Il Trovatore München Premiere 27. Juni in BR Klassik Radio

  • Wer kann mir eine gute durchdachte Trovatore-Regie DVD empfehlen?


    Es gibt ganz sicher mehrere gute DVD- Aufnahmen. Jeder wird da seine speziellen Favoriten haben.
    Ich könnte Dir zwei empfehlen:

    Eine Live- Aufnahme aus der New Yorker Met



    Beide sind hervorragend inszeniert und ein erstklassiges Gesangsensemble vom Allerfeinsten.
    Gegebenfalls viel Freude und herzliche Grüße
    CHRISSY


    (PS.: Von beiden DVD´s kannst Du Ausschnitte auf You tube sehen).
    Kleiner Ausschnitt gefällig? Dabei ein besonders herzlicher Gruß an Jolanthe:

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Vergleicht man "Di quella pira" von Kaufmann mit dem von Corelli, Del Monaco, Bonisolli und Pavarotti (und einigen mehr), sieht ersterer verdammt alt aus.


    Ich habe jetzt in diesen Mitschnitt des BR reingehört. Ich fand die Arie bei Kaufmann (den ich eigentlich schätze) enttäuschend. Natürlich wurde das herunter transponiert. Und irgendwie geht er im Orchester fast unter (und das trotz besserer Tontechnik).


    Danke für das Einstellen des Clips!


    Liebe Grüße
    Joseph

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Es gibt betörende Momente in diesem Münchener "Trovatore", den Hype kann ich dennoch nicht verstehen. Selbst habe ich nie im Leben eine Aufführung erlebt, die mir als Ganzes genügte. Ich musste immer zur Konserve greifen auf der Suche nach Vollendung: Drei Aufnahmen halte ich für den Gipfel - Karajan mit Callas, seine frühe Produktion in Salzburg, Giulini bei der Deutschen Grammophon! So sollte es sein. Aber wir leben und hören jetzt. Früher war gestern. Und da ist so eine Aufführung wie in München, die ich nur als Mitschnitt kenne, insgesamt schon toll.


    Warum sich Kaufmann, den ich sehr schätze, den Manrico überhaupt angetan hat, weiß nur er selbst. Er war es nie, er ist es nicht, er wird es nie sein. Seine Stimme, einzig im Timbre und immer stark der Tradition verpflichtet, so dass ich oft den Eindrucke gewinne, einen historischen Sänger zu hören, ist auf dem Weg zu Otello, Tannhäuser und Tristan. Auf dem Weg! Ob er ankommt, wird sich zeigen. Ich fühle mich bei ihm stark an Vinay erinnert, was wieder diesen Zug ins Vergangene hat. Vinay kommt vom Bariton, hat sogar Basspartien gesungen am Anfang seiner Karriere und endete schließlich wieder als Bariton. Ich könnte mir vorstellen, dass wir Kaufmann auch noch als Bariton erleben. Vergleiche mit anderen berühmten Tenören, die Verdi rauf und runter sangen, würde ich nicht anstellen. Warum auch? Kaufmann steht durchaus für sich. Zu allerletzt fiele mir Bonisolli ein. Der von chrissy eingestellte Clip verliert sich zum Schluss sehr ins Grobe. Das mag auf den Theater, in der Hitze eines schmissigen Opernabends, beeindruckend sein, die hohe Schule des Operngesangs ist es nicht. Die Schönheiten dieser Oper sind für mich nie diese Knaller gewesen, die liegen mitunter sehr im Verborgenen. :)


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Der Trovatore ist ja eine etwas seltsame "verschwurbelte" Geschichte, die gut und spannend zu inszenieren fast ein Ding der Unmöglichkeit ist


    Der Trovatore wurde in den sechziger Jahren für Salzburg und Wien von Karajan einfach, meist in dräuendem Dunkel, aber sehr wohl stringent und werkgetreu und überaus spannend und aufregend inszeniert. Leider gibt es keine DVD dieser Referenz-Produktion mit Price, Corelli, Bastianini, Simionato. SO SOLLTE, ja MÜSSTE eine werk-kongeniale Regiearbeit sein!

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Zitat milletre:

    Zitat

    Leider gibt es keine DVD dieser Referenz-Produktion mit Price, Corelli, Bastianini, Simionato. SO SOLLTE, ja MÜSSTE eine werk-kongeniale Regiearbeit sein!


    Ja, lieber Fritz!


    Da ich auch diese CD-Box besitze, kann ich von solch einer DVD auch nur träumen. Aber müßte es nicht von einem österreichischen Fernseh-Sender eine Aufzeichnung geben. Es gab doch bestimmt eine Original-Übertragung.




    Herzlichst
    Wolfgang

    W.S.

  • Der Trovatore wurde in den sechziger Jahren für Salzburg und Wien von Karajan einfach, meist in dräuendem Dunkel, aber sehr wohl stringent und werkgetreu und überaus spannend und aufregend inszeniert. Leider gibt es keine DVD dieser Referenz-Produktion mit Price, Corelli, Bastianini, Simionato. SO SOLLTE, ja MÜSSTE eine werk-kongeniale Regiearbeit sein!

    Mein lieber Milletre


    Natürlich kenne ich diese Aufführung leider nicht. Aber Dir, als überaus erfahrenen Fachmann, glaube ich das auf´s Wort.
    Ich denke aber, die in meinem Beitrag 31 empfohlenen beiden Aufnahmen, können sich auch von der Inszenierung her sehen lassen. Na und das Gesangsensemble auf beiden DVD´s selbstverständlich auch.
    Du hattest das Glück, sie garantiert alle live erlebt zu haben.



    Der von chrissy eingestellte Clip verliert sich zum Schluss sehr ins Grobe.
    die hohe Schule des Operngesangs ist es nicht.

    Lieber Rheingold


    Es ist schön und interessant auch mal andere, gegenteilige Meinungen zu hören. Ich bleibe trotzdem dabei, ich finde Bonisolli auch hier großartig und hervorragend.



    Warum sich Kaufmann, den ich sehr schätze, den Manrico überhaupt angetan hat, weiß nur er selbst.
    Er war es nie, er ist es nicht, er wird es nie sein.

    Hier stimmen wir wieder überein. Das wollte ich in meinem gestrigen Btr. so ausdrücken und verstanden wissen.
    Auch wenn ich ihn vom Stimmtyp /Stimmklang nicht besonders mag, halte ich ihn doch für einen großen und bedeutenden Sänger, von dem in Zukunft vielleicht noch einiges zu erwarten ist. Aber er ist für mein Empfinden kein Tenor für´s italienische Fach, nicht für die ital. Oper, wird er auch nie werden. Dazu fehlt ihm nicht nur die Geschmeidigkeit, sondern auch das Timbre.
    Und bitte, das ist meine Meinung und Empfindung. Die muß niemand mit mir teilen. Vielleicht ist sie auch falsch. Experten und Kaufmann- Fans werden das evtl. anders sehen. Nichts dagegen.
    Auf der anderen Seite sage ich ja auch, die Italiener sind kaum für Wagner und überhaupt die deutsche Oper geeignet.


    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Lieber ciociosan,


    ich habe auf DVD eine Übertragung des Troubadour aus der Arena von Verona mit Franco Bonisolli, Giorgio Zancanaro, Rosalind Plowright und Fiorenza Cossotto. Ich habe allerdings nicht herausfinden können, ob es die als auch im Angebot der Kaufhäuser wie Amazon oder jpc gibt. Aber da gibt es auch noch - außer den hier schon genannten - andere, die durchaus als klassische Inszenierungen interessant sind.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Zitat

    ciociosan:.. mein Gott, wer ist Jonas Kaufmann?

    Wer natürlich in sechseinhalb Jahren erst 16 mal in Tamino gepostet hat, kann das ja auch gar nicht wissen.


    Liebe Grüße


    Willi :D

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieber ciociosan,


    ich habe auf DVD eine Übertragung des Troubadour aus der Arena von Verona mit Franco Bonisolli, Giorgio Zancanaro, Rosalind Plowright und Fiorenza Cossotto. Ich habe allerdings nicht herausfinden können, ob es die als auch im Angebot der Kaufhäuser wie Amazon oder jpc gibt. Aber da gibt es auch noch - außer den hier schon genannten - andere, die durchaus als klassische Inszenierungen interessant sind.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Vielen Dank für die zahlreichen Tips!

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  • Wer natürlich in sechseinhalb Jahren erst 16 mal in Tamino gepostet hat, kann das ja auch gar nicht wissen.


    Liebe Grüße


    Willi :D

    Das könnte ich jetzt als geschmacklos, neunmalklug, besserwisserisch oder arrogant empfinden, aber ich nehme es mal einfach (leicht beleidigt) so hin: Als Berufstätiger mit Familie hab ich weder die Zeit noch die Lust, ständig am PC zu sitzen und schlaue Sätze zu konstruieren. Bei Nichterwünschtsein kann man sich ja schnell wieder aus dem Tamino entfernen. Ich mache lieber selbst Musik, als dass ich darüber rede. Das dürfen dann wieder die anderen tun.
    Nix für ungut, so hat jeder seine Prioritäten.
    Ebenfalls liebe Grüße

  • Lieber ciociosan,


    im Gegensatz zu William habe ich deine Frage eher als sarkastisch angesehen (mein Gott, wer ist der schon?), weil du ja selbst in der Premiere warst, in der Kaufmann den Manrico gesungen hat. Also konntest du dir über den Namen ja nicht im Unklaren sein.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber ciociosan,


    da habe ich dann doch etwas nicht richtig mitbekommen, sorry.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ich hätte ja nie gedacht das ich mal mit einer Kritik im Opernfeind übereinstimmen würde. Aber dieser Mitarbeiter scheint ganz brauchbar zu sein und setzt sich wohltuend von den anderen Nichtkönnern ab.


    Verdi Il Travatore
    Regie: Olivier Py


    Musikalische Leitung: Poalo Carignani; mit:


    Alexey Markov, Anja Harteros und Jonas Kaufmann)


    27.06.13 - Festspielpremiere



    LOGIK OHNE BRIMNORIUM


    Im Gegensatz zu vielen anderen Lobeshymnen, gilt ein paar Dinge zurecht zu rücken. Von Fulminanz im Sinne Verdis konnte an diesem Abend keine Rede sein.



    Allenfalls von einem teilweise geschmacklosen Spektakel dessen Fulminanz den Abend zum event verkommen läßt. Verdi aber braucht all dies nicht. Alles steht in der Musik. Die Partitur erzählt sehr genau und die Worte ebenfalls. Carigiani fehlt das italienische Feuer, die feine Unterscheidung die in allen Verdi-Partituren zwingend notwendig ist. Alle Alpträume liefert die Musik. Py braucht daher auch niemand außer die abgestumpften event-Liebhaber. Kopfkissen, Nackte, Embryos, pantomimische alter egos, all das braucht niemand. Das sind alte Hüte. Hilstorf hat das in Bonn im Trovatore und anderswo phantastisch gezeigt. Die unlogische Geschichte wurde zur packenden Logik ohne Brimborium.



    Zu den Sängern: Markow ist gute Mittelklasse mit einem unangenehmen Vibrato. Die Akzucena ist obere Mittelklasse. Der alles überstrahlende Stern ist Anja Harteros, da gebe ich Ihnen Recht. Und Kaufmann?



    Wer genau hören kann hörte die oft merkwürdig gedeckelte Brillanz, das zu baritonal und kehlig Nasale. Oft sang er nicht con attacca. Ziehen wir mal die fulminanten Locken und den latin lover ab, die so viele vernebeln, dann bleibt ein guter Sänger mit vielen Mankos, in dessen Stimme Metternich und Rhodes schlimme Spuren hinterlassen haben. Kaufmann konnte Mozart, davon ist nichts geblieben und Mozart gehört zum schwersten. Mogeln geht da nicht. Was er noch kann ist das Französische Fach. Noch. Da legen sich immer wieder Leute auf den Boden und trampeln bei Cavaradossi und ähnlichen Rollen.


    Kaufmann kann das Italienische Fach nicht. Und Verdi schon gar nicht.


    Verdi gehört zum schwersten. Das oft manirierte Singen Kaufmanns täuscht den Kenner nicht. Sei's drum. Dass man wie Sie sagen wie ein Kind im Publikum sitzt... Kinder sind auch bei Schulmusik mit schön lauten bunten Trommeln immer wieder begeistert.


    Cordialmente Bertold Buhmann

  • Aber er (Kaufmann) ist für mein Empfinden kein Tenor für´s italienische Fach, nicht für die ital. Oper, wird er auch nie werden. Dazu fehlt ihm nicht nur die Geschmeidigkeit, sondern auch das Timbre.

    Betr. die von Rodolfo reingestellte Rezension:
    Kaufmann kann das Italienische Fach nicht. Und Verdi schon gar nicht.
    Verdi gehört zum schwersten. Das oft manirierte Singen Kaufmanns täuscht den Kenner nicht.

    Da freue ich mich, daß ich mit meiner Meinung und Einschätzung wohl doch nicht so falsch liege, wenn ich so etwas lese.
    Auch auf die Gefahr bei manchen ins berühmte "Fettnäpfchen" zu treten, wiederhole ich mich gern nochmal: Vor allem Bonisolli, Pavarotti und noch manche andere, singen hier in einer anderen Liga.
    Auch Kaufmanns "Cavaradossi", vor einiger Zeit im Fernsehen, hat mich weder begeistert noch überzeugt.
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Lieber ciociosan,


    im Gegensatz zu William habe ich deine Frage eher als sarkastisch angesehen (mein Gott, wer ist der schon?), weil du ja selbst in der Premiere warst, in der Kaufmann den Manrico gesungen hat. Also konntest du dir über den Namen ja nicht im Unklaren sein.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Danke für die Vermittlung. Natürlich war das eine rhetorisch-ironische Frage. Als Münchner kennt man doch seinen Kaufmann, auch wenn er mich nach wie vor nicht begeistern kann. Außerdem sind wir ja nicht zum Streiten hier, außer übers Musikalische natürlich.


    Apropos Kaufmann: Beim letzten Vortrag der Winterreise in der Bay. Stoper war ich ziemlich bedröppelt . Am Ende Jubel für ihn ohnegleichen - ich hatte mich über seine Gestaltung geärgert, und v.a. über die vielen Jubelscharen. Ich kam mir vor wie ein ungerechter Beckmesser. Oder waren die Jubler alles Frauen?

  • Es ist für keinen Sänger dieser Welt leicht, in einer anderen als seiner Muttersprache singend zu überzeugen. Beispiele gibt es da genug.
    Ein Italiener mit mediterranem Timbre wird Verdi, Puccini usw. immer treffender darstellen können als ein Deutscher, Russe oder Koreaner etc.


    Daraus einem Sänger wie hier Kaufmann aber die totale Unfähigkeit für dieses Genre zu attestieren, finde ich anmaßend und überheblich. Deshalb bitte ich alle hier versammelten "Fachjurioren von eigenen Gnaden" um etwas mehr Fingerspitzengefühl bei der Einschätzung von Gesangsleistungen.
    Singt doch selbst mal eine italienische Arie und laßt diese von Jemand mit Sachverstand beurteilen. Ihr würdet Euch wundern!


    Mehr und mehr gewinne ich bei Tamino den Eindruck, daß einige Beitragschreiber einen inneren Drang verspüren, auf eine veröffentlichte schlechte Kritik noch eins draufsetzen zu müssen. Dann folgt die Bestätigung des Vorschreibers, der seine Bestätigung wieder bestätigt bekommt. Und Sarkasmus gebiert neuen Sarkasmus. Das ist nicht schön und erzeugt nicht nur bei mir, sondern auch bei den Mitlesern ein Gefühl des Unwohlseins. Haltet bitte den Ball flacher und geht mit den Künstlern etwas humaner um. Wir haben nämlich keine anderen. Schönen Abend noch!


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Hallo, Siegfried!


    Ich sehe das genauso. Hier prasseln wieder die Schläge auf diesen Tenor hernieder, wie schon bei del Monaco oder Kozub. Natürlich sieht oder hört jeder seinen Sänger anders, aber so schlecht kann Kaufmann bestimmt nicht sein. ?(

    W.S.

  • Lieber Siegfried,


    keiner unterstellt Herrn Kaufmann totale Unfähigkeit, sondern nur die falsche Rollenauswahl. Wobei da sicher nicht die Schuld bei ihm sondern bei seinen Beratern zu suchen ist. Ich gewinne auch hier immer mehr den Eindruck das es bei Sängern und Dirigenten hier im Forum starke Unterschiede gibt. Da gibt es die , wo es egal ist wenn mal Kritik geübt wird und andere wo ich mir als kritischer Schreiber schon drei mal überlege ob ich überhaupt etwas negatives zu dem jeweiligen Sänger oder Dirigenten schreibe. Und Meinungen können sich ja auch ändern, wie bei mir im Fall Anna Nebtreko. Davon lebt so ein Forum schließlich. Das Tamino Forum nur voller Ja Sager und Bewunderer wäre ja langweilig.

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  • keiner unterstellt Herrn Kaufmann totale Unfähigkeit, sondern nur die falsche Rollenauswahl.


    So ist es. Wenn ich mich aus einem meiner Beiträge selbst zitieren darf:

    halte ich ihn (Kaufmann) doch für einen großen und bedeutenden Sänger, von dem in Zukunft vielleicht noch einiges zu erwarten ist.


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Zitat

    Zitat von ciociosan: Am Ende Jubel für ihn ohnegleichen - ich hatte mich über seine Gestaltung geärgert, und v.a. über die vielen Jubelscharen.

    Lieber ciociosan,


    ich bin selbst nicht so großer Kenner auf dem Gebiet des Gesangs. Deshalb kann ich bei Sängern vieles nicht beurteilen. Zwar höre auch ich, wenn ein Sänger schwach und dürftig klingt, manchmal auch, wenn er einen bestimmten Ton verfehlt. Aber darüber zu urteilen wage ich nicht. Ich bin auch der Meinung, dass er so schlecht nicht sein kann, wenn er allgemein so anerkannt ist. Wahrscheinlich hätte auch ich geklatscht. Allerdings gehöre ich auch nicht zu denjenigen, die in Jubelchöre ausbrechen. Mit dem Klatschen gebe ich lediglich kund, dass es mir insgesamt gefallen hat. Wie ich allerdings manchmal feststelle, hängen Jubelchöre auch vom Namen ab. Bei manchen Sängern, deren Namen die Leute kennen, brechen die Jubelchöre ja schon aus, ehe sie überhaupt gesungen haben. In manchen Opern habe ich festgestellt, dass der Sänger mit bekanntem Namen weit mehr bejubelt wird als alle anderen, obwohl die nach meinen Begriffen ebenfalls ihr Bestes gegeben haben, während man oft bei den bekannten Sängern den Eindruck gehabt hat, dass sie sich kaum verausgabt haben und manchmal auch die Spielfreude fehlte. Ich renne daher auch nicht hin, wenn ein Sänger mit hochgejubeltem Namen kommt, abgesehen von den horrenden Preisen, die oft den Mehrwert nicht unbedingt rechtfertigen. Wie sehr die Beurteilungen bei den Einzelnen hier auseinander gehen, liest du in vielen Themen.
    Ich werde aber hier nicht über einzelne Sänger urteilen können und wollen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Zitat rodolfo39:


    Zitat

    Das Tamino Forum nur voller Ja Sager und Bewunderer wäre ja langweilig


    Hallo, rodolfo!


    Ich bin dir ja auch nicht böse, nur weil du eine andere Meinung vertrittst wie andere Taminos auch. So kann und soll es ja auch sein. Nur Kritok sollte sich auch in einem bestimmten Rahmen bewegen und nicht unter die Gürtellinie gehen, wie bei anderen Sängern schon geschehen (Bonisolli, Ridderbusch). :)



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Wie ich allerdings manchmal feststelle, hängen Jubelchöre auch vom Namen ab. Bei manchen Sängern, deren Namen die Leute kennen, brechen die Jubelchöre ja schon aus, ehe sie überhaupt gesungen haben.

    Da hast Du schon nicht ganz unrecht, lieber Gerhard - s. m. Btr. heute im Thread "Quellen der Freude". Allerdings möchte ich bemerken, in dem von mir dort geschilderten Opernabend, waren die "Vorschußlorbeeren" absolut berechtigt.
    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Es ist für keinen Sänger dieser Welt leicht, in einer anderen als seiner Muttersprache singend zu überzeugen. Beispiele gibt es da genug.
    Ein Italiener mit mediterranem Timbre wird Verdi, Puccini usw. immer treffender darstellen können als ein Deutscher, Russe oder Koreaner etc.


    Daraus einem Sänger wie hier Kaufmann aber die totale Unfähigkeit für dieses Genre zu attestieren, finde ich anmaßend und überheblich. Deshalb bitte ich alle hier versammelten "Fachjurioren von eigenen Gnaden" um etwas mehr Fingerspitzengefühl bei der Einschätzung von Gesangsleistungen.
    Singt doch selbst mal eine italienische Arie und laßt diese von Jemand mit Sachverstand beurteilen. Ihr würdet Euch wundern!


    Ein Sänger hat zunächst einmal keinen Bonus. Er hat nur sein Talent, sein Können - singt eine Rolle und bekommt dafür mitunter sehr viel Geld. Er muss das nicht tun. Dennoch stellt er sich der Öffentlichkeit. Das ist für sich genommen ein sehr gnadenloser Akt. Allein dafür verdient er meinen Respekt, ich muss ihn dafür aber doch nicht automatisch gut finden, nur weil er in einer Sprache singt, die nicht die seine ist. Es ist sein gut bezahlter Job. In dieser Liga muss man perfekt sein im Italienischen, der Muttersprache der Oper. Meine Meinung zu Kaufmann als Manrico habe ich geschrieben, ich schätze ihn über die Maßen, nur nicht so sehr in dieser Rolle, in der ihm aber dennoch viele betörende Details gelingen - ohne Frage.


    Kritik, scharf oder weniger scharf, muss schon möglich sein. Ich darf sie auch äußern und muss mich nicht rechtfertigen, ohne nun selbst eine italienische Arie vor strengen Kritikern singen zu müssen. Ich könnte das nicht, dafür kann ich andere Sachen. Schließlich darf ich doch auch ein Ei als verdorben befinden ohne selbst eines legen zu können.


    So ganz konnte ich Dir also nicht folgen, lieber Siegfried, wenngleich es mir gefällt, wie Du Dich für die tüchtigen Sänger ins Zeug wirfst.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Aber müßte es nicht von einem österreichischen Fernseh-Sender eine Aufzeichnung geben. Es gab doch bestimmt eine Original-Übertragung.


    Nein, damals gab es noch keine Fernsehaufzeichnungen aus Salzburg. Es gibt lediglich den Radiomitschnitt, der bei Orfeo herausgekommen ist und den Rheingold1876 zu seinen Top 3 zählt.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!