Bach: h-Moll Messe BWV 232

  • Zitat von kalli

    Das hat dazu geführt, dass ich noch zwei Aufnahmen bestellt habe - Suzuki und die neuere Gardiner SDG Aufnahme.

    Hallo kalli, die Suzuki gehört zu meinen beiden liebsten Aufnahmen, meine liebste ist diese..... .



    • Ersteinspielung auf Basis der von Bach selbst detailliert eingerichteten "Dresdner Stimmen" für Kyrie und Gloria.
      +4 Bonus-Tracks mit alternativen Fassungen (autographe Partitur und Sanctus 1724)


    Zitat von Domradio

    In enger Zusammenarbeit mit Musikforschern haben die Musiker neues Aufführungsmaterial verwendet, das wie die CD auch bei Carus-Verlag erschienen ist. Damit folgt die Einspielung streng den Original-Noten und nutzt die Partitur von 1748 und die so genannten Dresdner Stimmen für einen möglichst authentischen Notentext von Johann Sebastian Bach.

    Der Nachvolger von Rilling wurde Hans-Christoph Rademann, >>>Rademann, so heißt es, habe die nötigen Veränderungen vorgenomme. Das Ensemble sei kleiner, schlanker und klang transparenter geworden<<<<. Das ist auch meine Meinung und es tut den Aufnahmen gut (ich habe schon einige Aufnahmen mit ihm)

    Das ist auch in dieser wunderschönen Aufnahme von Bachs berühmter Hohen Messe der Fall. Rademann wählt hier in den Chorpartien schnelle Tempi, doch die Mitglieder seiner Gächinger Kantorei folgen ihm mit Leichtigkeit und Eleganz, so auch die sehr gut ausgewählten Solisten.

    Die Qualitäten des Freiburger Barockorchesters sind uns ja hinreichend bekannt.

    Ich möchte noch hinzufügen, dass dies nich die jahrelange hervorragende Leistung von Rilling schmälern soll.

    Aber alles zu seiner Zeit, und es geht weiter, was allerdings hier im Forum leider nicht auf viel Anerkennung stößt!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Lieber Fiesco


    Ich danke für die Hinweise auf die Rademann-Aufnahme des Carus Labels sowie das Notenmaterial des Carus Verlages.


    * * * * *


    Es gibt eine Innenwirkung eines Threads, die angesichts der Bedeutung und Ranges der bachschen h-Moll Messe eher gering erscheint. Lenkt man den Blick auf die 131'000 Klicks, die diese Seite des Tamino-Forums bisher erhalten hat, ist das Interesse aus den Weiten des Internets nicht zu unterschätzen.


    * * * * *


    Ich habe in einem anderen Thread das Dona nobis pacem aus der h-Moll Messe gehört und danach den You Tube Beitrag der BBC Proms gesetzt. In dieser wenig friedvollen Zeit ist diese Anrufung mehr als nötig.


    Gib uns Frieden.

    Walter Benjamin hatte auf seiner Flucht einen Koffer bei sich. Was würdest du in deinen Koffer packen? Meiner ist gepackt.



  • Zitat von moderato

    In dieser wenig friedvollen Zeit ist diese Anrufung mehr als nötig.


    Gib uns Frieden.

    Lieber moderato, das wünsche ich mir und allen die es hören wollen!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Danke !


    Das ist ja hoch interessant. Ich habe sie mir gleich bestellt ( wie neu ).

  • Gerade jüngst erstmals überhaupt auf CD erschienen:


    bminorormandy.jpg


    Johann Sebastian Bach

    Hohe Messe in h-Moll BWV 232


    Eleanor Steber, Sopran

    Rosalind Elias, Alt

    Richard Verreau, Tenor

    Richard Cross, Bassbariton


    The Temple University Choirs

    Chorleitung: Robert E. Page


    Philadelphia Orchestra

    Dirigent: Eugene Ormandy


    Aufnahme: Town Hall, Philadelphia, 25.-26. April 1962


    LP Columbia Stereo M3S 680 (1963)

    CD Sony 19439977432 (2023)


    Remastering 2023


    Großer und festlicher Stil ohne HIP-Einflüsse.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Die Suzuki Aufnahme ist heute bei mir eingetroffen und gleich im SACD Player gelandet.


    Das ist schon ein überragend schöne Aufnahme, Gardiner und Hans-Christoph Rademann sind noch unterwegs.


    Gruss


    Kalli

  • Nach der Savall-SACD, der auch eine DVD beigegeben ist, eine weitere Aufnahme, die auch optisch überzeugen will.


    Bach: h-Moll Messe BWV 232



    Die DVD mit der bachschen h-Moll Messe BWV 232 wurde 2016 live aufgenommen in der St. Lorenzkirche in Nürnberg mit einer Lichtregie und Tonregie mit zwei Doppelchören, die den Gehalt der Komposition unterstützt.


    Die Solistinnen und Solisten sind überzeugend.


    Christina Landshamer, Sopran

    Anke Vondung, Mezzosopran

    Maximilian Schmitt, Tenor

    Andreas Wolf, Bassbariton


    Der Chor des Bayerischen Rundfunks singt in voller Besetzung, das Concerto Köln bürgt für historisch informierten Klang, Peter Dijkstra ist der musikalische Leiter.

    Walter Benjamin hatte auf seiner Flucht einen Koffer bei sich. Was würdest du in deinen Koffer packen? Meiner ist gepackt.



  • 2010 ist beim Label Linn eine SACD mit der h-Moll Messe herausgekommen. Sie orientiert sich an der bei Fassung, die Joshua Rifkin 2006 erstellt hat (Breitkopf & Härtel). Die Chöre werden durch das Solistenensemble gesungen. Leider ist der gut geschriebene Booklet-Text ausschliesslich in englischer Sprache abgefasst. Wer dieser Sprache nicht mächtig ist, kann sich über zu Geschichte und Aufführungspraxis und den Änderungen, die Rifkin an der h-Moll Messe vorgenommen hat, nicht informieren.


    Zum schottischen Dunedin Consort gehören: Susan Hamilton Sopran, Cecilia Osmond Sopran , Margot Oitzinger Alt, Thomas Hobbs Tenor, Matthew Brook Bass, Dunedin Players, John Butt dirigiert.

    Die Aufnahmetechnik ist ausgezeichnet. Die einzelnen Stimmen der Solisten sind gut zu orten. Das Orchester spielt nicht schmalbrüstig, differenziert in den leisen Sätzen, barocke Pracht in den Steigerungen, wenn Pauken und Blechbläser in der Partitur verlangt sind.
    .

    Lieber Moderato,

    jetzt muss ich ausholen. Ich habe mich schon lange nicht mehr mit der H-Moll Messe beschäftigt, da ich mich mehr auf die Matthäuspassion konzentriert hatte. Anlässlich Pichons Neuaufnahme der H-Moll Messe war es Anlass genug, mich wieder mit diesem großartigen Werk auseinanderzusetzen. Nun ja, das Ergebnis ist für mich erstaunlich. Bevor ich zumGrund meines Beitrages komme, möchte ich zuerst eine Lanze für Helmuth Rilling brechen, der hier im Forum öfter, sagen wir es freundlich, stiefmütterlich behandelt wird. Ich habe ihn in Salem bzw. Überlingen live gehört, wo er mit einem internationalen Jugend-Orchester in Kürze die H-Moll Messe bzw. Händels Messias zu einer Perfektion einstudiert hat, die mehr als nur phantastisch war. Aber das nur am Rande - ich gehöre zu den Hörern, welche technisch brillante und überwiegend moderne Aufnahmen bevorzugen. Deshalb lande ich oft bei Bach bei Herreweghe und Co. Aber als ich diese Pichon Aufnahme mir genehmigte, hörte ich einen meiner Favoriten das "Sanctus" intensiver und verglich es mit mehreren Aufnahmen. Herreweghe, Jacobs fielen dabei gleich raus, da beide es einfach zu schnell, zu flach, ja beinahe gleichgültig dirigieren. Ich war enttäuscht. Dann hörte ich Karajan und Richter - das war eine ganz andere Welt. Wunderbar tief - ja mag sein etwas getragen, aber schon wunderschön, feierlich und "spirituell".... es ist eine Messe. Wenn ich mir Jacobs dagegen anhöre, dann klingt es als liefe es bei 45rpm statt 33rpm. Ok - man mag darüber denken, wie man will. Aber dass ist des Guten einfach zu viel. Dann kam ich zu "Deiner" Aufnahme, die mir trotz des recht schnellen Dirigats sehr gut gefallen hat. John Butt hat etwas ganz besonderes erreicht.


    Trotzdem- und das muss ich zugeben, bleibt für mich für dieses Werk die Reihenfolge:


    1. Karajan 1974 Berliner Philharmoniker

    2. Richter 1971 Münchner Bach-Orchester

    3. Suzuki 2007 Bach Collegium Japan

    4. Butt 2006 Dunedin Consort

  • Lieber Jakobus


    Wenn du diese Aufnahme des Labels Berlin classics mit Peter Schreier als Dirigent auftreiben kannst, wirst du es nicht bereuen.


    Bach: h-Moll Messe BWV 232

    Walter Benjamin hatte auf seiner Flucht einen Koffer bei sich. Was würdest du in deinen Koffer packen? Meiner ist gepackt.



  • Lieber Jakobus


    Wenn du diese Aufnahme des Labels Berlin classics mit Peter Schreier als Dirigent auftreiben kannst, wirst du es nicht bereuen.

    Lieber Moderato, ich habe es versucht beim Streamer zu finden - leider ohne Erfolg. Mir gefällt aber Deine Empfehlung der Butt-Empfehlung so gut, dass ich sie auf den dritten Platz hieve und mit Suzuki tausche. Ich finde die Dominanz des Tenor (Thomas Hobbs) im Sanctus so gut. Aber auch der Rest verdient die Aufstufung. Am Rande - Schreier war in der der Karajan Aufnahme ein Solist - aber das weisst Du sicher.

  • Banner Strizzi
  • Lieber Jakobus


    Das sind die Solisten: Lucia Popp, Carolyn Watkinson, Eberhard Büchner, Siegfried Lorenz, Theo Adam

    Chor:Rundfunkchor Leipzig

    Orchester:Neues Bachisches Collegium Musicum zu Leipzig

    Dirigent: Peter Schreier,


    Für CD Liebhaber gibt es auf Discogs dies: https://www.discogs.com/sell/release/16275938


    Als Streamer wirst du wohl nichts finden.


    Auf You Tube gibt es wenigstens das Kyrie eleison


    Walter Benjamin hatte auf seiner Flucht einen Koffer bei sich. Was würdest du in deinen Koffer packen? Meiner ist gepackt.