Josquin Deprez: Il Grillo
Was ich noch nie gesehen habe, dass ein Dirigent kniend dirigiert.
Es macht aber Sinn, denn wenn alle in die Noten schauen, ist die Wahrscheinlichkeit grösser, dass er ins Blickfeld der Sängerinnen und Sänger kommt.
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Josquin Deprez: Il Grillo
Was ich noch nie gesehen habe, dass ein Dirigent kniend dirigiert.
Es macht aber Sinn, denn wenn alle in die Noten schauen, ist die Wahrscheinlichkeit grösser, dass er ins Blickfeld der Sängerinnen und Sänger kommt.
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Mir scheint, das gehört auch hierher.
Sergei Prokofieff
Prozession der Grashüpfer aus Stücke für Kinder op. 65, Nr. 7
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Michael Nyman (*1944)
Where the bees dances - Saxophonkonzert
Der Komponist schreibt dazu:
"Dieses Saxophonkonzert, das in einem Satz mit einer Vielzahl von Tempi geschrieben wurde, zelebriert das Talent von John Harle, der seit über zehn Jahren ein zentraler Spieler in der Michael Nyman Band ist. Der Titel hat einen doppelten Bezug: Einerseits auf die kreisförmigen Orientierungstänze, die eine Futtersuchbiene durchführt, um den Ort einer Nahrungsquelle mitzuteilen, und andererseits auf meine für Peter Greenaways komponierte Einstellung „Where the bee sucks“ des Films Prosperos Bücher und zitiert sporadisch während des Konzerts. Der grösste Teil des Materials stammt jedoch aus einer 4-Akkord-Sequenz, die John bei mir einmal gehört hat und für die er eine besondere Vorliebe ausgesprochen hat."
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Carl Loewe hat in seiner Ballade vom heiligen Franziskus der Grille ein musikalisches Denkmal gesetzt:
Liebe Mme Cortese, lieber Dr. Holger Kaletha
Dann liefere ich die Texte. Das Gedicht des Loewe Liedes stammt von Ignaz Heinrich Freiherr von Wessenberg.
Der heilige Franziskus
Franziskus einst, der Heil'ge, sass
Vor seiner Zell' und Psalmen las.
Der Abend durch die Wipfel glüht,
Als durch der Dämmrung Stille
Mit hellem Flügelschlag ihr Lied
Ertönen lässt die Grille.
Gott preist das Grillchen für den Tau,
Der es erquickt auf grüner Au
Der Heil'ge schlägt den Psalter zu;
Denn schöner, wollt's ihm scheinen,
Ruf' ihm das fromme Grillchen zu:
"Wie gross ist Gott im Kleinen!"
Maurice Ravel ist bei Jules Renard fündig geworden.
Le grillon
C'est l'heure où, las d'errer,
l'insecte nègre revient de promenade
et répare avec soin le désordre de son domaine.
D'abord il ratisse ses étroites allées de sable.
Il fait du bran de scie qu'il écarte
au seuil de sa retraite.
Il lime la racine de cette grande herbe
propre à le harceler.
Il se repose.
Puis il remonte sa minuscule montre.
A-t-il fini ? Est-elle cassée ?
Il se repose encore un peu.
Il rentre chez lui et ferme sa porte.
Longtemps il tourne sa clé
dans la serrure délicate.
Et il écoute :
Point d'alarme dehors.
Mais il ne se trouve pas en sûreté.
Et comme par une chaînette
dont la poulie grince,
il descend jusqu'au fond de la terre.
On n'entend plus rien.
Dans la campagne muette,
les peupliers se dressent comme des doigts
en l'air et désignent la lune.
Danke, lieber Moderato,
hier findet man die deutsche Übersetzung:
http://www.lieder.net/lieder/get_text.html?TextId=119318
Schöne Grüße
Holger
Billy Mayerl (1902-1959) hat vier kleine Klavierstücke zu Insekt Oddities zusammengefügt:
Hochzeit einer Ameise
Marienkäfers Wiegenlied
Betende Gottesanbeterin
Käfer in der Flasche
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Die von moderato erwähten Insekten-Stücke von Britten auf CD.
(Jetzt nur noch als mp3s erhältlich)
Die Wespe sieht aber eher wie eine Schwebfliege aus.
Zu Beginn dieses Jahres hörte ich George Crumbs Streichquartett "Black angels" im Konzert - darin gibt es eine eher unheimlich-beängstigende Begegnung mit "elektrischen" Insekten, hinter deren lautmalerischem BEFALL die Vorstellung des EINFALLS amerikanischer Hubschrauber in Vietnam im Waffengeschwirr aufscheint.
In Offenbachs Orphée aux Enfers (2. Akt) verwandelt sich Gott Jupiter in eine Fliege um Euridice näher zu kommen. Mit seinem "Summ Summ Summ" becirct er Euridice dermassen, dass es zur Liebe auf den ersten Blick von ihrer Seite führt.
Zufällig dieses Lied gehört und mich an diesen Thread erinnert. Johannes Roehl hat's in Beitrag 2 bereits erwähnt.
Plagegeister, sind die Flöhe, wissenschaftlicher Name Siphonaptera, in jeglicher Ausführung. Sechs Beine haben sie und gehören zu den Insekten. Der Jubilar des Jahres 2020 hat ein Lied zu diesem Tierchen komponiert. Der Dichterfürst hat den Text verfasst.
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
Es war einmal ein König, aus: "Aus Goethe's Faust", op. 75 no. 3
Es war einmal ein König,
Der hatt' einen großen Floh,
Den liebt' er gar nicht wenig,
Als wie seinen eignen Sohn.
Da rief er seinen Schneider,
Der Schneider kam heran:
Da, miß dem Junker Kleider
Und miß ihm Hosen an!
In Sammet und in Seide
War er nun angetan,
Hatte Bänder auf dem Kleide,
Hatt' auch ein Kreuz daran.
Und war sogleich Minister
Und hatt' einen großen Stern.
Da wurden seine Geschwister
Bei Hof auch große Herrn.
Und Herrn und Fraun am Hofe,
Die waren sehr geplagt,
Die Königin und die Zofe
Gestochen und genagt,
Und durften sie nicht knicken
Und weg sie jucken nicht.
Wir knicken und ersticken
Doch gleich, wenn einer sticht.
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Mogens Christensen (*1955) hat in Busy bees and birds für Flöte und Streichquartett musikalisch dargestellt.
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Frieder Meschwitz (1936-1983)
Gebet der Ameise, aus: Tiergebete, 5. Satz
Gebet des Schmetterlings, aus: Tiergebete, 12. Satz
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Nikolai Rimsky-Korssakoffs (1844-1908) Hummelflug gibt's in unzähligen Fassungen. Schnelligkeit ist vom Solisten gefragt, wenn der fleissige Brummer durch die Lüfte fliegt. Der Weltrekord soll bei 58 Sekunden liegen...
Diese Interpretation für zwei Kontrabässe ist etwas Besonderes. Nach weniger als 1 Min 05 s ist's schon vorbei. Zählt man den Vorlauf von drei Sekunden und die eine Sekunde am Ende ab, benötigt der Bassist Lev Weksler 1 min 01 s.
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Weniger bekannt, aber nicht weniger virtuos ist Die Biene op. 13, Nr. 9, ein Bravourstück für die Violine von François Schubert, (Franz Anton Schubert der Jüngere) (1808-1878). Er änderte seinen Vornamen, um aus nahe liegenden Gründen nicht verwechselt zu werden.
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Die Blume richtet ihre Worte an den Schmetterling, der von Blume zu Blume fliegt.
Gabriel Fauré (1845-1924) hat in seinem opus 1, Nr. 1, Le papillon et la fleur ein Gedicht von Victor Hugo vertont.
La pauvre fleur disait au papillon céleste:
Ne fuis pas!...
Vois comme nos destins sont différents, je reste.
Tu t'en vas!
Pourtant nous nous aimons, nous vivons sans les hommes,
Et loin d'eux!
Et nous nous ressemblons et l'on dit que nous sommes
Fleurs tous deux!
Mais hélas, l'air t'emporte, et la terre m'enchaine.
Sort cruel!
Je voudrais embaumer ton vol de mon haleine.
Dans le ciel!
Mais non, tu vas trop loin, parmi des fleurs sans nombre.
Vous fuyez!
Et moi je reste seule à voir tourner mon ombre.
A mes pieds!
Tu fuis, puis tu reviens, puis tu t'en vas encore
Luire ailleurs!
Aussi me trouves-tu toujours à chaque aurore
Tout en pleurs!
Ah! pour que notre amour coule des jours fidèles.
Ô mon roi!
Prends comme moi racine ou donne-moi des ailes
Comme à toi!
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Von diesem Gedicht von Pierre-Jules-Théophile Gautier (1811 - 1872) sind 61 Vertonungen bekannt.
Les Papillons
Les papillons couleur de neige
Volent par essaims sur la mer ;
Beaux papillons blancs, quand pourrai-je
Prendre le bleu chemin de l'air ?
Savez-vous, ô belle des belles,
Ma bayadère aux yeux de jais,
S'ils me pouvaient prêter leurs ailes,
Dites, savez-vous où j'irais ?
Sans prendre un seul baiser aux roses,
À travers vallons et forêts,
J'irais à vos lèvres mi-closes,
Fleur de mon âme, et j'y mourrais.
Diese hat Fernand de la Tombelle (1854-1928) komponiert,
und diese stammt von Claude Debussy (1862-1918)
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Dora Cojocaru (* 1963)
Insects, bugs and other species
Lange musste ich im Gedächtnis kramen, ob Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) den Insekten ein Musikstück gewidmet hat. Indirekt schon. In seiner Oper Le Nozze di Figaro in der Arie Non più andrai, farfallone amoroso kommt ein Schmetterling vor.
farfallone ist im Italienischen ein Schmetterling, und hier in Mozarts Oper ein Synonym für einen flatterhaften, liebestollen Frauenhelden.
Die Verfilmung aus dem Jahr 1976 in der Inszenierung des Regissuers Jean-Pierre Ponnelle (1932-1988) ist mir die liebste. Hermann Prey als Figaro ist eine Top-Besetzung. Der Einfall dieser gewählten Kameraführung ist genial.
Non più andrai, farfallone amoroso,
Notte e giorno d'intorno girando;
Delle belle turbando il riposo
Narcisetto, Adoncino d'amor.
Non più avrai questi bei pennacchini,
Quel cappello leggero e galante,
Quella chioma, quell'aria brillante,
Quel vermiglio donnesco color.
Tra guerrieri, poffar Bacco!
Gran mustacchi, stretto sacco.
Schioppo in spalla, sciabla al fianco,
Collo dritto, muso franco,
Un gran casco, o un gran turbante,
Molto onor, poco contante!
Ed invece del fandango,
Una marcia per il fango.
Per montagne, per valloni,
Con le nevi e i sollioni.
Al concerto di tromboni,
Di bombarde, di cannoni,
Che le palle in tutti i tuoni
All'orecchio fan fischiar.
Cherubino alla vittoria:
Alla gloria militar!
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Enno Poppe
Wespe
Erklärungen unter diesem Link: https://ultraschallberlin.de/aufsatz/enno-poppe-wespe/
Gedicht von Marcel Beyer
Wespe
Wespe, komm in meinen Mund,
mach mir Sprache, innen,
und außen mach mir was am
Hals, zeig's dem Gaumen, zeig.
So ging das. So gingen die
achtziger Jahre. Als wir jung
und im Westen waren.
Sprache,
mach die Zunge heiß, mach
den ganzen Rachen wund, gib mir
Farbe, kriech da rein. Zeig mir
Wort- und Wespenfleiß, mach's
dem Deutsch am Zungengrund,
innen muß die Sprache sein. Immer
Nesquik, immer auf Kante.
Das waren die Neunziger. Waren
die Nuller. Jahre. Und: so geht das
auf dem Land. Halt die Außensprache
kalt, innen sei Insektendunst, mach
mir, mach mich gesund,
Wespe, komm in meinen Mund.
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hallo moderato,
eine kleine etwas genre-crossige Ergänzung zu Deiner Insektensammlung. Der Hummelflug für Schlagzeug und Violine (frei bearbeitet) von zwei jungen Japanerinnen gespielt. Senri Kawaguchi ist mittlerweile eine anerkannte Schlagzeugerin im Jazz..
Lieber astewes
Danke für diesen Hummelflug.
Eine Anmerkung: Dieser Thread ist nicht meine Insektensammlung. Jeder hat die Freiheit etwas zu posten.
Ich habe eine Vorliebe im Forum, zu gewissen Themen wie Insekt - Vogel - Bild - Schlaf - Traum Beispiele zu sammeln und mir so ein Thema anzueignen. Es ist Ausdruck meiner Neugierde. Meine Fundstücke mache ich zugänglich.
Manches in der Welt bleibt rätselhaft.
LG moderato
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Stinkwanze (Palomena prasina)
Richard Strauss (1864-1949)
Alfred Kerr (1867-1948)
Es war einmal eine Wanze, aus Krämerspiegel (Zwölf Gesänge von Alfred Kerr) op. 66, Nr. 9
Es war mal eine Wanze,
Die ging, die ging auf's Ganze.
Gab einen Duft, der nie verflog,
Und sog und sog.
Doch Musici,
Die packten sie
Und knackten sie.
Und als die Wanze starb und stank,
Ein Lobgesang zum Himmel drang.
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Georg Philip Telemann (1681-1767 hat der Grille eine dreisätzige Sinfonie für Piccoloflöte, Traversflöte, Oboe, Chalumeau, Streicher, zwei Kontrabässe TV 53 gewidmet.
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Ein Tagpfauenauge (Aglais io Syn. Inachis io, Nymphalis io)
Henry Purcell (1659-1695) lässt in Dioclesian Z. 627 Schmetterlinge tanzen.
Eine Bemerkung: Was mir auffällt, die bunten Insekten sind seltene Gäste in meinem Garten. Und beim Fahren über Land kleben keine Insekten mehr an der Windschutzscheibe wie vor 20 Jahren. Zeichen der Veränderung, die ich in meinem Alltag feststelle. Die Insektenpopulation hat dramatisch abgenommen, weltweit.
Unter diesem Link gibt es sachliche, aktuelle Informationen: https://www.boell.de/de/insektensterben
Unten auf der erwähnten Seite kann man den Insektenatlas (2. Auflage 2020), woraus die Grafiken entnommen sind, als PDF kostenlos herunterladen. Aufs Bild klicken.
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Deutsche Küchenschabe
Traditionell
La Cucaracha, Die Kakerlake
Das spanische Volkslied wurde in Mexiko als Spottlied zum Revolutionslied. https://de.wikipedia.org/wiki/La_Cucaracha
Voy a cantar un corrido
que anda en toditas las voces
de una mujer de la tropa
que todo el mundo conoce.
En el pueblo de Conejos
por unas calles muy tiestas
viene triste y derrotado
el valiente Antonio Zeta.
La cucaracha, la cucaracha,
ya no puede caminar,
porque le falta, porque no tiene
marihuana que fumar.
Iban los tres en silencio
sus pensamientos rumiando
mientras el destino ciego
los hilos iba tramando.
En los cascos del caballo
suena el polvo del camino,
ya se van, llora un cariño,
un cariño malogrado.
La cucaracha, la cucaracha,
ya no puede caminar,
porque le falta, porque no tiene
marihuana que fumar.
Ya el águila voló
ya el nopal quedó solito
el fruto de tus amores
ya no dista del olvido.
Ya murió la cucaracha,
ya la llevan a enterrar
entre cuatro zopilotes
y un gato de sacristán.
La cucaracha, la cucaracha,
ya no puede caminar,
porque le falta, porque no tiene
marihuana que fumar.
Y aquí termina el corrido
que cantó a la cucaracha.
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Karsten Fundal (*1966)
The wings of a Butterfly
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