SCHUBERT, Franz: FIERRABRAS

  • Franz Schubert ( 1797 – 1821 )
    Fierrabras


    Heroisch-romantische Oper in drei Akten
    Libretto: Joseph Kupelwieser
    Originalsprache: Deutsch


    Uraufführung: Karlsruhe 1897


    PERSONEN DER HANDLUNG
    König Karl, Bass
    Emma, seine Tochter, Sopran
    Roland, fränkischer Heerführer, Bariton
    Ogier, fränkischer Heerführer, Tenor
    Eginhard, Ritter am Hofe Karls, Tenor
    Boland, Fürst der Mauren, Bass
    Fierrabras, sein Sohn, Tenor
    Florinda, seine Tochter, Sopran
    Maragond, ihre Vertraute, Sopran
    Brutamonte, maurischer Anführer, Bass
    Fränkische und maurische Ritter und Krieger, Jungfrauen, Volk


    Ort und Zeit der Handlung: Südfrankreich und Spanien zur Zeit Karls des Großen


    VORGESCHICHTE
    Jahre vor Beginn dieser Handlung hatten Fierrabras und seine Schwester Florinda, die heimlich dem Christentum zuneigen, auf einer Reise nach Rom Emma und Roland gesehen und beide haben sich verliebt. Emma jedoch liebt Eginhard, einen einfachen Ritter, was sie aber aus standesrechtlichen Gründen geheim halten muss.


    ERSTER AKT
    1. Bild: Halle im Schloss Karls des Großen
    Jungfrauen sind mit Spinnen beschäftigt und singen dazu ein Lied. Emma steht sinnend zwischen ihnen. Als sie die letzte Strophe des Liedes, die von Treuebruch und Tod handelt, auslassen, singt sie das Lied zu Ende.
    Die Mädchen – außer Emma – verlassen den Raum und Eginhard tritt ein. Sie gestehen sich noch einmal ihre Liebe.
    Als der König naht, verschwindet Emma schnell. Ritter und Volk strömen herein. Der Chor berichtet vom Sieg gegen die Mauren. Der König bestimmt, eine Abordnung Ritter zum Maurenfürsten zu schicken, um Frieden zu schließen. Auch Eginhard soll sich ihnen anschließen.
    Der Heerführer Roland bittet den König, über das Schicksal der Gefangenen zu entscheiden. Die Gefangenen, unter ihnen Fierrabras, werden hereingeführt. Der König entscheidet, ihnen die Freiheit innerhalb seines Reiches zu gewähren.
    Fierrabras bleibt zunächst abseits, doch Roland tritt für ihn ein. Er habe ihn, den Sohn Bolands in fairem Kampf besiegt, doch dieser sei ein Held. Der König schenkt auch ihm die Freiheit. Emma kommt mit Jungfrauen, um dem König einen Kranz zu überreichen und Fierrabras erkennt seine Geliebte. Doch der König weist auf Roland. Diesem gebühre der Kranz.
    Nachdem die Übrigen abgegangen sind, bleiben Fierrabras und Roland zurück. Während Fierrabras gesteht, in Emma seine Geliebte erblickt zu haben, erfährt Roland, dass die Frau, in die er sich ebenfalls verliebt hat, Fierrabras‘ Schwester ist und erkundigt sich nach ihr. Beide schließen Freundschaft miteinander.


    2. Bild: Ein Garten. Im Hintergrund die Frauenwohnung.
    Eginhard schleicht herbei und, nachdem er sich überzeugt hat, dass niemand in der Nähe ist, singt er ein Lied, das er mit Laute begleitet. Emma kommt und beide umarmen sich. Fierrabras, der sich in der Nähe versteckt hält, beobachtet die Szene mit Misstrauen.
    Als man Männerstimmen hinter der Bühne hört, die eine Spur verfolgen, will auch Eginhard entfliehen, doch da tritt ihm Fierrabras entgegen, erkennt auch Emma und weiß nun, dass er einen Rivalen hat. In ihm toben Gefühle der Rache. Aber als Emma sich ihm zu Füßen wirft und Eginhard auf ihn eindringen will, siegt seine Großmut. Er lässt Eginhard entfliehen und verspricht zu schweigen.
    Als Fierrabras Emma ihrem Vater zuführen will, erscheint dieser mit Gefolge, verdächtigt ihn des Verrates und lässt Roland rufen. Obwohl dieser sich für Fierrabras einsetzt, lässt Karl ihn einsperren.
    Der Tag dämmert und die Ritter sowie auch der herbeieilende Eginhard ordnen sich zum Zug ins Maurenland.


    ZWEITER AKT
    1. Bild: Eine Felsenschlucht an der französischen Grenze
    Eginhard und die Ritter, die von einer Anhöhe herunterkommen, verabschieden sich von der Heimat und begrüßen den frühen Morgen. Dann erkundigt sich Eginhard bei Roland nach der Prinzessin Emma und Roland berichtet ihm das Geschehene. Die Ritter ziehen weiter. Nur Eginhard verweilt noch einen Augenblick und sinniert darüber, dass nun Fierrabras unschuldig im Kerker sitzt und wie er ihn befreien könne.
    Da schleicht sich Brutamonte mit einer Abteilung Mauren heran. Eginhard kann sich zunächst befreien und ein Hornsignal abgeben, dann wird er überwältigt. Die fränkischen Ritter kommen zurück und finden ihn nicht mehr vor. Sie folgen den Spuren.


    2. Bild: Gemach im Schloss des Maurenfürsten
    Florinda denkt voll Sehnsucht an ihrem Geliebten, aber ihre Gefährtin Maragond zweifelt, dass Florindas Verlangen je gestillt werden könne.
    Boland tritt ein und fragt seine Tochter nach dem Grund ihres Trübsinns, aber sie besinnt sich schnell und gibt Sorge für ihren Bruder vor.
    Brutamonte und einige Mauren schleppen den gefangenen Eginhard herein. Boland erkundigt sich nach seinem Sohn und muss erfahren, dass dieser von König Karl eingekerkert wurde und er selbst, Eginhard, der Grund dafür war. Da lässt Boland ihn abführen und schwört, auch die noch Kommenden zu vernichten.


    3. Bild: Freier Platz
    Volk sammelt sich an. Die fränkischen Ritter nahen in feierlichem Zug mit Friedenspalmen. Das Volk freut sich auf künftigen Frieden. Als Roland hervortritt, um die Friedensbotschaft zu bringen, hält ihm Boland vor, er habe soeben erfahren, dass sein Sohn unschuldig leide und verurteilt die Ritter zum Tode. Florinda, die ihren Geliebten erkannt hat, betet für ihn. Als sie ihren Vater um Gnade anfleht, erkennt auch Roland sie an der Stimme. Die Ritter aber werden abgeführt und alles zerstreut sich.
    Florinda bleibt allein zurück. Sie überlegt, wie sie die Ritter retten kann. Da Eginhard noch unbewacht ist, holt sie ihn herbei und bittet ihn, zu entfliehen und König Karl seine Schuld einzugestehen. Dieser eilt sofort davon.


    4. Bild: Kerker in einem Turm
    Roland ist in Einzelhaft genommen. Hinter der Bühne hört man die übrigen Ritter, die mit Sehnsucht an ihr Vaterland denken. Plötzlich hört Roland ein Geräusch. Er glaubt, dass es schon die Henker sind. Doch da stürzt Florinda erschöpft mit einem Bund Schlüssel herein, fällt zunächst in Ohnmacht. Als sie erwacht, gestehen sie sich ihre Liebe. Dann erklärt sie, dass sie gekommen sei, die Gefangenen zu befreien. Sie öffnet eine Tür und die Ritter kommen heraus.
    Draußen erhebt sich Lärm. Die Zugänge sind besetzt. Florinda öffnet eine andere Tür, hinter der sich Waffen befinden, die Ritter bewaffnen sich und kämpfen sich durch. Von einem Fenster aus beschreibt Florinda den Kampf.
    Der Ausfall misslingt und die Ritter stürzen wieder durch die Tür herein. Boland tritt ein, erblickt seine Tochter und lässt sie fortschleppen. Die Ritter bleiben entsetzt zurück.


    DRITTER AKT
    1. Bild: Gemach im Schloss Karls der Großen.
    Emma und die Jungfrauen schmücken den Raum. Emma hat neue Hoffnung, dass sich ihr Schicksal wenden möge.
    Karl kommt herein, erzählt, dass Fierrabras nicht bereit sei, ein Geständnis abzulegen und fordert seine Tochter auf, die Wahrheit zu gestehen. Sie erklärt, er sei unschuldig. Ob sie ihn liebe? Nein, nicht ihn. Da sie aber den Geliebten nicht nennt, droht ihr Karl Strafe an. Er lässt Fierrabras hereinholen, umarmt ihm und entschuldigt sich für seine Ungerechtigkeit. Aber auch jetzt will Fierrabras die versprochene Freundespflicht nicht verraten.
    Als Karl Emma noch einmal nach ihren Geliebten fragt, erscheint Eginhard und bekennt seine Liebe zu Emma, als der wütende Karl sein Schwert zieht, werfen sich Emma und Fierrabras dazwischen. Eginhard bittet um Gehör, bevor er sterben wolle.
    Er erzählt wie er entkommen ist und bittet Karl, erst die Gefährten zu retten, bevor er ihn töte. Nur Fierrabras, sei in der Lage, seinen Vater zu beschwichtigen. Fierrabras ist bereit, mit Kriegern Karls ins Maurenland zu ziehen, wenn auch Eginhard ihn begleite. Karl verspricht Fierrabras seine Tochter, wenn er siegreich heimkehre.
    Eginhard und Emma sind verzweifelt. Eginhard will im Kampf den Tod finden, doch Fierrabras verspricht, ihn als Freund zu beschützen.


    2. Bild: Gemach im Schloss Bolands.
    Florinda trauert um den Geliebten und will mit ihm sterben. Maragond versucht, ihr Hoffnung zu geben. Ein Trauermarsch ertönt. Maragond sieht durch das Fenster und erklärt, dass ein Schafott errichtet werde. Florinda versucht aus dem Fenster Einhalt zu gebieten. Als es ihr nicht gelingt, eilt sie mit Maragond hinaus, um selbst mit Roland zu sterben.


    3. Bild: Düsterer Platz innerhalb des Schlosses mit Holzstoß
    Die Mauren erwarten die Hinrichtung. Boland kommt und verkündet die Vollstreckung des Urteils. Die Ritter werden zum Holzstoß geführt.
    Florinda eilt herbei und fleht um Gnade, doch Boland bleibt ungerührt. Er kenne seine Tochter, die einen Feind liebe, nicht mehr. Sie falle mit ihm.
    Ein Signal ertönt. Roland erkennt, dass es die Franken sind. Brutamonte berichtet, dass die Franken mit großer Macht anrücken. Die Mauren rüsten sich zum Kampfe und stürmen hinaus. Doch sie werden zurückgedrängt. Eginhard, Fierrabras und die Ritter erscheinen. Fierrabras gebietet Einhalt, umarmt seinen Vater und bittet um Verzeihung für Eginhard.
    Dann erscheinen auch Emma und Karl, Fierrabras führt seinen Vater dem Frankenkönig entgegen und bittet die beiden, sich zu versöhnen, was Boland seinen Sohn zuliebe gerne tut. Dann geleitet Fierrabras auch Florinda und Roland zu seinem Vater und bittet ihn, ihre Liebe zu segnen. Roland und den fränkischen Rittern werden die Fesseln abgenommen.
    Nun wirft sich Eginhard Karl zu Füßen und dieser ist bereit, ihm wegen seines Mutes zu verzeihen. Dann will Karl Emma – wie versprochen – mit Fierrabras vereinen, doch dieser bekennt, dass er sie zwar liebe, aber verzichten müsse, weil ihr Herz längst Eginhard gehöre. Ihm selbst sei es Glück und Ehre, dem großen Karl zu dienen.
    Alle brechen in Jubel aus.


    © Copyright by Gerhard Wischniewski

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

    4 Mal editiert, zuletzt von Gerhard Wischniewski ()

  • "FIERABRAS" (Franz Schubert) (Erster Teil):



    Mittlerweile widerlegt ist die Annahme, dass das altfranzösische Heldenepos „Fierabras“ (um 1170), das Schauspiel „La puente de Mantible“ von Pedro Calderon de la Barca (1630) und die altdeutsche Sage um „Emma und Eginhard“ Joseph Kupelwiesers Textvorlagen waren. Sein Libretto gründet wohl nach neuerer Forschung auf einer Episode aus dem „Buch der Liebe“ (von Johann Gustav Gottlieb Büsching und Friedrich Heinrich von der Hagen), erschienen 1809, und Schauspielen über die „Eginhard und Emma“-Legende von Friedrich de la Motte-Fouqué (1811) und Helmina von Chézy (1817). ‚Eginhard‘ - oder ‚Einhard‘ – war ein fränkischer Gelehrter und der Verfasser der „Vita Karoli Magni“, der Lebensgeschichte Kaiser Karls des Großen; er lebte (geboren um 770) im Kloster zu Seligenstadt am Main und liegt dort (gestorben 840) mit seiner Frau Imma begraben. In der ‚Neuen Schubert-Gesamtausgabe‘ heißt die Oper korrekt „Fierabras“ (altfranzösich ‚fier-à-bras‘ = verwegen); Kupelwieser und Schubert schrieben stets „Fierrabras“.


    Nach der Ablehnung von „Alfonso und Estrella“ Ende 1821 erhielt Franz Schubert vom Impresario des Kärntnertortheaters, Domenico Barbaja, im Herbst 1822 durch Vermittlung des ‚Sekretärs‘ (Dramaturg) an diesem Theater, Joseph Kupelwieser, den Auftrag für eine neue Oper. Joseph, ein Bruder von Schuberts Freund, dem Maler Leopold Kupelwieser (von Schubert ‚Maler Kuppel‘ genannt), verfasste dazu selbst das ziemlich weitschweifige Libretto mit gesprochenen Dialogen. Als Datum der Komposition gilt heute allgemein die Zeit vom 25. 5. bis zum 26. 9. 1823, am 2. 10. 1823 folgte noch die Ouvertüre. Doch nach dem geringen Erfolg von Carl Maria von Webers „Euryanthe“ (Uraufführung am 25. 10. 1823) zog Barbaja den Auftrag zurück. Für die fertig vorliegende Oper, die lt. einem Zensurvermerk wohl bereits geprobt wurde, erhielt Schubert kein Honorar und auch Joseph Kupelwieser konnte nichts mehr für ihn tun, weil er inzwischen das Kärntnertortheater nach einem Streit mit Barbaja verlassen hatte. Franz Schubert teilte Leopold Kupelwieser lakonisch mit: ‚Die Oper von Deinem Bruder wurde für unbrauchbar erklärt, u. mithin meine Musik nicht in Ansprache genommen.‘



    Es gab/gibt folgende Aufnahmen:


    König Karl – Otto von Rohr / Emma – Sieglinde Kahmann / Roland – Raymond Wolansky / Ogier – Hans-Ulrich Mielsch / Eginhard – Fritz Wunderlich / Boland – Otto von Rohr / Fierabras – Rudo Timper / Florinda – Hetty Plümacher / Maragond – Melanie Geissler / Brutamonte – Manfred Röhrl / Der Südfunk-Chor Stuttgart / Der Kammerchor von Studio Bern / Chorltg.: Hermann Josef Dahmen / Das Berner Stadtorchester / Dirigent: Hans Müller-Kray (Bern, Studio der Schweizerischen Rundspruchgesellschaft, 7. 4. bis 10. 4. 1959, Dauer: 76 Minuten). Eine Coproduktion der SRG Bern mit dem SDR Stuttgart, die Aufnahme wurde von diversen Labels auf LPs und CDs veröffentlicht. (Auf der Doppel-CD „Fritz Wunderlich: Klassische Arien“ bei ‚SWR Music‘ sind zwei Ausschnitte enthalten.)



    König Karl – Nikolaus Hillebrand / Emma – Margherita Rinaldi / Roland – Ernst Gerold Schramm / Ogier – Ezio Di Cesare / Eginhard – Norbert Orth / Boland – Dimiter Petkov / Fierabras – Werner Hollweg / Florinda – Viorica Cortez / Maragond – Luisa Gallmetzer / Brutamonte – Andrea Snarski / Erzähler: Fedele D’Amico / Coro e Orchestra Sinfonica di Roma della RAI / Chorltg.: Gianni Lazzari / Dirigent: Gabriel Chmura (Perugia, Teatro Morlacchi, 16. 9. 1978). Eine konzertante Aufführung in deutscher Sprache mit italienischer Erläuterung der Handlung von der ‚33. Sagra Musicale Umbra‘, erschienen bei ‚House of Opera‘ auf 3 CDs.



    König Karl – Matti Salminen / Emma – Inga Nielsen / Roland – Ernst Gerold Schramm / Ogier – Jerrold van der Schaaf / Eginhard – Claes-Haakan Ahnsjö / Boland – Michail Litmanow / Fierabras – Werner Hollweg / Florinda – Gwendolyn Killebrew / Maragond – Jane Henschel / Brutamonte – Hartmut Welker / Erzähler: Peter Maßmann / Der Städtische Chor Aachen / Chorltg.: Hannsthomas Nowowiejski / De Kerkrads Mannenkoor ‚Sint Lambertus‘ / Chorltg.: Ger Withag / Das Städtische Orchester Aachen / Dirigent: Gabriel Chmura (Aachen, Eurogress, 30. 1. 1980). Es gibt keine Rundfunkaufnahme dieses Konzerts, aber es existiert ein privater Mitschnitt.



    König Karl – Rupert Straub / Emma – Siglinde Damisch / Roland – Ernst Grathwol / Ogier – Ulrich Reß / Eginhard – Chris Merritt / Boland – Axel Wagner / Fierabras – Michael Pabst / Florinda – Janet Walker / Maragond – Agathe Kenia / Brutamonte – Weldon Thomas / Der Chor der Städtischen Bühnen Augsburg / Chorltg.: Peter Burian / Das Augsburger Philharmonische Orchester / Dirigent: Hans Norbert Bihlmaier (Augsburg, Städtische Bühnen, Premiere am 20. 2. 1982). Von dieser Produktion existiert ein Hausmitschnitt der Generalprobe.



    König Karl – Robert Holl / Emma – Karita Mattila / Roland – Thomas Hampson / Ogier – Peter Hofmann* / Olivier – Jörg Schluckebier / Gui von Burgund – Rainer Brandstetter / Richard von der Normandie – Claus Kühbacher / Gerard von Mondidier – Michael Weber / Eginhard – Robert Gambill / Boland – Lászlo Polgár / Fierabras – Josef Protschka / Florinda – Ellen Shade / Maragond – Brigitte Balleys / Brutamonte – Hartmut Welker / Eine Jungfrau – Brigitte Pinter / Ein maurischer Hauptmann – Ottokar Prochazka / Der Arnold-Schoenberg-Chor Chorltg.: Erwin Ortner / Das Chamber Orchestra of Europe / Dirigent: Claudio Abbado / Assistent: Ion Marin / Bühnenbild: Hans-Dieter Schaal / Kostüme und Requisiten: Marie-Luise Strandt / Inszenierung: Ruth Berghaus / Assistenten: Ingolf Huhn, Diana Kienast und Sabine Loew / TV-Regie: Peter W. R. Lauscher (Wien, Theater an der Wien, 8. 5. 1988). Eine TV-Produktion des ORF in Zusammenarbeit mit den Wiener Festwochen, der Wiener Staatsoper und dem Théâtre de la Monnaie, Brüssel. Die Sendung im ZDF war am 2. 4. 1989 und wurde bisher nicht auf DVD veröffentlicht. (*Der österreichische Tenor Peter Hofmann nannte sich manchmal ‚Peter Svensson‘, um Verwechslungen mit dem deutschen Tenor gleichen Namens auszuschließen.)


    Einige Aufführungen der Vorstellungsserie im Theater an der Wien (8. 5. bis 23. 5. 1988) wurden von der ‚Deutschen Grammophon Gesellschaft‘ für eine CD-Veröffentlichung – ohne Dialoge! - mitgeschnitten, wobei man Cheryl Studer (ohne die wohl keine Opernaufnahme der 80er und 90er Jahre auskam) nachträglich als Florinda in die Aufnahme ‚schmuggelte‘. (Die zwei CDs erschienen 1990.) Als die Produktion am 9. 6. 1990 ins Repertoire der Wiener Staatsoper übernommen wurde, sangen in der Premiere: Robert Holl (König Karl), Karita Mattila (Emma), Thomas Hampson (Roland), Hans-Peter Blochwitz (Eginhard), Lászlo Polgár (Boland), Josef Protschka (Fierabras), Dunja Vejzovic (Florinda), Gabriele Sima (Maragond), Georg Tichy (Brutamonte) und Brigitte Poschner-Klebel (Eine Jungfrau). Den Chor der Wiener Staatsoper leitete Helmuth Froschauer und am Pult des Wiener Staatsopernorchesters stand auch hier Claudio Abbado.



    König Karl – Roderick Kennedy / Emma – Ann Dawson / Roland – Roland Hermann / Ogier – Hugh Hetherington / Eginhard – John Graham-Hall / Boland – Nicholas Folwell / Fierabras – Thomas Moser / Florinda – Mari Anne Häggander / Maragond – Eirian James / Brutamonte – Peter Knapp / Erzähler: Charles Metcalfe / Der Tallis Choir / Chorltg.: Philip Simms / Das English Chamber Orchestra / Dirigent: Jeffrey Tate (London, Queen Elizabeth Hall, 18. und 20. 8. 1988). Eine Bühnenaufführung in deutscher Sprache (mit einem englisch sprechenden Erzähler) im Rahmen des ‚Summerscope‘-Festivals im Londoner Stadtteil South Bank. Roland Hermann wurde an Stelle von Sergei Leiferkus eingesetzt; von einer der beiden Aufführungen scheint es einen Mitschnitt zu geben.



    König Karl – Robert Holl / Emma – Deborah Voigt / Roland – Richard Cowan / Ogier – Peter Svensson / Eginhard – Marek Torzewski / Boland – Alexander Malta / Fierabras – Thomas Moser / Florinda – Margaret-Jane Wray / Maragond – Brigitte Balleys / Brutamonte – Urban Malmberg / Choeurs et Orchestre symphonique du Théâtre de la Monnaie, Brüssel / Chorltg. Johannes Mikkelsen / Dirigent: Ingo Metzmacher (Utrecht, Muziekcentrum Vredenburg, 23. 12. 1989). Eine konzertante Aufführung in deutscher Sprache - ohne Dialoge - mit einem verbindenden Text von Jean-Marie Piemme, gesprochen von Estelle Marion und Patrick Descamps. Eine Aufnahme der niederländischen Rundfunkgesellschaft AVRO und des belgischen Rundfunks BRT vom Gastspiel des Théâtre de la Monnaie aus Brüssel in den Niederlanden. (Bei der Premiere am 5. 12. 1989 in Brüssel und in sechs Reprisen sang der deutsche Tenor Thomas Dewald die Partie des Ogier.)



    König Karl – Hartmut Bauer / Emma – Jennifer Trost / Roland – Sedat Öztoprak / Ogier – Siegfried Schmidt / Eginhard – Andreas Wagner / Boland – Marek Wojciechowski / Fierabras – Edward Cook / Florinda – Malina Pawlowa / Maragond – Danièle Grima / Brutamonte – Martin Hosch / Der Chor der Städtischen Bühnen Wuppertal / Chorltg.: Helmut Sonne / Das Sinfonieorchester Wuppertal / Dirigent: Peter Gülke (Wuppertal, Opernhaus, 15. 5. 1994). Ein privater Mitschnitt einer Bühnenaufführung.



    In einigen Tagen folgt der zweite Teil.



    Carlo

  • "FIERABRAS" (Franz Schubert) (Zweiter Teil):



    König Karl – Gregory Frank / Emma – Juanita Lascarro / Roland - Marcus Jupither / Ogier – Andreas Hermann / Eginhard – Shawn Mathey / Boland – Magnus Baldvinsson / Fierabras – William Joyner / Florinda – Michaela Schuster / Maragond – Jenny Carlstedt / Brutamonte – Gerard Lavalle / Der Chor der Oper Frankfurt / Chorltg.: Andrés Máspero / Das Opern- und Museumsorchester Frankfurt / Dirigent: Paolo Carignani (Frankfurt/Main, Opernhaus, 6. 10. 2002). Eine ‚In-House‘-Aufnahme des Opernhauses Frankfurt/Main, die im Katalog von ‚House of Opera‘ steht.



    König Karl – Lászlo Polgár / Emma – Joanna Kozlowska / Roland – Michael Volle / Ogier – Miroslav Christoff / Eginhard – Christoph Strehl / Boland – Rolf Haunstein / Fierabras – Jonas Kaufmann / Florinda – Liuba Chuchrova / Maragond – Irène Friedli / Brutamonte – Guido Götzen / Eine Jungfrau – Christiane Kohl / Franz Schubert – Wolfgang Beuschel / Der Chor des Opernhauses Zürich / Chorltg.: Ernst Raffelsberger und Jürg Hämmerli / Das Orchester der Oper Zürich / Dirigent: Franz Welser-Möst / Bühnenbild und Kostüme: Christian Schmidt / Inszenierung: Claus Guth (Zürich, Opernhaus, November 2002). Die Premiere am 10. 11. 2002 wurde im Rundfunk DRS - Radio der deutschen und rätoromanischen Schweiz - übertragen, während es von einer der Aufführungen auch einen TV-Mitschnitt gibt, der von ‚Premiere Opera‘ angeboten wird.



    König Karl – Greory Frank / Emma – Banu Böke / Roland - Johannes Martin Kränzle / Ogier – Andreas Hermann / Eginhard – Peter Marsh / Boland – Soon-Won Kang / Fierabras – Stuart Skelton / Florinda – Monika Krause / Maragond – Jenny Carlstedt / Brutamonte – Gerard Lavalle / Zwei Jungfrauen – Kalliopi Patrona und Julia Raschke / Der Chor der Oper Frankfurt / Chorltg.: Andrés Máspero / Das Opern- und Museumsorchester Frankfurt / Dirigent: Roland Böer (Frankfurt/Main, Opernhaus, 19. 1. 2003). Ein privater Mitschnitt von ‚House of Opera‘.



    König Karl – Lászlo Polgár / Emma – Juliane Banse / Roland – Michael Volle / Ogier – Boguslav Bidzinski / Eginhard – Christoph Strehl / Boland – Günther Groissböck / Fierabras – Jonas Kaufmann / Florinda – Twyla Robinson / Maragond – Irène Friedli / Brutamonte – Ruben Drole / Eine Jungfrau – Sandra Trattnigg / Franz Schubert – Wolfgang Beuschel / Der Chor des Opernhauses Zürich / Chorltg.: Ernst Raffelsberger / Das Orchester der Oper Zürich / Dirigent: Franz Welser-Möst / Bühnenbild und Kostüme: Christian Schmidt / Inszenierung: Claus Guth / TV-Regie: Thomas Grimm (Zürich, Opernhaus, Premiere am 25. 11. 2005, Dauer: 171 Minuten). Eine Produktion des Opernhauses Zürich in Zusammenarbeit mit Clasart Film- und Fernsehproduktion GmbH, hergestellt von der Felix Breisach Medienwerkstatt. Gesendet am 6. 10. 2007 auf 3sat und von ‚EMI‘ im selben Jahr auf DVD veröffentlicht.


    Am 8. 3. 2006 gastierte das Zürcher Opernhaus am Théâtre Musical de Paris (Théâtre Chatelet) mit einer Aufführung dieser Produktion. Die Besetzung war die der Premiere mit zwei Ausnahmen: Gregory Frank als König Karl und Volker Vogel als Ogier. Einen Mitschnitt dieser Aufführung aus Paris veröffentlichte ‚House of Opera‘.



    König Karl – Georg Zeppenfeld / Emma – Julia Kleiter / Roland – Markus Werba / Eginhard – Benjamin Bernheim / Boland – Peter Kálmán / Fierabras – Michael Schade / Florinda – Dorothea Röschmann / Maragond – Marie-Claude Chappuis / Brutamonte – Manuel Walser / Mitglieder des ‚Young Singers Projects’ der Salzburger Festspiele / Der Chor der Wiener Staatsoper / Chorltg.: Ernst Raffelsberger / Mitglieder der Angelika-Prokopp-Sommerakademie der Wiener Philharmoniker / Die Wiener Philharmoniker – Ingo Metzmacher / Bühnenbild: Ferdinand Wögerbauer / Kostüme: Annamaria Heinreich / Inszenierung: Peter Stein / TV-Regie: Peter Schönhofer (Salzburg, Haus für Mozart, August 2014, Dauer: 174 Minuten). Eine Produktion der Salzburger Festspiele (Premiere am 13. 8. 2014). Der ORF sendete den Mitschnitt der Premiere am 16. 8. 2014 im Rundfunk und ein TV-Zusammenschnitt mehrerer Vorstellungen wurde vom Sender 3sat am 4. 10. 2014 gezeigt; eine DVD davon gibt es bei ‚Unitel Classica‘.



    König Karl – Alfred Walker (statt Eric Halfvarson) / Emma – Sara Jakubiak / Roland – Andrew Schroeder / Ogier – Matthew Tuell / Eginhard – Eric Barry / Boland – Robert Pomakov / Fierabras – Joseph Kaiser / Florinda – Cecelia Hall / Maragond – Teresa Buchholz / Brutamonte – Ryan Kuster / The Bard Chorale / Chorltg.: James Bagwell / The American Symphony Orchestra / Dirigent: Leon Botstein / Regie: Dmitry Troyanovsky (New York, Annandale-on-Hudson, Sosnett Theatre, 17. 8. 2014). Eine semi-konzertante Aufführung im Rahmen des ‚SummerScape Festival’ (Bard College), das 2014 ganz im Zeichen des Wirkens von Franz Schubert stand. (Die Aufführung wurde per Live-Stream im Internet übertragen.)



    König Karl – Tomasz Konieczny / Emma – Anett Fritsch / Roland – Markus Werba / Ogier – Martin Piskorski / Eginhard – Peter Sonn / Boland – Lauri Vasar / Fierabras – Bernard Richter / Florinda – Dorothea Röschmann / Maragond – Marie-Claude Chappuis / Brutamonte – Gustavo Castillo / Eine Jungfrau – Alla Samokhotova / Coro e Orchestra del Teatro alla Scala / Chorltg.: Bruno Casoni / Dirigent: Daniel Harding (Mailand, Teatro alla Scala, 5. 6. 2018). Gezeigt wurde 2018 an der Mailänder Scala in sieben Vorstellungen die Inszenierung von Peter Stein von den Salzburger Festspielen 2014 (siehe oben). Die Premiere wurde live im Internet ausgestrahlt.



    König Karl – Kai Wegner / Emma – Elissa Huber / Roland – Todd Boyce / Ogier – Nazariy Sadivskyy / Eginhard – Uwe Stickert / Boland – Young Kwon / Fierabras – Andries Cloete / Florinda – Evgenia Grekova / Maragond – Claude Eichenberger / Brutamonte – György Antalffy / Der Chor des Konzert Theaters Bern / Chorltg.: Zsolt Czetner / Das Berner Symphonieorchester / Dirigent: Mario Venzago (Bern, Konzert Theater, 27. 1. 2019). Der Dirigent Mario Venzago hat das Werk für diese Inszenierung musikalisch bearbeitet und teilweise Rezitative statt der Dialoge hinzukomponiert.



    Jonas Kaufmann singt auf seinem Recital „Sehnsucht“ mit dem Mahler Chamber Orchestra unter Claudio Abbado (‚Decca‘, 2008) die Arie des Fierabras ‚Was quälst du mich, o Missgeschick!‘ und auch Maximilian Schmitt ist damit zu hören auf seiner CD bei 'Oehms Classics' von 2016: „Wie freundlich strahlt der Tag“ (mit dem WDR Sinfonieorchester Köln unter Patrick Lange).

    Auch Daniel Behle singt auf seiner - komplett den Opern Franz Schuberts gewidmeten - CD von 2016 diese Arie und zusätzlich Eginhards Romanze ‚Der Abend sinkt auf stiller Flur‘, begleitet vom L’Orfeo Barockorchester mit der Dirigentin Michi Gaigg (‚Deutsche Harmonia Mundi‘).



    Carlo