hat man im letzten Augenblick Gladys Kuchta, in Wien ja keine Unbekannte, aus Berlin einfliegen lassen, und, o Wunder, trotz dieses Mißgeschicks gelang ihr eine hervorragende Leonore.


    Nach der Vorstellung lauerte ich wie gewohnt gemeinsam mit meinen Stehplatzkumpanen auf die Sänger, und als Gladys Kuchta erschien, gratulierte ich ihr zu dieser großartigen Leonore. "Ich muß Ihnen sagen", meinte sie, "daß ich die Leonore das letzte Mal vor vier Jahren gesungen habe und heute nur eine halbstündige Verständigungsprobe im Orgelsaal bekam, diese Inszenierung kannte ich ja nicht, dann mußte ich mich schnell ins Bühnen-Outfit werfen, und ab ging's auf die Bühne."


    Ich war sprachlos über ihren Mut und sagte es ihr auch. "Wissen Sie, das einzige, das ich vorab wußte, war, daß Karajan dirigiert. Da schöpfte ich gehörig Mut, denn dieser Mann trägt seine Sänger so behutsam auf seinen Händen, so daß ich wußte, es wird schon gutgehen - und so kam es auch!"


    Übrigens: Als Pizarro sprang für Berry der außerordentlich verläßliche, aber bekannt fade Otto Wiener ein.

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

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  • Kuchta, Gladys, amerikanische Sopranistin mit polnischen Wurzeln, * 16.6.1923 Chicopee, † 7.10.1998 Hamburg. Wurde in den USA und Italien, wo sie 1951 in Florenz als Donna Elvira debütierte, ausgebildet.
    1953 kam sie nach Flensburg (Leonore), war 1954–58 am Staatstheater in Kassel und ab 1958 Mitglied der Städtischen Oper Berlin, der späteren Dt. Oper Berlin, an der sie 1975 ihren Bühnenabschied (Isolde) gab.
    Unternahm weltweite Gastspiele in hochdramatischen Rollen.



    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hier noch diese interessante "Fidelio"-Gesamtaufnahme mit Gladys Kuchta, Julius Patzak und Heinz Rehfuss. Muß ich auch mal wieder auflegen:



    Erhältlich bei gebraucht Amazon.

    W.S.

  • Gladys Kuchta wurde am 16. Juni 1915 geboren und starb am 7. Oktober 1998. Zu ihrem Ehrentag habe ich diese Aufnahme mitgebracht:



    Heute ist ihr 100. Geburtstag.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Hier eine schöne Würdigung !


    Und bis 15.6.20

    Richard Strauss

    Elektra

    Die Produktion wird als Video-on-Demand vom 1. Juni 2020 (12.00 Uhr) bis zum 15. Juni 2020 (11.59 Uhr) verfügbar sein.

    Elektra lohnt sich :!:


    Produziert von Polyphon Film- und Fernsehgesellschaft für NDR

    © Polyphon 1968


    Regie: Joachim Hessj

    Ausstattung: Herbert Kirchhoff


    Musikalische Leitung: Leopold Ludwig

    Klytämnestra: Regina Resnik

    Elektra: Gladys Kuchta

    Chrysothemis: Ingrid Bjoner

    Aegisth: Helmut Melchert

    Orest: Hans Sotin

    Pfleger des Orest: Carl Schultz

    Vertraute: Ursula Nettling

    Schleppträgerin: Rosemarie Hartung

    Junger Diener: Wilfried Plate

    Alter Diener: Franz Grundheber

    Aufseherin: Edith Lang

    Fünf Mägde: Cvetka Ahlin, Inger Paustian, Ursula Boese, Regina Marheineke, Ingeborg Krüger

    Orchester: Philharmonisches Staatsorchester Hamburg


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Gladys Kuchta hatte Anfang der 60er Jahre auch einen Gastspielvertrag mit der Stuttgarter Staatsoper und wirkte erfolgreich in mehreren "Ring"-Produktionen mit.

    Ich hatte das Glück, sie als Leonore in der damals noch deutsch gesungenen "Macht des Schicksals" zu erleben. Ihre Gesangspartner waren Eugene Tobin (Alvaro) und Raymond Wolansky (Carlos). Es war meine erste Verdi-Oper überhaupt, bereits bei der Ouvertüre entbrannte meine Liebe für diesen Komponisten.

    Freundliche Grüße Siegfried

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  • Gladys Kuchta hatte Anfang der 60er Jahre auch einen Gastspielvertrag mit der Stuttgarter Staatsoper und wirkte erfolgreich in mehreren "Ring"-Produktionen mit.

    Ich hatte das Glück, sie als Leonore in der damals noch deutsch gesungenen "Macht des Schicksals" zu erleben. Ihre Gesangspartner waren Eugene Tobin (Alvaro) und Raymond Wolansky (Carlos). Es war meine erste Verdi-Oper überhaupt, bereits bei der Ouvertüre entbrannte meine Liebe für diesen Komponisten.

    Lieber Siegfried,

    diese Liebe kann ich verstehen. Vor allem bei dieser Oper und bei dieser Besetzung. Ich glaube da hatten wir ganz ähnliche Erlebnisse.

    Herzlichst

    Operus (Hans)

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