Über den Klavierzyklus "Lieder ohne Worte" - eigentlich ist er ja ein über Jahre entstandenes "Patchwork" - gibt es längst einen eigenen Thread:
Mendelssohn-Bartholdy: Lieder ohne Worte
Mendelssohn hat darüber hinaus jedoch noch zahlreiche andere Stücke für Soloklavier geschrieben, Klaviersonaten,Charakterstücke, Variationen und etliches mehr. Denen soll dieser Thred gewidmet sein.
Die hier abgebildete - in meinem Besitz befindliche CD mit Matthias Kirschnereit scheint es inzwischen ja nicht mehr zu geben. Eine Vorahnung hat mich offenbar veranlasst das letzte existierende Exemplar bei jpc zu erwerben.
Ich möchte zu Beginn dieses Threads vorerst ein wenig auf die B-dur Sonate aus dem Jahre 1827 hinweisen , welche somit ein Jugendwerk ist, allerdings erst nach Mendelssohns Tod veröffentlicht wurde.
Der Herausgeber, Julius Rietz hat der Sonate die Opuszahl 106 zugewiesen,angeblich, weil die Eröffnung ein wenig an Beethovens Op 106, die "Hammerklaviersonate" erinnert. Indes ist der Charakter ein völlig anderer. Mich wundert übrigens , daß dieses eingängige und wirkungsvolle Stück nicht bekannter ist. Dem sonnig offensiven Eröffnungssatz folgt ein eigenwilliges vor sich "hintrippelndes" Scherzo, welches von einem verträumten Andante abgelöst wird, welches sich am "Gesange der Meermädchens" aus Webers Oper "Oberon" orientiert. Der Schlussatz (allego moderato - Allegro non troppo) weist tänzerische Elemente auf zitiert im in der zweiten Hälfte Teile des Scherzos und klingt zuletzt in Frieden aus...
mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred