Thomas Bernhard

  • Zitat

    Übrigens habe ich immer noch nichts von Bernhard gelesen. rotes Gesicht


    Sei froh, wenigstens bekommst du so keine Depressionen. :D.
    Trotzdem verpasst du etwas!


    Ich hab diesen Thread erst eben entdeckt ?(. Mal sehen, ob ich morgen noch
    was hinzufügen kann

    "Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten" Gustav Mahler

  • Hallo!


    Zitat

    Original von SMOB


    Sei froh, wenigstens bekommst du so keine Depressionen. :D.
    Trotzdem verpasst du etwas!


    Obwohl seit langem "Der Untergeher" bei mir rumsteht, habe ich mir nun "Heldenplatz" bestellt, weil ich wahrscheinlich über das Bühnenwerk einen besseren Bernhard-Einstieg bekomme.
    Jedenfalls gibt es dieses Jahr keine Ausreden mehr - ich werde ein Thomas-Bernhard-Werk lesen!


    Viele Grüße,
    Pius.

  • +++ Sondermeldung +++ Sondermeldung +++ Sondermeldung +++ Sondermeldung +++
    :D


    Im Frankfurter Holzhausenschlösschen gibt es vom 12. März bis 23. April eine Thomas Bernhard-Ausstellung.


    Öffnungszeiten Di - Fr 11 - 17 Uhr, So 11 - 15 Uhr.


    Näheres darüber, wenn ich da war.


    "http://www.holzhausenschloesschen.de"


  • Auch wenn es eigentlich für die Rubrik "Hörbücher" bestimmt war (ich werde da was eigenes posten) möchte ich allen Bernhard-Einsteigern diese Lesung von Thomas Holtzmann empfehlen. Ich finde den Schauspieler Holtzmann an sich schon genial, und seine Lesungen sind es nicht minder. Mit dem Buch bewaffnet, mitlesend, hilft er über die Absatzlosigkeit spielend hinweg..

  • Von Bernhard habe ich bisher nur Holzfällen, Heldenplatz, Der Untergeher, Das Kalkwerk und Alte Meister gelesen, wobei mir Holzfällen sehr gut gefallen hat.


    Eine Sonderstellung nimmt Alte Meister ein: eines der wichtigsten Bücher für mich, mit dem ich mich immer wieder gerne auseinandersetze - ich kenne sogar eine Person, die dem Charakter Regers sehr nahe kommt.


    Neben wunderbar bernhardbösen Sätzen z.B. über die Kunsthistoriker, die dei eigentlichen Kunstvernichter seien, die mit ihrem Kunsthistorikergeschwätz die Kunst vernichten enthält dieses Buch gottvolle Ausfälle gegenüber Stifter und Bruckner, zwischen denen die Verehrung sehr charmant hindurchzwinkert - ich bin über dieses Buch erst zu Stifter gekommen, muss ich ehrlich zugeben. Ich wollte eigentlich nur mal diesen Nachsommer lesen um herauszufinden, worüber man sich denn so enorm erregen kann an diesem Buch. Und was soll ich sagen - ich habe mittlerweile den Nachsommer dreimal, den Witiko zweimal sowie die Mappe meines Urgroßvaters einmal gelesen und werde bin festen Vornehmens, das Stiftersche Gesamtwerk meinem geistigen Eigentum einzuverleiben.


    Das Schöne am Nachsommer und Alte Meister ist ihre Komplementarität - Atzbacher ist doch wirklich eine Art verkaterter Risach der sich fragt, ob sein Asperhof nicht vielleicht doch nur eine weltflüchtige Zeitverschwendung war und nicht das Elysium.


    Man könnte es vielleicht auch so sagen: was Stifter im Nachsommer so ängstlich verschweigt, obwohl es unausgesprochen immer präsent ist in dem Sinne, dass der Nachsommer eben diese Geister bannen soll steht in den Alten Meistern zentral, bis zum Schluss, an dem Reger ein wenig milder wird: Sinn (oder künstlerische Qualität) ist etwas, das aktiv gestiftet werden muss, und es gibt dafür keine verlässlichen innerweltlichen Kriterien.


    Aber ich kenne dieses Gefühl schon auch, dass ein verehrtes und verinnerlichtes Meisterwerk auf einmal nur noch banal und lächerlich lärmend die Ohren belästigt - nur um einige Zeit später wie Phönix aus der Asche strahlende Urständ' zu feiern. Und was wäre alle Stifterseligkeit ohne den unerschöpflichen Nährboden des Zweifels - à la Mephisto "Natur ist Sünde, Geist ist Teufel; sie hegen zwischen sich den Zweifel, ihr missgestaltet Zwitterkind."


    Immerhin hatte der reale Stifter auch einige Reger-hafte Züge an sich - vielleicht kann man sagen, dass Stifter zu beschwören versuchte, was Bernhard abreagiert hat?


    Ich empfinde beide Bücher jedenfalls als komplementär und letztlich inhaltlich deckungsgleich, weswegen ich auch zu beiden immer wieder zurückkehre.


    Deswegen bin ich übrigens auch gar nicht gut auf Arnold Stadlers Buch "Mein Stifter" zu sprechen, denn der sieht das Verhältnis beider Bücher sehr anders - er nimmt Bernhard m.E. zu wörtlich und verfehlt damit den Kern. Aber vielleicht interpretiere ich auch nur etwas in Bernhard hinein was ich dort gerne finden möchte...


    Flo

    "Dekonstruktion ist Gerechtigkeit." (Jacques Derrida)

  • Eine sehr schoene Sendung ueber TB:


    "Das war Thomas Bernhard"


    "http://www.youtube.com/watch?v=JVpdkOTSytk&mode=related&search=
    (Teil 1, die restlichen koennen einfach angeklickt werden)


    :hello:

    "Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten" Gustav Mahler

  • Nach längerer Abstinenz nehme ich die Bernhard-Lektüre wieder auf, zuerst mache ich aber ein Vergleichslesen der beiden Monograhien von Höller und Mittermayer. Höllers Buch gebe ich den Vorzug.



    sodann folgt: Frost





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    Ich brauch das nicht mehr, da ich alles einzeln habe, aber vielleicht eine brauchbare Empfehlung für Freunde unglaublich dicker Bücher:


    Die neun großen Romane Bernhards in einem Dünndruck-Band:



    also Frost, Verstörung, Kalkwerk, Korrektur, Beton, Untergeher, Holzfällen, Alte Meister und Auslöschung.
    Die autobiographischen Werke "Witgensteins Neffe" und die fünfteilige "Autobiographie" sind nicht enthalten.




    Die Kindheits- und Jugendautobiographie gibts hier. (Ein Kind / Die Ursache / Der Keller / Der Atem / Die Kälte)