Neues aus der Streichquartett-Szene

  • Nächste Woche erscheint die dritte Folge der Streichquartette des Dänen Rued Langgaard durch das Nightingale String Quartet. Die ersten beiden Folgen haben viel Lob eingeheimst.


  • Im November erscheint die hier abgebildete CD mit Streichquartetten des Dutilleux- und Messiaen-Schülers Jaques HETU (1938-2010)


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Nicht, dass wir unbedingt Neuaufnahmen dieser beiden Werke brauchen, aber sie wurden in einem amerikanischen online Magazin lobend besprochen. Anthony McGill ist Soloklarinettist an der MET.


  • Naxos beglückt uns in Kürze mit den vier Streichquartetten des wenig bekannten englischen Komponisten Robert Still (1910-1971). Über diesen sagt der englische Musikkritiker Malcolm MacDonald:


    "Robert Still is one of our less well-known composers; I hope it does not sound too cynical to suggest that this may be because he writes good music."

    Wir sind gespannt.

  • Letztes Jahr hat Menahem Pressler - der Pianist des legendäre Beaus Arts Trio seinen 90. Geburtstag gefeiert. In Paris tat er es mit dem Ebene Quartett und die CD/DVD wird in wenigen Tagen erscheinen.



    Ärgerlich der Werbetext: Die DVD dokumentiert Pressler zusätzlich als Liedbegleiter an der Seite des Tenors Christoph Prégardien mit Schuberts Forelle und Auszügen aus der Winterreise sowie Werken von Debussy und Chopin. Kammermusik und Lied vereinten sich am 7. November 2013 in der Pariser Salle Pleyel zu einem beglückenden Live-Erlebnis, das Geschichte schreiben wird. :no:

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  • Schon beinahe eine Tradition, daß die Kammermusik-Neuerscheinungen hier in diesem Thread gepostet werden. Die hier abgebildete Neuerscheinung mit Streichquartetten von David Matthews (* 1943) ist die Folge III einer Gesamteinspielung seiner Streichquartette, von denen er bisher 12 geschrieben hat. Ich weiß - oder glaube zu wissen - dass unser in Sachen zeitgenössische Musik (und im speziellen Kammermusik) besonders verdientes Mitglied lutgra sich über diese Veröffentlichung freuen wird...

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich weiß - oder glaube zu wissen - dass unser in Sachen zeitgenössische Musik (und im speziellen Kammermusik) besonders verdientes Mitglied lutgra sich über diese Veröffentlichung freuen wird...


    So ist es, vielen Dank für den Hinweis. Wenn ich es richtig sehe, war mein Artikel über das Volume 1 mein erster Fachbeitrag hier im Forum überhaupt, jedenfalls habe ich ihn mit "Ein Einstand" betitelt.

  • Die Gesamtaufnahme der Beethoven Quartette durch das Belcea Quartett bei ZigZag Territories war eine der herausragenden Streichquartett-Einspielungen der letzten Jahre. Die Aufnahmen entstanden 2012 und 2013 live im Benjamin Britten Studio in Snape, England. Im Mai 2012 spielte das Quartett die gesamte Serie auch im Wiener Konzerthaus. Diese Konzerte wurden aufgezeichnet und werden in Kürze auf DVD und BlueRay veröffentlicht. Es handelt sich also nicht um identische Einspielungen, wobei die zeitliche Nähe vermutlich nicht zu gravierenden Unterschieden führen wird. Da ich wenig Freude an Konzerten auf dem Bildschirm habe, lasse ich diese DVDs an mir vorbeiziehen.

  • Das kalifornische Cypress String Quartett bringt die mittleren Streichquartette von LvB heraus. So what, werden viele denken, es gibt schon so viele Aufnahmen und - wer bitte - ist das Cypress String Quartett. Nun, immerhin hat der Reviewer des renommierten Fanfare Magazine in den USA (Pendant zum deutschen Fonoforum) die bereits erschienene Einspielung der späten Quartette über den grünen Klee gelobt und als besser als die von Emerson, Artemis, Takacs und Tokyo bewertet (die Belcea Aufnahme kannte er wohl nicht).




  • cpo kündigt die 2. Doppel-CD mit Dvoraks Streichquartetten in der Neugesamteinspielung durch das Vogler Quartett an. Die erste Folge wird inzwischen schon 50% reduziert angeboten. Hauptproblem JEDER Neueinspielung der Dvorak Quartette ist natürlich, dass der Interessierte mit ziemlicher Sicherheit bereits die klanglich und spieltechnisch sehr gute Aufnahme mit dem Stamitz Quartett hat, die konkurrenzlos günstig angeboten wird (10 CD für € 19). Und bei den oft sehr ausgedehnten (um nicht zu sagen langatmigen) frühen Quartette reicht den meisten eine Aufnahme.


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  • Das lohnende Profilierungsfeld bei Dvorak wären m.E. nicht die frühen Quartette und auch nicht die drei bekanntesten späten (12-14 F-Dur, As-Dur, G-Dur), sondern eine Handvoll Werke dazwischen: Nr. 10 Es-Dur, das auch noch ziemlich bekannt ist, Nr. 11 C-Dur op.61, d-moll op.34 und vielleicht auch a-moll op.16 und E-Dur op.80 (Die Nummern und Opus-Zahlen wurden teilweise von Verlegern verwirrend gestaltet bzw. frühe Werke unter höheren Nummern wiederveröffentlicht.)


    Aber sicher ist bei allen bekannteren Werken die Konkurrenz sehr groß und bei den weniger bekannten gibt es eben nicht nur die spottbillige Brilliant-Box, sondern auch bei Naxos alle einzeln in ziemlich guten Aufnahmen mit dem Neuen Vlach-Quartett.


    Ungeachtet dessen ist hier für eine klangtechnisch und spielerische Spitzenaufnahme aller Stücke sicher erheblich mehr Luft als bei Beethoven oder Bartok.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Für ersten Dezember 2014 ist die 5. Folge der Naxos-Serie mit Streichquartetten des mir bis dato unbekannten australischen Komponisten und Musikwissenschaftlers Alfred Hill (1869 oder 70 - 1960) bei jpc angekündigt. Es spielt das Dominion Quartett
    Die Serie wurde 2006 begonnen und in Abständen von einigen Jahren stets erweitert. Folge 5 enthält die Quartette Nr 12 -14. Das bedeutet, daß noch Folge 6 ausständig ist, denn Hill hat 17 Streichquartette geschrieben.
    Ich habe heute alle 5 Folgen auf meine Bestelliste für Dezember geschrieben.....




    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Das französische Ardeo Quartett hat eine CD mit drei Quartetten von Anton Reicha bei aeon herausgebracht. Beim französischen Zweig des Werbepartners schon bestellbar.


    Anton Reicha (1770-1836) : 3 Quatuors : opus 49 n°1 en do mineur, opus 90 n°2 en sol majeur, opus 94 n°3 en fa mineur. Quatuor Ardeo – 1 cd L’Empreinte Digitale ED13240


  • Nach einem harten Arbeitstag beschliesse ich diesen mit Streichquartetten von Anton Reicha. Vol !steht auf dieser Ausgabe, was auf mehr hoffen lässt., Doe Streichquartette Reichas sind absolut hörenswert. Wie viele er wirklich geschrieben hat, geht aus keiner, der mir zur Verfügung stehenden Quellen hervor.

    Laut dieser recht zuverlässig erscheinenden Quelle insgesamt mindestens 23, von denen 20 veröffentlicht wurden.

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  • Frage: Was gibt es schöneres als eine attraktive junge Dame, die auch noch perfekt ihr Streichinstrument beherrscht?


    Antwort: Vier junge Damen.



    Und hier sind sie (von links nach rechts):


    Pauline Fritsch, Charlotte Juillard, Juliette Salmona und Sarah Chenaf, zusammen das Quatuor Zaide. Vor 5 Jahren gegründet, vor zwei Jahren in Wien alle Preise abgeräumt und hier nun ihre Debüt CD, mit der sie sich (für mich zumindest) gleich in die Champions League der Streichquartette geschossen haben.


    Und das mit einem Repertoire, dass man jetzt nicht unbedingt auf einer Debüt-CD eines französischen Quartetts erwarten würde: Janacek und Martinu. Nun gut, Martinus 5. Quartett ist 1938 in Paris entstanden, also halb französisch. Erfreulich, mal ein Martinu Quartett außerhalb von Gesamtaufnahmen anzutreffen.



    Ja, hier wird auf technisch und musikalisch allerhöchstem Niveau musiziert. Das Quartett spielt in der etwas ungewöhnlichen Sitzordnung Violine 1, Cello, Viola, Violine 2. Aber das funktioniert sehr gut und alle vier spielen absolut faszinierend. Sarah Chenaf an der Bratsche ist ein Gedicht und auch Charlotte Juillard als Primaria muß sich vor niemandem verstecken. Wenn die vier so weitermachen, dürfte die ganz große Karriere angesagt sein.

  • Im Januar erscheint beim britischen Chandos-Label eine Doppel-CD mit den Streichquartetten von Alexander von Zemlinsky gespielt vom renommierten Brodsky Quartet (das es auch schon 32 Jahre gibt).


    Die Besonderheit: als Welterstaufführung enthält die Box neben den vier bekamnnten SQ auch ein nicht nummeriertes frühes Quartett e-moll 1893.



    Chandos hatte erst vor 12 Jahren die vier Quartette mit dem niederländischen Schönberg Quartett produziert.

  • Einiges Neues ist angekündigt:


    Zwei Doppeldecker (CD+Blue ray) mit Live Konzerten des Jack Quartetts und des Quatuor Hermes.



    Das New Yorker Jack Quartett (das offensichtlich das Arditti Quartett beerben möchte) spielt dorniges Zeug, u.a. Elliott Carters 3. Streichquartett (das ich mal live mit den Juilliards erlebt habe) und Georg Friedrich Haas' 8. Streichquartett.


    Das Quatuor Hermes ist mit Duttileux' Ainsi la nuit und Verdis Streichquartett da etwas hörerfreundlicher. Und bringt als Zugabe ein Adagietto aus Bizets Arlesienne-Suite.


    Und - sehr erfreulich - eine zweite Gesamtaufnahme der 16 Streichquartette von Alois Haba erscheint bei NEOS mit dem Haba Quartett. Na, die müssten es ja spielen können.

  • Das polnische Royal String Quartet - so ein polnisches Pendant zum Arditti Quartett - bringt mit ihrer vierten CD bei Hyperion Streichquartette von Pawel Szymanski und Pawel Mykietyn. Letzteres hatte kürzlich schon das Lutoslawski Quartet eingespielt.

  • Apropos Arditti Quartet, deren neueste CD bringt Streichquartette von Hilda Paredes. Der gemeinsame Sohn von Hilda und Irvine Jake Arditti agiert als Sänger. 2012 war er Finalist beim Antonio-Cesti-Wettbewerb für Barockoper in Innsbruck und gewann einen Spezialpreis.

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  • Das Schumann Quartett ist soeben gemeinsam mit den Calidore String Quartet für eine dreijährige Residency (2016-2019) von der Chamber Music Society of Lincoln Center in New York ausgewählt worden. Dies gibt Ihnen die Gelegenheit, sich an den vielfältigen Aktivitäten vor Ort zu beteiligen und dort häufiger Konzerte zu geben. Glückwunsch. Die CMS wird künstlerisch geleitet vom Ex-Cellisten des Emerson String Quartet David Finckel und Pianistenfrau Wu Han.




    Kürzlich kam auch die zweite CD des aufstrebenden Ensembles auf den Markt.

  • Dankenswerterweise sind die beiden Streichquartette von Eugen d'Albert in der Einspielung durch das Sarastro Quartett wieder greifbar, zum Sonderpreis.


  • Das legendäre Borodin Quartett startet anlässlich des 70-jährigen Jubiläums offensichtlich mit der dritten GA der Schostakowitsch- Quartette.



    Das historisch informiert spielende Chiaroscuro Quartett legt seine dritte CD vor. Wem die auf dem Oldtimer sitzende Dame irgendwie bekannt vorkommt, es handelt sich um niemand anderes als um die auch als Solistin bekannte Geigerin Alina Ibragimova.



    Und Ende der Woche wohl endlich erhältlich, die neue CD des Pavel Haas Quartetts mit den Smetana Quartetten.


  • Ich möchte an dieser Stelle Lutgra für seinen unermüdlichen Einsatz zu diesem Thema danken und auch postulieren, daß es - gelegentlich - wenm schon keine vordergründige - so doch oft versteckte Resonanz gibt: Die in Beitrag Nr 82 gezeigten "Eugen d' Albert Streichquartette" sind soeben auf meiner Mai-Bestelliste gelandet....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Das Lieblingslabel kündigt neue Kammermusikaufnahmen zum 22.06. an. Neben dem bewährten Kölner Pleyel Quartett gibt dies auch die Möglichkeit, das schweizerische Gemeaux Quartett kennen zu lernen.




    Das Gemeaux Quartett wurde bei Walter Levin und Sebastian Hamann an der Musikhochschule Basel sowie beim Hagen Quartett am Mozarteum Salzburg ausgebildet. Es hat bereits mehrere Preise gewonnen, 2012 jeweils den 2. Preis bei den internationalen Wettbewerben „Franz Schubert und die Musik der Moderne“ in Graz und dem „Joseph Haydn Kammermusikwettbewerb“ in Wien; 2008 ARD-Musikwettbewerb den 3. Preis und den begehrten Publikumspreis, 2007 den 1. Preis beim Kammermusikwettbewerb des «Migros-Kulturprozent» und den 1. beim Wettbewerbes der Basler Orchestergesellschaft.

  • Bei Naxos erscheint die zweite Folge der Streichquartette des amerikanischen Komponisten Quincy Porter (1897-1966), der bei uns so gut wie unbekannt ist. Hörproben ergeben, dass dies eine spätromantische, vom typisch amerikanischen Ton geprägte Musik ist.


  • Friedemann Weigle, Gründungsmitglied des Petersen Quartetts, und seit 2007 Bratscher des Artemis Quartetts, ist im Alter von nur 52 Jahren verstorben.
    (Er war außerdem der Bruder des Dirigenten Sebastian Weigle und anscheinend der Neffe des (Chor)dirigenten Jörg Peter Weigle).
    Wie das Ensemble weiter vorgehen wird, ist wohl momentan noch offen.


    http://www.artemisquartett.de/

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Komponisten Quincy Porter (1897-1966), der bei uns so gut wie unbekannt ist


    Hallo!


    Wer seine Musik für Viola kennenlernen möchte, ist mit dieser Scheibe sehr gut bedient.



    Porter hat zeitweilig mit Ernest Bloch Komposition studiert.


    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Da die Zukunft von Stefan Arzberger - Primarius des Leipziger Streichquartetts - nach wie vor in den Händen einer New Yorker Jury liegt, hat vorübergehend Conrad Muck seine Rolle übernommen.


    Conrad Muck ist uns wohlbekannt als langjähriger Primarius des Petersen Quartetts, das sich nach dem Weggang des letzte Woche verstorbenen Friedemann Weigle (Artemis Quartett) und von Daniel Bell (jetzt Henschel Quartett) leider auflöste. Conrad Muck machte vor einiger Zeit Boulevard-Schlagzeilen, weil er seine Millionen teure Stradivarius in der S-Bahn liegen liess. Er bekam sie zum Glück unbeschadet zurück.

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