Wolfgang Rihm ist ein Faszinosum für mich. Wie kann ein zeitgenössischer Komponist mit gerade mal 60 Jahren schon 500 (!) opus komponiert haben? Gibt es ausser dem Komponisten irgend jemanden, der auch nur 10% davon kennt? Und wird es in 50 Jahren eine 170 CDs umfassende Edition geben, in der alle diese Kompostionen versammelt sind? Oder verschwindet der größte Teil ungehört auf nimmer Wiedersehen in der Schublade?
Nun, was offensichtlich nicht in der Schublade verschwinden wird, sind Rihms 13 Streichquartette und die anderen Kompositionen, die irgendwie auch ein Streichquartett beschäftigen. Denn diese Kompositionen sind alle bereits auf CD eingespielt, einige sogar mehrfach. Das spricht dafür, dass diese Musik bereits teilweise Eingang in das Dauerrepertoire neuer Musik gefunden hat.
Besonders rührig ist dabei das Minguet Quartett, das für Wergo bisher 5 CDs mit den Streichquartetten 1-12 aufgenommen hat. Nun, so ein Unterfangen sichert natürlich auch einen bleibenden Nachruhm wie man am LaSalle Quartett sehen kann, dessen Einspielungen der Zweiten Wiener Schule und von Zemlinsky für Jahrzehnte maßstabsetzend waren und bis heute sind.
Ich habe 3 dieser CDs und werde die fehlenden sicher zeitnah ergänzen und langsam beginnen, einzelne davon hier vorzustellen. Das ist nicht ganz einfach, da die Quartette sehr unterschiedlich sind und ich als Laie von kompositorischen Techniken wenig verstehe. Aber ein Grund warum mich die Musik von Wolfgang Rihm anspricht ist, dass sie klanglich unmittelbar wirkt und man deshalb vielleicht keine langen Analysen braucht. Dis gilt vor allem für das erste, das ich vorstellen werde, Nr. 11.