Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik 2014)

  • Ich höre gerade Bruckners 7. in einer Live-Aufnahme vom 3. Mai 1966:



    Die Tonqualität ist ordentliches mono, die interpretatorische erheblich "atmender", "freier" als die fünfeinhalb Jahre vorher entstandene Studioaufnahme mit dem Philharmonia Orchestra (bei EMI erschienen).
    Die Tempogestaltung gefällt mir außerordentlich gut, die Live-Aufnahme wirkt erheblich schwungvoller als die gewiss nicht langsame oder gar "starre" Studioeinspielung (und das, obwohl Klemperer live nur etwas über eine Minute schneller ist als im Studio).


    Ich danke sehr für die Höreindrücke, lieber Norbert.


    Also doch knapp 65 Minuten Spielzeit? abruckner.com liegt mit 61:03 wohl daneben. Wäre auch eine "Klemperer-untypische" Beschleunigung im Alter gewesen. ;)


    P.S. Obwohl die neu bei Testament erschienene Live-Aufnahme von 1965 tatsächlich noch rasantere Tempi aufweist: 18:37 - 20:33 - 9:28 - 13:05. Die könnte uns auch irgendwann mal interessieren ... :rolleyes:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Nach diesem schönen Tschaikowsky-Erlebnis, bleibe ich bei russischer Musik. Allerdings mit einem Werk, das mir bis dato völlig unbekannt ist und dessen Komponisten ich auch nur als Bearbeiter von Werken Bachs kennengelernt habe:



    Samuil Feinberg (1896 - 1962)
    Klavierkonzert Nr. 1 C-dur op. 20 (1931)


    Christophe Sirodeau, Klavier
    Helsinki Philharmonic Orchestra
    Leif Segerstam
    (AD: 29. April 1998, LIVE)


    Grüße
    Garaguly

  • Nun noch ein Ausklang:



    Ottorino Rossini/Gioacchino Rossini
    La Boutique fantasque


    Cincinnati Symphony Orchestra
    Jesus Lopez-Coboz
    (AD: 19. - 20. November 1995)


    Grüße
    Garaguly


  • Ich danke sehr für die Höreindrücke, lieber Norbert.


    Also doch knapp 65 Minuten Spielzeit? abruckner.com liegt mit 61:03 wohl daneben. Wäre auch eine "Klemperer-untypische" Beschleunigung im Alter gewesen. ;)


    P.S. Obwohl die neu bei Testament erschienene Live-Aufnahme von 1965 tatsächlich noch rasantere Tempi aufweist: 18:37 - 20:33 - 9:28 - 13:05. Die könnte uns auch irgendwann mal interessieren ... :rolleyes:


    Lieber Joseph,


    die genauen Spielzeiten lauten: 19:45, 21:04, 9:39, 13:25 (Studio: 19:49, 21:49, 9:36 und 13:39)


    Ergänzend möchte ich noch hinzufügen, daß in der Live-Aufnahme Bruckner nichts "titanenhaftes" oder gar "schwerfälliges" hat. Im Gegenteil, gerade in den letzten beiden Sätzen entwickelt er einen Schwung, den man sowohl bei Bruckner als auch bei Klemperer so nicht erwartet hätte ;) .
    Der Finalsatz profitiert stark vom fließenden Zeitmaß. Er gerät stellenweise sogar filigran-leicht und kommt nur deswegen auf die relativ langsamen 13 1/2 Minuten, weil Klemperer die Schlussequenz mit einem deutlichen ritardando versehen hat.


    Die Box ist ohnehin höchst empfehlenswert, auch wegen der Mozart-Aufnahmen. Auch bei ihnen ist keine Schwerfälligkeit und, noch wichtiger, nichts "mozärtliches", also "süßliches", hörbar. Insbesondere die 29. Sinfonie, 1955 aufgenommen, weiß mit durchaus schärferen Klangkonturen (ibs. in den Hörnern) aufzuwarten. In sofern war ich durchaus überrascht und kann mir daher gut vorstellen, auch bei der "Testament"-Aufnahme vom November 1965 schwach zu werden (da dort auch Mozarts 40. Sinfonie enthalten ist).


    Bei mir derzeit im CD-Spieler:



    Eine durchaus gefällige Aufnahme mit schön fließenden Tempi, aber den ersten Satz hat man schon detaillierter gehört. Der Bessere ist eben des Guten Feind. ;)

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Zweimal Lieder Robert Schumanns (1810-1856) nach Texten Heinrich Heines:


    Gérard Souzay mit Jacqueline Bonneau am Klavier im Zyklus Dichterliebe op. 48 (1953)


    und


    Dietrich Fischer-Dieskau mit Hertha Kleist im Liederkreis op. 24 (1956)
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Hier bin ich wirklich positiv überrascht:


    Brahms, Johannes (1833-1897)
    Violinkonzert D major op 77

    Orchestre National de France,
    Otto Klemperer


    David Oistrach, Violine



    Aufnahme aus 1960 – aber grandios :jubel: :jubel: :jubel:

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Eben gerade läuft hier:



    Antonin Dvorak
    Klavierkonzert g-moll op. 33


    Martin Helmchen, Klavier
    Orchestre Philharmonique de Strasbourg
    Marc Albrecht
    (AD: März 2009)


    Grüße
    Garaguly

  • guten Nachmittag. Und wieder die bewährte Kombination - Biathlon und Schubert :



    Franz Schubert, Klaviersonate D894
    Arcadi Volodos, Klavier

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk


  • Robert Schumann
    Klavierkonzert a-moll op. 54


    Ingrid Haebler, Klavier
    Concertgebouw Orkest Amsterdam
    Eliahu Inbal
    (AD: Juni 1972)


    Grüße
    Garaguly

  • Peter Tschaikowskys Nussknacker-Suite und Camille Saint-Saens Karneval der Tier auf der Orgel? Kann das gut klingen? Ja, sofern man neugierig auf andere Klangfarben abseits des Gewohnten ist.


    Vierhändig spielen Emanuele Cardi und Gianfranco Nicoletti auf der Mascioni-Orgel Santi Cosma e Damiano, Vairano Scalo. Bei diesen Namen, man muss sie sich einmal laut vor sich hinsprechen, kann nichts schief gehen.


    Ja und als Zugabe zwischen den beiden "Klassikern" gibt es noch eine Französische Toccata an "Helmut" von Ralf Bölting *1953.


    Die Arrangements stammen, das sei auch noch erwähnt, von Alexander Därr.
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose

  • Sergei Prokofieff
    Klavierkonzert Nr. 4 B-dur op. 53
    Klavierkonzert Nr. 5 G-dur op. 55


    Jean-Efflam Bavouzet, Klavier
    BBC Philharmonic Orchestra
    Gianandrea Noseda
    (AD: 2013)


    Grüße
    Garaguly

  • Heute ist bei mir wohl 'Tag des Klavierkonzertes'. Ich fahre in meiner Exkursion durch die Gattung nun fort mit einem eher selten gehörten Exemplar:



    John Field
    Klavierkonzert Nr. 2 As-dur


    John O'Connor, Klavier
    Scottish Chamber Orchestra
    Charles Mackerras
    (AD: 27. - 28. Februar 1993, Usher Hall, Edinburgh)


    Grüße
    Garaguly

  • Ein Stück Kammermusik, das ich sehr schätze:


    Peter Tschaikowsky (1840-1893): Klaviertrio a-Moll op. 50


    Dazu noch von Dmitri Schostakowitsch (1906-1975): Klaviertrio Nr. 2 op. 67


    Als Zugabe gibt es noch den Tango Pathétique Peter Kiesewetters.


    Martha Argerich, Gidon Kremer, Mischa Maisky

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928





  • Ein wirkliches Schmankerl auf DVD Salzburg 1966 live und in schwarz weiß, aber eine Besetzung, ein Orchester und was für
    ein Dirigent. Toll der Böhm!!!


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)



  • Chopins Nocturnes spielte Pascal Amoyel 2004 ein.
    Heute erreichte mich diese CD und deshalb dreht sie sich jetzt im CD-Spieler.
    Obwohl ich Chopins Musik lange Zeit gemieden habe, empfinde ich jetzt Freude daran.

    mfG
    Michael

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Aus der Serie »Contemporaries of Mozart«


    Baguer, Carlos (1768 - 1808)
    Symphony No 16 G major


    London Mozart Players
    Matthias Bamert

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Zwei Violinkonzerte, so verschieden, aber beide meisterhaft gespielt:

    Ludwig van Beethoven
    Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61
    Alban Berg
    Konzert für Violine und Orchester "Dem Andenken eines Engels"
    Antje Weithaas, Violine
    Stavanger Symphony Orchestra
    Dirigent: Steven Sloane (AD:2012)

    Gruß
    :hello:
    Manfred

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Zwei Violinkonzerte, so verschieden, aber beide meisterhaft gespielt:


    Diese Scheibe ist zwar inzwischen auf meiner Wunschliste … :pfeif: der andere Stapel muss erst kleiner werden … :rolleyes:



    gehört:


    Schnittke, Alfred:
    Konzert für Violine, Viola, Cello & Kammerorchester

    »Concert for Three«


    West
    Kazakhstan PO.,
    Mikel Toms


    Die Solisten sind
    Roman Mints, Violine; Maxim Rysanov, Viola und Kristina Blaumane, Cello



    Pardon – aber unter klassischer Musik würde ich das nicht mehr einordnen … :no:

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Ein Klavierkonzert höre ich noch: ein Schlachtross.



    Peter Tschaikowsky
    Klavierkonzert Nr. 1 b-moll op. 23


    Denis Matsuev, Klavier
    Mariinsky Orchester
    Valery Gergiev
    (AD: April 2013)


    Grüße
    Garaguly

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • In der aktuellen Fono Forum Ausgabe wurde diese Aufnahme aus dem Jahr 1955 gelobt. Ich habe sie schon lange in meiner Sammlung; sie stammt noch aus der Zeit, als ich im Plattengeschäft mir vergleichend die besten Aufnahme herausgesucht habe. Inzwischen ist der Laden verschwunden. Und das Tamino-Forum gekommen.


    So falsch war mein Urteil damals also nicht


    Cesare Siepi, Lisa Della Casa, Hilde Güden, Fernando Corena, Hilde Rössel-Majdan, Suzanne Danco, Chor der Wiener Staatsoper, Wiener Philharmoniker, Erich Kleiber
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • In der aktuellen Fono Forum Ausgabe wurde diese Aufnahme aus dem Jahr 1955 gelobt.


    Da hat man sich aber lange Zeit gelassen. ;)


    Es freut mich sehr, dass Du auf diese Einspielung zu sprechen kommst, lieber moderato. Ich teile Deine Wertung - und natürlich jene des Fono Forums. Für Lob ist es nie zu spät. Nichts geht mir gleich über den Beginn. Ich kenne keine andere Aufnahme, bei der die ersten Töne der Ouvertüre so rasant und aufmüpfig klingen wie bei Erich Kleiber. Es ist, als ob aus allen Ritzen und Ecken der Aufstand noch konspirativ sein Haupt erhebt. Als sei plötzlich alles ganz anders. Die Welt gerät aus den Fugen. Diese Stimmung geistert durch alle Akte. Allein diese Ouvertüre halte ich für einen der genialsten musikalischen Einfälle, die ich kenne. Gesungen wird nach meinem Endruck mitunter etwas unterkühlt. Aber das kommt der Konzeption durchaus zu passe.


    Ich werde mir die Aufnahme heute gleich wieder vornehmen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent


  • Wolfgang Amadeus Mozart
    Hornkonzert Nr. 1 D-dur KV 412 & KV 514
    Hornkonzert Nr. 3 Es-dur KV 447
    Hornkonzert Nr. 4 Es-dur KV 495
    Hornkonzert Es-dur KV 370b & KV 371


    Roger Montgomery, Horn
    Orchestra of the Age of Enlightenment
    Margaret Faultless, Ltg.
    (AD: 2012)


    Grüße
    Garaguly

  • In der aktuellen Fono Forum Ausgabe wurde diese Aufnahme aus dem Jahr 1955 gelobt.

    Das scheint eine Marotte zu sein. Ich habe fast zehn Jahre die Zeitschrift im Abo bezogen - allerdings von Mitte der Siebziger ab. Und schon damals kam diese geniale Kleiber-Aufnahme immer wieder mal in die Wertung der Redaktion. Vielleicht lag's an einem neuen Team, das auch seine Meinung dazu sagen respektive schreiben wollte? Ich weiß es natürlich nicht und es ist ja auch nichts falsch daran, Unvergängliches immer mal wieder zu loben - nachfolgende Generationen sollten es ja auch wissen...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Bei mir dreht sich:



    -Beethoven, Missa Solemnis, Philippe Herreweghe


    Nach den ersten 1 1/2 Sätzen zitiere ich Horst Lichter: "Ein Träumchen!" ;)


    Das bisher gehörte ergibt eine wunderbare Synthese aus einem fantastischen Orchesterspiel, einem hinreißenden Chor und vier unglaublich guten Solisten.


    Herreweghe dirigiert gute zwei Minuten schneller als in seiner älteren Aufnahme von 1995 und unterscheidet sich -wenig überraschend- nicht gravierend in der Interpretation. In sofern "muß" man diese Aufnahme nicht besitzen, wenn man die ältere kennt, aber es schadet auch nicht. ;)

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Ich höre gerade dies:



    Ernst von Dohnanyi
    Symphonie Nr. 1 d-moll op. 9


    London Philharmonic Orchestra
    Leon Botstein
    (AD: Januar 1998)


    Grüße
    Garaguly

  • Ich beginne das musikalische Wochenende mit
    Mozart Klavierkonzert Nr. 9 KV 271 & Nr. 25 KV 503


    Scottish Chamber Orchestra, Sir Charles Mackerras
    Alfred Brendel
    Label: Philipps
    Zu hören ist Brendels’che Anschlagskultur in Reinform. Wer Brendel bei anderen Mozart-Aufnahmen Manieriertheiten vorwerfen mag (was ich so auch nicht unterschreiben würde), kann auf dieser CD eine schlichte Eleganz im Ton erleben, die ihresgleichen sucht. Aber ich will hier nicht schon wieder mit meiner Vorliebe für Brendel anfangen.
    Beste Grüße
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Gerade gehört: Repertoire mit Seltenheitswert.



    Hans Pfitzner
    Drei Vorspiele zu Hendrik Ibsens "Das Fest auf Solhaug"


    WDR Rundfunkorchester Köln
    Helmut Froschauer
    (AD: 14. - 16. Februar 2006)


    Grüße
    Garaguly

  • Für nur wenige Euros konnte ich diese Bruckner-Aufnahme originalverpackt erstehen. Ich hörte sie mir in der letzten Stunde an:



    Anton Bruckner
    Symphonie Nr. 4 Es-dur "Romantische"


    ORF Radio-Symphonieorchester Wien
    Cornelius Meister
    (AD: 3. - 6. September 2012, ORF Radiokulturhaus, Wien)


    Grüße
    Garaguly

  • ... bekam ich diese Tage zugeschickt. Sehr nett, ihr Leute von JPC! Danke! Jetzt wird die Scheibe gehört:



    Schätze der Hofkapelle aus "Schranck No: II"
    Giuseppe Brescianello, Johann Georg Pisendel, Johann Adolph Hasse,
    Johann Friedrich Hasse, Antonio Caldara, Giovanni Battista Sammartini,
    Georg Friedrich Händel


    Dresdner Barockorchester
    (AD: 29. September - 02. Oktober 2012)


    Grüße
    Garaguly

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose